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Innenwände auf Bodenplatten

Innenwände auf Bodenplatten werden oft ohne den Einfluss des Erdreiches zweidimensional gerechnet. Das Ergebnis wird stark auf der sicheren Seite sein, da die „Dämmwirkung“ des Erdreiches nicht berücksichtigt wird (vgl. Abbildung 1). Tatsächlich ist die Wärmebrücke einer Innenwand auf Bodenplatte abhängig von der Entfernung zum Bodenplattenrand. Der Ψ-Wert verbessert sich zunehmend mit der Entfernung der Innenwand zum Bodenplattenrand.

Abbildung 1: Wärmebrückenverlustkoeffizient abhängig von der Entfernung zum Bodenplattenrand

Im Fall eines konkreten Gebäudes ist die Lage der Innenwände bekannt. Der Ψ-Wert kann dann nach demselben Vorgehen wie in Kapitel "Außenwand auf Bodenplatte" berechnet werden. Dazu wird zunächst ein Leitwert ohne Berücksichtigung der Innenwand bestimmt und anschließend der Leitwert mit Berücksichtigung der Innenwand an der entsprechenden Stelle. Dies erfordert jedoch eine dreidimensionale Berechnung, die für die meisten Fälle zu aufwendig sein wird.

Als zweidimensionale Näherung, die auch im Rahmen einer Bausystemzertifizierung verwendet wird, wird empfohlen, das Erdreich zu berücksichtigen und eine Entfernung der Innenwand zum Bodenplattenrand mit 1,5 Meter anzunehmen. Das Vorgehen wird nachfolgend an einem Beispiel gezeigt.

Auf das Modellieren der Außenwand kann verzichtet werden, jedoch muss dann die Stirnseite der Bodenplatte adiabat geschnitten werden. Der Ψ-Wert ergibt sich aus der Differenz der Leitwerte, der ungestörten und der durch die Innenwand gestörten Bodenplatte.

Information! Anstatt die Stirnseite adiabatisch zu schneiden ist es in der Regel sinnvoller, die Außenwand mit abzubilden, da der Anschluss Außenwand auf Bodenplatte sowieso berechnet wird und die Innenwand schnell in das entsprechende Modell hineingesetzt werden kann. Die Differenz der Leitwerte mit und ohne Innenwand ist dann der gesuchte Ψ-Wert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die so ermittelten Oberflächentemperaturen als sinnvoller einzuschätzen sind. Je näher sich die Innenwand am Bodenplattenrand und damit an der Außenwand befindet, desto mehr liegen die Oberflächentemperaturen auf der sicheren Seite, da diese mit zunehmender Entfernung zum Rand zunehmen.

Siehe auch

grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/waermebruecken/wbberechnung/beispiele/iwbp.1515667785.txt.gz · Zuletzt geändert: 2018/01/11 11:49 von francis.bosenick@passiv.de