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Wärmedämmung der obersten Geschossdecke

Zur Einstimmung ein Video - vom Team ausgeführte Dämmung einer obersten Geschossdecke.

Schnelllinks:
Gleich zur DIY-Anleitung: Oberste Geschossdecke nicht begehbar wärmedämmen
Gleich zur DIY-Anleitung: Oberste Geschossdecke mit EPS-Platten begehbar wärmedämmen
Gleich zur DIY-Studie: Dämmung der obersten Geschossdecke
Zum Maßnahmen-Wirtschaftlichkeitsrechner für die Dämmung der obersten Geschossdecke.

So sah es in diesem Spitzboden vorher aus.

In vielen Gebäuden gibt es im Dach Räume, die nicht beheizt werden – „Dachboden“ genannt, manchmal auch „Spitzboden“, auch Dachabseiten fallen in diese Kategorie. Die haben dann einen Boden, der zugleich Decke über dem darunter liegenden beheizten Raum ist: Das ist dann eine oberste Geschossdecke (OGD). Eine Fläche, welche den Aufenthaltsbereich nach oben zu einer kalten Umgebung abgrenzt. Hier sollten wir uns nicht täuschen: Im Winter werden solche unbeheizten Dachbodenräume letztlich so kalt wie die äußere Umgebung2) . Im Sommer dagegen kann es unter dem Dach viel heißer werden, als in der Außenumgebung. Eine gute Wärmedämmung hilft dann, den Aufenthaltsbereich vor Hitze zu schützen. Meist sind diese Räume relativ leicht zugänglich („Dachbodentreppe“). Außerdem ist es sehr einfach, hier von oben den Wärmeschutz der Decke ganz erheblich zu verbessern. Dafür gibt es viele mögliche Verfahren. Zwei, die uns besonders gut geeignet zum Selbermachen erschienen sind, haben wir in unserer Anleitung beschrieben. Weitere Anleitungen mit noch mehr Alternativen sind geplant.

In gar nicht wenigen Fällen sind solche Decken bereits einmal mit Dämmung 'nachgebessert' worden. Leider waren in der Vergangenheit die Beschreibungen solcher Maßnahmen nicht besonders durchdacht und auch einige der billig angebotenen Produkte wiesen Mängel auf. Es kann also durchaus sein, dass es sich lohnt, auch eine 'schonmal' ausgeführte Geschossdeckendämmung noch einmal ordentlich nachzubessern. Wenn die neue luftdichte Schicht auf eine vorhandene Dämmung kommt und dampfdicht3) ist, sollte die neue Dämmung mindestens doppelt so dick sein, wie die vorhandene4) .

Wir beschreiben, wie das gut und unkompliziert ausgeführt werden kann. Da wir hier von der kalten Seite her dämmen, ist z. B. die Auswahl des Dämmstoffes recht unkritisch, wenn der Aufbau ansonsten stimmt (s. u.). Es kann also das Dämmmaterial gewählt werden, das dem jeweiligen Ausführenden am besten geeignet erscheint. Dann gibt es hier jedoch eine Reihe von Grundsätzen, die für eine einwandfreie und lange Funktion wichtig sind, sodass die Freude an der gedämmten Decke lange Bestand hat:

