Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:thermische_behaglichkeit:einsparen_durch_temperaturabsenkung

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Letzte ÜberarbeitungBeide Seiten der Revision
grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:thermische_behaglichkeit:einsparen_durch_temperaturabsenkung [2024/05/20 17:30] – [3. Behaglichkeit und Kleidung: Überraschung! Doch, da geht was] wfeistgrundlagen:bauphysikalische_grundlagen:thermische_behaglichkeit:einsparen_durch_temperaturabsenkung [2024/05/20 17:31] – [3. Behaglichkeit und Kleidung: Überraschung! Doch, da geht was] wfeist
Zeile 20: Zeile 20:
 "Lange Unterhose, langärmeliges Unterhemd, "warmes" (Flanell-)Hemd, Flanell-Hose, dicker Pullover, Jacke, Handschuhe (!)." "Lange Unterhose, langärmeliges Unterhemd, "warmes" (Flanell-)Hemd, Flanell-Hose, dicker Pullover, Jacke, Handschuhe (!)."
  
-Führen wir uns das vor Augen, wird sofort klar: Zunächst, wieso die 15°C schon "gehen", dazu werden nämlich fast alles sagen: Ja klar doch, //**so**// geht das schon. Etwas zynisch überzogen ist der Kommentar dazu dann: "Dann sitzen wir im langen Wintermantel im Wohnzimmer". Es ist ja eben auch aus der ganz persönlichen Erfahrung bekannt, dass wir uns durch "dicke Kleidung" auch an sehr kalte Bedingungen anpassen können. Und genau darum geht es dann: Diese als extrem empfundene "neue Kleiderordnung" wird nach Jahrzehnten anderer Handhabung als Zumutung verstanden. Das ist die weit überwiegende Bewertung der Menschen dazu - und dabei dürfen wir uns nicht selbst täuschen, die meisten von denen, die es als Zumutung empfinden, sind dabei keinesfalls extreme so genannte 'Querdenker' - sondern überwiegend sehr gutmütig, aber rundum verstimmt über diese Art 'Lösung'. Den weniger gutmütigen Anteil in der Gesellschaft gibt es auch, und wie wir heute sehen, ist der sogar gar nicht ganz klein: Dieser Teil wird diese 'Zumutung' lautstark und aggressiv kommunizieren - und dadurch auch bei vielen weiteren Personen((die das mit einem gewissen Recht auch schon als 'Zumutung' sehen, es aber notgedrungen zunächst zu einem gewissen Grad widerwillig einsehen würden)) punkten. Das ist eine Gefahr, die ich sehr konkret erkenne und die ich, wenn immer das vernünftig möglich ist, versuchen würde zu vermeiden. Nun aber auch noch meine ganz persönliche 'Bewertung' eines solchen Ansatzes: Die hoch industrialisierten Gesellschaften haben im Verlauf der letzten ca. 70 Jahre den Wohlstand für den überwiegenden Teil der dort lebenden Menschen enorm erhöht((Ein häufig gehörter Einwand kommt dabei regelmäßig: 'Aber das gilt doch nicht für alle, der Anteil der "Armen" ist doch gerade in den letzten Jahren wieder gestiegen.' 1. Ja, es gilt tatsächlich nicht für ALLE. Die Zahl derer, denen es heute materiell in den Industriegesellschaften schlechter geht als vor 70 Jahren ist aber nicht groß. 2. Das Anwachsen der "Armutsquote" ist tatsächlich ein Phänomen, das vor allem dadurch entsteht, dass wir Armut relativ zum jeweiligen mittleren Einkommen der jeweils aktuellen Situation definieren. Bei dem gemessenen realen Wachstum z.B. in Deutschland ist eine heute (2023) "arme Person" um einen in realen Werten Faktor von mindestens 4 'reicher' als 1950. Dass viele davon betroffene Menschen das so nicht wirklich empfinden und dass es auch in einem objektiveren Sinn so nicht stimmt, hat seinen Grund wieder darin, dass das Brutto-Inlandsprodukt eben keinen zutreffender Maßstab für den Wohlstand darstellt; dass z.B. heute als "arm eingestufte" Menschen heute noch länger auf einen Arzttermin und in den Sprechstunden warten müssen, ist ein objektiver Wohlstandsverlust - der durch objektiv bessere und dann eben auch teurere Medikamente wohl nicht aufgehoben wird; diese Umständen treffen nun nicht nur die Armen, sonders sogar eine Mehrheit der Gesellschaft. Diese Umstände werte ich im übrigen als weiteres Symptom für eine tiefer manifestierte Fehlentwicklung; ich werde das vielleicht an anderer Stelle weiter reflektieren, hier sei nur der Hinweis auf Erich Fromms Schrift "Haben oder Sein" gegeben: Die alleinige Fixierung auf materielles Wachstum wirkt sich höchstwahrscheinlich ab einem gewissen Grad von monetär messbarem Reichtum für die Lebensqualität der Menschen nicht mehr förderlich aus, möglicherwiese sogar ganz im Gegenteil.)). Z.B. ist die pro Person verfügbare Wohnfläche von unter 20 m²/Person vor 1960 auf über 47 m²/Person angestiegen. Diese Flächen sind heute nahezu alle mit komfortablen Zentralheizungen beheizt - jeweils keine wirklich 'billige Lösung', aber wir konnten uns das nahezu problemlos 'leisten'. Die Wohnungen haben heute kaum noch extrem kalte Einscheibenverglasungen((mit Eisblumen, wie ich das im Gemeinschafts-Schlafzimmer meiner Kindheit selbst noch erlebt habe)) und sind auch nicht mit mehrmals geflickten schon von den Urgroßeltern geerbten Möbeln ausgestattet: M.a.W., das Wohlstandsversprechen ist tatsächlich ein einem sehr hohen Maß eingehalten worden. Vor diesem Hintergrund wäre eine derart massive Rücknahme einer Wohlstandskomponenten, wie das Absenken der Raumtemperaturen auf 15°C, ein Anachronismus. Er wird es noch mehr, wenn wir erkennen, wie wenig das in Bezug auf die Probleme, die wir heute haben, wirklich 'bringt', vgl. den folgenden Abschnitt 3 und vor allem, welche Alterativen uns zum Komfortverzicht zur Verfügung stehen: Alternativen, die den Komfort sogar erhöhen und zugleich die durch unreflektiertes materielles Wachstum unbeabsichtigt erzeugten Probleme wirklich lösen.+Führen wir uns das vor Augen, wird sofort klar: Zunächst, wieso die 15°C schon "gehen", dazu werden nämlich fast alles sagen: Ja klar doch, //**so**// geht das schon. Etwas zynisch überzogen ist der Kommentar dazu dann: "Dann sitzen wir im langen Wintermantel im Wohnzimmer". Es ist ja eben auch aus der ganz persönlichen Erfahrung bekannt, dass wir uns durch "dicke Kleidung" auch an sehr kalte Bedingungen anpassen können. Und genau darum geht es dann: Diese als extrem empfundene "neue Kleiderordnung" wird nach Jahrzehnten anderer Handhabung als Zumutung verstanden. Das ist die weit überwiegende Bewertung der Menschen dazu - und dabei dürfen wir uns nicht selbst täuschen, die meisten von denen, die es als Zumutung empfinden, sind dabei keinesfalls extreme so genannte 'Querdenker' - sondern überwiegend sehr gutmütig, aber rundum verstimmt über diese Art 'Lösung'. Den weniger gutmütigen Anteil in der Gesellschaft gibt es auch, und wie wir heute sehen, ist der sogar gar nicht ganz klein: Dieser Teil wird diese 'Zumutung' lautstark und aggressiv kommunizieren - und dadurch auch bei vielen weiteren Personen((die das mit einem gewissen Recht auch schon als 'Zumutung' sehen, es aber notgedrungen zunächst zu einem gewissen Grad widerwillig einsehen würden)) punkten. Das ist eine Gefahr, die ich sehr konkret erkenne und die ich, wenn immer das vernünftig möglich ist, versuchen würde zu vermeiden. Nun aber auch noch meine ganz persönliche 'Bewertung' eines solchen Ansatzes: Die hoch industrialisierten Gesellschaften haben im Verlauf der letzten ca. 70 Jahre den Wohlstand für den überwiegenden Teil der dort lebenden Menschen enorm erhöht((Ein häufig gehörter Einwand kommt dabei regelmäßig: 'Aber das gilt doch nicht für alle, der Anteil der "Armen" ist doch gerade in den letzten Jahren wieder gestiegen.' 