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Dämmung der Kellerdecke

Schnelllink: Gleich zur DIY-Anleitung: Kellerdeckendämmung von unten mit alukaschierten Polyurethan-Hartschaumplatten
Schnelllink: Gleich zur DIY-Anleitung: Kellerdeckendämmung von unten mit EPS-Hartschaumplatten
Schnelllink: Lohnt sich das in unserem Fall? Maßnahmen-Wirtschaftlichkeit für die Wärmedämmung der Kellerdecke

Die Kellerdecke kann wieder von unten oder von oben gedämmt werden; in aller Regel ist es von unten einfacher, weil dann im Wohnraum kein Dreck entsteht und der auch nicht freigeräumt werden muss.

So eine Kellerdeckendämmung birgt seitens der Bauphysik keine besonderen Gefahren: es ist eine Außenseite vom Raum und die Temperaturen sind auch alle eher im gemäßigten Bereich. Der Keller wird dadurch in der Regel etwas kälter werden; oft ist genau das aber auch durchaus erwünscht.

Vorsicht ist angesagt, wenn es im Keller brennbare Stoffe gibt: Eine Tiefgarage oder ein Öllager z.B. - da gehen dann nur nicht brennbare Dämmstoffe. Ansonsten können so gut wie alle marktgängigen Dämmstoffe, sofern sich die lückenfrei an der Decke befestigen lassen, verwendet werden. Dabei spielt natürlich eine Rolle, wie sich Eigentümer und Nutzer die sichtbare Oberfläche hinterher vorstellen.

Verbundplattenlösung

Eine streichfähige Untersicht erlauben auch hier Verbundplatten; etwas Arbeit mit dem Verspachteln und dem Ausstopfen/Verspachteln an den Rändern machen die allerdings auch. Die Verbundplatten lassen sich leichter unter ebenen Deckenuntersichten anbringen. Ist die Decke nicht eben genug für ein direktes Verkleben, so auch eine Verschraubung auf Trägerlatten erfolgen: Dabei evtl. entstehende Hohlräume müssen dann allerdings auch mit Dämmstoff gefüllt werden - vgl. weiter unten.

Dämmbahnen und neue Deckenplatte

Eher weiche Dämmmatten können leichter bei unebenen Decken oder solchen mit einer Menge Leitungen z.B. mit Dämmstoffdübeln in der Decke befestigt werden. Darunter kann dann z.B. eine zementgebunden Holzwolleleichtbauplatte ('HWL') angeschraubt werden, die sich leicht verspachteln lässt. Oder irgendeine andere Platte. Abb. 1: Sog. preußische Kappendecke. Ein Beispiel für eine sehr wenig ebene Deckenuntersicht. Hier bietet Abhängung und Einblasen von Dämmstoff in der Regel die günstigste Lösung

Einblasdämmung

Eine HWL-Platte (auch jede adere Platte) wird mit Abstand unter der Decke befestigt1) und der entstehende Hohlraum dann mit Einblasdämmstoff ausgeblasen. Da stören dann alle nur denkbaren Leitungs-Aufhängungen, Kabelschienen etc. wenig. Diese Ausführung eignet sich insbesondere für weniger ebene Decken (z.B. solche alten Kappendecken).
Abb. 2: Die vom Fachverband Einblasdämmung empfohlene Lösung für die Kappendecke: Auf einer quer zu den Stahlträgern angeschraubten Lattung wird eine Schalung geschraubt. Wenn wenig Platzt ist, kann das z.B. einen Resolschaumplatte sein, die bereits eine Basisdämmung bewirkt. Die entstehenden Hohlräume werden mit Dämmstoff ausgeblasen. Mineralwolle-Einblasdämmstoff und Zellulose sind geeignet dafür.

Achtung! Gasleitungen dürfen nicht „eingebaut“ werden; um die herum muss also eine Wandung „Dämm-Ende“ gebaut werden. Oder, die Gasleitung wird gleich stillgelegt - die Nutzung von fossilem Gas hat sowieso keine Zukunft 2).

Was bei wenig Platz?

