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baulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich

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baulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich [2022/07/16 07:18] wfeistbaulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich [2023/01/01 15:50] (aktuell) – [Innenthermographie] wfeist
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   * Abkleben der Ränder rundum und der Plattenstöße mit luftdichtem aluminiumbeschichteten Kunststoff-Klebeband((Heute empfehlen wir qualifizierte Klebebänder spezialisierter Hersteller: [[https://database.passivehouse.com/de/components/list/airtightness_system|Luftdichtheitssysteme]])), so dass eine Hinterströmung der Dämmung durch Raumluft nicht möglich ist (Abbildung 6). Diese Klebebänder wurden beim Ortstermin am 18. Februar 2005 wieder aufgefunden: vollflächig haftend und ohne erkennbare Risse. – Diese Maßnahme sichert zwar die Luftdichtheit, lässt jedoch für die Dampfdiffusion einen Nebenweg durch die Gipskartonplatte; die Dampfdiffusion über den Nebenweg ist nicht unbedeutend, aber unkritisch, wenn die Stoßfuge zwischen den Dämmplatten mindestens den Diffusionswiderstand des EPS-Dämmstoffes aufweist: Dort darf also kein Lufthohlraum bestehen ((vgl. die Simulationen)). Dies zeigt: Die Kombination von Ausschäumen der Dämmstofffuge plus Abkleben der Gipskartonoberfläche löst das Stoßfugenproblem in gegenseitiger Ergänzung.   * Abkleben der Ränder rundum und der Plattenstöße mit luftdichtem aluminiumbeschichteten Kunststoff-Klebeband((Heute empfehlen wir qualifizierte Klebebänder spezialisierter Hersteller: [[https://database.passivehouse.com/de/components/list/airtightness_system|Luftdichtheitssysteme]])), so dass eine Hinterströmung der Dämmung durch Raumluft nicht möglich ist (Abbildung 6). Diese Klebebänder wurden beim Ortstermin am 18. Februar 2005 wieder aufgefunden: vollflächig haftend und ohne erkennbare Risse. – Diese Maßnahme sichert zwar die Luftdichtheit, lässt jedoch für die Dampfdiffusion einen Nebenweg durch die Gipskartonplatte; die Dampfdiffusion über den Nebenweg ist nicht unbedeutend, aber unkritisch, wenn die Stoßfuge zwischen den Dämmplatten mindestens den Diffusionswiderstand des EPS-Dämmstoffes aufweist: Dort darf also kein Lufthohlraum bestehen ((vgl. die Simulationen)). Dies zeigt: Die Kombination von Ausschäumen der Dämmstofffuge plus Abkleben der Gipskartonoberfläche löst das Stoßfugenproblem in gegenseitiger Ergänzung.
   * Dämmung auch der Fensterlaibungen von innen. Hier wurde in Zusammenarbeit mit dem Fensterbauer folgende Lösung gefunden und ausgeführt: Es wurden Sichtholzverkleidungen rund um die gesamte Laibung angebracht, mit ca. 20  mm Abstand zur alten Laibung (Abbildung 9). Hinter diesen Holzverkleidungen wurde mit einem nichtdrückenden Isolierschaum ausgeschäumt.   * Dämmung auch der Fensterlaibungen von innen. Hier wurde in Zusammenarbeit mit dem Fensterbauer folgende Lösung gefunden und ausgeführt: Es wurden Sichtholzverkleidungen rund um die gesamte Laibung angebracht, mit ca. 20  mm Abstand zur alten Laibung (Abbildung 9). Hinter diesen Holzverkleidungen wurde mit einem nichtdrückenden Isolierschaum ausgeschäumt.
-  * Für die Steckdosen in der Außenwand wurden runde Öffnungen sauber aus der Verbundplatte ausgesägt, eine Leerdose eingesetzt, das Kabel eingezogen und dann der verbliebene Hohlraum hinter der Leerdose ausgedämmt. Zwar dringt der Schaum vor dem Aushärten durch alle Ritzen der Leerdose in diese hinein, lässt sich aber im nächsten Arbeitsgang leicht wieder entfernen, da er an der glatten Kunststoffoberfläche der Leerdose nicht haftet. Abbildung 35 zeigt ein Ergebnis in thermographischer Aufnahme 19 Jahre später.+  * Für die Steckdosen in der Außenwand wurden runde Öffnungen sauber aus der Verbundplatte ausgesägt, eine Leerdose eingesetzt, das Kabel eingezogen und dann der verbliebene Hohlraum hinter der Leerdose ausgedämmt. Zwar dringt der Schaum vor dem Aushärten durch alle Ritzen der Leerdose in diese hinein, lässt sich aber im nächsten Arbeitsgang leicht wieder entfernen, da er an der glatten Kunststoffoberfläche der Leerdose nicht haftet. Abbildung 35 zeigt ein Ergebnis in thermographischer Aufnahme 19 Jahre später. Heute geht das zwar auch immer noch so (Möglichkeit "1"), es gibt aber drei weitere Lösungen, die wir in [[baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung|"Innendämmung ist besser als ihr Ruf"]] behandeln:  Möglichkeit "2": der Steckdoseneinsatz; Möglichkeit "3": die luftdichte Leerdose; Möglichkeit "4" eine Mehrfachsteckdose ganz vor die Dämmung herausgeführt).   
