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grundlagen:passivhaeuser_in_verschiedenen_klimazonen:passivhaeuser_in_neuseeland:das_passivhaus_in_neuseeland:orientierung

Im Auftrag der School of Architecture and Planning, The University of Auckland.
Finanziert durch NICAI Faculty Research Development Fund.

Januar 2010; Author: Jessica Grove-Smith, Jürgen Schnieders Korrigierte Version November 2011

Zum Anfang der Studie: Planungsgrundlagen für Passivhäuser in Neuseeland

Das Passivhaus in Neuseeland - Orientierung

Die Orientierung eines projektierten Gebäudes beeinflusst sowohl den Heizwärmebedarf als auch den sommerlichen Komfort, primär bedingt durch die veränderten solaren Gewinne bzw. Lasten über die verglasten Flächen. In Abbildung 24 ist die monatliche Solarstrahlung im Jahresverlauf aus den vier Himmelsrichtungen für Auckland, Wellington und Christchurch aufgezeichnet. Die wesentlichen Merkmale sind, dass im Winter (Juni) die Solarstrahlung aus dem Norden mit Abstand am höchsten liegt und im Sommer (Dezember) die Spitzenwerte im Osten und Westen aufgezeichnet wurden.

In Abbildung 25 ist zunächst der Einfluss auf den Heizwärmebedarf und die Heizleistung dargestellt. Das Minimum wird bei Nordorientierung erreicht, da hier am meisten solare Gewinne erzielt werden können. Die Werte liegen bei Ost- und Westorientierung am höchsten, während in der dazwischen liegenden Südorientierung wieder eine Absenkung zu erkennen ist. Das solare Angebot aus Süden ist deutlich niedriger als aus Osten und Westen, jedoch zeigen bei dieser Variante die ursprünglichen Südfenster des Referenzfalls in die vorteilhafte Nordrichtung. Die Orientierung dieses Beispielgebäudes kann eine Verschiebung des Heizwärmebedarfs an allen drei Standorten um über 6 kWh/(m²a) bewirken. Zwar hängt dies zu einem gewissen Grad von den spezifischen Eigenschaften dieses Gebäudes ab, dennoch weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die Orientierung bei der Planung eines jeden Gebäudes in Neuseeland unbedingt berücksichtigt werden sollte. Dieser Effekt ist in Neuseeland bedeutender als im mitteleuropäischen Klima (vgl. [PHI-1998/12]), da hier die solaren Gewinne einen deutlich größeren Beitrag zur Raumbeheizung leisten. Die Auswirkung auf die Heizleistung verläuft analog zum Heizwärmebedarf, das Minimum liegt bei direkter Nordorientierung, das Maximum bei Ost- und Westorientierung.

Die Übertemperaturhäufigkeit (Abbildung 26) steigt bei Ost- und Westorientierung an und sinkt sowohl bei Nord-, als auch bei Südorientierung auf 0 %. Dies ist in Übereinstimmung mit den in Abbildung 24 aufgeführten monatlichen Solarstrahlungswerten. Wie in 4.4.1 erwähnt hat außerdem der feststehende Überhang durch die weniger senkrechte Einstrahlung am Morgen und Abend aus Ost und West weniger Verschattungspotential.


Abbildung 24: Monatliche Solarstrahlung aus den vier Himmelsrichtungen.


Abbildung 25: Auswirkung der Gebäudeorientierung auf den Heizwärmebedarf und die Heizleistung.


Abbildung 26: Auswirkung der Gebäudeorientierung auf den Sommerkomfort.




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