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baulich:wirtschaftlich

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 ==Ergänzung: Wieso schätzen wir die Zukunft so ein, dass die Realzinsen auch weiterhin niedrig bleiben?== ==Ergänzung: Wieso schätzen wir die Zukunft so ein, dass die Realzinsen auch weiterhin niedrig bleiben?==
-Nun, Einschätzungen über die Zukunft können Irrtümern unterliegen: Wahrsager haben das auch in ferner Vergangenheit des Öfteren versucht - und sie lagen ziemlich häufig falsch. Moderne Fehleinschätzungen waren Versprechen wie die einer Marslandung von Astronauten noch im 20. Jhd., die von geradezu spottbilligem Strom aus Kernkraftwerken, ... diese Liste ließe sich fortsetzen. Trotzdem haben wir uns auch schon in der Vergangenheit getraut, auf der Basis von Entwicklungstendenzen Szenarien und auch als wahrscheinlich angesehene Szenarien für künftige Entwicklungen an zu geben - und wir waren dabei meist gar nicht schlecht gelegen. Grundvoraussetzung aller einigermaßen stabilen Szenarien ist eine weiterhin überwiegend stabile politische und wirtschaftliche Entwicklung; diese anzunehmen fiel uns vor 20, 10 oder 5 Jahren noch leichter - heute müssen wir zugeben, dass auch chaotische Veränderungen nicht sicher ausgeschlossen werden können: Einen jahrelang andauernden Krieg in Mitteleuropa mit täglichen Toten, verletzten und der Zerstörung jahrzehntelang aufgebauter Werte z.B. - das war in der nun Realität gewordenen Form nicht vorhersehbar; ich denke, auch die Propagatoren der Gaspipline "Nordstream" hätten das Geschäft mit Russland dann anders gesehen. Die Welt, wie sie derzeit strukturiert ist, birgt einige Gefahren für starke Störungen der Stabilität - solche Szenarien können (und wollen) wir bei den folgenden Betrachtungen nicht mit einbeziehen; einfach gerade deswegen, weil sie an Anlässen auftreten können, die für nahezu alle Beteiligten völlig überraschend sind.\\ +Nun, Einschätzungen über die Zukunft können Irrtümern unterliegen: Wahrsager haben das auch in ferner Vergangenheit des Öfteren versucht - und sie lagen ziemlich häufig falsch. Moderne Fehleinschätzungen waren Versprechen wie die einer Marslandung von Astronauten noch im 20. Jhd., die von geradezu spottbilligem Strom aus Kernkraftwerken, ... diese Liste ließe sich fortsetzen. Trotzdem haben wir uns auch schon in der Vergangenheit getraut, auf der Basis von Entwicklungstendenzen Szenarien und auch als wahrscheinlich angesehene Szenarien für künftige Entwicklungen an zu geben - und wir waren dabei meist gar nicht schlecht gelegen. Grundvoraussetzung aller einigermaßen stabilen Szenarien ist eine weiterhin überwiegend stabile politische und wirtschaftliche Entwicklung; diese anzunehmen fiel uns vor 20, 10 oder 5 Jahren noch leichter - heute müssen wir zugeben, dass auch chaotische Veränderungen nicht sicher ausgeschlossen werden können: Einen jahrelang andauernden Krieg in Mitteleuropa mit täglichen Toten, Verletzten und der Zerstörung jahrzehntelang aufgebauter Werte z.B. - das war in der nun Realität gewordenen Form nicht vorhersehbar; ich denke, auch die Propagatoren der Gaspipeline "Nordstream" hätten das Geschäft mit Russland dann anders gesehen. Die Welt, wie sie derzeit strukturiert ist, birgt einige Gefahren für starke Störungen der Stabilität - solche Szenarien können (und wollen) wir bei den folgenden Betrachtungen nicht mit einbeziehen; einfach gerade deswegen, weil sie an Anlässen auftreten können, die für nahezu alle Beteiligten völlig überraschend sind.\\ 
  
 Gehen wir von einer weiterhin einigermaßen stabilen Gesamtentwicklung aus, so sind darin allerdings ein paar Veränderungstrends schon heute offensichtlich - und sie müssen in die Randbedingungen der Szenarien eingehen: Gehen wir von einer weiterhin einigermaßen stabilen Gesamtentwicklung aus, so sind darin allerdings ein paar Veränderungstrends schon heute offensichtlich - und sie müssen in die Randbedingungen der Szenarien eingehen:
-  - Es ist klar, dass die Bevölkerungsentwicklung in den meisten Industrieländern schon in wenigen Jahrzehnten rückläufig sein wird. Eine große Aufnahmebereitschaft für Menschen aus anderen Regionen gibt es offensichtlich auch nicht - das Ausmaß der heute dabei vorliegenden innenpolitischen ist extrem. +  - Es ist klar, dass die Bevölkerungsentwicklung in den meisten Industrieländern schon in wenigen Jahrzehnten rückläufig sein wird. Eine große Aufnahmebereitschaft für Menschen aus anderen Regionen gibt es offensichtlich auch nicht - das Ausmaß der heute dabei vorliegenden innenpolitischen Kontroverse ist extrem. 
