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planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten

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 |{{ :picopen:abb25_srgi-gs.png |}} || |{{ :picopen:abb25_srgi-gs.png |}} ||
-| //**Abbildung 25**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand west-orientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen-beanspruchungsgruppe I//||+| //**Abbildung 25**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand west-orientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen-Beanspruchungsgruppe I; 'ohne ID' bezeichnet die alte Wand ohne Innendämmung (schwarzer Balken zum Vergleich ganz rechts)//||
  
  
 Mit steigender Regenbelastung (SBG II) zeigen sich bei allen Berechnungsfällen steigende Feuchtewerte außer bei den kapillaraktiven Dämmstoffen Calciumsilikat und Zellulose mit diffusionsoffenem Aufbau. EPS zeigt nun in keiner Variante ein akzeptables Ergebnis, die Schimmelrisikowerte liegen überall im kritischen Bereich (Abbildung 26). Durch Ertüchtigung des Außenputzes mit einer wasserabweisenden Fassadenbeschichtung mit einem aw-Wert von 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup> ) sinkt die relative Feuchte am alten Innenputz soweit ab, dass mit allen untersuchten Materialien wieder zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden können (Abbildung 27). Kritisch bleibt nach wie vor die Mineralwolle ohne dampfbremsenden oder –sperrenden Raumabschluss. Damit liegt die Empfehlung für die Wasseraufnahme der Außenputze bzw. Beschichtung unterhalb den Anforderungen nach [DIN 4108-3]. Mit steigender Regenbelastung (SBG II) zeigen sich bei allen Berechnungsfällen steigende Feuchtewerte außer bei den kapillaraktiven Dämmstoffen Calciumsilikat und Zellulose mit diffusionsoffenem Aufbau. EPS zeigt nun in keiner Variante ein akzeptables Ergebnis, die Schimmelrisikowerte liegen überall im kritischen Bereich (Abbildung 26). Durch Ertüchtigung des Außenputzes mit einer wasserabweisenden Fassadenbeschichtung mit einem aw-Wert von 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup> ) sinkt die relative Feuchte am alten Innenputz soweit ab, dass mit allen untersuchten Materialien wieder zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden können (Abbildung 27). Kritisch bleibt nach wie vor die Mineralwolle ohne dampfbremsenden oder –sperrenden Raumabschluss. Damit liegt die Empfehlung für die Wasseraufnahme der Außenputze bzw. Beschichtung unterhalb den Anforderungen nach [DIN 4108-3].
  
-|{{ :picopen:ergebnisuebersicht_26.png?600}} |+|{{ :picopen:abb26_srgii-gs.png |}} |
 | //**Abbildung 26**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe II //|   | //**Abbildung 26**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe II //|  
  
  
-|{{ :picopen:ergebnisuebersicht_27.png?600}} |+|{{ :picopen:abb27_srgii-gs_ap2_an01.png |}} |
 | //**Abbildung 27**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>) + Anstrich 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe II//| | //**Abbildung 27**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>) + Anstrich 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe II//|
  
  
  
-Die Anforderungen für die Wasseraufnahme von Außenputze und Beschichtungen für die Schlagregen-belastungsgruppe III liegen entsprechend der Norm bei 0,5 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Für die sichere Umsetzung von Sanierungen mit Innendämmung empfiehlt die [WTA Merkblatt 6-5] mindestens aw-Werte von 0,2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Schimmelrisikoarme Ergebnisse lassen sich damit allerdings nur mit den kapillaraktiven Materialien Calciumsilikat und Zellulose erzielen. Für Mineralwolle und EPS reicht eine derartige wasserabweisende Fassade nicht aus. Durch diffusionsoffene und stark wasserabweisende Fassadenbeschichtungen (Abbildung 28) können auch in Schlagregen-belastungs-gruppe III für alle betrachteten Innendämmstoffe gute Ergebnisse erzielt werden. Die Überschreitung der 85% Marke für diffusionsoffene Aufbauten mit Zellulose erweist sich nach genauerer Betrachtung mit Hilfe des Isoplethenmodells als unkritisch. Die Innendämmung mit Mineralwolle erzielt dagegen auch hier nur mit dampfbremsenden oder –sperrenden Bahnen zufriedenstellende Ergebnisse.+Die Anforderungen für die Wasseraufnahme von Außenputze und Beschichtungen für die Schlagregen-belastungsgruppe III liegen entsprechend der Norm bei 0,5 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Für die sichere Umsetzung von Sanierungen mit Innendämmung empfiehlt die [WTA Merkblatt 6-5] mindestens aw-Werte von 0,2 kg/(m²h<sup>0,5</sup>). Schimmelrisikoarme Ergebnisse lassen sich damit allerdings nur mit den kapillaraktiven Materialien Calciumsilikat, Mineralschaumplatte und Zellulose erzielen. Für Mineralwolle und EPS reicht eine derartige nur wenig verbesserte Fassade nicht aus. Durch diffusionsoffene und wirksam wasserabweisende Fassadenbeschichtungen (Abbildung 28) können auch in Schlagregen-Belastungs-gruppe III für alle betrachteten Innendämmstoffe gute Ergebnisse erzielt werden. Die Überschreitung der 85% Marke für diffusionsoffene Aufbauten mit Zellulose erweist sich nach genauerer Betrachtung mit Hilfe des Isoplethenmodells als unkritisch. Die Innendämmung mit Mineralwolle erzielt dagegen auch hier nur mit dampfbremsenden oder –sperrenden Bahnen zufriedenstellende Ergebnisse.
  
