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planung:waermeschutz:waermeschutz_funktioniert:waermedaemmung_funktioniert_-_beleg_1_messungen_an_einer_sehr_gut_waermegedaemten_wand [2022/05/28 20:30] – [Es fließt nicht viel Wärme ab] wfeistplanung:waermeschutz:waermeschutz_funktioniert:waermedaemmung_funktioniert_-_beleg_1_messungen_an_einer_sehr_gut_waermegedaemten_wand [2023/09/02 17:29] (aktuell) – [Fazit] wfeist
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 Diese Beobachtung kann sogar für eine grobe Abschätzung eines quantitativen Ergebnisses benutzt werden: Der mittlere Temperaturabfall in der Mauer inklusive Putz beträgt 0,63 Grad, der zwischen Maueraußenoberfläche und Außenputz auf der Dämmschicht 19,4 Grad. Die Wärmedämmwirkung der Dämmschicht ist daher um einen Faktor 19,4/0,63 ≈ 31 höher als die der Mauersteinwand. Das ist sogar etwas besser als das theoretische Ergebnis von etwa 28,5, das sich aus einer einfachen U-Wert-Berechnung mit den im Labor gemessenen Wärmeleitfähigkeiten ergibt:  Die "Wärmedämmwirkung" wird in der Bauphysik quantifiziert durch den Wärmedurchlasswiderstand. Der ergibt sich aus der Dicke der jeweiligen Bauteilschicht geteilt durch ihre Wärmeleitfähigkeit. Die bewusst als "grobe Abschätzung" bezeichnete Berechnung des Faktors 31 wäre nur dann exakt, wenn alle Temperaturen im Bauteil am Anfang und am Ende der Zeitperiode exakt gleich wären. Das ist hier nicht der Fall. Um eine genauere Berechnung zu erhalten, muss ein sehr viel längerer Zeitraum betrachtet werden: Dann spielen die Veränderungen zwischen Anfangs- und Endzeitpunkt eine kleinere Rolle.\\ Diese Beobachtung kann sogar für eine grobe Abschätzung eines quantitativen Ergebnisses benutzt werden: Der mittlere Temperaturabfall in der Mauer inklusive Putz beträgt 0,63 Grad, der zwischen Maueraußenoberfläche und Außenputz auf der Dämmschicht 19,4 Grad. Die Wärmedämmwirkung der Dämmschicht ist daher um einen Faktor 19,4/0,63 ≈ 31 höher als die der Mauersteinwand. Das ist sogar etwas besser als das theoretische Ergebnis von etwa 28,5, das sich aus einer einfachen U-Wert-Berechnung mit den im Labor gemessenen Wärmeleitfähigkeiten ergibt:  Die "Wärmedämmwirkung" wird in der Bauphysik quantifiziert durch den Wärmedurchlasswiderstand. Der ergibt sich aus der Dicke der jeweiligen Bauteilschicht geteilt durch ihre Wärmeleitfähigkeit. Die bewusst als "grobe Abschätzung" bezeichnete Berechnung des Faktors 31 wäre nur dann exakt, wenn alle Temperaturen im Bauteil am Anfang und am Ende der Zeitperiode exakt gleich wären. Das ist hier nicht der Fall. Um eine genauere Berechnung zu erhalten, muss ein sehr viel längerer Zeitraum betrachtet werden: Dann spielen die Veränderungen zwischen Anfangs- und Endzeitpunkt eine kleinere Rolle.\\
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-Im Übrigen liegen die Ergebnisse der Abschätzungen nach dieser Methode zwischen Faktoren von 24 und 34, wenn jeweils Zeiträume von ganzen Vielfachen von Tagen (mindestens 5) in der kalten Jahreszeigt (Mitte Oktober bis Mitte Februar) gewählt werden. Durch eine Auswertung mit Hilfe der numerischen Berechnungsprogramme für den instationären Wärmetransport lässt sich das Messergebnis noch genauer auswerten; das führt in diesem Fall auf eine Genauigkeit von besser als ±5% für die Wärmeleitfähigkeiten; z.B. beim Dämmstoff: 0.041(±0.002) W/(mK).\\  +Im Übrigen liegen die Ergebnisse der Abschätzungen nach dieser Methode zwischen Faktoren von 24 und 34, wenn jeweils Zeiträume von ganzen Vielfachen von Tagen (mindestens 5) in der kalten Jahreszeit (Mitte Oktober bis Mitte Februar) gewählt werden. Durch eine Auswertung mit Hilfe der numerischen Berechnungsprogramme für den instationären Wärmetransport lässt sich das Messergebnis noch genauer auswerten; das führt in diesem Fall auf eine Genauigkeit von besser als ±5% für die Wärmeleitfähigkeiten; z.B. beim Dämmstoff: 0.041(±0.002) W/(mK).\\  
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 **Diese grobe Betrachtung liefert einen weiteren Beleg: Wärmedämmung funktioniert sogar sehr gut, die abfließende Wärmemenge durch die Dämmung ist extrem klein, die Dämmwirkung der Wärmedämmung um ein Vielfaches höher als die der Mauersteinwand.**\\ **Diese grobe Betrachtung liefert einen weiteren Beleg: Wärmedämmung funktioniert sogar sehr gut, die abfließende Wärmemenge durch die Dämmung ist extrem klein, die Dämmwirkung der Wärmedämmung um ein Vielfaches höher als die der Mauersteinwand.**\\
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 ===== Lupendarstellung ===== ===== Lupendarstellung =====
  