   - Verbunden ist dies von den demographischen Tatsachen her auch mit einer Verschiebung der Altersstruktur mit ebenfalls leicht einsehbaren Konsequenzen. Die sind i.ü. nicht so dramatisch, wie das von manchen dargestellt wird: Menschen sind auch im Alter gesünder, wir werden alle auch noch in höherem Alter produktiver sein müssen; die Fortschritte in der Digitaltechnik kommen hinzu - sie erlauben eine Fortsetzung und sogar Verstärkung der Produktivität (Wertschöpfung je Arbeitsstunde). Diese beiden Veränderungen allein werden in der Lage sein, die heraufbeschworenen Probleme 'überalternden Gesellschaften' zu lösen.   - Verbunden ist dies von den demographischen Tatsachen her auch mit einer Verschiebung der Altersstruktur mit ebenfalls leicht einsehbaren Konsequenzen. Die sind i.ü. nicht so dramatisch, wie das von manchen dargestellt wird: Menschen sind auch im Alter gesünder, wir werden alle auch noch in höherem Alter produktiver sein müssen; die Fortschritte in der Digitaltechnik kommen hinzu - sie erlauben eine Fortsetzung und sogar Verstärkung der Produktivität (Wertschöpfung je Arbeitsstunde). Diese beiden Veränderungen allein werden in der Lage sein, die heraufbeschworenen Probleme 'überalternden Gesellschaften' zu lösen.
-  - Wie wir unter [[https://passipedia.de/grundlagen/energiewirtschaft_und_oekologie/bemerkungen_zur_wachstumsdebatte|]] ausgeführt haben, haben sich die prozentualen Wachstumsraten in den Industrieländern in den vergangenen Jahrzehnten überall verringert - die genauere Analyse dort zeigt, dass es sich hier um ein natürliches Phänomen handelt, wenn wir theoretisch begründbar und empirisch belegt von einem langfristig eher linearen als exponentiellen Wachstum ausgehen((Wie wir ebenda auch vermerkt haben, ist der Maßstab dabei das reale Bruttoinlandsprodukt - wobei eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines so gemessenen Wohlstandes noch aussteht)).+  - Wie wir unter [[/grundlagen/energiewirtschaft_und_oekologie/bemerkungen_zur_wachstumsdebatte|"Bemerkungen zur Wachstumsdebatte"]] ausgeführt haben, haben sich die prozentualen Wachstumsraten in den Industrieländern in den vergangenen Jahrzehnten überall verringert - die genauere Analyse dort zeigt, dass es sich hier um ein natürliches Phänomen handelt, wenn wir theoretisch begründbar und empirisch belegt von einem langfristig eher linearen als exponentiellen Wachstum ausgehen((Wie wir ebenda auch vermerkt haben, ist der Maßstab dabei das reale Bruttoinlandsprodukt - wobei eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines so gemessenen Wohlstandes noch aussteht)).
   - Letztere Aussage hat direkt Konsequenzen auf das Ausmaß des Wertzuwachses: Der liegt im Mittel über alle Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen maximal bei der realen Wachstumsrate; Realzinsen über diesem Niveau kann es daher im Mittel nicht geben - denn der über die Zinsen ausgeschütteten zusätzlichen Kaufkraft steht dann kein entsprechendes Angebot gegenüber. Freilich ist erkennbar, dass die Verteilungskämpfe über den verbliebenen Mehrwert zugenommen haben; eine extrem einseitige Verteilung der realen Zuwächse birgt allerdings sozialen Sprengstoff; das ist eine Entwicklung, die wir leider vielfach jetzt schon sehen und die in weniger stabile Entwicklungen münden könnte. Bleiben wir bei den einigermaßen stabilen Szenarien, dann ist die Konsequenz, auch künftig von weiterhin fallenden Realzinsen auszugehen. Damit haben wir eine unserer Hintergrundannahmen motiviert: Realzinsen für Hypothekendarlehen bei rund 1 bis 2%/a.   - Letztere Aussage hat direkt Konsequenzen auf das Ausmaß des Wertzuwachses: Der liegt im Mittel über alle Teilnehmer am Wirtschaftsgeschehen maximal bei der realen Wachstumsrate; Realzinsen über diesem Niveau kann es daher im Mittel nicht geben - denn der über die Zinsen ausgeschütteten zusätzlichen Kaufkraft steht dann kein entsprechendes Angebot gegenüber. Freilich ist erkennbar, dass die Verteilungskämpfe über den verbliebenen Mehrwert zugenommen haben; eine extrem einseitige Verteilung der realen Zuwächse birgt allerdings sozialen Sprengstoff; das ist eine Entwicklung, die wir leider vielfach jetzt schon sehen und die in weniger stabile Entwicklungen münden könnte. Bleiben wir bei den einigermaßen stabilen Szenarien, dann ist die Konsequenz, auch künftig von weiterhin fallenden Realzinsen auszugehen. Damit haben wir eine unserer Hintergrundannahmen motiviert: Realzinsen für Hypothekendarlehen bei rund 1 bis 2%/a.
