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baulich:waermschutz_nachrechnen

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baulich:waermschutz_nachrechnen [2023/11/02 21:23] – [Hinweis: durch eine Kurzzeitmessung geht es leider nicht] wfeistbaulich:waermschutz_nachrechnen [2024/03/15 12:41] – [Kann tatsächlich aus diesen Messergebnissen auf die Einsparung geschlossen werden?] wfeist
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 Wir haben das nachgemessen - und im Grundsatz können es alle selbst nachmessen. Heute können einfache elektrische Temperaturfühler (mit "Außensonde") relativ günstig eingekauft werden. Es lohnt sich, alle Fühler erstmal ein paar Tage parallel im gleichen Wasserbad laufen zu lassen: Dann können sie alle zumindest aufeinander kalibriert werden. Wir haben das nachgemessen - und im Grundsatz können es alle selbst nachmessen. Heute können einfache elektrische Temperaturfühler (mit "Außensonde") relativ günstig eingekauft werden. Es lohnt sich, alle Fühler erstmal ein paar Tage parallel im gleichen Wasserbad laufen zu lassen: Dann können sie alle zumindest aufeinander kalibriert werden.
  
-Folgende Grafik zeigt unsere Messergebnisse bei einer Langzeitmessung((in dem Fall mit hochgenauen Temperatursensoren)) auf Oberflächen und innerhalb der Konstruktion bei einer wärmegedämmten Wand. Die Wand selbst ist im Querschnitt in der rechten unteren Ecke dargestellt: Die linke Seite ist außen, die Tragkonstruktion besteht aus einem 175 mm dicken Kalksandsteinmauerwerk (graublau), darauf ist außen eine 275 mm dicke Wärmedämmung aufgebracht, die verputzt ist.+Folgende Grafik zeigt unsere Messergebnisse bei einer Langzeitmessung((in dem Fall mit hochgenauen Temperatursensoren)) auf Oberflächen und innerhalb der Konstruktion bei einer wärmegedämmten Wand. Die Wand selbst ist im Querschnitt in der rechten unteren Ecke dargestellt: Die linke Seite ist außen, die Tragkonstruktion besteht aus einem 240 mm dicken Kalksandsteinmauerwerk (graublau), darauf ist außen eine 275 mm dicke Wärmedämmung aufgebracht, die verputzt ist.
  
  
-{{ :baulich:waermedaemmung_funktioniert.png?400|}}+{{ :baulich:waermedaemmung_funktioniert.png?450|}}
  
 //Temperaturmessung in einer wärmegedämmten Außenwand. Die gemauerte Wand bleibt trotz niedriger Außentemperaturen im gesamten Querschnitt warm, weil die Wärmedämmung vor Auskühlung schützt. Die Grafik zeigt viele interessante Details, die im Text näher erläutert werden.// //Temperaturmessung in einer wärmegedämmten Außenwand. Die gemauerte Wand bleibt trotz niedriger Außentemperaturen im gesamten Querschnitt warm, weil die Wärmedämmung vor Auskühlung schützt. Die Grafik zeigt viele interessante Details, die im Text näher erläutert werden.//
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 Im gesamten Zeitraum ist es im Außenbereich deutlich kälter als im Raum: Die gemessenen Außentemperaturen schwanken zwischen -2,5 und 11,9 °C, der Mittelwert beträgt 5,6 °C. \\ \\  Im gesamten Zeitraum ist es im Außenbereich deutlich kälter als im Raum: Die gemessenen Außentemperaturen schwanken zwischen -2,5 und 11,9 °C, der Mittelwert beträgt 5,6 °C. \\ \\ 
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 Die Temperaturen im Raum stimmen mit denen der inneren Wandoberfläche weitgehend überein. Sie liegen zwischen 22,9 und 25,3 °C, der Mittelwert beträgt 24 °C.  Die Temperaturen im Raum stimmen mit denen der inneren Wandoberfläche weitgehend überein. Sie liegen zwischen 22,9 und 25,3 °C, der Mittelwert beträgt 24 °C. 
  
-Trotz der beachtlichen Temperaturdifferenz von im Durchschnitt 18,4 Grad zwischen innen und außen kühlt die Mauersteinwand nicht aus, sondern verbleibt ungefähr auf dem gleichen behaglichen inneren Temperaturniveau. +Trotz der beachtlichen Temperaturdifferenz von im Durchschnitt 18,4 Grad zwischen innen und außen kühlt die Mauersteinwand im gesamten Querschnitt nicht merklich aus, sondern verbleibt ungefähr auf dem gleichen behaglichen inneren Temperaturniveau. 
  
