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Rahmen von Fenstern dämmen

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DIY-Anleitung Rahmen von Innen dämmen
DIY-Anleitung Rahmen von Außen dämmen

Die Rahmen von Fenstern sind, für viele überraschend, in den meisten bestehenden Gebäuden die Bauteile mit dem schlechtesten Wärmeschutz. Das gilt insbesondere, wenn es sich um alte Fensterrahmen aus Kunststoff oder gar aus Metall handelt. Hier gibt es zwei ganz unterschiedliche Wege zur Verbesserung:

  1. Ersatz des alten Fenstern durch ein neues Passivhausfenster14) ; das wird am besten immer dann gemacht, wenn ein Fenster ohnehin ausgetauscht wird: Und dann ist vor allem auf die Qualität zu achten, denn das neue Fenster soll ja auch wieder lang halten und es soll wenig Wärme verlieren, was Heizkosten spart, den Komfort verbessert und Klimagase einspart. Gute Qualität heißt hier: Dreischeiben-Wärmschutzverglasung und gut gedämmter, ansichtsschmaler Fensterrahmen.
  2. Handwerkliches nachbessern des alten Fensters - was auch in Eigenhilfe geht, wie wir im Folgenden beschreiben werden. Das „lohnt“ sich natürlich nur, wenn das alte Fenster mit einer solchen Nachbesserung noch ein paar Jahre 'hält' (10 Jahre sollten das schon sein…).15) Der alte Rahmen kann von Innen oder von Außen gedämmt werden. Da die Außenseite bewittert ist, braucht es hier einen teureren Dämmstoff und eine aufwendigere Oberflächenbeschichtung. Dafür kann der Rahmen von außen komplett überdämmt werden, was mehr Energie spart. Wir haben beide Möglichkeiten ausprobiert, und DIY-Anleitungen dazu geschrieben.


Übrigens: Ausgetestet ist die Dämmung von Fensterrahmen nun seit mehr als 30 Jahren im Passivhaus Kranichstein, wo wir dies damals in Ermangelung verfügbarer wärmetechnisch guter Fenster mit einem konventionellen Rahmen bereits so gemacht haben. Das hat gut funktioniert und wurde nach 25 Jahren einer umfassenden Nachkontrolle unterzogen [Feist 2020]. Die Erfahrungen waren so gut, dass sich daraufhin immer mehr Fenster-Hersteller für die Entwicklung verbesserter Rahmen16) entschieden haben, die es jetzt in großer Vielfalt am Markt gibt. Natürlich geht das beim Neubau oder beim Fensterwechsel heute viel einfacher durch Verwendung eines solchen Passivhausfensters, welches die bessere Dämmung der Rahmen bereits integriert.

Und so geht's: Dämmung von Innen

Das ist das Prinzip: Der alte Rahmen hat oft einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 2 W/(m²K) und mehr. Da geht viel Wärme durch und die Oberfläche wird auch sehr kalt, schlecht vor allem dann, wenn's an Heizenergie fehlt. Das können wir ändern: feste Dämmstoffplatten haben Wärmeleitfähigkeiten, die in der Größenordnung von einem Viertel bis unter einem Zehntel des alten Rahmenmaterials liegen. Schon 3 bis 4 cm davon reduzieren den Wärmestrom erheblich und verbessern den Komfort. Dicht anliegen muss das Material, es darf keine Raumluft dahinter strömen17) . Und zugleich kann so auch die Dichtheit des Fensters nachgearbeitet werden. Mit ein wenig handwerklichem Geschick (Bilderserie) haben wir das hingekriegt.

Zwei Musterstücke aus EPS-Dämmstoff; geschnitten mit einem Heißdrahtschneider. Mit Dichtlippe zur Verbessrung der Dichtheit des Fensterflügels und vorbereitet für das Aufkleben auf den Rahmen. Die Innenseite kann so gestaltet werden, wie es dem Geschmack nach einem neuen „Outfit“ entspricht. Wir haben das in diesem Fall „poppig“ gemacht.

