grundlagen:industriegesellschaft
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Industriegesellschaft
Ein paar Fakten:
- Korrekt: Die Industrialisierung hat die menschlichen Gesellschaften aus jahrhundertelanger Not herausgeführt.1)
- Korrekt: Ohne industrielle Versorgung mit einer Vielzahl von lebensnotwendigen Gütern würde eine menschliche Population der Bevölkerungsdichte, wie wir sie heute haben, nicht lange existieren können2).
- Korrekt: Niemand kann und sollte sich einen 'raschen Zusammenbruch des Industriesystems' wünschen. Darum geht es auch gar nicht; eher im Gegenteil: Wie können wir eine Transformation des Industriesystems (quasi 'minimalinvasiv') so durchführen, dass die unleugbaren5) Probleme gelöst werden?
Jeder der oben genannten Punkte verdient eine ernste Diskussion, damit wir uns über die Lage der Zivilisation besser im Klaren sind.
Es gibt aber noch ein paar mehr Fakten:
- Dass die Industriegesellschaft überhaupt so erfolgreich unsere Zivilisation verändern konnte, liegt ursächlich an der seit ca. 400 Jahren enorm verbesserten Erkenntnis über die Zusammenhänge der Natur. Wir haben etwas gelernt über Trägheit, Masse und Planetenbahnen und wenden das z.B. an auf Fahrzeuge aller Art. Wir haben 'Elektrizität' besser verstanden und wenden das z.B. an auf Bildschirme und Reiskocher. Wir haben weit besser verstanden, 'was Wärme ist' und wenden das massenhaft an in Verbrennungsmotoren für den Individualverkehr6).
- Die Pfade, die die Gesellschaft dabei gegangen ist, sind aber keinesfalls naturgesetzlich festgeschrieben. Ein Blick auf das 'erste Auto': Das wog 265 kg(!), die verwendete Fahrradtechnik ist unverkennbar7), 0,75 PS(!) waren ausreichend. Wo ist das Naturgesetz, nach dem daraus ca. 2 Tonnen und 157 PS(!) werden müssen? Ein 'modernes' Elektro-Dreirad wiegt auch nicht mehr, ist sogar ein wenig 'stärker'8) und es kommt viel weiter als der erste Benz. Es kommt aber mit weniger als einem Zwanzigstel der nicht erneuerbaren Ressourcen aus und kann an jeder Steckdose aufgeladen werden9) - und das geht künftig sogar allein mit erneuerbaren Ressourcen10). Kann die Industrie sowas produzieren?11) Wäre es das Ende der Industriekultur (`De-Industrialisierung?') wenn sich Wissenschaft, Technik und Wirtschaft im Individual-Verkehrssektor auf die Weiterentwicklung solcher Ansätze Richtung noch mehr Komfort, Sicherheit, Effizienz und Spaß am Leben konzentrieren würde? Motto: Wir behalten dieses Verbrauchs12)-Niveau bei, denn das ist ja bereits nahe Null, verbessern unter dieser Randbedingung das Fahrzeug immer mehr, um z.B. „noch mehr Spaß“ daran zu haben.
- Weitere Beispiele dafür, wie verantwortlich weiter entwickelte Technik13) Lebensqualität, Komfort und Lebensgefühl sehr stark verbessern kann, OHNE dazu planetare Ressourcen über Maßen auszubeuten finden sich im Beitrag zur Energieeffizienz. Dort wird auch deutlich, dass das in allen Industriesektoren 'geht', dass sich das Schritt für Schritt umsetzen lässt (und daher nicht die Gefahr massiver Umbrüche impliziert) und dass wir so zu gegebener Zeit möglicherweise auch immer wieder 'anders entscheiden' können… so sich das mit unseren Werten verträgt. Im genannten Beitrag finden sich eine Vielzahl bereits als praktikabel erwiesener Beispiele; die sind noch nicht einmal erschöpfend.
1)
Nicht korrekt ist, dass das vor allem die 'Industrie' war(das hängt natürlich auch davon ab, wie 'Industrie' definiert wird). Weit bedeutender war die naturwissenschaftliche Erkenntnis und deren technische Anwendung.
2)
Da liegt ein bedeutender Irrtum von Romantikern, die ein 'zurück zur Natur' als sofort und problemlos durchführbar ansehen. Dass solche Irrtümer aufkommen, liegt auch daran, dass die meisten Menschen heute 'Hunger', 'Obdachlosigkeit', 'Naturkatastrophen' und 'die wahren Auswirkungen von Krieg' eben nicht kennen. Wirklich niemand sollte sich wünschen, dass sich das ändert.
3)
He, ist denn allen klar, was das bedeuten würde?
4)
Was nicht heißt, dass das passiren könnte, wenn wir den Zusammenhalt nicht bewahren können und die Probleme nicht zumindest ansatzweise lösen
5)
wirklich extrem ernsten!
7)
Übrigens ein Genuss, die technischen Details dazu zu studieren.
8)
kann auch 'überdacht' sein
9)
Braucht nicht in der Apotheke Leichtbenzin zu kaufen
10)
Fahren weitgehend alle so effizient, dann braucht das weniger Strom, als wir schon 2018 allein aus PV erzeugt haben. Es 'ginge' somit SOGAR ein wenig „ineffizienter“. Es geht nur nicht ganz so ineffizient, wie wir es heute üblicherweise glauben machen zu müssen.
11)
Rhetorische Frage - einige Hersteller tun ja genau das
12)
=Zerstörungspotential
13)
durchaus „industrietauglich'
grundlagen/industriegesellschaft.1667648124.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/11/05 12:35 von wfeist