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Inhaltsverzeichnis
Bemerkungen zum Thema Wachstum
Vor allem in der politischen Ökonomie spielt Wachstum1)eine bedeutende Rolle. Die weit werbreitete Position ist, dass der Wohlstand zunehmen muss, damit es mehr zu verteilen gibt, denn die Begierde der Menschen ist unersättlich. Das ist die Grundposition der Schule der Wachstumsvertreter.
Es gibt nicht viele Kritiker - aber es gibt sie schon. Die haben begründete Kritik an der zentralen Bedeutung, die dem Wachstum gegeben wird. Meist sehen sie dann, ganz im Gegensatz zu den Wachstumvertretern, das Wachstum als solches als die entscheidende Ursache dafür, dass es Probleme wie z.B. die Treibhausgaszunahme gibt.
Hier werden ein paar Gesichtspunkte angeführt, die auf eine konkrete alternative Lösung bzgl. dieser Kontroverse hinweisen. Eine Lösung, die als Transformation in Fortsetzung eines Prozesses, der ohnehin schon läuft, entwickelt und umgesetzt werden kann. Die Analyse hat mehrere Teile:
(1) Die historische Aufbereitung: Das Wachstum war schon bisher gar nicht exponentiell…
(2) Die Rolle von Effizienzfaktoren (wie z.B. Produkt-Lebensdauern)
(3) Etwas elementare Mathematik: Die Summe der unendlichen geometrischen Folge konvergiert - doch was hat das mit dem Wachstum zu tun?
(4) Alles nur Theorie? Ein paar konkrete Umsetzungsansätze.
(1) Die historische Aufbereitung: Das Wachstum war schon bisher gar nicht exponentiell...
Kommuniziert werden bzgl. des Wirtschaftswachstums meist Prozentzahlen. Das ist anschaulich - und es spricht auch zunächst nichts dagegen. Dass allerdings die einmal gemessene Prozentzahl Jahr für Jahr in mindestens der gleichen Höhe weiter fortgesetzt werden muss - das folgt aus dieser Art Angabe natürlich nicht. Das ist vielmehr eine Frage der empirischen Forschung: Deren Ergebnisse gibt es, sie sind sogar leicht allgemein zugänglich (statistische Ämter). Ein wichtiger Punkt muss dabei beachtet werden: für die Realität, sowohl bzgl. des Wohlstandes als auch bzgl. der erforderlichen materiellen Ressourcen, ist nicht das nominale Brutto-Inlandsprodukt (BIP), sondern allenfalls das inflationsbereinigte ausschlaggebend2). Das ist den statistischen Ämtern auch bewusst, daher gibt es die Daten als BIP-Zahlenreihen in realen Werten [Statista]. Die Grafik stellt dies am Beispiel Deutschlands für die Zeit nach dem II. Weltkrieg dar. Und da gibt es dann bereits zwei Überraschungen:
- Ja, es gab ein stetiges und anhaltendes Wachstum - bis auf ein paar (wohlbekannte) kurzzeitige Einbrüche.
- Das war aber keinesfalls exponentiell, sondern, mit überraschend überzeugender Korrelation, linear!
So schnell ließe sich das nicht, auch nicht mit gewaltigen Anstrengungen, in ein exponentielles Wachstum verwandeln. Auch wenn in der Politik das immer mal wieder gern versprochen wird. Kurzzeitige „Strohfeuer“ sind durchaus auch möglich - das geht dann aber regelmäßig auf Kosten der nachfolgenden Zeit nach dem übermäßigen Abfackeln des Feuers. Die Wachstumsvertreter mag das enttäuschen - und einige der Wachstumskritiker oft auch, denn es gibt unter diesen Umständen letztlich auch nicht die Gefahr eines gewaltigen unkontrollierbaren Überschießens3). Und vor allem: Unter solchen Bedingungen bleiben die Zeitspannen für ein gesellschaftliches Handeln weiterhin überschaubar4).