Die hier verlegte Luftdichtheitspappe: Sie sorgt dafür, dass feuchte Luft aus dem Raum nicht durch die Dämmlage strömt. Die Dampfdiffusion stört hier nicht – die geringen Wasserdampfmengen werden durch den diffusionsoffenen Dämmstoff ohne Probleme nach außen weiterdiffundieren.
  1. Wie jedes Außenbauteil muss die fertig gedämmte Decke luftdicht sein – es soll keine Luft aus dem darunterliegenden Raum hindurchströmen. Das wäre nicht nur ein unnötiger Wärmeverlust: Weil in den Aufenthaltsräumen Aktivitäten stattfinden, wird dort regelmäßig Wasserdampf in die Raumluft eingebracht – die warme Luft hat dafür auch ein ausreichendes Aufnahmevermögen. Strömt diese Luft jetzt aber z. B. durch Ritzen in einem Dielenboden in den kalten Raum, so kann die dann kalte Luft soviel Wasser 'nicht mehr halten': Es kann zu Tauwasser an Oberflächen in der Decke oder im Dachbodenraum kommen5) . Daher empfehlen wir, vor dem Ausbringen der neuen Dämmung der OGD die Decke mit einer luftdichten Bahn erst einmal sicher gegen eine solche Strömung zu schützen. Die verwendete Bahn ist in diesem Fall unkritisch, Hauptsache sie ist reißfest, durchgehend und dauerhaft. Bei den von uns hier empfohlenen Verfahren und Dämmstoffen kann diese Bahn auch diffusionsoffen sein, d. h., sie würde weiterhin eine Dampfdiffusion vom Raum darunter aufweisen; das sind dann so geringe Wasserdampfströme, dass es hier nicht mehr zu überhöhten Feuchtigkeiten kommen kann. Wenn die Dämmschicht, wie von uns empfohlen „ordentlich dick“ ist, ist an dieser Stelle aber durchaus auch eine Dampfbremsfolie geeignet – die Auswahl auf dem Markt ist sehr groß. Nochmals: Auf die Luftdichtheit und deren Dauerhaftigkeit kommt es hier an; das geht auch z. B. mit einem reißfesten (weil faserverstärkten) Papier. Solche Papiere werden von verschiedenen Herstellern als Luftdichtheitsbahn angeboten und sie haben sich beim Bau von Passivhäusern immer wieder bewährt.
    Hier wird die erste Lage Dämmung ausgerollt. In diesem Fall hat der Eigentümer Mineralwolle gewählt. Zu den Seiten und zwischen den Dämmbahnen wird darauf geachtet, dass keine Lücken bleiben. Über diese erste Lage kommt im nächsten Schritt noch eine zweite Lage: Damit erreicht diese Decke EnerPHit-Qualität, und das sehr kostengünstig.
  2. Keine Dämmlücken lassen: Lose irgendwo hingelegte Dämmplatten, die von der Luft leicht umspült werden können, „hätte der Ausführende auch in den Garten legen können“. Das gilt für jede Wärmedämm-Maßnahme, und dann natürlich auch für die oberste Geschossdecke: Zirkulierende Luft holt sich durch grobe Spalte in einem Aufbau die Wärme aus tieferen Schichten ab, kalte Luft strömt dorthin wieder nach. Es ist also ratsam, dass die Wärmedämmung überall „press“ aneinander liegt und keine durchströmbaren Fugen verbleiben. Weniger gut geeignet sind daher auch harte Dämmplatten, die auf einem oft wenig ebenen Untergrund „wippen“ und daher Luftzirkulation ermöglichen. Rollenware, Schütt und Aufblas-Dämmstoff sind hier die Mittel der Wahl. In einigen sehr frühen Fällen dargelegte Berichte über unwirksame6) Dämmmaßnahmen haben ganz oft hier ihre Ursache.
  3. Nicht an der Dämmdicke sparen: Wenn schon mal eine solche Maßnahme ausgeführt wird, dann empfiehlt es sich, die Dämmdicke gleich auf ein zeitgemäßes und nachhaltiges Niveau zu bringen: Und das sind in diesen Fällen insgesamt mindestens 24 cm, … aber wenn Platz ist für 30 oder auch 40: Der Einspareffekt wird das danken und es wird dann schon mal für wenigstens dieses Bauteil „Passivhaus-Qualität“ erreicht. Die Kosten des Dämmstoffs selbst fallen dabei kaum ins Gewicht. Wenn es Grenzen anderer Art gibt (ein Zugang z. B.), dann empfiehlt es sich immer noch, dort eben etwas weniger zu dämmen (denn jede Dämmung ist besser als gar keine Dämmung).

