planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:fallstudie_-_schrittweise_durchgefuehrte_modernisierung_bei_wirtschaftlicher_optimierung_der_energiesparmassnahmen:beispielgebaeude

Beispielgebäude

Während, wie eingangs gezeigt, schon sehr gut untersuchte, erfolgreiche Beispiele für die Komplettmodernisierung mit Passivhauskomponenten vorliegen, findet man kaum dokumentierte Beispiele für eine schrittweise durchgeführte energetische Altbaumodernisierung, obwohl diese Form der Modernisierung vermutlich sehr häufig vorkommt. Dafür sind verschiedene Gründe denkbar. Zum einen sind die Ausführungszeiträume bei schrittweise durchgeführter Modernisierung naturgemäß sehr lang (Jahrzehnte), was eine Dokumentation erschwert. Zum anderen werden Modernisierungsmaßnahmen an Einzelbauteilen häufig von den Handwerksfirmen ohne die Beteiligung von Architekten und Planern mit vergleichsweise geringem planerischen Aufwand durchgeführt.

Im Rahmen des Arbeitskreis’ kostengünstige Passivhäuser wurden, da kein gut dokumentiertes, in der Vergangenheit schon schrittweise modernisiertes Gebäude bekannt war, in einer theoretischen Fallstudie anhand eines exemplarischen Altbaus in nicht modernisiertem Zustand, die im Zusammenhang mit einer schrittweise durchgeführten energetischen Modernisierung auftretenden Fragestellungen untersucht. Der Eigentümer des untersuchten Beispielgebäudes, die Bauverein AG, Darmstadt stellte freundlicherweise die Planunterlagen zur Verfügung und ermöglichte für die Studie den Zugang zum Gebäude.

Es handelt sich um einen Geschosswohnungsbau aus dem Jahr 1953 mit drei Wohngeschossen und je einem unbeheizten Keller- und Dachgeschoss. Die insgesamt 18 Wohnungen sind durch zwei dreispännige Treppenhäuser erschlossen. Das Gebäude befindet sich in großen Teilen noch im ursprünglichen Zustand. Die Fenster und die Dachsteine wurden allerdings in den 80er Jahren schon einmal erneuert. Das Gebäude ist typisch für den mit einfachem Mitteln ausgeführten Wohnungsbau der 50er Jahre, mit dem nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs rasch neuer Wohnraum geschaffen werden konnte. Für die qualitativen und quantitativen Ergebnisse der Studie kann daher eine - natürlich durch die spezifischen Gegebenheiten jedes einzelnen Objekts begrenzte - Übertragbarkeit auf eine große Anzahl ähnlicher Gebäude dieses Baualters in Deutschland angenommen werden. Ziel dieses Beitrags ist daher nicht nur, die Ergebnisse der Untersuchung eines einzelnen Gebäudes zu präsentieren, sondern vor allem auch übertragbare Vorgehensweisen und Lösungsvorschläge für die Modernisierung anderer Altbauten darzustellen.

Abbildung 2: Beispielgebäude Holzhofallee 24-24a, Darmstadt: Ansicht von Südwest, Schnitt durch ein Treppenhaus und Grundriss 1.OG


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