Lüftung mit Wärmerückgewinnung - dezentral
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DIY-Anleitung: Lüftung mit Wärmerückgewinnung, dezentral (Wohnungen)
DIY-Anleitung: Lüftung mit Wärmerückgewinnung, dezentral (Schulungsräume und andere).
Wie wichtig immer ausreichend frische Luft im Raum und zugleich der Austausch der verbrauchten Luft ist, das wurde insbesondere in den letzten Wintern mit sich wiederholenden Infektionswellen deutlich. Dass ausreichend Frischluft förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden ist, ist aber nicht erst seit der Covid-Pandemie bekannt.
Weniger herumgesprochen hat sich bisher, dass auch zu trockene Luft für Menschen nicht zuträglich ist: Geringer als ca. 30 bis 35% relative Raumluftfeuchte sollten es in über längere Zeit (mehr als 2 Stunden) belegten Räumen nicht sein, vor allem, weil dies die Schleimhäute austrocknen kann und so die Selbstreinigungsmechanismen von Augen und dem Respirationstrakt behindert. Trockene Luft gibt es im Winter vor allem dann, wenn der Luftaustausch mit der Außenluft1) hoch ist; es sei denn, die mit der Fortluft entfernte Feuchtigkeit wird Großteils wieder ersetzt. Das geht am besten mit einem Wärmeübertrager, der auch Feuchtigkeit zurück gewinnen kann.
Lüftungsgeräte sollten die folgenden Mindestanforderungen erfüllen:
- Wärmerückgewinnungsgrad >75 %
- Stromverbrauch < 0,45 Wh/m³
- Zuluftfilter mindestens F7
- Schall: der Betrieb des Lüftungsgerätes darf nicht als störend empfunden werden. Lüftungsgeräte, die in Wohnräumen installiert werden, sollten im Dauerbetrieb einen Schalleistungspegel von 25 dB(A) nicht übersteigen.
Ein Wärmerückgewinnungsgrad von z.B. 80% bedeutet hier, dass von den fühlbaren Wärmeverlusten nur noch ein Fünftel gegenüber dem Austausch einfach nur gegen kalte Außenluft übrig bleiben. Viele sind von den sehr hohen Wärmebereitstellungsgraden moderner Wärmeübertrager überrascht - der Erfolg liegt in einer großen wärmeübertragenden Fläche und im Gegenstromprinzip, durch das ein Abluftstrom dem auf der Gegenseite der Membran entlangströmenden Außenluftstrom entgegenströmt und so Schritt für Schritt seine Temperatur auf nahe an die der Außenluft reduzieren kann.
Geeignete Geräte werden in der Passivhaus-Komponentendatenbank aufgeführt. Für die kleinen Bauarten kann die Liste auf „Einsatzbereich bis…“ aufsteigend sortiert werden.
Geräte dieser Kategorie lassen sich gut nachträglich in Aufenthaltsräumen installieren. Für die erforderliche(n) Kernbohrung(en) kann eine Fachfirma beauftragt werden - die Bohrgeräte dafür lassen sich aber auch ausleihen. Wichtig ist der luftdichte Einbau eines solchen Gerätes - auch das wird in der Anleitung genau beschrieben.
Ist eine ausreichende Raumlufterneuerung durch ein Lüftungsgerät erst einmal sichergestellt, dann können auch die unkontrollierten Leckagen des Gebäudes systematisch aufgespürt und abgedichtet werden: So lassen sich Feuchteprobleme durch ausströmende (feuchte) Innenluft vermeiden und Zugerscheinungen sowie Energieverluste abstellen.
Für ein Verständnis der Zusammenhänge rund um das Thema 'feuchte Luft' gibt es hier auf Passipedia einen erklärenden Artikel und ein Video.