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist denkbar einfach: Die größte Mühe ist vielleicht, den Raum zuvor zu räumen und ein wenig zu säubern.

Als erster Schritt kommt die Verlegung der Luftdichtungsbahn: Gut geeignet sind z. B. faserverstärkte Papiere; das Material sollte sich aber nicht „einfach so“ mit der Hand reißen lassen – diese Bahn soll ja dauerhaft die Unterströmung mit feuchter Luft verhindern. Auch für sog. „Unterspannbahnen“ verwendete Materialien eignen sich hier gut.

Die luftdichten Bahnen werden untereinander dicht verklebt (Luftdichtheitsklebeband) und an den Rändern an eine Pfette bzw. auf einer Wand verklebt. Auch hier soll kein Raumluft an der Dämmschicht vorbeiströmen. Das Prinzip: unter und an den Seiten schützen wir den Dämmstoff vor dem Einströmen von Raumluft7) , indem diese Luftdichtheitsbahn eine Art „Wanne“ bildet. Beim Herstellen der luftdichten Ebene macht nach unserer Erfahrung das Verkleben der Bahnen untereinander und mit den angrenzenden Bauteilen die meiste Arbeit; qualifizierte Klebebänder dafür haben auch ihren Preis. Daher empfehlen wir großformatige Bahnen - das ist eine gute, leichter ausführbare und kostengünstige Wahl.

Mit Zellulose-Flocken geht das natürlich auch. Einblasbetriebe erledigen das in sehr kurzer Zeit. Der DIY-Teil beschränkt sich dann auf die Vorbereitung, insbesondere die Sicherstellung der Luftdichtheit

Und dann kann die Dämmstoffverlegung schon erfolgen: Wer das nicht selber machen will, kann z. B. einen Einblasbetrieb bestellen – der kann eine ordentliche Dämmschicht in wenigen Stunden auf den schon vorbereiteten Bahnen aufbringen: Meist verwendeter Dämmstoff ist hier Zellulose (also Altpapier) und das hat sich gut bewährt. An der Stärke der Dämmschicht sollte auf keinen Fall gespart werden – das Material ist nicht teuer, und wenn da schon mal daran gearbeitet wird, ist es kaum zusätzlicher Aufwand. In unserer Anleitung gibt es auch eine Beschreibung, wie eine Zellulosedämmung selbst aufgebracht werden kann.

Das zweite beschriebene Verfahren betrifft das Ausrollen von Dämmstoffmatten. Die gibt es wiederum in einer Vielzahl von Materialien: Hanf ist eine Möglichkeit für einen nachwachsenden Rohstoff an dieser Stelle. In der Anleitung wird das Vorgehen für Mineralwollematten beschrieben. Andere Mattenware ist ebenfalls hier gut geeignet. Wichtig ist nur, dass der Dämmstoff sich überall auch evtl. unebenen Bereichen anpassen kann.

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Dämmen mit EPS-Verbundplatten.

Begehbare Dämmung
Ähnlich einfach ist eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke mit EPS-Verbundplatten herzustellen, die es fertig im Baumarkt oder Onlinehandel zu kaufen gibt. Der Vorteil: Du kannst deinen Dachboden weiter als kaltes Lager nutzen. Der Nachteil: Die begehbare Dämmung ist teurer und dämmt meistens nicht ganz so gut, wie die nicht begehbare Variante. Mit etwas mehr Aufwand kannst du dir aber auch Fassadendämmplatten und OSB-Platten getrennt kaufen und dir so deine begehbare Dämmung selbst zusammenstellen. Das ist deutlich kostengünstiger, du erreichst bessere Dämmwerte, ist kaum komplizierter, nur etwas mehr Arbeit.

