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baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung

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baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung [2023/09/23 15:05] – [Lösungen für den Feuchteschutz] wfeistbaulich:waermeschutz_durch_innendaemmung [2023/09/23 15:07] – [Literatur] wfeist
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 Für die Vermeidung von Feuchteschäden gibt es heute zwei unterschiedliche Konzepte: \\  \\ **Lösung I**  ist durchaus das „klassische Konzept“: die Dampfdiffusion von innen nach außen wird auf der warmen Seite gestoppt (Dampfsperre) oder zumindest stark genug behindert (**Dampfbremse**), um die kalte Konstruktion vor Feuchtebelastung zu bewahren. Diese Lösung hat sich über Jahrzehnte in tausenden ausgeführten Maßnahmen bewährt, auch unter teilweise sehr rauen Bedingungen (z. B. in Schwimmhallen). Simulationen zeigen, dass bei üblicher Wohnraumnutzung ein Mindestwert der effektiven wasserdampf-diffusions-äquivalenten Dicke von s<sub>d,eff</sub>   mehr als 15 m eingehalten werden sollte [AkkP 32]. Bei geeigneten Bahnen ist diese diffusions-äquivalenten Dicke im Produktdatenblatt angegeben. Wie das in der Praxis geht, wird hier beschrieben: [[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]].   \\     \\  Für **Lösung II**, nämlich die **„Verwendung von kapillaraktiven Dämmstoffen“**  gibt es ebenfalls seit einigen Jahren erfolgreich ausgeführte Feldanwendungen mit guten Erfahrungen [AkkP 32]. Durch einen diffusionsoffenen (//aber luftdichten//) Aufbau mit einem kapillaraktiven Dämmstoff kann Wasserdampf eindiffundieren. Der kapillaraktive Dämmstoff nimmt nun allerdings einen Teil der Feuchtigkeit auf und speichert diese in den Poren. Dieses Sorbat wird durch Flüssigwassertransport im Material weitergeleitet. Gemäß des Gefälles der relativen Feuchtigkeit findet der Sorbatfeuchtetransport im Winter in Richtung „nach innen“ statt. Es wird aber gerade von Seiten der Praktiker davor gewarnt, „kapillaraktive Dämmstoffe“ als Allheilmittel für, aus welchen Gründen auch immer, feuchtebelastete Altbau-Außenwände einzusetzen, ohne die Ursachen für die Belastung abzustellen, denn der Feuchterücktransport (durch die Oberflächendiffusion) ist begrenzt. Hier gibt es Details zu dieser Ausführungsform: [[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|]].   \\     \\  Kompromisse bei der Dämmdicke von Innendämmungen sind unumgänglich: Die Empfehlung zur Dämmdicke bei Innendämmung liegt bei 40 bis 120 mm (Wärmeleitgruppe 035 bis 040 (= 0,035 bis 0,040W/(m²K))); regulär sind um 8 cm ein gutes Maß.   \\     \\  Die realisierten Beispiele zeigen, dass der „Wärmebrückenzuschlag“ bei ansonsten guter Planung im Bereich ΔU<sub>WB</sub>   von 0,08 bis 0,15 W/(m²K) liegt (ohne Fensteranschlüsse, die gesondert behandelt werden müssen). Das ist in der Tat die entscheidende Erklärung dafür, warum sich mit Innendämmung nur ein kleineres Energiesparpotential erschließen lässt als mit Außendämmung [AkkP 32]; ein weiterer Grund sind die in der Regel nur geringeren Dämmdicken. Für die Vermeidung von Feuchteschäden gibt es heute zwei unterschiedliche Konzepte: \\  \\ **Lösung I**  ist durchaus das „klassische Konzept“: die Dampfdiffusion von innen nach außen wird auf der warmen Seite gestoppt (Dampfsperre) oder zumindest stark genug behindert (**Dampfbremse**), um die kalte Konstruktion vor Feuchtebelastung zu bewahren. Diese Lösung hat sich