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Empfohlene Vorgehensweise für die Ermittlung von Wärmebrücken erdberührter Bauteile

In Praxis werden für die Ermittlung von Wärmebrücken erdberührter Bauteile (Wärmebrücken zum Erdreich) oft sehr unterschiedliche Verfahren verwendet. Vor allem das Erdreich wird in den Berechnungen auf unterschiedliche Weise berücksichtigt:

  • Berücksichtigung des Erdreichs als Material
  • Teilweise Berücksichtigung des Erdreichs durch kleine Erdschichten oder kleinen Erdreichsblöcken in den Berechnungsmodellen
  • Überhaupt keine Abbildung des Erdreichs, analog zu den Berechnungen der regulären Wärmebrücken zur Luft
  • Oder das Erdreich wird als zusätzliche Temperatur-Randbedingungen abgebildet. (vgl. DIN 4108 Beiblatt 2)

Letztendlich stellen alle Methode eine gewisse Abschätzung da. Nichtsdestotrotz ist die Vorgehensweise nach DIN EN ISO 10211 zu empfehlen. Die Ermittlung der Wärmeverluste über das Erdreich im Erdreich-Blatt des PHPP, entspricht im wesentlichen dem Vorgehen nach DIN EN ISO 13370. Diese fordert hingegen, Wärmebrücken nach DIN EN ISO 10211 zu ermitteln. Der wesentliche Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Einfluss des Erdreichs mit abgebildet wird. Die Wirkung von Randdämmungen bzw. Dämmschürzen kann damit direkt durch die $\varPsi$-Werte mit abgebildet werden.

Prinzipielle Vorgehensweise nach DIN EN ISO 10211

Im Gegensatz zu regulären Wärmebrücken müssen Leitwerte der erdberührten Bauteile durch eine zusätzliche Wärmestromsimulation ermittelt werden. Dabei sind in den Modellen exakt die gleichen Abmessungen zu verwenden.

Für die Erstellung der Berechnungsmodelle ist auf Folgendes zu achten:

  • Das Erdreich muss in beiden Berechnungsmodellen gleich lang in x- und y-Richtung mit mindestens dem 5- bis 6-fachen der Bodenplattenlänge abgebildet werden (vgl. Abbildung).
  • Für die Bodenplattenlänge gilt der Außenmaßbezug (im Gegensatz zur DIN EN ISO 10211). Es wird für eine Länge von 4 Metern empfohlen.
  • Für die zusätzlichen Leitwertberechnungen empfiehlt es sich, die erdberührten Bauteile nicht durch ihren Aufbau darzustellen, sondern durch eine Randbedingung entsprechend ihrem Wärmeübergangswiderstand R = 1/U.
  • Der Erdreichblock muss an den Schnittflächen adiabatische Randbedingungen aufweisen.
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