 Die Auswertung kann an Hand der Grafik aber noch weiter geführt werden. Schauen wir auf die Temperaturen, die in der Mauersteinwand selbst gemessen wurden. Das sind drei Kurven, die in der Grafik ziemlich nahe beieinander liegen: In der inneren Putzschicht (ganz oben), in der Mitte der gemauerten Wand und auf der Außenseite der gemauerten Wand (zwischen Wärmedämmung und Wand): Die Auswertung kann an Hand der Grafik aber noch weiter geführt werden. Schauen wir auf die Temperaturen, die in der Mauersteinwand selbst gemessen wurden. Das sind drei Kurven, die in der Grafik ziemlich nahe beieinander liegen: In der inneren Putzschicht (ganz oben), in der Mitte der gemauerten Wand und auf der Außenseite der gemauerten Wand (zwischen Wärmedämmung und Wand):
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 Weil dieser Fehler leider oft gemacht wird, hier ein Hinweis: Nur mal eben z.B. mit einem Infrarot-Oberflächen-Thermometer die Oberflächentemperaturen messen - dabei kann ich ganz furchtbar falsche Ergebnisse bekommen. Das wird ebenfalls aus den aufgezeichneten Temperaturverläufen deutlich. Würde ich da 'zufällig' am 12. Oktober gegen 13:00 gemessen haben, dann war zu diesem Zeitpunkt wegen des Sonnenscheins die Außenoberfläche 20 °C warm. Natürlich geht das auch mit in den Mittelwert ein. Aber: So ein Wert kann nicht allein für die Kontrolle herangezogen werden - denn, das ist natürlich im Winter eher der Ausnahmefall. Ebenso ungenau wäre das Ergebnis, wenn ich am 13. Oktober um 5:00 allein messen würde; da in die umgekehrte Richtung. Daher unser Rat, immer nur die Mittelwerte der Temperaturen über ein Vielfaches von 24 h heranziehen; das mittelt schon mal den Tagesverlauf heraus. Aufzeichnende Temperatursonden erlauben es, solche Messungen über viele Tage und sogar Wochen einfach laufen zu lassen - dann können da sogar Monatsmittelwerte (immer auf 24-h-Vielfaches achten) ausgewertet werden. Und das kann dann sogar ziemlich genau werden.  Weil dieser Fehler leider oft gemacht wird, hier ein Hinweis: Nur mal eben z.B. mit einem Infrarot-Oberflächen-Thermometer die Oberflächentemperaturen messen - dabei kann ich ganz furchtbar falsche Ergebnisse bekommen. Das wird ebenfalls aus den aufgezeichneten Temperaturverläufen deutlich. Würde ich da 'zufällig' am 12. Oktober gegen 13:00 gemessen haben, dann war zu diesem Zeitpunkt wegen des Sonnenscheins die Außenoberfläche 20 °C warm. Natürlich geht das auch mit in den Mittelwert ein. Aber: So ein Wert kann nicht allein für die Kontrolle herangezogen werden - denn, das ist natürlich im Winter eher der Ausnahmefall. Ebenso ungenau wäre das Ergebnis, wenn ich am 13. Oktober um 5:00 allein messen würde; da in die umgekehrte Richtung. Daher unser Rat, immer nur die Mittelwerte der Temperaturen über ein Vielfaches von 24 h heranziehen; das mittelt schon mal den Tagesverlauf heraus. Aufzeichnende Temperatursonden erlauben es, solche Messungen über viele Tage und sogar Wochen einfach laufen zu lassen - dann können da sogar Monatsmittelwerte (immer auf 24-h-Vielfaches achten) ausgewertet werden. Und das kann dann sogar ziemlich genau werden. 
  
-Die Fehlinterpretationen kommen leider recht oft bei Thermographie-Aufnahmen vor; eben auch, weil die eben grundsätzlich nur eine Momentaufnahme wiedergeben. Es kommt damit darauf an, wann, wie und mit welchen Einstellungen die Thermographie durchgeführt wird. Wier geben [[baulich:Thermographie|hier]] ein paar Hinweise.\\ \\ +Die Fehlinterpretationen kommen leider recht oft bei Thermographie-Aufnahmen vor; eben auch, weil die eben grundsätzlich nur eine Momentaufnahme wiedergeben. Es kommt damit darauf an, wann, wie und mit welchen Einstellungen die Thermographie durchgeführt wird. Wir geben [[baulich:Thermographie|hier]] ein paar Hinweise.\\ \\ 
  
-Weil diese Messergebnisse noch viel mehr hergeben, als wir hier dargestellt haben, gibt es für Interessierte noch eine spezielle Seite zu [[Mehr Details der Messung der Wand-Querschnitts-Temperaturen]].+Weil diese Messergebnisse noch viel mehr hergeben, als wir hier dargestellt haben, gibt es für Interessierte noch eine spezielle Seite zu "[[Details der Messung der Wand-Querschnitts-Temperaturen]]".
  
  
  
baulich/waermschutz_nachrechnen.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/15 12:47 von wfeist