  
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 Die in diesem Objekt ausgeführte Innendämmmaßnahme hat sich, wie die im Folgenden dokumentierte Untersuchung beweist, bewährt. Es sind an keiner Stelle Probleme mit feuchten Wänden oder Anschlussdetails oder Fensteranschlüssen aufgetreten. Mit dem heute verfügbaren Know-how, vor allem den Erkenntnissen aus der Arbeitskreissitzung [AkkP 32], würden wir bei einer heutigen Ausführung dennoch folgende Einzelpunkte gegenüber der Lösung von 1985/86 noch weiter verbessern (Reihenfolge nach Bedeutung): Die in diesem Objekt ausgeführte Innendämmmaßnahme hat sich, wie die im Folgenden dokumentierte Untersuchung beweist, bewährt. Es sind an keiner Stelle Probleme mit feuchten Wänden oder Anschlussdetails oder Fensteranschlüssen aufgetreten. Mit dem heute verfügbaren Know-how, vor allem den Erkenntnissen aus der Arbeitskreissitzung [AkkP 32], würden wir bei einer heutigen Ausführung dennoch folgende Einzelpunkte gegenüber der Lösung von 1985/86 noch weiter verbessern (Reihenfolge nach Bedeutung):
-  - Heute sollte bei einem solchen Projekt die Dämmstärke der Innendämmung 60 bis 80 mm betragen (gegenüber 40 bzw. 30 mm der ausgeführten Dämmung).+  - Heute sollte bei einem solchen Projekt die Dämmstärke der Innendämmung 60 bis 100 mm((Es DARF auch noch mehr sein, allerdings bringt das dann nicht mehr viel zusätzliche Einsparung und führt irgendwann eben doch zu vermeidbarem Raumverlust)) betragen (gegenüber 40 bzw. 30 mm der ausgeführten Dämmung).
   - Für die Laibungsdämmung empfehlen wir heute eine Dämmstoff-Verbundplatte oder einen Dämmkeil, welche das Temperaturniveau im Bereich der Fenster-Stockrahmen weiter anhebt und kostengünstiger ausgeführt werden kann. Auch die gewählte Lösung ist gut geeignet, aber nicht billig.   - Für die Laibungsdämmung empfehlen wir heute eine Dämmstoff-Verbundplatte oder einen Dämmkeil, welche das Temperaturniveau im Bereich der Fenster-Stockrahmen weiter anhebt und kostengünstiger ausgeführt werden kann. Auch die gewählte Lösung ist gut geeignet, aber nicht billig.
   - Bei den Fenstern sind heute Passivhaus geeignete Rahmen verfügbar, die eine rundum bessere Wärmedämmung aufweisen und den letzten Schwachpunkt bei der Innendämmung, den Anschluss des Fensterrahmens in der Laibung, noch weiter entschärfen.   - Bei den Fenstern sind heute Passivhaus geeignete Rahmen verfügbar, die eine rundum bessere Wärmedämmung aufweisen und den letzten Schwachpunkt bei der Innendämmung, den Anschluss des Fensterrahmens in der Laibung, noch weiter entschärfen.
   - Heute empfehlen wir Dämmstreifen oder Dämmkeile oder zumindest Temperaturleitbleche in den Kanten zwischen Dämmplatten und einmündenden Innenwänden. Im konkreten Projekt ergaben sich auch so keine Probleme; heute raten wir dabei aber zu mehr Sicherheit: sprich, Dämmkeile.   - Heute empfehlen wir Dämmstreifen oder Dämmkeile oder zumindest Temperaturleitbleche in den Kanten zwischen Dämmplatten und einmündenden Innenwänden. Im konkreten Projekt ergaben sich auch so keine Probleme; heute raten wir dabei aber zu mehr Sicherheit: sprich, Dämmkeile.
