Rechner Innendämmung

Die Frage, ob sich solche Energiespar-Maßnahmen wirklich „rechnen“ ist für sehr viele Menschen wichtig. Pauschal kann das niemand seriös beantworten: Denn die Ausgangssituation kann sehr unterschiedlich sein: für eine ungedämmte Betonwand lohnt sich das immer, in einem Neubau mit bereits über 20 cm Wärmedämmung sind andere Maßnahmen wichtiger.

Wir brauchen also eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit unter konkreten Bedingungen im Einzelfall nach zu rechnen. Und genau dafür haben wir einen leicht zu bedienenden Online-Rechner erstellt. Hier können alle, die sich Maßnahmen überlegen, die Wirtschaftlichkeit derselben zumindest abschätzen.

Schnellstart mit dem Tool: Wählen Sie unter „Wandtyp“ die Außenwand aus, die Ihrem Fall am ähnlichsten ist. Wählen Sie unter „Dämmsystem“ die Innendämmmaßnahme aus, die Sie ausführen wollen. Wählen Sie noch einen Klima-Standort aus.

Bevor Sie jetzt ganz schnell zum Klebespachtel greifen und Ihre Wände dämmen, empfehlen wir, sich die Anleitungen für die Maßnahmen vollständig durchzulesen. Halten Sie sich an die dort als besonders wichtig gekennzeichneten Warnhinweise: Bei der Innendämmung braucht es nämlich z.B. IMMER eine sorgfältige raumseitige luftdichte Schicht (Innendämmung NIEMALS hinterlüften). Und Sie müssen immer darauf achten, dass die Wärmebrücken entschärft werden. Das alles ist nicht wirklich 'schwierig', dafür sind die Anleitungen ja da.

Den Rest macht das Tool für Sie; und da sind eine Menge schlauer Daten hinterlegt, z.B. aktuell erhobene Kosten der Materialien. Selbst bei der Innendämmung regelmäßig auftretende Wärmebrückeneffekte haben wir in der Berechnung berücksichtigt - für eine in diesen Fällen typische Situation. Das bewirkt relevante Unterschiede zu einer naiven Berechnung; selbstverständlich können wir ohne genaues Aufmaß und die konkreten Aufbauten an den Rändern die Wärmebrückeneffekte nur mit einer begrenzten Genauigkeit bestimmen - diese ist aber deutlich höher als die in üblichen Abschätzungen verwendeten Werte1).

Es versteht sich von selbst, dass diese Schnell-Berechnung keine ausführliche Energieberatung ersetzt. Wo bekomme ich eine solche? Hier gibt es eine Liste: Experte für "EnergieEffizienz JETZT" .

Besonders einfache Möglichkeit zur wirtschaftlichen Einschätzung Im Bild sind die Kosten der eingesparten kWh Heizwärme angegeben: „Price of saved energy“. Das kann direkt mit den sonst zu bezahlenden Energiekosten verglichen werden: Derzeit kostet:

1 kWh Heizwärme aus Erdgas mehr als 11 Cent/kWh
1 kWh Heizwärme aus Erdöl etwa 13 Cent/kWh
1 kWh Heizwärme mit Wärmepumpe etwa 11 Cent/kWh (im Altbau)
1 kWh Fernwärme um 12 Cent/kWh

(Jeweils ohne evtl. Leistungs- und Grundpreise und ohne die anteiligen Anschaffungskosten der Heizsysteme.)

Wie wird die Wirtschaftlichkeit eigentlich berechnet? Hier gibt es eine Erklärung dazu: Wirtschaftlich?

