Erneuerbare Energiequellen
Bei der Effizienz sind sehr große Potentiale vorhanden. Zudem gehen Energieeffizienz und Erneuerbare Energie Hand in Hand bei der Lösung der Klimaschutzaufgaben.
Das Passivhaus ist dafür ein Musterbeispiel:
- Mit Warmwasserkollektoren kann mehr als ein Drittel des gesamten Wärmeverbrauches eines Passivhauses gedeckt werden - denn ein Passivhaus braucht mehr Energie für die Warmwasserbereitung als für die Heizung. Bei der Warmwasserbereitung sind thermische Kollektoren top.
- Der restliche Verbrauch ist dann so gering, dass er vollständig und ökonomisch vertretbar z.B. über einen Anteil an einer Windkraftanlage gedeckt werden kann - das wurde bereits in die Praxis umgesetzt (Beispiel in den Abbildungen).
- Auch die Photovoltaik kann einen nennenswerten Anteil zur Energieversorgung von Passivhäusern leisten. Wer ehrlich ist, muss nämlich erkennen, dass sich der Beitrag der Photovoltaik bei den hohen Verbrauchswerten in „normalen“ Häusern eher wie ein Feigenblatt ausmacht; das ist bei Passivhaus-Effizienz anders.
Durch die sehr hohe Energieeffizienz beim Passivhaus steigen die Chancen für eine vollständige Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen. Zum einen sind die technischen Voraussetzungen dann sehr gut: Bei geringem Verbrauch reichen auch kleine Leistungen für die Versorgung aus; und kleine Leistungsdichten sind ein Kennzeichen erneuerbarer Energiequellen. Zum anderen kann die wirtschaftliche Umsetzung besser gelingen: Wenn sehr wenig verbraucht wird, sind die Preise der Kilowattstunde einer konventionellen Versorgung meist hoch. Das schmerzt aber beim Passivhaus wenig, denn der Verbrauch ist so gering, dass auch hohe Kilowattstundenpreise verkraftet werden können. Das ist die ökonomische Chance für die erneuerbare Energie: Auch hier ist der Kilowattstundenpreis heute meist noch hoch, aber in einem Passivhaus kann sich der Nutzer dies ohne weiteres leisten. Relativ zur konventionellen Versorgung wird daher der Einsatz von Erneuerbaren bei hoher Energieeffizienz wirtschaftlich attraktiver.
Je mehr von der Zielsetzung „Erneuerbare und Effizienz“ wirklich umgesetzt wird, desto deutlicher wird ausfallen:
- die Entlastung der Sozialkassen (durch spürbare Mehrbeschäftigung)
- die Steuermehreinnahmen (durch zusätzliche Wertschöpfung)
- die Kaufkraftzuwächse (durch geringere Energiekostenbelastung)
- die Verringerung des CO2-Ausstoßes.
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Einbau von Passivhausfenstern in einem Altbau Baujahr 1930 in Nürnberg; Energieeffizienz schafft Arbeitsplätze - vor allem beim Handwerk (Foto: Burkhard Schulze Darup) |
Siehe auch
Übersicht der Passipedia-Artikel zur Nachhaltigen Energieversorgung mit Passivhäusern
Übersicht der Passipedia-Artikel zur Energiewirtschaft und Ökologie
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