Fazit: Überschießende Wachstumserwartungen sind eine Illusion. Aber auch: Die Gefahr, dass das 'Wachstum als solches' in absehbarer Zeit zum fatalen Problem für die Gesellschaft werden sollte, besteht ebenfalls nicht akut. Die gesamte Problematik verdient es, etwas gelassener angegangen zu werden. Anders ausgedrückt: Lassen wir den Hyper-Hype mit dem unbegrenzt exponentiellen Wachstum oder seiner Forderung5); und lassen wir auch das gelähmte Starren auf die „Schlange exponentielles Wachstum“6). Befassen sollten wir uns stattdessen mit den konkreten Lösungen für die Probleme, die wir gesichert erkannt haben - wozu z.B. der Klimawandel gehört.
Wenn sich die Gesamtentwicklung weiterhin in geordneten (annähernd linearen) Bahnen vollzieht, dann haben wir Zeit. Zeit für eine vernunftgetragene Transformation auf ein nachhaltiges Wirtschaften7). Und ob und wie viel dabei das BIP dann auch noch wächst - das wird vor diesem Hintergrund eher zweitrangig, solange extreme Einbrüche und extreme Überhitzung vermieden werden. Das wird klar, wenn wir auch noch (2) und (3) hinzuziehen.
(2) Die Rolle von Effizienzfaktoren
Hier spreche ich, einzig wichtig in diesem Zusammenhang, nur Material- und Energie-Effizienz an. Das Thema Energieeffizienz wird auf den Seiten der Passipedia eingehend behandelt, z.B. hier. Dort wird auch gezeigt, dass im praktisch relevanten Bereich für fast alle Anwendungen die Energie-Effizienz-Verbesserung unbegrenzt möglich ist; ob sie letztlich bei einem sehr kleinen Restbedarfswert stagnieren wird, ist dabei im Grunde nicht relevant, weil dieser Wert in jedem Fall unter dem nachhaltig verfügbaren Energiestrom8) liegt. Ich greife daher hier das Thema Materialeffizienz auf. Oft wird da argumentiert, dass da ja 'so sehr viel nicht zu holen' sei, denn eine bestimmte Mindest-Material-Menge für eine gegebene Aufgabe sei ja wohl offensichtlich. Selbst das ist keinesfalls so klar, wie es auf den ersten Blick erscheint. Aber es gibt noch einen weiteren Gesichtspunkt: Nämlich die Verweildauer, die ein einmal gewonnenes Material für diese Aufgabe in Nutzung bleibt. Die kann nämlich unterschiedlich lang sein. 'Beliebig' unterschiedlich lang? Das würde eine ziemlich philosophische Diskussion: Die Voyager-Raumsonden z.B. sind jetzt bereits seit September 1977 unterwegs; und sie laufen immer noch! Ich wage hier die These: Für die praktischen Fragen der Gegenwart können die Nutzungsdauern 'quasi' beliebig lang verlängert werden, solange es sich nicht um Verbrauchsmaterial handelt9).
Wie gut ist denn dann „gut genug“?
Die nächste Überraschung: Das ist eine rein mathematische Frage. Wenn eine Aufgabe bisher mit einem System der Nutzungsdauer $t_N$ erledigt wird und das Wachstum $p$ beträgt10), dann braucht die neue Lebensdauer neuer Systeme dieses Typs nur jetzt mehr als $(1+p)\cdot t_N - t_N = p \cdot t_N$ länger zu halten; sagen wir, die neue Lebensdauer ist $(1+\epsilon)$ mal $t_N$, dann ist $(1+\epsilon)$ ein typischer Effizienzfaktor. Dass der jedes Jahr erneut „aufmultipliziert“ werden kann, ist für die Anfangszeit unbestreitbar - auf Dauer natürlich eine Diskussion wert11)12). Die jährlich weiter erforderliche geförderte Materialmenge entwickelt sich dann nach
$\;\displaystyle q=\frac {1+p}{1+\epsilon} < 1 \;$
mit einem jährlichen Faktor $q$ kleiner als 1, also abklingend exponentiell. Das ist der entscheidende Punkt, wie mit Abschnitt (3) klar wird.
(3) Etwas Mathematik: Sogar die Summe der unendlichen geometrischen Folge konvergiert!
Das ist nicht neu, fast alle haben das irgendwann in der Schule gehabt - meist natürlich nicht mit der Tragweite diskutiert, die es für die Praxis hat; wie so oft bei mathematischen Erkenntnissen: Viele von denen sind sehr viel relevanter als es der meist trockene Mathematik-Unterricht erscheinen lässt; das kann an sehr vielen Stellen so richtig spannend sein!
