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+ | ====== Pilotprojekt Passivhaus-Supermarkt Tesco Tramore, Irland ====== | ||
+ | ===== Hintergrund ===== | ||
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+ | Warum ein Passivhaus-Supermarkt, | ||
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+ | Auf Anregung der Autorin (Susanne Theumer, Passivhaus Institut), damals Architektin bei Joseph Doyle Architects, einem irischen Architekturbüro, | ||
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+ | Wie zunächst geplant, diente der gerade fertig gestellte Tesco Markt in Shrewsbury in Wales als Ausgangspunkt (siehe Abbildung 4), aber zusätzlich zu den dort umgesetzten ökologischen Maßnahmen wurde das Passivhaus-Zertifikat als Ziel definiert. \\ | ||
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+ | Die Entscheidung, | ||
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+ | ===== Projekt-Vorstellung ===== | ||
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+ | Der Lebensmittelmarkt Tesco Tramore entstand im Süden Irlands, in der direkt am Meer gelegenen Stadt Tramore im County Waterford. Das Klima in diesem Küstenstädtchen ist mild (60 kKh/a Heizgradstunden), | ||
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+ | Das Gebäude steht auf einem Hügel, seine Orientierung ist an dem vorgelagerten Kundenparkplatz ausgerichtet. Die verglaste Hauptfassade zeigt deshalb nach Norden (siehe Abbildung 5). \\ | ||
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+ | Die Verkaufsfläche beträgt 2757 m², die Energiebezugsfläche nach PHPP beträgt, unter Anrechnung von Lagerflächen, | ||
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+ | Notwendige bauliche Veränderungen konnten in ausreichendem Maße verwirklicht werden: So wurden Lobbies an beiden Haupteingängen eingebaut (Anlieferung und Kunden-Eingang). Diese sind ausreichend breit (vgl. Artikel [[planung: | ||
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+ | Eine der größten Änderungen war der Wechsel von einem reinen Stahlskelett zu einer Mischkonstruktion aus Leimbindern im Hauptgebäude und Stahlskelett-Konstruktion im Lagerbereich. Da sich auf dem Dach des Lagers die Technik befindet, verzichtete man aus statischen Gründen auf Holz. Um die ökologische Bauweise von außen ablesbar zu machen, wurden zusätzlich die Wandpaneele mit einer horizontalen Holzlattung versehen. \\ | ||
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+ | Alle Passivhaus-Kennwerte sind im folgenden aufgeführt sowie abrufbar unter Projekt-ID 1751 auf der Passivhaus-Projektdatenbank www.passivhausprojekte.de: | ||
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+ | * Spezifischer Heizwärmebedarf: | ||
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+ | * Spezifischer Primärenergiebedarf: | ||
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+ | * Ergebnis des Drucktests: n< | ||
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+ | * U-Wert Außenwand: 0,18 W/(m²K) | ||
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+ | * U-Wert Dach: 0,15 W/(m²K) | ||
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+ | * U-Werte Fensterrahmen und Verglasung: U< | ||
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+ | * U< | ||
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+ | Zu beachten: Die U-Werte sind für das irische, mildere Klima optimiert. In einem vergleichbaren deutschen Projekt gilt die Empfehlung, dass U-Werte von opaken Bauteilen zwischen 0,10 und 0,15 W/(m²K) liegen sollten. \\ | ||
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+ | ===== Energieverbraucher ===== | ||
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+ | In einem Passivhaus kommt es maßgeblich darauf an, den gesamten Energieverbrauch wesentlich zu senken; dazu müssen zunächst die relvante Energieverbraucher bekannt sein. Mit der „Green Tesco“-Studie ([Kruft, 2007]) gab es hierzu bereits eine Grundlage. Die Studie zeigt an einem Standard-Markt (3000 m² Verkaufsfläche) auf, welche Bereiche am energieintensivsten sind: Am meisten Energie verbrauchen die Kühltruhen (> 40 %) und die künstliche Beleuchtung (ca. 25 %). Weitere Verbraucher sind die Bäckereiöfen und die Lüftung. Die Transmissions-Wärmeverluste durch die Gebäudehülle sind mit ca. 15 % dagegen gering. \\ | ||
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+ | Die bis dahin bekannten Passivhaus-Anforderungen lauteten, einen Heizwärmebedarf ≤ 15 KWh/(m²a) zu erreichen, einen n< | ||
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+ | Aus der Analyse der wesentlichen Energieverbraucher folgte von Anfang an klar, dass die Heizwärmebedarfs-Optimierung im Supermarkt allein nicht zielführend für ein insgesamt effizientes Gesamtkonzept ist, denn im Vergleich zu anderen Anwendungen verbrauchten herkömmliche Supermärkte ja kaum Heizwärme. Dennoch hilft die gute Gebäudehülle mehrfach: Durch die Anhebung der Innenoberflächentemperatur erhält man hohen Komfort für Angestellte und Kunden an allen Stellen des Marktes. Darüber hinaus garantiert sie über das gesamte Jahr hinweg gleichmäßige Randbedingungen, | ||
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+ | ===== Weiterführende Abschnitte für Mitglieder der IG Passivhaus ===== | ||
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+ | ===== Fazit ===== | ||
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+ | Die Kriterien für eine Zertifizierung für Nicht-Wohngebäude wurden erreicht, jedoch ist der Primärenergiekennwert dieses Pilot-Projektes laut PHPP mit 758 kWh/(m²a) immer noch extrem hoch. Der gemessene Stromverbrauch von 389 kWh/(m²a) x 2,6 (Primärenergiefaktor Strom) führt zu 1012 kWh/(m²a) Primärenergieverbrauch zzgl. des Gasverbrauchs durch das BHKW. Auf die Überwachung und Reduzierung dieses PE-Wertes sollte in zukünftigen Passivhaus-Supermärkten verstärkt geachtet werden. Im vorliegenden Projekt würde das v.a. bedeuten, die Optimierungs-Potentiale der Kältetechnik und der Kühlmöbel auszunutzen und hocheffiziente Öfen einzusetzen. \\ | ||
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+ | **Ein Passivhaus-Supermarkt besteht NICHT nur aus einer Passivhaus-Hülle, | ||
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+ | Jedoch hat sich eine qualitativ hochwertige Gebäudehülle auch für Verbrauchermärkte als sinnvoll erwiesen, denn sie steigert nicht nur den Komfort und die Effizienz von Kühltruhen und der Lüftungsanlage, | ||
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+ | **Der Passivhaus-Standard lässt sich auf Supermärkte anwenden und kann hier nicht nur zur Energieeinsparung, | ||
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+ | ===== Literatur ===== | ||
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+ | **[[planung: | ||
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+ | **[Kruft 2007]** Kruft, | ||
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+ | **[Mc Nerney 2010]** Mc Nerney, Michael, Energy Manager Tesco Ireland, interview (03.03.2010). \\ | ||
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+ | **[Met Éireann 2010]** Met Éireann, der Irish National Meteorological Service, Department of the Environment, | ||
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+ | **[[planung: | ||
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+ | **[[http:// | ||
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+ | **[[planung: | ||
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+ | **[Sunday Times 2008]** Monaghan, | ||
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+ | **[Wegner 2010] **Wegner, | ||
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+ | ====== Siehe auch ====== | ||
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+ | [[planung: | ||
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beispiele/nichtwohngebaeude/passivhaus-verkaufsstaetten/pilotprojekt_passivhaus-supermarkt_tesco_tramore.txt · Zuletzt geändert: 2018/10/22 12:48 von cblagojevic