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grundlagen:sommerfall:risikoanalyse_sommerkomfort

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grundlagen:sommerfall:risikoanalyse_sommerkomfort [2024/09/04 15:30] – [Sommerkomfort Stresstest im PHPP] jgrovesmithgrundlagen:sommerfall:risikoanalyse_sommerkomfort [2024/09/04 15:36] (aktuell) jgrovesmith
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 Bei Gebäuden ohne aktive Kühlung gibt die Übertemperaturhäufigkeit Aufschluss über den erreichten [[grundlagen:sommerfall|Sommerkomfort]]. Um diese erfolgreich zu begrenzen, kommt es vor allem auf die Planung eines Gebäudes an: Mit Hilfe von Berechnungen lässt sich dabei sicher zu stellen, dass die Temperaturen im Gebäude auch im Sommer in einem komfortablen und gesunden Bereich liegen.   Bei Gebäuden ohne aktive Kühlung gibt die Übertemperaturhäufigkeit Aufschluss über den erreichten [[grundlagen:sommerfall|Sommerkomfort]]. Um diese erfolgreich zu begrenzen, kommt es vor allem auf die Planung eines Gebäudes an: Mit Hilfe von Berechnungen lässt sich dabei sicher zu stellen, dass die Temperaturen im Gebäude auch im Sommer in einem komfortablen und gesunden Bereich liegen.  
  
-Die Randbedingungen, die zur Berechnungen des Sommerkomfort während der Entwurfsphase für eine typische Nutzung angesetzt werden, können allerdings bei der tatsächlichen Gebäudenutzung anders ausfallen. Zum Beispiel wird das Verhalten von Bewohnern bzw. Nutzern die Temperaturen im Gebäude stark beeinflussen, insbesondere die Nutzung von Verschattung (tagsüber) und Lüftung (nachts, wenn es draußen kühler ist als im Gebäude). Auch wird das Sommerwetter jedes Jahr etwas unterschiedlich sein; dabei treten Temperaturen über und (weniger bedeutend) unter den durchschnittlichen typischen Klimabedingungen auf, die als primäre Randbedingung für die Gebäudeplanung verwendet werden. Dazu kommt, dass durch den Klimawandel die Temperaturen generell höher sein werden und zukünftig insgesamt wärmere Sommer und vermehrte sowie längere Hitzeperioden zu erwarten sind. +Die Randbedingungen, die zur Berechnungen des Sommerkomfort während der Entwurfsphase für eine typische Nutzung angesetzt werden, können allerdings bei der tatsächlichen Gebäudenutzung anders ausfallen. Zum Beispiel wird das Verhalten von Bewohnern bzw. Nutzern die Temperaturen im Gebäude stark beeinflussen, insbesondere die Nutzung von Verschattung (tagsüber), der Lüftung (nachts, wenn es draußen kühler ist als im Gebäude) und die Höhe der internen Wärmequellen z.B. durch Haushaltsgeräte oder Home Entertainment. Auch wird das Sommerwetter jedes Jahr etwas unterschiedlich sein; dabei treten Temperaturen über und (weniger bedeutend) unter den durchschnittlichen typischen Klimabedingungen auf, die als primäre Randbedingung für die Gebäudeplanung verwendet werden. Dazu kommt, dass durch den Klimawandel die Temperaturen generell höher sein werden und zukünftig insgesamt wärmere Sommer und vermehrte sowie längere Hitzeperioden zu erwarten sind. 
  
 Eine **Risikoanalyse mittels Stresstest** ist deshalb für eine robuste Strategie für den sommerlichen Komfort absolut essentiell. Ein solcher Stresstest in der Entwurfsphase liefert wichtiges Feedback und ein besseres Verständnis der Risikofaktoren für Überhitzung und führt somit zu robusteren und widerstandsfähigeren Entwürfen. In das Planungstool [[Planung:Energieeffizienz ist berechenbar:Energiebilanzen mit dem PHPP|PHPP]] ist ab Version 10 ein solcher Stresstest integriert: Er zeigt schon während des Planungsprozesses die berechnete Übertempertaturhäufigkeit für verschiedene mögliche (Nutzungs-)Szenarien auf.  Eine **Risikoanalyse mittels Stresstest** ist deshalb für eine robuste Strategie für den sommerlichen Komfort absolut essentiell. Ein solcher Stresstest in der Entwurfsphase liefert wichtiges Feedback und ein besseres Verständnis der Risikofaktoren für Überhitzung und führt somit zu robusteren und widerstandsfähigeren Entwürfen. In das Planungstool [[Planung:Energieeffizienz ist berechenbar:Energiebilanzen mit dem PHPP|PHPP]] ist ab Version 10 ein solcher Stresstest integriert: Er zeigt schon während des Planungsprozesses die berechnete Übertempertaturhäufigkeit für verschiedene mögliche (Nutzungs-)Szenarien auf. 
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 ===== Klimawandel und städtische Wärmeinsel ===== ===== Klimawandel und städtische Wärmeinsel =====
  
-Zusätzlich zum oben beschriebenen Sommerkomfort-Stresstest, kann im PHPP eine pauschale Temperaturerhöhung für die Sommermonate angerechnet werden (siehe Abbildung 2). Dies ermöglicht eine vereinfachte Abschätzung wärmerer Klimakonditionen auf den Sommerkomfort des Gebäudes ohne dass die genauen Klimabedingungen bekannt sind. Die Berücksichtigung einer solchen sommerlichen Temperaturerhöhung ist insbesondere dann empfehlenswert und sinnvoll, wenn das Gebäude sich an einem Ort mit einem generell wärmeren Mikroklima befindet als der ausgewählte Klimadatensatz (z.B. in innerstädtischer Lage mit [[https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtklima#St%C3%A4dtische_W%C3%A4rmeinsel|städtischer Wärmeinsel]]), oder am gegebenen Standort eine starke Ausprägung von Klimaerwärmung zu erwarten ist.+Zusätzlich zum oben beschriebenen Sommerkomfort-Stresstest, bei dem Hitzesommer und allgemeiner Trend zukunftsnaher Klimaerwärmung mit abgebildet werden, kann im PHPP eine pauschale Temperaturerhöhung für die Sommermonate angerechnet werden (siehe Abbildung 2). Dies ermöglicht eine vereinfachte Abschätzung wärmerer Klimakonditionen auf den Sommerkomfort des Gebäudes ohne dass die genauen Klimabedingungen bekannt sind. Die Berücksichtigung einer solchen sommerlichen Temperaturerhöhung ist insbesondere dann empfehlenswert und sinnvoll, wenn das Gebäude sich an einem Ort mit einem generell wärmeren Mikroklima befindet als der ausgewählte Klimadatensatz (z.B. in innerstädtischer Lage mit [[https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtklima#St%C3%A4dtische_W%C3%A4rmeinsel|städtischer Wärmeinsel]]), oder am gegebenen Standort eine starke Ausprägung von Klimaerwärmung zu erwarten ist.
  
 Tool: [[planung:tools:sommertemperatur_tool|Sommertemperatur-Modifikationstool für PHPP-Klimadaten]]\\ Tool: [[planung:tools:sommertemperatur_tool|Sommertemperatur-Modifikationstool für PHPP-Klimadaten]]\\
grundlagen/sommerfall/risikoanalyse_sommerkomfort.1725456612.txt.gz · Zuletzt geändert: von jgrovesmith