Erläuterungen
Die angegebenen prozentualen Einsparungen beziehen sich auf die Verluste allein des angegebenen Bauteils (also z.B. der Wandfläche). Wir gehen dabei davon aus, dass es sich um einen normal beheizten Raum (Temperatur 21 °C) handelt. Und dass die Heizung ordnungsgemäß funktioniert und eingestellt ist. Der Energiepreis für die herkömmlichen Brennstoffe haben wir mit 11 Cent/kWh angesetzt. Es werden somit nicht die Spitzenpreise angenommen, die jetzt viele wegen der Gaskrise zahlen müssen (oft über 14 Cent/kWh). Wir haben im Tool sogar die „DIY-Eigenleistungszeit“ bewertet2) . Aus diesen Ausgangswerten wird zunächst der Wärmeverlust des Bauteils (vorher und nachher) berechnet; die Differenz ist die eingesparte Heizwärme - und deren Barwert schreiben wir der Maßnahme gut. Da bleibt meist noch etwas mehr übrig, als die Investitionskosten - und dieser zusätzliche Gewinn wird am Ende ausgewiesen. Wenn diese zusätzliche Kosteneinsparung „negativ“ wird, dann „rechnet sich“ in Ihrem Fall diese Maßnahme nicht. Sie können dann entscheiden, ob Ihnen die Komfortverbesserung und die Krisensicherheit diesen Betrag Wert sind oder ob Sie ohnehin den künftigen Energiepreis höher einschätzen. Oder Sie suchen nach einer Maßnahme, die sich besser lohnt. Eine Förderung haben wir bei diesem Tool an keiner Stelle einbezogen - die „„Förderlandschaft“ ist derzeit leider auch sehr unübersichtlich3) .

Hier geht es zu den Beschreibungen der Maßnahmen: Maßnahmen zur Innendämmung. Tatsächlich ist die Innendämmung weit besser als ihr Ruf, vorausgesetzt, ein paar wenige Grundsätze werden bei der Ausführung beachtet. das ist vor allem: Die Luftdichtheit4) und die Entschärfung von Wärmebrücken5) .
Und hier kommen Sie zurück zur Startseite für bauliche Energiesparmaßnahmen an der Gebäudehülle.

Zurück zur Seite zur Innendämmung: Wärmeschutz durch Innendämmung.

Zurück zur Übersicht zu baulichen Maßnahmen: Bauliche Maßnahmen zur Energieeffizienz.

Zu einer Übersicht der Wirtschaftlichkeits-Berechnungen mit unserem Bauteil-Wirtschaftlichkeitsrechner: Übersicht zum Maßnahmen-Wirtschaftlichkeits-Rechner.

1)
Es gibt noch eine Reihe anderer Unsicherheiten, deren Auswirkungen in der gleichen Größenordnung liegen, wie z.B. Einfluss der Möblierung oder die genauen Schichtdicken z.B. eines Innenputzes sowie des dort verwendeten Materials. Von einer gewissen Abweichung von einem 'ganz genauen' Ergebnis muss daher immer gerechnet werden; das gilt aber selbst dann, wenn die spezielle Situation im konkreten Fall tatsächlich sher genau bestimmt würde; in aller Regel ist der Aufwand dafür unangemessen hoch - sinnvoller ist es dann, die Mittel dafür einzusetzen, die Wärmebrückeneffekte weiter zu reduzieren, wie das z.B. hier beschrieben wird: Wärmebrücken an den Flanken entschärfen: Ein MUSS bei jeder Innendämmung; Anleitungen zur Ausführung..
2)
recht großzügig: 25 € für die eigene Arbeit in Selbsthilfe je Stunde; diese Berechnungen hier sind also ziemlich weit auf der sicheren Seite. Die Handwerkerstunde ist teurer: Dafür machen geübte Handwerker/innen diese Arbeiten auch deutlich schneller und für diese Maßnahmen in Handwerkerausführung gibt es oft eine staatliche Förderung.
3)
Obwohl gerade jetzt eine unbürokratische Förderung genau dieser Maßnahmen mit wenig Geld einen großen Effekt auslösen würde. Fast könnte man zynisch feststellen, dass die Regierungen derzeit offenbar lieber den Ölpreis subventionieren.
4)
ist es zum Raum nicht dicht, kann es bedeutende Feuchteprobleme geben. Das ist aber vermeidbar.
5)
auch da zeigen wir, wie das geht