1. Ja, es gilt tatsächlich nicht für ALLE. Die Zahl derer, denen es heute materiell in den Industriegesellschaften schlechter geht als vor 70 Jahren ist aber nicht groß. 2. Das Anwachsen der "Armutsquote" ist tatsächlich ein Phänomen, das vor allem dadurch entsteht, dass wir Armut relativ zum jeweiligen mittleren Einkommen der jeweils aktuellen Situation definieren. Bei dem gemessenen realen Wachstum z.B. in Deutschland ist eine heute (2023) "arme Person" um einen in realen Werten Faktor von mindestens 4 'reicher' als 1950. Dass viele davon betroffene Menschen das so nicht wirklich empfinden und dass es auch in einem objektiveren Sinn so nicht stimmt, hat seinen Grund wieder darin, dass das Brutto-Inlandsprodukt eben keinen zutreffender Maßstab für den Wohlstand darstellt; dass z.B. heute als "arm eingestufte" Menschen heute noch länger auf einen Arzttermin und in den Sprechstunden warten müssen, ist ein objektiver Wohlstandsverlust - der durch objektiv bessere und dann eben auch teurere Medikamente wohl nicht aufgehoben wird; diese Umständen treffen nun nicht nur die Armen, sonders sogar eine Mehrheit der Gesellschaft. Diese Umstände werte ich im übrigen als weiteres Symptom für eine tiefer manifestierte Fehlentwicklung; ich werde das vielleicht an anderer Stelle weiter reflektieren, hier sei nur der Hinweis auf Erich Fromms Schrift "Haben oder Sein" gegeben: Die alleinige Fixierung auf materielles Wachstum wirkt sich höchstwahrscheinlich ab einem gewissen Grad von monetär messbarem Reichtum für die Lebensqualität der Menschen nicht mehr förderlich aus, möglicherwiese sogar ganz im Gegenteil.)). Z.B. ist die pro Person verfügbare Wohnfläche von unter 20 m²/Person vor 1960 auf über 47 m²/Person angestiegen. Diese Flächen sind heute nahezu alle mit komfortablen Zentralheizungen beheizt - jeweils keine wirklich 'billige Lösung', aber wir konnten uns das nahezu problemlos 'leisten'. Die Wohnungen haben heute kaum noch extrem kalte Einscheibenverglasungen((mit Eisblumen, wie ich das im Gemeinschafts-Schlafzimmer meiner Kindheit selbst noch erlebt habe)) und sind auch nicht mit mehrmals geflickten schon von den Urgroßeltern geerbten Möbeln ausgestattet: M.a.W., das Wohlstandsversprechen ist tatsächlich in einem sehr hohen Maß eingehalten worden. Vor diesem Hintergrund wäre eine derart massive Rücknahme einer Wohlstandskomponente, wie das Absenken der Raumtemperaturen auf 15°C, ein Anachronismus. Er wird es noch mehr, wenn wir erkennen, wie wenig das in Bezug auf die Probleme, die wir heute haben, wirklich 'bringt', vgl. den folgenden Abschnitt 3 und vor allem, welche Alterativen uns zum Komfortverzicht zur Verfügung stehen: Alternativen, die den Komfort sogar erhöhen und zugleich die durch unreflektiertes materielles Wachstum unbeabsichtigt erzeugten Probleme wirklich lösen.
  
 ==== 4. Wie sind die Potentiale durch Absenkung der Raumtemperaturen einzuordnen? ==== ==== 4. Wie sind die Potentiale durch Absenkung der Raumtemperaturen einzuordnen? ====
grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/thermische_behaglichkeit/einsparen_durch_temperaturabsenkung.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/20 17:37 von wfeist