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baulich:aussen-einblasdaemmung

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Außendämmung mit Einblasdämmstoff

Hier handelt es sich um eine in gewisser Weise „hybride“ Maßnahme, die Vorteile der Vorhangfassade (aber eben ohne Vorhang!) und des Wärmedämmverbundsystems (aber eben ohne durchgehend rigide Dämmplatten) vereint. Hybrid auch, weil der überwiegende Teil der Arbeiten durchaus von einem handwerklich nicht ungeschickten Eigentümer in Eigenarbeit ausführbar ist, und zwar, ohne dass es dabei größere Probleme geben muss - einige Teile aber besser von Fachfirmen ausgeführt werden, die das dann aber jeweils schnell und kostengünstig mit den ihnen verfügbaren Spezialwerkzeugen ausführen können1).

Der Prinzipaufbau

Der Basisaufbau ist hier gleich dem andernorts beschriebenen System der Vorhangfassade: eine Unterkonstruktion, die später mit Einblasdämmstoff (welchen Typs auch immer) ausgeblasen wird. Dazu muss die Deckschale (beim Dach wäre das das „Unterdach“) natürlich aus einem mechanisch widerstandsfähigen Material, also einem Plattenwerkstoff sein. Dieser muss, aus bauphysikalischen Gründen, diffusionsoffen sein. Wenn sich der Plattenwerkstoff verputzen lässt, kann darauf wie gewohnt eine Putzfassade aufgebracht werden. Und das kann ein Putzerbetrieb dann ebenso kostengünstig ausführen wie den einfachen Neuverputz einer Altbau-Fassade2).


Die Unterkonstruktion

Hier verweisen wir auf das Kapitel Unterkonstruktion bei der hinterlüfteten Fassade, weil sich der Aufbau bis inklusive dieser Stelle nicht unterscheidet. Auch hier sind Leichtbauträger besonders gut geeignet (z.B. Doppel-T oder I-Träger oder Z-Träger aus Holzwerkstoffen). Und auch hier ist dicker immer auch besser. Das Anschrauben erfolgt am besten in die Geschossdecken, besonders leicht geht das durch den Holm eines Leichtbauträgers. Und: eine solche Konstruktion ist natürlich leicht vollständig wieder demontierbar.


Die Unterfassade

Ein ziemlich kostengünstigstes Material für den Abschluss der Unterkonstruktion nach außen, das dann ein Einblasen von Dämmstoff erlaubt, ist die gute alte „zementgebundene Holzfaserplatte“; im Volksmund bekannt als „Sauerkrautplatte“. Wer die ganz ohne Zement will, kann stattdessen auch die Magnesit-gebundene Platte verwenden. Diese Platten sind formstabil, diffusionsoffen, leicht verarbeitbar und über einer Putzgrundierung leicht verputzbar.

Der Putz

Darauf wird als Unterputz am besten ein mineralische Leichtputz aufgebracht - der ist elastisch genug um evtl. kleine Bewegungen auszugleichen. Als Oberputz geht jetzt wieder alles (wasserabweisende, diffusionsoffene) was dem Geschmack des Eigentümers entspricht. Wer eine jahrzehntelange Dauerhaftigkeit bevorzugt, wählt einen mineralischen Dickputz.

Links:

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Alternative: Wärmeschutz durch klassische vorgehängte hinterlüftete Fassade

Alternative: Wärmeschutz durch Wärmedämmverbundsystem

Und wenn es von außen nicht geht: Maßnahmen zur Innendämmung

Übergreifende Informationen zum Wärmeschutz an Gebäuden

1)
z.B. Dämmstoff einblasen, Außenputz auftragen
2)
eher günstiger - weil das „Entfernen des Altputzes“, etwas, was sonst viel Dreck macht, entfällt; den lassen wir nämlich bei diesem Verfahren einfach an der alten Wand, nachdem evtl. lose Teile entfernt wurden
baulich/aussen-einblasdaemmung.1652342457.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/05/12 10:00 von wfeist