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baulich:thermographie

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Arbeiten mit einer Thermographiekamera – ein paar Hinweise

Und was kann eine Wärmebildkamera uns helfen? Einfach nur mal so geknipst, das gibt vor allem schöne bunte Bilder; die manchmal sogar ziemlich irreführend interpretiert werden. Sobald ich aber ein wenig „Bescheid weiß“, kann das wertvolle zusätzliche Informationen liefern!

Die IR-Kameras messen die einfallende Wärmestrahlung (und nicht direkt die Temperatur der jeweiligen Oberfläche, wie es leider oft dargestellt wird). Es kann sich nämlich um an der Oberfläche reflektierte Strahlung handeln. Wie in diesem IR-Foto: Da sieht man nämlich mein Spiegelbild.

Was ist da los auf dem kurzen „Film“? Ich hatte kurz davor die Außenjalousie geöffnet. Jetzt scheint die Sonne rein. Und insbesondere der Teppich unter dem Fenster erwärmt sich ziemlich schnell. Die Spiegelung davon sieht man auch wieder gut.

Zum Glück haben die meisten Oberflächen, die uns umgeben, bei Wärmestrahlung nur geringe Reflexion (Ausnahme: Metalloberflächen, da kann das mehr als 90% sein; und „sehr glatte“ Oberflächen, eben z.B. Fensterglas [da ist's dann aber nur rund 16% der Strahlung aus Reflexion])

Bei rauen Oberflächen mit nur rund 6-8% Wärmestrahlungs-Reflexion (das trifft auf Papier, Teppiche, Stoffbezüge, … d.h. fast alles, was uns so umgibt) zu, ist die IR-Strahlung dann tatsächlich ein recht gutes Maß für die Oberflächentemperatur.

Noch ein Fettnäpfchen zum reintapsen: Manche Materialien verhalten sich im thermischen Infrarot ganz anders als im sichtbaren Spektrum: Fensterglas z.B.; das ist im Infraroten absolut blickdicht: 85% der Strahlung werden absorbiert und der Rest reflektiert! Durchschauen durchs Fenster: geht nicht.

Umgekehrt ist z.B. eine PE-Plastiktüte völlig transparent im IR, z.B. so eine Mülltüte. (Aufnahmen: NASA)

baulich/thermographie.1666106511.txt.gz · Zuletzt geändert: von wfeist