-  - Für die Lösung mit Dampfsperre oder Dampfbremse stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Auch die hier beschriebene Lösung mit integrierter Aluminium-Dampfsperre funktioniert sehr gut, wenn Fugenabdichtung und die Abklebungen wie beschrieben durchgeführt werden.+  - Für die Lösung mit Dampfsperre oder Dampfbremse stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, am bequemsten ist wohl die Verwendung einer "streichfähigen Luftdichtungsbahn" in Form einer zertifizierten Farbe((weil ich ja ohnehin am Ende neu streichen muss)). Auch die hier beschriebene Lösung mit integrierter Aluminium-Dampfsperre funktioniert sehr gut, wenn Fugenabdichtung und die Abklebungen wie beschrieben durchgeführt werden.
  
-^Gründerzeitbau, Baujahr 1872, 3 Vollgeschosse + 1 Dachgeschoss ^^^+^Steckbrief: **Gründerzeitbau, Baujahr 1872, 3 Vollgeschosse + 1 Dachgeschoss** ^^^
 |Massivbau, Holzbalkendecken, ab 1. OG Fachwerkaußenwände. ||| |Massivbau, Holzbalkendecken, ab 1. OG Fachwerkaußenwände. |||
 |Geschosshöhe 3,53 m ||| |Geschosshöhe 3,53 m |||
 |Eigentümergemeinschaft aus vier Parteien. ||| |Eigentümergemeinschaft aus vier Parteien. |||
 |Nur im Erdgeschoss wurde gedämmt, auch dort nicht überall (vgl. den Grundriss in Abbildung 2 – und nur innen wurde gedämmt.||| |Nur im Erdgeschoss wurde gedämmt, auch dort nicht überall (vgl. den Grundriss in Abbildung 2 – und nur innen wurde gedämmt.|||
-|Dämmstärke    meist 40 mm, partiell  |  30 mm | +|Dämmstärke    meist 40 mm, partiell 30 mm |
-|Wohnfläche (II. BV) EG: |     162 m²   || +|Wohnfläche (II. BV) EG: |     162 m²|| 
-|Außenwand, gedämmt:    132 m² || +|Außenwand, gedämmt:      132 m²||  
-|Außenwand, noch ungedämmt: | 36 m² || +|Außenwand, noch ungedämmt: |   36 m²|| 
-|Ur-Zustand vor Modernisierung: | Heizwärmebedarf (PHPP)  | 203 kWh/(m²a) | +|Ur-Zustand vor Modernisierung: |Heizwärmebedarf (PHPP)   203 kWh/(m²a)| 
-|Nach der Modernisierung: | Heizwärmebedarf (PHPP) |  128 kWh/(m²a) | +|Nach der Modernisierung: |Heizwärmebedarf (PHPP) |    128 kWh/(m²a)| 
-|**Heizwärme-Einsparung  (im EG)** | **39%** ||+|**Heizwärme-Einsparung  (im EG)** |  **39%**  ||
 |**//Würde man heute modernisieren://** ||| |**//Würde man heute modernisieren://** |||
 |Innendämmung 8 cm mit PH-Komponenten (PH-Fenster, Dämmung überall, Kellerdecke 4 cm, Lüftung mit WRG)  ||| |Innendämmung 8 cm mit PH-Komponenten (PH-Fenster, Dämmung überall, Kellerdecke 4 cm, Lüftung mit WRG)  |||
 |Heizwärmebedarf //„heutige“ Modernisierung// |PHPP |   67 kWh/(m²a)| |Heizwärmebedarf //„heutige“ Modernisierung// |PHPP |   67 kWh/(m²a)|
-|**Heizwärme-Einsparung //„heutige“ Modernisierung//** |**71%**||+|**Heizwärme-Einsparung //„heutige“ Modernisierung//** |  **71%**  ||
 |Zur Information: gleiche Maßnahmen für das Obergeschoss: ||| |Zur Information: gleiche Maßnahmen für das Obergeschoss: |||
-|Ur-OG vor Modernisierung: | Heizwärmebedarf (PHPP) |171 kWh/(m²a) | +|Ur-OG vor Modernisierung: | Heizwärmebedarf (PHPP) |  171 kWh/(m²a)| 
-|Modernisierung mit PH-Komponenten und Innendämmung OG:| HWB (PHPP)  | 47 kWh/(m²a)|+|Modernisierung mit PH-Komponenten und Innendämmung OG:|Heizwärmebedarf (PHPP)  47 kWh/(m²a)|
 |  ||| |  |||
 |Alle Berechnungen erfolgten mit [PHPP 2004].||| |Alle Berechnungen erfolgten mit [PHPP 2004].|||