Ziemlich oft ist gerade unter der Kellerdecke der Platz knapp. Dann empfehlen sich (und lohnen sich) Dämmstoffe mit sehr geringen Wärmeleitfähigkeiten wie Resol-Schaumplatten oder sogar Vakuum-Dämmplatten (Achtung! Die können natürlich NICHT geschnitten werden, auch nicht geschraubt oder getackert und müssen sowieso behandelt werden wie rohe Eier).

Und dann gibt es an den Kellerdecken oft Installationen, Kabelkanäle, … Letztlich ist es im Grunde fast immer einfacher, diese Art Dinge ein wenig tiefer anzuhängen als da mühevoll darum herum zu arbeiten; zugänglich bleiben soll das ja meist auch. Die Alternative ist eine Abschlussplatte von unten und die schon beschriebene Einblasdämmung.

Wie überall beim Wärmeschutz: Viel hilft viel! Begrenzt wird das im Keller meist durch ohnehin schon geringe Raumhöhen. Aber, auch geringe Dämmdicken bringen schon etwas, dann allerdings wirklich Dämmstoffe mit sehr kleiner Wärmeleitfähigkeit einsetzen ($ \lambda \leq $ 0,025 W/(mK) ist heute ohne weiteres verfügbar). Solche Dämmplatten mit sehr hoher Dämmwirkung eignen sich in Fällen mit wenig Platz auch als verlorene Schalung für die oben beschriebene Einblasdämmung.

Ein positiver „Nebeneffekt“: Warme Füße! Gerade kalte Fußböden im Erdgeschoss sind oft sehr unkomfortabel.

Und noch ein weiterer positiver „Nebeneffekt“: der alte Bodenaufbau ist jetzt deutlich wärmer und auch vor der Kellerluft besser geschützt. Das bewirkt auch eine Verbesserung des Schutzes der Bausubstanz.

Thermographie (im Dezember) im Erdgeschoss eines Gebäudes mit guter Kellerdeckendämmung: Die Oberflächentemperatur am Fußboden liegt hier mit 21,2 °C nur wenig niedriger als die auf dem Klavierstuhl (~21,8 °C; das ist in etwa die operative Temperatur im Raum). Bei einer nicht oder nur mäßig gedämmten Kellerdecke kann diese Temperatur unter 17° fallen - kalte Füße inklusive.

Einfach geht es, wenn ein vorgefertigtes System für die Verlegung verwendet werden kann, wie wir das für eine Kellerdecke in einem von uns begleiteten Projekt austesten konnten. Detaillierte Beschreibungen für zwei unterschiedliche Varianten finden sich wie gewohnt unter

DIY-Anleitung: Kellerdeckendämmung von unten mit alukaschierten Polyurethan-Hartschaumplatten.

DIY-Anleitung: Kellerdeckendämmung von unten mit EPS-Hartschaumplatten

Im Rahmen des DIY-Projektes wurde auch eine Studie zur Wirtschaftlichkeit von Kellerdeckendämmung erstellt. Das Ergebnis: Es gibt für den DIY-Bereich immer wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten zur Kellerdeckendämmung. Die Studie enthält auch viele Wärmebrückenberechnungen zum Anschluss der Kellerdecke an Innen- und verscheidene Außenwände. Hier gibt es die Studie zum Download:
DIY-Studie: Wirtschaftlichkeit von Kellerdeckendämmung

1)
z.B. auf einer Latte
2)
Die Gaswirtschaft hätte einen vernünftigeren Kurs zu Erhaltung einer nachhaltigen Infrastruktur durch verstärktes Engagement in Erneuerbare und verbesserte Effizienz gehen können, hat dies aber stattdessen jahrzehntelang blockiert. Wir würden dann jetzt nur noch etwa 2/3 des derzeitigen Verbrauchs haben und diesen auch bereits zu ca. 20% aus Erneuerbaren decken, bis 2035 hätte die Gesamtumstellung auf erneuerbares Gas abgeschlossen sein können. Ein Musterbeispiel für das beliebte Lobby-Sportereignis „Der Schuss ins eigene Knie“: Jetzt bleibt den Verbrauchern nur noch die Strategie 'weg vom Gas'.
baulich/daemmung_der_kellerdecke.txt · Zuletzt geändert: 2023/12/31 17:52 von bkrick