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baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung

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baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung [2023/09/23 15:07] – [Literatur] wfeistbaulich:waermeschutz_durch_innendaemmung [2024/03/24 16:22] (aktuell) jschnieders
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 **Denn: Innendämmung ist weit besser als ihr Ruf!** **Denn: Innendämmung ist weit besser als ihr Ruf!**
  
-|**Schnelllinks** |[[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|Ausblas-Innendämmung]]|[[.:innendaemmung_mit_mineralschaumplatten|kapillaraktive Mineralschaumplatten]]|[[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|Innendämmung mit Dampfbremse]]|[[.:innendaemmung_mit_variabler_dampfbremse|Innendämmung mit feuchtevariabler Dampfbremse]]| +|**Schnelllinks** |[[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|Ausblas-Innendämmung]]|[[.:innendaemmung_mit_mineralschaumplatten|kapillaraktive Mineralschaumplatten]]|[[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|Innendämmung mit Dampfbremse]]|[[.:innendaemmung_mit_variabler_dampfbremse|]]|
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-<WRAP box lo>Zwischenmeldung (vom 20. Dez. 2022, Erfolgskontrolle mit Messwerten): Alle (alle!) hier beschriebenen und von uns konkret selbst im Institut **ausgeführten Innendämmmaßnahmen** a) erfüllen ihre Ziele; b) sind rundum ausreichend warm an den Oberflächen (genau dafür sind unsere Anleitungen da: Wärmebrücken-entschärft); c) sind bisher frei von Kondensat (überall!) und trocken (luftdicht gegen Raumluft!) d) sind ihr Geld mehr als wert. Alle Messwerte liegen in denn Intervallen, die nach den anerkannten technischen Regeln der Bauphysik erwartet wurden, vgl. unsere Seiten dazu: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz|Vergleich des Feuchteverhaltens von Innendämmmaßnahmen.]].</WRAP>+
  
 +<WRAP box lo>Zwischenmeldung (vom 20. Dez. 2022, Erfolgskontrolle mit Messwerten): Alle (alle!) hier beschriebenen und von uns konkret selbst im Institut **ausgeführten Innendämmmaßnahmen** a) erfüllen ihre Ziele; b) sind rundum ausreichend warm an den Oberflächen (genau dafür sind unsere Anleitungen da: Wärmebrücken-entschärft); c) sind bisher frei von Kondensat (überall!) und trocken (luftdicht gegen Raumluft!) d) sind ihr Geld mehr als wert. Alle Messwerte liegen in den Intervallen, die nach den anerkannten technischen Regeln der Bauphysik erwartet wurden, vgl. unsere Seiten dazu: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz|Vergleich des Feuchteverhaltens von Innendämmmaßnahmen.]].</WRAP>
  
 ===== Ein Wort zuvor: Außendämmung oder Innendämmung? ===== ===== Ein Wort zuvor: Außendämmung oder Innendämmung? =====
  
 Eine verbesserte Wärmedämmung ist die entscheidende Voraussetzung für ein behagliches Wohnklima, hygienische Verhältnisse im Raum und einen energieeffizienten Betrieb moderner Heizungen. Die Wärmeverluste durch Außenwände sind in unserem Klima bei Altbauten tatsächlich die dominanten Verluste (meist über 50%) - und diese können, auch durch Innendämmung, um Faktoren verringert werden (gut gemacht mindestens ein Faktor 3). Wir haben in der Passipedia beschrieben, warum wir, wann immer es geht, eine [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:waermeschutz|außenliegende Dämmung]] vorziehen. Wir sehen aber auch, dass diese nicht immer realisierbar ist. In einem solchen Fall ist der innenliegenden Dämmung der Vorzug vor unzureichender oder gar keiner Dämmung zu geben - vorausgesetzt, die Innendämmmaßnahme wird //sachgerecht geplant und ausgeführt//. Dann ist das Raumklima mit der Innendämmung besser als ohne - und das gilt für jedes der von uns hier beschriebenen Systeme. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Feuchtehaushalt der Außenwand - dies ist umfassend untersucht und gelöst, siehe unsere Publikationen zum Thema [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz#loesungen_fuer_den_feuchteschutz|Feuchteschutz]]. Hier konzentrieren wir uns darauf, wie solche Lösungen in der Praxis ausgeführt werden können. Natürlich ersetzt die Beschreibung hier keine individuelle Beratung. Eine verbesserte Wärmedämmung ist die entscheidende Voraussetzung für ein behagliches Wohnklima, hygienische Verhältnisse im Raum und einen energieeffizienten Betrieb moderner Heizungen. Die Wärmeverluste durch Außenwände sind in unserem Klima bei Altbauten tatsächlich die dominanten Verluste (meist über 50%) - und diese können, auch durch Innendämmung, um Faktoren verringert werden (gut gemacht mindestens ein Faktor 3). Wir haben in der Passipedia beschrieben, warum wir, wann immer es geht, eine [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:waermeschutz|außenliegende Dämmung]] vorziehen. Wir sehen aber auch, dass diese nicht immer realisierbar ist. In einem solchen Fall ist der innenliegenden Dämmung der Vorzug vor unzureichender oder gar keiner Dämmung zu geben - vorausgesetzt, die Innendämmmaßnahme wird //sachgerecht geplant und ausgeführt//. Dann ist das Raumklima mit der Innendämmung besser als ohne - und das gilt für jedes der von uns hier beschriebenen Systeme. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Feuchtehaushalt der Außenwand - dies ist umfassend untersucht und gelöst, siehe unsere Publikationen zum Thema [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz#loesungen_fuer_den_feuchteschutz|Feuchteschutz]]. Hier konzentrieren wir uns darauf, wie solche Lösungen in der Praxis ausgeführt werden können. Natürlich ersetzt die Beschreibung hier keine individuelle Beratung.
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 ===== Innendämmung – aber richtig ===== ===== Innendämmung – aber richtig =====
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 Folgende Voraussetzungen müssen zunächst geprüft werden: Folgende Voraussetzungen müssen zunächst geprüft werden:
  
