- Was passiert denn, wenn im Winter in einem Altbau die Heizung ausfällt? Der Autor hat es selbst erlebt: Die Temperaturen können dann bis unter den Gefrierpunkt sinken - uns ist das Wasser in den Blumenvasen eingefroren.
- Und was passiert beim Heizungsausfall in einem Passivhaus? Selbst bei strengen Minusgraden wird es in so einem sehr gut gedämmten Haus nur ganz allmählich kälter. Zwei bis vier Tage ist es sogar recht angenehm warm. Und selbst nach zwei Wochen sinkt die Temperatur nicht unter etwa 14 °C. Die spärlichen inneren Wärmequellen können das Haus nämlich ein wenig temperieren.
Vereinfacht gesagt: Dass die Wärmeleitungsgleichung die thermischen Vorgänge in einem Bauteil korrekt beschreibt ist zwar nicht „absolut“ sicher. Es ist nur in etwa so sicher, wie die Erkenntnis, dass die Erde sich in einer Umlaufbahn um die Sonne befindet. Das Gleiche gilt z.B. für die Erkenntnisse zum Klimawandel und für den Stand der Forschung bei der Evolution.
Seriöse Wissenschaft hat es oberflächlich betrachtet „schwerer“ als Fanatiker, die an die Absolutheit ihrer Überzeugungen glauben.
Die Wissenschaft stellt sich immer wieder der Überprüfung. Aber darin liegt eine doppelte Stärke: Zum einen garantiert dies einen ständigen Prozess der Verbesserung.
Und zum anderen erzieht dies zur Toleranz: Kein Mensch ist im Besitz von absoluter Wahrheit. Die eigene Überzeugung kann niemals so bedeutend sein, dass darüber die Würde anderer Menschen in Frage gestellt wird. Ethische Grundsätze stehen über der Wissenschaft. Ach wäre wenigstens dies doch endlich allgemein anerkannt! (Vgl. Max Born: „Von der Verantwortung des Naturwissenschaftlers“).
Übrigens: Mit Methoden der Statistik kann etwas über die Zuverlässigkeit ausgesagt werden, mit der durch bessere Wärmedämmung Energie eingespart worden ist. Inzwischen wurden in Stichproben von Tausenden von Passivhäusern mittlere Einsparungen von im Durchschnitt über 85% gegenüber üblichen Neubauten statistisch belegt - diesem Link folgen, um die zugehörigen Daten zu prüfen..