Heizsysteme und Behaglichkeit: Ist Behaglichkeit physiologisch messbar?, Lipp, B.; Rohregger, G.; Waltjen, T.; Moser, M.; Lackner, H. K., AkkP Protokollband Nr. 25, Darmstadt, 2004

Zwischen den Körperempfindungen der Blutfülle und des Schwitzens einerseits und dem Gefühl des Frierens andererseits gibt es einen Punkt der Indifferenz ohne besonderes Gefühl, der thermische Behaglichkeit oder thermischer Komfort genannt worden ist. Damit ist ein Zusammenhang zwischen physiologischen Zuständen und Empfindungen der bewussten Person beschrieben. Dieser Zusammenhang ist von größtem Interesse für unser Thema, weil das Ziel von Architektur und Haustechnik subjektiv zufriedene Bewohner und Benutzer sein müssen. Die Zufriedenheit lässt sich aber nur durch geeignete objektive bauliche und haustechnische Maßnahmen erreichen.

Das physiologische Geschehen im Körper und die physikalische Wechselwirkung des Körpers mit der Umwelt können in einer Formel zusammengefasst und mit Behaglichkeitsurteilen der bewussten Person statistisch in Verbindung gebracht werden (vgl. Beitrag von W. Feist).

Im Beitrag werden drei Forschungsprojekte dargestellt, die Behaglichkeitsbedingungen mit objektiven physiologischen Messungen korrelieren.
Aus den 3 Forschungsprojekten zur Behaglichkeit lässt sich resümieren, dass immer dann, wenn in der psychophysikalischen Beurteilung der thermischen Behaglichkeit unterschiedlicher Beheizungssituationen signifikante Unterschiede festgestellt wurden, auch in den physiologischen Parametern des vegetativen Nervensystems signifikante Unterschiede nachgewiesen werden konnten.

Besonders erfolgreich für den Nachweis haben sich die Änderungen in den Kippherzfrequenzen, die Erholungszeit nach einer ergonometrischen Belastung und der Parameter ‚Divergenz' der nichtlinearen Analyse erwiesen.

Protokollband Nr. 25 „Temperaturdifferenzierung in der Wohnung“ kann beim Passivhaus Institut bestellt werden.