-  - Eine ebenfalls ernst zu nehmende Entwicklung ist die Zunahme des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre. Der dadurch ausgelöste Klimawandel würde, ohne beherzte Gegenmaßnahmen, gleichfalls zu ökonomisch unstabilen Entwicklungen führen. Derzeit sind sich die Mehrheiten in den Industrienationen immer noch weitgehend darüber einig, dass der Klimawandel aufgehalten werden muss - und das geht nur durch eine umfassende Reduzierung der Verbrennung von fossilen Energieträgern. Auf Dauer können Subventionen dieser Energieträger und erlaubte Externalisierungen von Verschmutzungskosten nicht bestehen bleiben: CO2-Emissionen werden eine dem Schaden bzw. dessen Vermeidung gerechte Abgabe zur Folge haben; dadurch werden fossile Energieträger künftig in keinem Fall kostengünstiger werden. Andererseits ist die Kostenentwicklung durch die glücklicherweise niedrigen Erzeugungskosten erneuerbarer Energie begrenzt. Künftig nur noch wenig geänderte durchschnittliche Energiekosten sind eine Folge dieser Einschätzungen - wobei erneuerbare Energie tendenziell noch etwas kostengünstiger, fossile Energie aber teurer werden wird. Damit haben wir eine weitere unserer Hintergrundannahmen erläutert: Den mittleren Wärmepreis im Bereich von 11 bis 12 €Cent/kWh.+  - Eine ebenfalls ernst zu nehmende Entwicklung ist die Zunahme des CO<sub>2</sub>-Gehaltes in der Atmosphäre. Der dadurch ausgelöste Klimawandel würde, ohne beherzte Gegenmaßnahmen, gleichfalls zu ökonomisch unstabilen Entwicklungen führen. Derzeit sind sich die Mehrheiten in den Industrienationen immer noch weitgehend darüber einig, dass der Klimawandel aufgehalten werden muss - und das geht nur durch eine umfassende Reduzierung der Verbrennung von fossilen Energieträgern. Auf Dauer können Subventionen dieser Energieträger und erlaubte Externalisierungen von Verschmutzungskosten nicht bestehen bleiben: CO<sub>2</sub>-Emissionen werden eine den Schäden bzw. deren Vermeidung gerechte Abgabe zur Folge haben; dadurch werden fossile Energieträger künftig in keinem Fall kostengünstiger werden. Andererseits ist die Kostenentwicklung durch die glücklicherweise niedrigen Erzeugungskosten erneuerbarer Energie begrenzt. Künftig nur noch wenig geänderte durchschnittliche Energiekosten sind eine Folge dieser Einschätzungen - wobei erneuerbare Energie tendenziell noch etwas kostengünstiger, fossile Energie aber teurer werden wird((Die Substitution eines letzten Restes von ca. 25% der fossilen Energiebereitstellung durch erneuerbare Energie wird allerdings aufwändig werden, weil dies nur über saisonale Energiespeicher oder hohe Anteile ungenutzter erneuerbar erzeugter Energie erreicht werden kann. Dieser Anteil der künftigen Energiebereitstellung wird teurer werden als der heutige Durchschnitt - auch bei weiter günstigem Kostentrend der erneuerbaren Energie. Daher gehen wir im längerfristigen Durchschnitt nicht von entscheidend fallenden Energiepreisen aus.)). Damit haben wir eine weitere unserer Hintergrundannahmen erläutert: Den mittleren Wärmepreis im Bereich von 11 bis 12 €Cent/kWh.
  
 =====Hilfen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit===== =====Hilfen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit=====
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