-|{{ :picopen:ergebnisuebersicht_28.png?600}} |+|{{ :picopen:abb28_srgiii-gs_ap01_an005_rht.png |}} |
 |//**Abbildung 28**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>)+ Anstrich 0,05 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe III// | |//**Abbildung 28**: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>)+ Anstrich 0,05 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe III// |
  
  
-In einem weiteren Schritt wurden die Konstruktionen bei höheren Innenraumfeuchten untersucht, wie sie bei Gebäuden mit Fensterlüftung durchaus auftreten können. Selbst bei sehr gut wasserabweisenden Fassadenbeschichtungenzeigen eine Reihe von Varianten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr (Abbildung 29). Dies unterstreicht die Bedeutung einer kontrollierten Feuchteabfuhr. Gute Ergebnisse werden unter diesen Umständen nur von Konstruktionen mit wirksamen Dampfbremsen oder mit Calciumsilikat erzielt.+Zur Diskussion der Fehlertoleranz wurden die Konstruktionen nun noch bei //höheren Innenraumfeuchten// untersucht, wie sie bei Gebäuden mit Fensterlüftung auftreten könnten((Wenn die Nutzer nicht regelmäßig genug lüften)). Selbst bei sehr gut wasserabweisenden Fassadenbeschichtungen zeigen nun eine Reihe der diffusionsoffenen Varianten keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr (Abbildung 29). Gute Ergebnisse werden unter diesen Umständen nur von Konstruktionen mit gut wirksamen Dampfbremsen und Dampfsperren oder mit Calciumsilikat bzw. Mineralschaum-Platten erzielt. Dies unterstreicht noch einmal die Bedeutung einer kontrollierten Feuchteabfuhr; da die Wohnungslüftung vor allem aus Gründen des Gesundheitsschutzes ohnehin eine entscheidende Maßnahme der Gebäudemodernisierung darstellt, ist das eine lösbare Aufgabe - allerdings, sie muss auch angegangen werden
  
  
-|{{ :picopen:ergebnisuebersicht_29.png?600}} |+|{{ :picopen:abb29_srgiii-gs_ap01_an005_rhh.png |}} |
 | //**Abbildung 29**: Fall mit erhöhten Raumluftfeuchten: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>)+ Anstrich 0,05 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe III// | | //**Abbildung 29**: Fall mit erhöhten Raumluftfeuchten: Ergebnisübersicht der relativen Feuchte des alten Innenputzes; Außenwand westorientiert, Wasseraufnahme des Außenputzes 0,1 kg/(m²h<sup>0,5</sup>)+ Anstrich 0,05 kg/(m²h<sup>0,5</sup>), Schlagregen Beanspruchungsgruppe III// |
  
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 |{{ :picopen:fluessigwasserleitfaehigkeitsfunktionen_der_verwendeten_kapillaraktiven_materialien.png?600}} | |{{ :picopen:fluessigwasserleitfaehigkeitsfunktionen_der_verwendeten_kapillaraktiven_materialien.png?600}} |
-| **Abbildung 31**: Flüssigwasserleitfähigkeitsfunktionen der verwendeten kapillaraktiven Materialien (Quelle: Delphin Materialdatenbank) |+//**Abbildung 31**: Flüssigwasserleitfähigkeitsfunktionen der verwendeten kapillaraktiven Materialien (Quelle: Delphin Materialdatenbank)// |
  
  
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 |{{ :picopen:aw-werteverteilung_bei_eps-verbundplatten_1.png?500}} |//**Abbildung 34**: aw-Werteverteilung bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (Zustand am 1. Januar nach 3 Jahren Einschwingzeit)//| |{{ :picopen:aw-werteverteilung_bei_eps-verbundplatten_1.png?500}} |//**Abbildung 34**: aw-Werteverteilung bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (Zustand am 1. Januar nach 3 Jahren Einschwingzeit)//|
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 +|{{ :planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:fuge_abgeklebt_eps.gif?500|}} |//**Film**: Zeitverlauf der aw-Werte bei EPS-Verbundplatten mit 1 mm Spalt in der Dampfsperre und Abklebung auf den Gipswerkstoffplatten (3. Jahr; Klick aufs Bild erlaubt die Wiedergabe)//|
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planung/sanierung_mit_passivhaus_komponenten/loesungen_fuer_den_feuchteschutz/4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten.txt · Zuletzt geändert: 2022/05/13 18:24 von wfeist