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Im ersten Schritt werden die Maße vom Fenster-Flügel auf die Dämmplatte übertragen. Die lässt sich am besten mit einem Heißdraht-Schneidegerät auf Form bringen. Die Anschlüsse zwischen den Teilstücken werden „auf Gehrung“18) geschnitten.

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Mit dem Gewebeklebeband lässt sich die Innenansicht gestalten - und das Material schützen. Klar, das ist nicht für Jahrhunderte gedacht - irgendwann wird so ein altes Fenster auch einmal wieder ausgetauscht. Aber ein paar Jahre kann eine solche Maßnahme schon helfen, die Heizkosten niedriger zu halten. Wie der Volksmund sagt: Die Provisorien halten oft am längsten.

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Die Details zum Aufkleben, Ausschneiden der Aussparung für den Griff am Flügel und die Sicherstellung der Luftdichtheit gibt es in der DIY-Anleitung. So sieht das mit nur noch zwei fehlenden Stücken und ganz rechts „fertig“ aus - und wer will, kann sich die Gewebebänder mit selbstentworfenen Motiven schmücken.

9_weitgehend_fertig.jpg10_rahmen_gedaemmt.jpg

Durchgerechnet haben wir das natürlich auch: Die Verluste eines alten Rahmens lassen sich durchaus um rund ein Drittel reduzieren, und das noch ohne Berücksichtigung der verbesserten Luftdichheit.

Hier gibt es zum Download die DIY-Anleitung Rahmen von Innen dämmen

Und so geht's: Dämmung von Außen

Das Arbeiten mit der Kreissäge und am offenen Fenster birgt Gefahren. Bitte die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beachten, um Verletzungen zu vermeiden. Bitte nicht alleine arbeiten.

Das ist das Prinzip: Außen vor den Rahmen wird eine profilierte, gestrichene und mit neuer Dichtung versehene Dämmschale geklebt. Zunächst wird der alte Rahmen sorgfältig ausgemessen und ein Plan gemacht, wie die neuen Dämmschalen aussehen sollen.

Dann kommt Profilieren des im Baumarkt oder im Internethandel bezogene Dämmaterials (wir verwenden XPS-Platten mit 5 cm Stärke) mit der Tischkreissäge. Die Profile werden dann auf die richtigen Längen geschnitten und getestet, ob alles richtig passt.

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Anschließend werden die glatten Profile mit Schleifpapier aufgeraut und mit Fassadenfarbe gestrichen. Wir empfehlen, zwischendurch ein Glasfasergewebe (wir haben eine Glasfasertapete verwendet) als Hagelschutz einzulegen.

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Zum Schluss werden die Profile außen auf den Rahmen geklebt und verbleibende Lücken an den Stoßstellen mit Montage- oder Dichtkleber geschlossen. Dann wird die neue Dichtung montiert - damit sie besser hält, auf einem eingeklebten Kunststoffwinkel.

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Hier gibt es zum Download die DIY-Anleitung Rahmen von Außen dämmen

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Literatur

[Feist 2020] Wolfgang Feist; Rainer Pfluger; Wolfgang Hasper: „Durability of building fabric components and ventilation systems in passive houses“ Energy Efficiency 13(3) Dec. 2020 DOI: 10.1007/s12053-019-09781-3; (direct link to full-text-prublikation: Durability Passive House)

14)
ja, ganz genau: Das sind die einzigen neuen Fenster, bei denen sich die Anschaffung wirklich lohnt
15)
Wie schätze ich sowas ab: 'Übliche' Nutzungszeiträume für Fenster liegen derzeit bei um 40 Jahren. Wenn mein Fenster also älter ist, dann ist es angemessen, eher den Weg unter „1.“ zu gehen. Denn die so erreichte Verbessrung ist natürlich deutlich höher.
16)
eben zertifizierter Passivhausrahmen
17)
das würde zu Feuchteproblemen führen
18)
passender schräger Schnitt