Du beginnst wie bei der nicht begehbaren Dämmung mit der luftdichten Schicht. Dann legst du die begehbaren EPS-Verbundplatten aus. Auch hier gilt natürlich: Keine Lücken lassen! Den Kasten rund um die Dachbodentreppe kannst du dir sparen, denn bei dieser Art der Dämmung fällt kann der Dämmstoff nicht in das darunterliegende Geschoss fallen.

Hier geht es zur DIY-Anleitung: Oberste Geschossdecke mit EPS-Platten begehbar wärmedämmen




Ein Praxisbericht: Oberste Geschossdecke

Bild „vorher“; die Decke war recht ungleichmäßig gedämmt worden - da ist dann leider auch nicht sicher, dass diese Konstruktion ausreichend luftdicht ist.

Ein Bericht von Prof. Martin Hundhausen (Erlangen)

Unser Fall ist ein Spitzboden, der nicht genutzt wird und der beim Bau des Hauses mit ein wenig Glaswolle zwischen den Sparren unregelmäßig stark gedämmt, und nicht luftdicht ausgeführt worden war.

Wie man im Foto „vorher“ (rechts) sieht, lagen dort bisher leicht zu umströmende Holzbretter darauf. Die Gesamtfläche ist ca. 40 Quadratmeter.

Vorbereitende Maßnahmen

Deutlich erkennbar: Die bestehende Dämmung ist hier nur dünn und kann leicht umströmt werden. Das wurde im 1. Schritt mit Steinwolle (proppenvoll) aufgefüllt.

Zunächst wurde die unzureichende Glaswolle zwischen den Balken durch Steinwolle (14 cm) ergänzt (Bild links). Das ist die alte Dämmung unter den Brettern sichtbar, die jetzt lückenloser nachgebessert wurde; die bestehende Dämmung wird auf diesem Weg gleich weiter genutzt 8) .


Ebener Abschluss bis in den Zwischensparrenbereich hinein. Hierauf kommt die neue Luftdichtungsbahn und wird an den Rändern „wannenartig“ hochgezogen.

Vom Dachboden aus wurde zusätzlich auch die Dämmung zwischen den Sparren in der Dachschräge nachgebessert, ebenfalls mit Steinwolle9) : Um eine bessere Arbeitsebene zu bekommen, wurden im Zwischensparrenbereich stückweise OSB-Platten eingesetzt, die jetzt die Dachschrägen-Dämmung zwischen den Sparren abschließen10) .


Luftdichtheitsbahn

Auf die Dachbodenebene wurde anschließend eine 'Tyvek®'-Folie aufgelegt11) . Diese verhindert den Durchzug von Luft aus dem Wohnbereich nach oben. Diese Folie ist luftdicht, aber diffusionsoffen. Die Folie wurde sorgfältig dicht verlegt, auch am Dachbodenrand (beide Seiten!) verklebt, ebenfalls zu den Pfosten und zur Giebelwand: Die Verklebungen erfolgten mit einem passenden Klebeband12) .

Diffusionsoffene reißfeste Bahnen eignen sich gut für die Sicherstellung der Luftdichtheit auf einer Decke13) .
Nun ist auch der Pfosten angeschlossen; Ziel: auch hier soll keine Luft (aus dem Raum darunter kommend) vorbeiströmen.

Eigentliche Dämm-Maßnahme

Ausrollen der Wärmedämmlage - lückenlos ausführen!

Auf die so vorbereitete Ebene konnten anschließend 18 cm Steinwolle bequem ausgelegt werden (Foto rechts). Zur Giebelwand wurde zusätzlich Polystyrol an der Wand befestigt14) .

Erfahrung: Kosten

Das Material hat 1.800 € gekostet. Die Verluste der Wärme zur Decke des darunterliegenden Dachgeschosses wurden insgesamt auf etwa 25 % reduziert15) . In anderen Fällen wird die Einsparung noch höher sein, denn hier lag ja bereits eine zwar nicht ausreichende, aber doch immerhin vorhandene Dämmung vor.
Jährlich werden etwa 200 € eingespart16) . Die so eingesparte Energie ist über 20 Jahre viel billiger17) als es die sonst notwendige Wärme kosten würde18) .
Die Maßnahme ist auch wegen der Eigenleistung besonders rentabel.

