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(Lösungen für den Feuchteschutz bei Innendämmung)

1 Einführung Feuchtigkeit und Innendämmung

Die Ausführung von Innendämmung insbesondere hinsichtlich des Feuchteschutzes erfordert eine gegenüber dem Einsatz von Außendämmung wesentlich sorgfältigere Planung und Ausführung. Unter diesen Voraussetzungen spielt die Innendämmung gerade bei der Instandsetzung/Sanierung von Altbauten mit erhaltenswerten Fassaden eine wichtige Rolle und führt nicht nur zu einer erheblichen Heizenergieeinsparung, sondern verbessert auch den thermischen Komfort.

Noch immer werden der Innendämmung Probleme angelastet, welche häufig aber durch andere Ursachen, z. B. eindringendes Regenwasser bei mangelndem Schlagregenschutz, entstanden sind. Andererseits sind tatsächlich auch zahlreiche Bauschäden auf mangelhafte Planung oder Ausführung der Innendämmung zurückzuführen. Aufgrund der zahlreichen möglichen Varianten einerseits und dem zum Teil geringen Fachwissen der Baubeteiligten auf dem Gebiet des Feuchteschutzes andererseits, ist hier ein dringender Informationsbedarf gegeben. Für ein gutes Verständnis der folgenden Seiten empfehlen wir, die Erklärung unter "feuchte Luft" zuvor zu lesen. Darüber hinaus können einige Detailfragen im Rahmen weiterer Forschungs- und Entwicklungsprojekte noch besser untersucht und dann manchmal vielleicht noch einfacher gelöst werden.

In diesem Beitrag werden die relevanten Feuchteschutzmaßnahmen und die Konzepte unterschiedlicher Innendämmmaßnahmen erläutert. Auf Basis der gekoppelten thermischen und feuchtetechnischen dynamischen Simulation wurden zahlreiche Varianten bei unterschiedlichen Randbedingungen simuliert und hinsichtlich des aw-Wertes1) auf der Oberfläche des ehemaligen Innenputzes des Bestandsmauerwerkes verglichen. Darüber hinaus werden Detailfragen, wie Diffusionsnebenwege sowie der Einfluss von konvektivem Feuchteeintrag untersucht. Trotz der Vielzahl von berechneten Varianten (knapp 300 Berechnungsfälle) erhebt die vorliegende Untersuchung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allein die möglichen Kombinationen der Schichtaufbauten und Wandkonstruktionen sowie Putze und Beschichtungen spannt ein weites Feld von Varianten auf. Hier konnten durch einige Parameteruntersuchungen die feuchtetechnischen Einflüsse überprüft werden. Im Bereich der Bauteilanschlüsse sind mehrdimensionale Berechnungen notwendig, welche mit erheblicher Rechenzeit verbunden sind. In diesem Beitrag werden einige oft wiederkehrende exemplarische Fälle berechnet. Insbesondere der Anschluss von Holzbalkendecken wurde in einem weiteren Projekt näher untersucht und es wurden dafür einfache baupraktische Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

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1)
Die Wasseraktivität oder aw-Wert ist ein Maß für den Feuchtegehalt in einem Material. Dazu denken wir uns eine kleine an der betreffenden Stelle in das Material eingeschlossene Luftblase: In der „messen“ wir sodann die relative Luftfeuchtigkeit, die sich im Gleichgewicht mit der Feuchtigkeit im Material einstellt. Das ist dann bereits der aw-Wert (zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle).
planung/sanierung_mit_passivhaus_komponenten/loesungen_fuer_den_feuchteschutz/einfuehrung.txt · Zuletzt geändert: 2022/04/23 18:33 von wfeist