über Jahrzehnte in tausenden ausgeführten Maßnahmen bewährt, auch unter teilweise sehr rauen Bedingungen (z. B. in Schwimmhallen). Simulationen zeigen, dass bei üblicher Wohnraumnutzung ein Mindestwert der effektiven wasserdampf-diffusions-äquivalenten Dicke von s<sub>d,eff</sub>   mehr als 15 m eingehalten werden sollte [AkkP 32]. Bei geeigneten Bahnen ist diese diffusions-äquivalenten Dicke im Produktdatenblatt angegeben. Wie das in der Praxis geht, wird hier beschrieben: [[.:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]].   \\     \\  Für **Lösung II**, nämlich die **„Verwendung von kapillaraktiven Dämmstoffen“**  gibt es ebenfalls seit einigen Jahren erfolgreich ausgeführte Feldanwendungen mit guten Erfahrungen [AkkP 32]. Durch einen diffusionsoffenen (//aber luftdichten//) Aufbau mit einem kapillaraktiven Dämmstoff kann Wasserdampf eindiffundieren. Der kapillaraktive Dämmstoff nimmt nun allerdings einen Teil der Feuchtigkeit auf und speichert diese in den Poren. Dieses Sorbat wird durch Flüssigwassertransport im Material weitergeleitet. Gemäß des Gefälles der relativen Feuchtigkeit findet der Sorbatfeuchtetransport im Winter in Richtung „nach innen“ statt. Es wird aber gerade von Seiten der Praktiker davor gewarnt, „kapillaraktive Dämmstoffe“ als Allheilmittel für, aus welchen Gründen auch immer, feuchtebelastete Altbau-Außenwände einzusetzen, ohne die Ursachen für die Belastung abzustellen, denn der Feuchterücktransport (durch die Oberflächendiffusion) ist begrenzt. Hier gibt es Details zu dieser Ausführungsform: [[.:ausblas-innendaemmung_mit_kapillaraktivem_daemmstoff|]].   \\     \\  Kompromisse bei der Dämmdicke von Innendämmungen sind unumgänglich: Die Empfehlung zur Dämmdicke bei Innendämmung liegt bei 40 bis 120 mm (Wärmeleitgruppe 035 bis 040 (= 0,035 bis 0,040W/(m²K))); regulär sind um 8 cm ein gutes Maß.   \\     \\  Die realisierten Beispiele zeigen, dass der „Wärmebrückenzuschlag“ bei ansonsten guter Planung im Bereich ΔU<sub>WB</sub>   von 0,08 bis 0,15 W/(m²K) liegt (ohne Fensteranschlüsse, die gesondert behandelt werden müssen). Das ist in der Tat die entscheidende Erklärung dafür, warum sich mit Innendämmung nur ein kleineres Energiesparpotential erschließen lässt als mit Außendämmung [AkkP 32]; ein weiterer Grund sind die in der Regel nur geringeren Dämmdicken.
  
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  \\ [AkkP 24] Einsatz von Passivhaustechnologien bei der Altbau-Modernisierung, Protokollband Nr. 24, Passivhaus Institut, Darmstadt \\  \\ [AkkP 32] Passivhauskomponenten + Innendämmung, Protokollband Nr. 32, Passivhaus Institut, Darmstadt. Entscheidende Ergebnisse, um neue Materialien ergänzt, finden sich unter diesem Link in PASSIPEDIA: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten|Innendämmlösungen]].  \\ [AkkP 24] Einsatz von Passivhaustechnologien bei der Altbau-Modernisierung, Protokollband Nr. 24, Passivhaus Institut, Darmstadt \\  \\ [AkkP 32] Passivhauskomponenten + Innendämmung, Protokollband Nr. 32, Passivhaus Institut, Darmstadt. Entscheidende Ergebnisse, um neue Materialien ergänzt, finden sich unter diesem Link in PASSIPEDIA: [[:planung:sanierung_mit_passivhaus_komponenten:loesungen_fuer_den_feuchteschutz:4.8_ergebnisuebersicht_der_eindimensionalen_berechnungsvarianten|Innendämmlösungen]].
  
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baulich/waermeschutz_durch_innendaemmung.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/24 16:22 von jschnieders