Neben der Einsparung ist es – das zeigen schon die ersten Erfahrungen der Nutzenden – jetzt im Raum darunter behaglicher. Die Heizung konnte im Vergleich zu den Vorjahren deutlich herunter gedreht werden. Die Heizenergie im gesamten Haus wird allein dadurch um abgeschätzt 6 % gesenkt19) . Ein weiterer Effekt, der zu erwarten ist: In den Wohnräumen im Dachgeschoss wird es auch im Sommer angenehmer werden. In den letzten Jahren wurde es dort immer wärmer20) .

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2)
möglicherweise sogar noch kälter, denn die darüberliegende Dachdeckung strahlt besonders effektiv Wärme in den kalten Himmel ab.
3)
z. B. eine PE-Folie
4)
dann ist die Temperatur an der Bahn immer hoch genug, dass wir es dort mit Wasserdampf zu tun haben und keine Gefahr für verfügbare Wasseraktivität besteht; das 'unkompliziert' zu halten ist der Grund, warum wir dann eine diffusionsoffene oder nur wenig dampfbremsende Bahn (< 10 m s d ) bevorzugen. Luftdichtheit ist auch mit solchen Bahnen leicht herstellbar, wie unsere Beispiele zeigen. Noch ein Merkpunkt: Je weiter „außen“ so eine Bahn zu liegen kommt, desto diffusionsoffener muss sie sein. Wenn es gar nicht anders geht, kann eine ausreichend Luftdichtheit sogar auch „ganz außen“ erreicht werden: Dann MUSS es sich allerdings um eine Bahn mit sehr geringem Diffusionswiderstand handeln ( s d < 0,5 m; als „Unterspannbahn“ bezeichnete Bahnen leisten das und haben sich bereits seit Jahrzehnten in geneigten Dächern als Unterdach bewährt.).
5)
für eine genauere Behandlung siehe unsere Seite zum Thema feuchte Luft
6)
oder wenig wirksame
7)
die nämlich immer eine höhere absolute Feuchtigkeit aufweist als die Außenluft
8)
Anmerkung durch die Redaktion: Es gibt keinen Grund, diese zu entfernen; im Gegenteil: Durch den nun dazu kommenden bauphysikalisch korrekten Aufbau „obendrauf“ wird diese Dämmschicht jetzt erst wirklich wirksam, da sie nicht mehr durchströmt wird. Außerdem ist dieser Bereich (inkl. der tragenden Holzkonstruktion) ab jetzt dauerhaft im warmen Bereich und das bedeutet, falls es da irgendwo feuchter geworden war, wird das jetzt austrocknen. Und trockenes Holz hält Jahrhunderte, denn die relevanten Schädlinge bei uns lieben die Feuchtigkeit.
9)
Redaktion: die hat einen höheren Strömungswiderstand, so dass auch von dort, wenn überhaupt, nur sehr wenig Luft aus dem Raum nachströmen kann. Steinwolle ist aber diffusionsoffen: geringe Mengen, die evtl. doch noch eindiffundieren, können dann problemlos oben ablüften.
10)
Darauf kommt die der entspr. Teil der neuen durchgehenden Luftdichtheitsbahn, siehe unten. Und darüber dann die zusätzliche neue Dämmschicht, so dass die Platte letztlich in einen wärmeren Bereich zu liegen kommt.
11)
Redaktion: Es gibt auch andere hoch strapazierfähige, sicher luftdichte und dennoch diffusionsoffene Bahnen. Diese sind alle geeignet. Das genannte Produkt ist heute quasi ein Synonym für "Vliesstoff aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD)"
12)