-  - Gibt es **[[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:3_schlagregenschutz_und_schutz_gegen_aufsteigende_grundfeuchte|aufsteigende Feuchte]]**((Als "aufsteigende Feuchte" wird der Transport von flüssigem Wasser durch Poren(Kapillaren) z. B. in Mauerwerk bezeichnet: Vor allem, wenn es wie bei älteren Gebäuden keine Sperrschicht zum Boden hin gibt, wird Regen- oder Grundwasser z. B. von einer Kellerwand aufgenommen und dann (auch nach oben - daher "aufsteigend") weitergeleitet. Wie erkennen ich das:  [[.:bspl._aufsteigende_feuchte|]])) ? Falls ja, dann muss dies zunächst abgestellt werden((dafür gibt es heute von Profis angebotene Verfahren)) . \\ - Ist die zu dämmende Fassade **Schlagregen**beanspruchungsgruppe III zuzuordnen? Falls ja, so geht „nichts“ ohne wasserabweisende Fassade oder eine andere Art des Schlagregenschutzes.+  - Gibt es **[[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:3_schlagregenschutz_und_schutz_gegen_aufsteigende_grundfeuchte|aufsteigende Feuchte]]** ((Als "aufsteigende Feuchte" wird der Transport von flüssigem Wasser durch Poren(Kapillaren) z. B. in Mauerwerk bezeichnet: Vor allem, wenn es wie bei älteren Gebäuden keine Sperrschicht zum Boden hin gibt, wird Regen- oder Grundwasser z. B. von einer Kellerwand aufgenommen und dann (auch nach oben - daher "aufsteigend") weitergeleitet. Wie erkennen ich das:  [[.:bspl._aufsteigende_feuchte|]])) ? Falls ja, dann muss dies zunächst abgestellt werden((dafür gibt es heute von Profis angebotene Verfahren)) . \\ - Ist die zu dämmende Fassade **Schlagregen**beanspruchungsgruppe III zuzuordnen? Falls ja, so geht „nichts“ ohne wasserabweisende Fassade oder eine andere Art des Schlagregenschutzes.
   - **Undichte Stellen**  (z. B. an Regenrinnen oder Wasserleitungen), die das Bauteil durchfeuchten, müssen repariert werden.   - **Undichte Stellen**  (z. B. an Regenrinnen oder Wasserleitungen), die das Bauteil durchfeuchten, müssen repariert werden.
   - **Nasse Baustoffe**  (z. B. Putzausbesserung) müssen austrocknen, bevor die Innendämmung eingebaut wird.   - **Nasse Baustoffe**  (z. B. Putzausbesserung) müssen austrocknen, bevor die Innendämmung eingebaut wird.
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 Alle hier genannten Problembereiche haben mit der Innendämmung im Grunde nichts zu tun - es sind allesamt Probleme, die ohnehin behoben werden sollten, wenn der Eigentümer an einem langfristigen Erhalt seiner Substanz interessiert ist. Überlegungen zu einer Innendämmung führen dann vielleicht dazu, dass solche Missstände behoben werden - das spart Bauschäden und verbessert zusätzlich den Komfort - und, im Fall von sonst nassen Wänden, spart es auch schon von sich aus etwas Energie. Alle hier genannten Problembereiche haben mit der Innendämmung im Grunde nichts zu tun - es sind allesamt Probleme, die ohnehin behoben werden sollten, wenn der Eigentümer an einem langfristigen Erhalt seiner Substanz interessiert ist. Überlegungen zu einer Innendämmung führen dann vielleicht dazu, dass solche Missstände behoben werden - das spart Bauschäden und verbessert zusätzlich den Komfort - und, im Fall von sonst nassen Wänden, spart es auch schon von sich aus etwas Energie.
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 ==== Innendämmung: luftdicht und wärmebrückenreduziert ==== ==== Innendämmung: luftdicht und wärmebrückenreduziert ====
  
