baulich:waermschutz_nachrechnen
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baulich:waermschutz_nachrechnen [2022/10/18 14:30] – wfeist | baulich:waermschutz_nachrechnen [2023/11/06 21:28] – [Kann tatsächlich aus diesen Messergebnissen auf die Einsparung geschlossen werden?] wfeist | ||
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Wir haben das nachgemessen - und im Grundsatz können es alle selbst nachmessen. Heute können einfache elektrische Temperaturfühler (mit " | Wir haben das nachgemessen - und im Grundsatz können es alle selbst nachmessen. Heute können einfache elektrische Temperaturfühler (mit " | ||
- | Folgende Grafik zeigt unsere Messergebnisse bei einer Langzeitmessung((in dem Fall mit hochgenauen Temperatursensoren)) auf Oberflächen und innerhalb der Konstruktion bei einer wärmegedämmten Wand. Die Wand selbst ist im Querschnitt in der rechten unteren Ecke dargestellt: | + | Folgende Grafik zeigt unsere Messergebnisse bei einer Langzeitmessung((in dem Fall mit hochgenauen Temperatursensoren)) auf Oberflächen und innerhalb der Konstruktion bei einer wärmegedämmten Wand. Die Wand selbst ist im Querschnitt in der rechten unteren Ecke dargestellt: |
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Im gesamten Zeitraum ist es im Außenbereich deutlich kälter als im Raum: Die gemessenen Außentemperaturen schwanken zwischen -2,5 und 11,9 °C, der Mittelwert beträgt 5,6 °C. \\ \\ | Im gesamten Zeitraum ist es im Außenbereich deutlich kälter als im Raum: Die gemessenen Außentemperaturen schwanken zwischen -2,5 und 11,9 °C, der Mittelwert beträgt 5,6 °C. \\ \\ | ||
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Die Temperaturen im Raum stimmen mit denen der inneren Wandoberfläche weitgehend überein. Sie liegen zwischen 22,9 und 25,3 °C, der Mittelwert beträgt 24 °C. | Die Temperaturen im Raum stimmen mit denen der inneren Wandoberfläche weitgehend überein. Sie liegen zwischen 22,9 und 25,3 °C, der Mittelwert beträgt 24 °C. | ||
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Die Tatsache, dass alle diese drei Temperaturen sehr eng nebeneinander liegen, zeigt, dass von der äußeren Mauerwerksoberfläche nicht viel Wärme abfließt: Wäre das der Fall, so müsste diese äußere Oberfläche deutlich kälter sein als die Mitte des Steins oder gar die Innenoberfläche. Stattdessen ist die Außenoberfläche des Steins aber kaum kälter als der Innenputz: Außen liegt der Mauerstein im Mittel bei 23,4 °C, der Innenputz hat im Mittel 24,1 °C. | Die Tatsache, dass alle diese drei Temperaturen sehr eng nebeneinander liegen, zeigt, dass von der äußeren Mauerwerksoberfläche nicht viel Wärme abfließt: Wäre das der Fall, so müsste diese äußere Oberfläche deutlich kälter sein als die Mitte des Steins oder gar die Innenoberfläche. Stattdessen ist die Außenoberfläche des Steins aber kaum kälter als der Innenputz: Außen liegt der Mauerstein im Mittel bei 23,4 °C, der Innenputz hat im Mittel 24,1 °C. | ||
- | Diese Beobachtung kann sogar für eine Abschätzung der Einsparung genutzt werden: Der mittlere Temperaturabfall in der Mauer inklusive Putz beträgt 0,63 Grad, der zwischen Mauerwerksaußenoberfläche und Außenputz 19,4 Grad. Die Wärmedämmwirkung der Dämmschicht ist daher um einen Faktor 19,4/0,63 ≈ 31 höher als die der Mauersteinwand. OHNE die Dämmung wäre die Außenoberfläche(jetzt die Mauersteinwand) fast genauso kalt, der Wärmestrom dann aber etwa 31 mal so hoch. | + | Diese Beobachtung kann sogar für eine Abschätzung der Einsparung genutzt werden: Der mittlere Temperaturabfall in der Mauer inklusive Putz beträgt 0,63 Grad, der zwischen Mauerwerksaußenoberfläche und Außenputz 19,4 Grad((Dass die Temperatur der Außenoberfläche tatsächlich geringer ist als die der Außenluft, das überrascht zuerst einmal: Es ist aber leicht verständlich. Denn, in der kalten Jahreszeit strahlt eine außen liegende Oberfläche Wärmestrahlung in den Himmel ab. Das ist gerade der " |
Diese Abschätzmethode ist sehr grob. Damit da überhaupt etwas Sinnvolles dabei herauskommt, | Diese Abschätzmethode ist sehr grob. Damit da überhaupt etwas Sinnvolles dabei herauskommt, | ||
Auch ohne Verwendung der U-Wert-Formeln aus der Bauphysik können wir hier rein mit Hilfe der Messergebnisse erkennen: Diese Wärmedämmung reduziert die aus der Wand abfließende Wärmemenge um ein Vielfaches (ca. 30faches) als bei einer ungedämmten Mauersteinwand des ansonsten gleichen Aufbaus. | Auch ohne Verwendung der U-Wert-Formeln aus der Bauphysik können wir hier rein mit Hilfe der Messergebnisse erkennen: Diese Wärmedämmung reduziert die aus der Wand abfließende Wärmemenge um ein Vielfaches (ca. 30faches) als bei einer ungedämmten Mauersteinwand des ansonsten gleichen Aufbaus. | ||
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+ | ===== Hinweis: durch eine Kurzzeitmessung geht es leider nicht ===== | ||
+ | Weil dieser Fehler leider oft gemacht wird, hier ein Hinweis: Nur mal eben z.B. mit einem Infrarot-Oberflächen-Thermometer die Oberflächentemperaturen messen - dabei kann ich ganz furchtbar falsche Ergebnisse bekommen. Das wird ebenfalls aus den aufgezeichneten Temperaturverläufen deutlich. Würde ich da ' | ||
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+ | Die Fehlinterpretationen kommen leider recht oft bei Thermographie-Aufnahmen vor; eben auch, weil die eben grundsätzlich nur eine Momentaufnahme wiedergeben. Es kommt damit darauf an, wann, wie und mit welchen Einstellungen die Thermographie durchgeführt wird. Wir geben [[baulich: | ||
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+ | Weil diese Messergebnisse noch viel mehr hergeben, als wir hier dargestellt haben, gibt es für Interessierte noch eine spezielle Seite zu " | ||
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baulich/waermschutz_nachrechnen.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/15 12:47 von wfeist