Diese luftdichte Bahn ist wirklich wichtig – wie zahlreiche dokumentierte Fälle mit konvektiven Feuchteeinträgen aus Aufenthaltsräumen in kalte Dachbereiche zeigen. Auf die Luftdichtheit kommt es hier an – und dazu braucht es eine durchgehende Bahn. Die natürlich durch Verkleben kleinerer Bahnen erreicht werden kann – je großflächiger die Einzelstücke, desto weniger Arbeit macht das. Hier gibt es zwei „Stückelungs-Klebungen: Das grüne Klebeband ist sichtbar, rechts vom Pfeil wird dann die letzte Bahn überlappt und angeklebt. Die Posten-Rundumklebung folgt noch
13)
Diffusionsoffene Bahnen sind insbesondere dann die richtige Wahl, wenn raumseitig dieser neuen Luftdichtungsebene bereits „alte Dämmlagen“ sind, bei denen der Status des luftdichten Aufbaus unklar ist. Eine diffusionsoffene Bahn unterbindet dann nämlich die Luftströmung, welche Feuchtigkeit in hohem Umfang transportieren kann; evtl. dann noch durch Diffusion durchtretende Feuchtigkeit ist mengenmäßig für den obenauf folgenden Dämmaufbau unproblematisch und kann nach außen abtransportiert werden, ohne hohe Feuchtebelastungen zu irgendwo erzeugen. Die Bahn selbst liegt nach Abschluss der Dämmarbeiten sogar in einem wärmeren Bereich, das hält die relative Feuchte dort ausreichend gering. Bahnen dieser Art haben sich aber sogar als sog. Unterspannbahn vollständig im kalten Bereich eines Außenbauteils bewährt: „luftdicht – aber diffusionsoffen“
14)
Redaktion: Dadurch verringert sich auch die Wärmebrücke durch die Mauersteinwand, die ja von unten bis unter das Dach durchgeht. Das erhöht die Behaglichkeit noch einmal und spart auch Energie. Weil es sich hier nicht um eine „bösartige Wärmebrücke“ handelt, ist diese zusätzliche Maßnahme empfehlenswert , aber nicht unbedingt zwingend (Die innere Oberflächentemperatur ist ohne diese Zusatzmaßnahme dann zwar ein wenig niedriger, aber immer noch so hoch, dass es da nicht zu Feuchteproblemen kommen kann - gegenüber dem Zustand „vorher“ wird es ohnehin etwas besser, weil die Wärme jetzt diese Wand über die zusätzliche Strecke der neuen Dämmdicke durchlaufen muss, und das verbessert die Dämmwirkung auch dort; mit der Begleitdämmung wird genau dieser Effekt verstärkt
15)
Redaktion: also um 75 % verringert. Die bessere Ausführungsqualität bzgl. Luftdichtheit ist da nicht einkalkuliert((das ist nicht einfach zu quantifizieren, aber jedenfalls eine zusätzliche Einsparung
16)
auch hier „vorsichtig“ angesetzt, nicht ausgehend von den 2022/23 enorm hohen Gaspreisen. Denn: Da wird irgendwann auf Wärmepumpe umgerüstet, das geht mit dieser erfolgten Verbesserung sogar leichter. Aber auch dann kostet die Heizwärme immer noch etwas: Nämlich Stromkosten des winterlichen Wärmepumpen-Strombezugs.
17)
Redaktion: in diesem Fall sind es so um 4 bis 7 Cent/kWh
18)
Das wird vom Strompreis abhängen; um 12 Cent/kWh (Nutzwärme) ist z. B. ein realistischer Vergleichswert. Derzeit (2022) liegt der Wert immer noch deutlich höher.
19)
die Verbesserung bei der Luftdichtheit nicht einbezogen
20)
Redaktion: Das ist richtig: Die Wärmedämmung, insb. im Dach, hilft im Sommer auch gegen die Hitze
baulich/oberstegeschossdeckedaemmen22.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/09 20:33 von bkrick