-Immer erreicht werden müssen: \\ * ein **[[.:innendaemmung_luftdicht_ausfuehren|luftdichter Aufbau]]** der Innendämmkonstruktion gegen konvektiven Feuchteeintrag aus der Raumluft und \\ * eine **Wärmebrückenreduktion**  an allen Anschlusspunkten der Innendämmung. \\ Warum luftdicht? Bei einer Hinterströmung der Innendämmkonstruktion mit normaler Innenraumluft im Winter kann eine massive Auffeuchtung der Wandkonstruktion von der alten Innenoberfläche her erfolgen; wir erklären das hier genau: [[.:innendaemmung_niemals_hinterlueften|]]((Warme Raumluft enthält nämlich im Winter viel Wasserdampf (anwesende Personen!). Diese kühlt sich an der Oberfläche stark ab. Dann kann nicht mehr so viel Wasserdampf gehalten werden - und es kommt schlimmstenfalls zur Tauwasserbildung ("Kondensat").)) . Für die Luftdichtheit der raumseitigen Verkleidung einer Innendämmung sollten daher die sonst bei Neubauten bewährten Werte((quantifiziert: q 50 unter 0,6 m³/m²/h - das ist in etwa das Anforderungsniveau auch bei Neubau-Passivhäusern und das ist mit etwas Einweisung leicht auch beim Altbau erreichbar.))  eingehalten werden. Diese Anforderung ist streng, aber sie ist baupraktisch auch in Altbauten erfüllbar, wie dokumentierte Beispiele beweisen [AkkP 32]. Wir werden hier im Detail beschreiben, wie sich das baupraktisch erreichen lässt, insbesondere auch an kritischen Anschlusspunkten. \\  \\ Innendämmung hat leider ein Potenzial zur //Verschärfung von Wärmebrücken//  der „schädlichen Art“, nämlich mit stark reduzierten inneren Oberflächentemperaturen. Das war übrigens in einigen Fällen die Ursache für Feuchteprobleme, was zu der Wahrnehmung der "gefährlichen Innendämmung" beigetragen hat. **Das lässt sich aber sicher vermeiden**  - genau deshalb lautet das Planungskriterium für Innendämmung: die Dämmkonstruktion muss so geplant werden, dass Temperaturabsenkungen an allen Anschlusspunkten (auch mit Möbeln) bei (außen -5 °C; innen 20 °C) auf minimal 12,5 °C begrenzt bleiben, z. B.:+Immer erreicht werden müssen: \\ * ein **[[.:innendaemmung_luftdicht_ausfuehren|luftdichter Aufbau]]**der Innendämmkonstruktion gegen konvektiven Feuchteeintrag aus der Raumluft und \\ * eine **Wärmebrückenreduktion**  an allen Anschlusspunkten der Innendämmung. \\ Warum luftdicht? Bei einer Hinterströmung der Innendämmkonstruktion mit normaler Innenraumluft im Winter kann eine massive Auffeuchtung der Wandkonstruktion von der alten Innenoberfläche her erfolgen; wir erklären das hier genau: [[.:innendaemmung_niemals_hinterlueften|]]((Warme Raumluft enthält nämlich im Winter viel Wasserdampf (anwesende Personen!). Diese kühlt sich an der Oberfläche stark ab. Dann kann nicht mehr so viel Wasserdampf gehalten werden - und es kommt schlimmstenfalls zur Tauwasserbildung ("Kondensat").)) . Für die Luftdichtheit der raumseitigen Verkleidung einer Innendämmung sollten daher die sonst bei Neubauten bewährten Werte((quantifiziert: q 50 unter 0,6 m³/m²/h - das ist in etwa das Anforderungsniveau auch bei Neubau-Passivhäusern und das ist mit etwas Einweisung leicht auch beim Altbau erreichbar.))  eingehalten werden. Diese Anforderung ist streng, aber sie ist baupraktisch auch in Altbauten erfüllbar, wie dokumentierte Beispiele beweisen [AkkP 32]. Wir werden hier im Detail beschreiben, wie sich das baupraktisch erreichen lässt, insbesondere auch an kritischen Anschlusspunkten. \\  \\ Innendämmung hat leider ein Potenzial zur //Verschärfung von Wärmebrücken//  der „schädlichen Art“, nämlich mit stark reduzierten inneren Oberflächentemperaturen. Das war übrigens in einigen Fällen die Ursache für Feuchteprobleme, was zu der Wahrnehmung der "gefährlichen Innendämmung" beigetragen hat. **Das lässt sich aber sicher vermeiden**  - genau deshalb lautet das Planungskriterium für Innendämmung: die Dämmkonstruktion muss so geplant werden, dass Temperaturabsenkungen an allen Anschlusspunkten (auch mit Möbeln) bei (außen -5 °C; innen 20 °C) auf minimal 12,5 °C begrenzt bleiben, z. B.:
  
