Herstellungsenergieaufwand von Gebäuden: Die Nutzungsphase überwiegt
Es war uns auch wichtig, noch einmal die Frage des Herstellungsenergieaufwandes, der „Grauen Energie“, zu diskutieren. Es zeigte sich, das der Energieaufwand in der Nutzungsphase auch bei Passivhäusern immer noch deutlich überwiegt und dass die Lebenszyklusenergiebilanz eines Passivhauses durch die Wahl der Baustoffe eher wenig beeinflusst werden kann. Der Bilanzierungsaufwand bleibt jedoch vergleichsweise hoch und ist mit großen, auch systematischen Unsicherheiten (z.B. Systemgrenze, Ansatz verbauter Biomasse) behaftet. Einige spezielle Aussagen und Empfehlungen sind aber möglich:
Als besonders energieintensiv wurden z.B. Metalle erkannt. In Zukunft scheint eher ein Leitfaden zum Bauen mit wenig Herstellungsenergieaufwand, der Grundlegendes erläutert und Handlungsempfehlungen gibt, praktikabler und sinnvoller zu sein als eine detaillierte stoffliche Bilanzierung bei jedem Bauvorhaben.
Ganz entscheidend bei der Bilanzierung der „Grauen Energie“ ist der Ansatz der Nutzungsdauer. Die Politik beschwert sich, dass die Sanierungsraten zu gering sind. Diese sind so gering, weil die Nutzungsdauer der Systeme höher ist, als sie bisher oft angesetzt wurden. Aus ökologischer Sicht ist das begrüßenswert! (2%a-1 Sanierungsrate bedeutet z.B. eine Nutzungsdauer der betroffenen Komponente von 50 a.)
Weitere Verbesserungen können erreicht werden, wenn ein Bauteil mit geringerem Herstellungsenergieaufwand zudem auch noch länger hält.
In den Arbeitskreissitzungen AK58 und AK60 wurden die Fragen von Herstellungsaufwand, Nutzungsdauer sowie der Betriebsenergie im Lebenszyklus systematisch aufgearbeitet: Klimagas-Emissionen im Lebenszyklus.