-Auf der folgenden "Lupendarstellung" sind die Temperaturverläufe in der gemauerten Wand hochaufgelöst zu erkennen (der Zeitraum ist exakt gleich). Bitte beachten Sie die hohe Temperaturauflösung: zwischen den durchgehenden und den gestrichelten horizontalen Gitternetzlinien besteht ein Abstand von 0,5 °C. Auf dieser Grafik sind Unterschiede von weniger als einem Zehntel Grad noch zu erkennen. Auch auf dieser Grafik ist zu erkennen, wie gut die bauphysikalische Berechnung (schwarze Kurven) mit der Messung (farbige Symbole) übereinstimmt.\\+Auf der folgenden "Lupendarstellung" sind die Temperaturverläufe in der gemauerten Wand hochaufgelöst zu erkennen (der Zeitraum ist exakt gleich). Bitte beachten Sie die hohe Temperaturauflösung: zwischen den horizontalen Gitternetzlinien besteht ein Abstand von 0,5 °C. Auf dieser Grafik sind Unterschiede von weniger als einem Zehntel Grad noch zu erkennen. Auch auf dieser Grafik ist zu sehen, wie gut die bauphysikalische Berechnung (schwarze Kurven) mit der Messung (farbige Symbole) übereinstimmt.\\
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 |{{ :picopen:waermedaemmung_funktioniert_lupe_k.png?600 }}| |{{ :picopen:waermedaemmung_funktioniert_lupe_k.png?600 }}|
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   - Dass die Wärmedämmung dies in voller Übereinstimmung mit den heute anerkannten Regeln der Bauphysik leistet.   - Dass die Wärmedämmung dies in voller Übereinstimmung mit den heute anerkannten Regeln der Bauphysik leistet.
  
-Diese Übereinstimmung von Theorie und Praxis hat sich bei sorgfältig durchgeführten Messungen immer wieder gezeigt. Dem Autor ist keine einzige wissenschaftliche Publikation bekannt, in welcher eine nicht erklärte Diskrepanz zwischen den Messungen und der Theorie besteht. +Diese Übereinstimmung von Theorie und Praxis hat sich bei sorgfältig durchgeführten Messungen immer wieder gezeigt. Dem Autor ist keine einzige wissenschaftliche Publikation in diesem Fachgebiet bekannt, in welcher eine nicht erklärte Diskrepanz zwischen den Messungen und der Theorie besteht.((Frühe zunächst nicht erklärte Abweichungen traten bei sehr dicken Dämmschichten (im Bereich 1 m Mineralwolle) bei Wärmespeichern auf. Die sind durch eine Luftströmung im Dämmstoff in Folge eines starken Kamineffekt bei hohen Temperaturdifferenzen in der Mineralwolle mit dann zu geringem Strömungswiderstand erklärt worden. Für den Bausektor ergab sich aus dieser Erfahrung die Forderung nach einer Luftdichtheitsbahn auf der Innenseite und einer Winddichtungsbahn auf der Außenseite von Hüllflächen-Bauteilen; gerade diese Erkenntnis und ihre sorgfältige Berücksichtigung ist eines der 'Geheimnisse' der einwandfreien Funktion von Passivhäusern.)) 
  
-Wenn mehrere Außenbauteile zu einem kleinen "Haus" zusammengefügt werden, dann ist die Wirksamkeit einer guten Wärmedämmung durch ein anschauliches Experiment leicht zu demonstrieren: Im Frühjahr 2007 haben in einigen deutschen Städten "Eisblockwetten" stattgefunden. Dabei wird in einem gut gedämmten Häuschen ein Eisblock verstaut - der natürlich mit der Zeit auftaut, weil Wärme von außen in das Häuschen eindringt. Auch Fachleute sind oft verblüfft, wie lange das Eis bei guter Dämmung vorhält.\\+Wenn mehrere Außenbauteile zu einem kleinen "Haus" zusammengefügt werden, dann ist die Wirksamkeit einer guten Wärmedämmung durch ein anschauliches Experiment leicht zu demonstrieren: Regelmäßig haben in deutschen Städten und inzwischen auch international "Eisblockwetten" stattgefunden. Dabei wird in einem gut gedämmten Häuschen ein Eisblock verstaut - der natürlich mit der Zeit auftaut, weil Wärme von außen in das Häuschen eindringt. Auch Fachleute sind oft verblüfft, wie lange das Eis dagegen bei guter Dämmung vorhält: [[https://passivehouse-international.org/upload/20210817_Press_Release_Results_Ice_Box_Challenge_Glasgow.pdf|Glasgow Ice 
 +Box Challenge]]. \\
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planung/waermeschutz/waermeschutz_funktioniert/waermedaemmung_funktioniert_-_beleg_1_messungen_an_einer_sehr_gut_waermegedaemten_wand.1653762620.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/05/28 20:30 von wfeist