   * //Fensterlaibungen//: Bei Innendämmung ist eine Begleitdämmung bis an den Fensterrahmen ≥ 20 mm //unverzichtbar//  (auch als Dämmkeil ausführbar, wenn der Platz sonst nicht reicht).   * //Fensterlaibungen//: Bei Innendämmung ist eine Begleitdämmung bis an den Fensterrahmen ≥ 20 mm //unverzichtbar//  (auch als Dämmkeil ausführbar, wenn der Platz sonst nicht reicht).
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- \\  + \\  Für die Vermeidung von Feuchteschäden gibt es heute zwei unterschiedliche Konzepte: \\  \\ **Lösung I**  ist durchaus das „klassische Konzept“: die Dampfdiffusion von innen nach außen wird auf der warmen Seite gestoppt (Dampfsperre) oder zumindest stark genug behindert (**Dampfbremse**), um die kalte Konstruktion vor Feuchtebelastung zu bewahren. Diese Lösung hat sich über Jahrzehnte in tausenden ausgeführten Maßnahmen bewährt, auch unter teilweise sehr rauen Bedingungen (z. B. in Schwimmhallen). Simulationen zeigen, dass bei üblicher Wohnraumnutzung ein Mindestwert der effektiven wasserdampf-diffusions-äquivalenten Dicke von s<sub>d,eff</sub>    mehr als 15 m eingehalten werden sollte [AkkP 32]. Bei geeigneten Bahnen ist diese diffusions-äquivalenten Dicke im Produktdatenblatt angegeben. Wie das in der Praxis geht, wird hier beschrieben: [[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]].   \\     \\  Für **Lösung II**, nämlich die **„Verwendung von kapillaraktiven Dämmstoffen“**  gibt es ebenfalls seit einigen Jahren erfolgreich ausgeführte Feldanwendungen mit guten Erfahrungen [AkkP 32]. Durch einen diffusionsoffenen (//aber luftdichten//) Aufbau mit einem kapillaraktiven Dämmstoff kann Wasserdampf eindiffundieren. Der kapillaraktive Dämmstoff nimmt nun allerdings einen Teil der Feuchtigkeit auf und speichert diese in den Poren. Dieses Sorbat wird durch Flüssigwassertransport im Material weitergeleitet. Gemäß des Gefälles der relativen Feuchtigkeit findet der Sorbatfeuchtetransport im Winter in Richtung „nach innen“ statt. Es wird aber gerade von Seiten der Praktiker davor gewarnt, „kapillaraktive Dämmstoffe“ als Allheilmittel für, aus welchen Gründen auch immer, feuchtebelastete Altbau-Außenwände einzusetzen, ohne die Ursachen für die Belastung abzustellen, denn der Feuchterücktransport (durch die Oberflächendiffusion) ist begrenzt. Hier gibt es Details zu dieser Ausführungsform: [[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|]].   \\     \\  Kompromisse bei der Dämmdicke von Innendämmungen sind unumgänglich: Die Empfehlung zur Dämmdicke bei Innendämmung liegt bei 40 bis 120 mm (Wärmeleitgruppe 035 bis 040 (= 0,035 bis 0,040W/(m²K))); regulär sind um 8 cm ein gutes Maß.   \\     \\  Die realisierten Beispiele zeigen, dass der „Wärmebrückenzuschlag“ bei ansonsten guter Planung im Bereich ΔU<sub>WB</sub>    von 0,08 bis 0,15 W/(m²K) liegt (ohne Fensteranschlüsse, die gesondert behandelt werden müssen). Das ist in der Tat die entscheidende Erklärung dafür, warum sich mit Innendämmung nur ein kleineres Energiesparpotential erschließen lässt als mit Außendämmung [AkkP 32]; ein weiterer Grund sind die in der Regel nur geringeren Dämmdicken.