Erstmal die Fakten: Sei $q$ ein Faktor mit Betrag kleiner als 1. Dann ist die 'unendliche Summe'(genannt: geometrische Reihe)
$1+q+q^2+q^3+...$
ein endlicher Wert. Wer die folgende Box mit den Formeln als zu herausfordernd empfindet, kann diesen Zusammenhang auch auf der hier verlinkten Seite veranschaulicht finden und die Box erst einmal überspringen.
Eingebürgert hat sich in der Mathematik die Schreibweise mit dem Summenzeichen $\sum$ dafür:
$\;\displaystyle { \sum_{n=0}^\infty {q^n} = \frac{1}{1-q} } \;$
Da haben wir nun bereits die Lösung für diese 'unendliche' Summe angegeben, nämlich den Kehrwert von $1-q$. Ist $q$ z.B. 90%, dann ist $1-q=$0,1 und die unendliche Summe wird das 10-fache der derzeitigen Förderung an dem fraglichen Material; das reicht dann für die Versorgung in „Ewigkeit“. Die Grafik illustriert diese Summe für den Fall $q=$0,9 für bis zu N=73 Summenden; da ist das bereits sehr nahe an „10“, aber es ist immer noch Platz da für unendlich viele, ständig zügig kleiner werdende $q^n$ (den Beweis stecken wir in eine Fußnote13) ).
Hier ist „Ewigkeit“($\infty$) selbstredend genauso praktisch irrelevant wie bei der Debatte um das niemals endende materielle exponentielle Wachstum: Wenn die Zeiten einmal bei einigen Jahrhunderten angekommen sind, lassen sich immer Lösungen finden, solange nur die „Bedarfs“werte nicht gigantisch hoch sind - was sie, gemäß der $q^n$ Entwicklung mit einem $q<1$ gar nicht sein können. Im Gegenteil: $q^n$ wird immer für irgendein $n$ unbedeutend klein, genau wie die dann noch folgenden Summanden. So klein, dass das für die Praxis unbedeutend ist, weil es dann nachwachsende Ressourcen14) gibt, die das spielend abdecken. Nicht mehr gültig wird es in der Realität dann sein, wenn wir wirklich über 'unendliche Zeiten'15) reden16).
Kurz zusammengefasst: $q<1$ bzw. Effizienzzuwachs größer als Bedarfszuwachs löst somit tatsächlich das Wachstumsproblem.
Provokativ nochmal anders ausgedrückt: Wohlstandszunahme ist durchaus weiterhin erlaubt: Solange sie mit „Augenmaß“ erfolgt, eben über bessere Effizienz und nachwachsende Ressourcen 'finanziert' wird17).
Ja, natürlich ist mir klar, dass das beiden „Lagern“ nicht passt: Den Wachstumsvertretern nicht, weil sie alles unterhalb von ewigem exponentiellem Wachstum als unsexy ansehen; und den Wachstums-Kritikern nicht, weil hier durchaus eine gemäßigte weitere Zunahme des 'Wohlstandes' zumindest denkbar erscheint.
Gehen wir mit offenem Geist an diese Fragen heran. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine mathematische Analyse eine seit alters als 'unlösbar' angesehene Frage eben doch löst18). Denn: Es gibt ihn eben doch, den technischen Fortschritt; allerdings: Erzwingen lässt er sich nicht und verantwortungsvoll einsetzen müssen wir ihn schon. Ich könnte Effizienzgewinne immer gleich wieder in übermäßig zunehmende Verschwendung stecken - es muss klar werden, dass das nur soweit geht, wie weiter $q<1$ bleibt. Aber einen „Stillstand“ bedeutet das eben gerade nicht19). Wir können soviel wachsen, wie wir uns das ehrlich nachhaltig verdient haben - und dann müssen keine nicht-erneuerbaren Ressourcen darunter leiden. Das ist vernünftiges Wirtschaften im verallgemeinerten Sinn; und das ist dann auch ehrlicher Wohlstand, der nachhaltig verdient ist. Machen wir uns aber nichts vor: Derzeit sind wir von einer solchen Gleichgewichtswirtschaft noch weit entfernt - zu viele Jahrzehnte wurde die maßlose Steigerung des Konsums aus der Substanz voran getrieben; erst allmählich wird uns das nun bewusst. Die Umstellung wird anstrengend, aber es geht - und wir zeigen an relevanten Beispielen, wie.