-Für die Vermeidung von Feuchteschäden gibt es heute zwei unterschiedliche Konzepte: \\  \\ **Lösung I**  ist durchaus das „klassische Konzept“: die Dampfdiffusion von innen nach außen wird auf der warmen Seite gestoppt (Dampfsperre) oder zumindest stark genug behindert (**Dampfbremse**), um die kalte Konstruktion vor Feuchtebelastung zu bewahren. Diese Lösung hat sich über Jahrzehnte in tausenden ausgeführten Maßnahmen bewährt, auch unter teilweise sehr rauen Bedingungen (z. B. in Schwimmhallen). Simulationen zeigen, dass bei üblicher Wohnraumnutzung ein Mindestwert der effektiven wasserdampf-diffusions-äquivalenten Dicke von s<sub>d,eff</sub>   mehr als 15 m eingehalten werden sollte [AkkP 32]. Bei geeigneten Bahnen ist diese diffusions-äquivalenten Dicke im Produktdatenblatt angegeben. Wie das in der Praxis geht, wird hier beschrieben: [[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]].   \\     \\  Für **Lösung II**, nämlich die **„Verwendung von kapillaraktiven Dämmstoffen“**  gibt es ebenfalls seit einigen Jahren erfolgreich ausgeführte Feldanwendungen mit guten Erfahrungen [AkkP 32]. Durch einen diffusionsoffenen (//aber luftdichten//) Aufbau mit einem kapillaraktiven Dämmstoff kann Wasserdampf eindiffundieren. Der kapillaraktive Dämmstoff nimmt nun allerdings einen Teil der Feuchtigkeit auf und speichert diese in den Poren. Dieses Sorbat wird durch Flüssigwassertransport im Material weitergeleitet. Gemäß des Gefälles der relativen Feuchtigkeit findet der Sorbatfeuchtetransport im Winter in Richtung „nach innen“ statt. Es wird aber gerade von Seiten der Praktiker davor gewarnt, „kapillaraktive Dämmstoffe“ als Allheilmittel für, aus welchen Gründen auch immer, feuchtebelastete Altbau-Außenwände einzusetzen, ohne die Ursachen für die Belastung abzustellen, denn der Feuchterücktransport (durch die Oberflächendiffusion) ist begrenzt. Hier gibt es Details zu dieser Ausführungsform: [[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|]].   \\     \\  Kompromisse bei der Dämmdicke von Innendämmungen sind unumgänglich: Die Empfehlung zur Dämmdicke bei Innendämmung liegt bei 40 bis 120 mm (Wärmeleitgruppe 035 bis 040 (= 0,035 bis 0,040W/(m²K))); regulär sind um 8 cm ein gutes Maß.   \\     \\  Die realisierten Beispiele zeigen, dass der „Wärmebrückenzuschlag“ bei ansonsten guter Planung im Bereich ΔU<sub>WB</sub>   von 0,08 bis 0,15 W/(m²K) liegt (ohne Fensteranschlüsse, die gesondert behandelt werden müssen). Das ist in der Tat die entscheidende Erklärung dafür, warum sich mit Innendämmung nur ein kleineres Energiesparpotential erschließen lässt als mit Außendämmung [AkkP 32]; ein weiterer Grund sind die in der Regel nur geringeren Dämmdicken. +
  
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  \\ [AkkP 24] Einsatz von Passivhaustechnologien bei der Altbau-Modernisierung, Protokollband Nr. 24, Passivhaus Institut, Darmstadt \\  \\ [AkkP 32] Passivhauskomponenten + Innendämmung, Protokollband Nr. 32, Passivhaus Institut, Darmstadt. Entscheidende Ergebnisse, um neue Materialien ergänzt, finden sich unter diesem Link in PASSIPEDIA: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten|Innendämmlösungen]].  \\ [AkkP 24] Einsatz von Passivhaustechnologien bei der Altbau-Modernisierung, Protokollband Nr. 24, Passivhaus Institut, Darmstadt \\  \\ [AkkP 32] Passivhauskomponenten + Innendämmung, Protokollband Nr. 32, Passivhaus Institut, Darmstadt. Entscheidende Ergebnisse, um neue Materialien ergänzt, finden sich unter diesem Link in PASSIPEDIA: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten|Innendämmlösungen]].
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baulich/waermeschutz_durch_innendaemmung.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/24 16:22 von jschnieders