(4) Alles nur Theorie?
Der hier zunächst abstrakt dargestellte Zusammenhang ist tatsächlich von hoher praktischer Relevanz. Auf Passipedia ist zu den konkreten Lösungen dafür schon viel verfügbar: Konkrete, bis zur Bauanleitung gehende Beschreibungen der Maßnahmen, die $q<1$ zumindest im Bereich der Energiesysteme als umsetzbar erweisen: Praxis der Energieeffizienz. Dass damit Zielwerte von $q<0,98$ erreicht werden, wird darin im Detail dargestellt20). Die Frage, ob die genannte Strategie auch über die zunächst betrachteten 50 Jahre ausgedehnt werden kann, lässt sich auch bereits heute positiv beantworten21).
Weiter gibt es sogar bereits heute empirische Erfahrung, die wir hier für zwei Anwendungssektoren, nämlich den Verkehr und die Gebäudeheizung schon beleuchtet haben. Das fassen wir hier nochmals kurz zusammen.
Der spezifische Energiebedarf von Personen-Kraftfahrzeugen in Deutschland 1990 bis 2019 ist das Maß für die technische In-Effizienz der Autos. Bis etwa 2008 wurde die Effizienz tatsächlich jährlich um etwa 1 Zehntel Liter je 100 km verbessert. Seither ist jedoch praktisch nichts mehr passiert. Dabei wäre das ein relativ bequemer Weg, viele Probleme zugleich zu lösen. $q=$0,99 < 1 in diesem Fall. Technisch möglich ist die Verbesserung allemal - ein batterieelektrischer PKW 'braucht' nur ungefähr ein Viertel der Endenergie; wird die Ineffizienz eines immer noch bestehenden Anteils an fossiler Stromerzeugung mit berücksichtigt, bleibt immer noch ein um mehr als 50% reduzierter Verbrauch; je mehr Erneuerbare Energie ausgebaut wird, umso mehr nähert sich das weniger als 30%. Und diese 30% sind am Ende sogar problemlos vollständig erneuerbar zu erzeugen22). | Vor 2010 waren die eingeleiteten Wärmeschutzmaßnahmen ziemlich erfolgreich, wie die grün gestrichelte Trendlinie 2000-2010 zeigt. In diesem Zeitraum kamen wir im Schnitt etwa 5 kWh/(m²a) jedes Jahr im spezifischen Verbrauch herunter, das waren mehr als 2,7% (jährlich!); $q=$0,973 < 1 in diesem Fall. Technisch und ökonomisch möglich ist die Fortsetzung in jedem Fall: Eine ordentlich durchgeführte EnerPHit-Sanierung reduziert den Heizwärmebedarf in jedem individuellen Fall auf unter 33 kWh/(m²a), das ist im Durchschnitt eine Reduktion auf ein Viertel und die Arbeitszahlen der Wärmpumpen erhöhen das zusätzlich. Wenn wir diese Verbesserungen über rund 30 Jahre verteilen, reicht das, um die angegebene Quote zu erreichen - und mit genau diesem Tempo haben wir das offensichtlich 2000 bis 2010 auch erfolgreich gemacht23). |
Tatsächlich haben wir jeweils $q<1$ für über ein Jahrzehnt erfolgreich in diesen beiden Sektoren realisiert24).
Wir haben also bereits bewiesen, dass das, auch für eine ganze Volkswirtschaft, erfolgreich geht. Klar ist allerdings auch: Ganz automatisch und von selbst passiert das nicht, wir müssen es aktiv einleiten und dann auch wirklich durchführen.
Der zügige Ausbau der erneuerbaren Energie gehört selbstverständlich mit dazu: Damit sich die fallende Bedarfskurve und die steigende erneuerbare Erzeugung treffen können, und das nicht erst 210025) sondern schon um rund 205026).
Um noch ein wenig mehr positive Perspektive zu bieten: Ab rund 2050 ist auf diesem Weg eine 'Erneuerbare Überproduktion' von Energie möglich (über den Bedarf an Dienstleistungen hinaus). Die könnten wir dann z.B. wieder in „noch schnellere Autos stecken“. Besser wäre es aber dann, dass wir diesen Energie-Überschuss verwenden, um aktiv weiteres CO2 aus der Atmosphäre zu holen; dass auch das möglich ist, ist ebenfalls demonstriert (sog. „direct air capture“, [DAC]). Das wird notwendig sein, um die schon aufgelaufenen Sünden der Vergangenheit zu korrigieren: Denn, wir haben heute bereits mehr CO2 emittiert, als es für eine nachhaltige Entwicklung auf dem Planeten gut ist. Wenn wir uns dann weiter anstrengen, können wir sogar ein 1,5°C-Ziel bis 2100 immer noch erreichen. Aber allein auf Entscheidungen zu setzen, die erst in 25 Jahren getroffen werden können, halte ich für unverantwortlich27). Diese Überlegung zeigt eines: Lösungen, die eine Umstellung auf eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, gibt es. Es ist noch lange nicht 'alles verloren'.
Um nochmal auf die einführende Analyse zum in Wirklichkeit nur linear anwachsenden Brutto-Inlandsprodukt (das Diagramm unter (1)) zurück zu kommen: Wer (2) und (3) verfolgt und nachgerechnet hat, wird feststellen, dass beides auch ohne die Annahme, dass es gar kein auf Dauer exponentielles Wachstum gibt, auskommt; es wurde ja gerade selbst in (2) immer noch ein konstantes prozentuales Wachstum $p$ verwendet. Für (2) und (3) kommt es somit nur darauf an, dass der prozentuale Effizienzgewinn $\epsilon$ größer ist als dieses prozentuale Wachstum $p$. Dazu allerdings ist die empirische Erkenntnis des eben nicht exponentiellen sondern linearen realen BIP-Wachstums praktisch relevant: Da die Effizienzverbesserung (zumindest für die nächsten ca. 1000 Jahre) der absteigenden geometrischen Folge entsprechen kann, holt sie jeden linearen Zuwachs irgendwann ein. Derzeit liegt das reale Wachstum relativ zum derzeitigen BIP im Mittel bei rund 1,25%/a. Das ist bereits mit einem $\epsilon$ der gleiche Höhe (1,25%/a) abgefangen; wir haben schon mehr als das geschafft.
Worauf es somit ankommt: Alle Anstrengungen, die Energie- und Material-Effizienz zu verbessern! Das geht u.a. durch Wärmeschutz, Wärmerückgewinnung, Wärmepumpen, Low-Flow-Duschköpfe, effiziente Elektronik, Elektro-Traktion, Gegenstromöfen, längere Nutzungsdauern, Reparaturfähigkeit, Vorbeugung statt Schadenszulassung u.v.a.m. Damit tauchen wir innerhalb von wenigen Jahrzehnten unter die Grenze, die für ein nachhaltiges Wirtschaften unterschritten werden muss. Ab dann kann das weitere Wohlstandswachstum, so wir ein solches wollen, dem Zuwachs an erneuerbarer Erzeugung folgen; vielleicht haben wir dann aber auch soviel Spaß an den Effizienzansätzen gefunden, dass wir auch diese darüber hinaus fortsetzen und dann so noch mehr Raum für weiteres Wachstum schaffen28). Für die jetzt folgenden 30 bis 50 Jahre, die Zeit, auf die es ankommt, sind die Effizienzpotentiale für rund 3% Effizienzgewinn jedes Jahr schon heute nachgewiesen und in der Praxis demonstriert: Wir haben heute schon Häuser gebaut, deren Heizenergieverbrauch vernachlässigbar gering ist - und Fahrzeuge, die allein durch Muskelkraft auch 100 km/h schaffen. Und wir können mit dem allen immer noch besser werden, es gibt keine prinzipielle „Bestwertgrenze“.
Interessant in diesem Zusammenhang: Bemerkungen zum Fermi-Paradoxon.
Quellen
[Statista] Statistisches Bundesamt, dokumentiert in 'statista', Internet-Abruf am 13.12.2023 Index des Bruttoinlandproduktes bis 2022