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-|{{ :baulich:untere_platten_daemmung_f1000002.jpg |}}|{{ :baulich:ausfuehrung_k_rimg0046.jpg |}}| +|{{ :baulich:untere_platten_daemmung_f1000002.jpg?300 |}}|{{ :baulich:ausfuehrung_k_rimg0046.jpg?300 |}}| 
-|Abbildung 8:   Arbeiten während der Ausführung: links untere, rechts obere Dämmplattenreihe; die Laibung hat im nächsten Arbeitsgang eine Innenverkleidung aus Holz erhalten, die mit 20 bis 25 mm nichtdrückendem PU-Zweikomponentenschaum zum alten Putz hin gedämmt wurde (siehe Abbildung 9)||+|Abbildung 8:   Arbeiten während der Ausführung: links untere, rechts obere Dämmplattenreihe; die Laibung hat im nächsten Arbeitsgang eine Innenverkleidung aus Holz erhalten, die mit 20 bis 25 mm nicht-drückendem PU-Zweikomponentenschaum zum alten Putz hin gedämmt wurde (siehe Abbildung 9). Was hier sichtbar wird: Das Anbringen mit zementgebundenem Kleber führt naturgemäß zu relativ "viel Dreck" bei der Ausführung, insbesondere ungeübte Personen((wie der hier abgebildete theoretische Physiker)) können dabei ab und an "Kleckern" kaum vermeiden. Wir beschreiben in '[[baulich:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]]' eine Methode, bei der wesentlich weniger 'Dreck' entsteht.||
  
-|{{ :baulich:fenster_wie_bei_ausf_rimg0107.jpg |}}| +|{{ :baulich:fenster_wie_bei_ausf_rimg0107.jpg?600 |}}| 
 |Abbildung 9:   Foto dieser Fensterlaibung und des Fensteranschlusses 19 Jahre nach der Ausführung| |Abbildung 9:   Foto dieser Fensterlaibung und des Fensteranschlusses 19 Jahre nach der Ausführung|
  
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 |Abbildung 21:   Am 8. Mai 2005 aufgenommenes Foto zur Thermographie in Abbildung 20. Deutlich erkennbar ist, dass die Keller-Sandsteinwand im Bereich der Nordwestecke durch Schlagregen feucht ist. Die Verteilung der Feuchtigkeit ist etwas anders, aber auch in der Thermographie ist ein „feuchter Fleck“ erkennbar. In diesem Bereich (Küche) gibt es keine Innendämmung. Das Haus im Vordergrund rechts ist derzeit unbewohnt.| |Abbildung 21:   Am 8. Mai 2005 aufgenommenes Foto zur Thermographie in Abbildung 20. Deutlich erkennbar ist, dass die Keller-Sandsteinwand im Bereich der Nordwestecke durch Schlagregen feucht ist. Die Verteilung der Feuchtigkeit ist etwas anders, aber auch in der Thermographie ist ein „feuchter Fleck“ erkennbar. In diesem Bereich (Küche) gibt es keine Innendämmung. Das Haus im Vordergrund rechts ist derzeit unbewohnt.|
  
-|{{ :baulich:a_n_detail_fenster_50218070.png |}}|{{:baulich:messraum_nordfenster_aussen_zusamm_r0011178.jpg?400|}}|  +|{{ :baulich:a_n_detail_fenster_50218070.png?300 |}}|{{:baulich:messraum_nordfenster_aussen_zusamm_r0011178.jpg?330|}}|  
 |Abbildung 22: Thermographieaufnahme vom 18. Februar des Nordfensters des Untersuchungsraumes von außen; im Bereich der Außenwand ist die Temperatur sehr gleichmäßig, nur an der Kante der Fensterfassung erwartungsgemäß reduziert und zum Keller hin etwas wärmer (zusammengesetzte Aufnahme).|Abbildung 23: Foto (vom 8. Mai) zur neben-stehenden Thermographieaufnahme, ebenfalls aus zwei Einzelbildern zusammengesetzt (Schnitt in der Fensterbank). Ein leichter Algenbewuchs ist auf dem Absatz des Kellersockels und des Kellerfensters erkennbar.| |Abbildung 22: Thermographieaufnahme vom 18. Februar des Nordfensters des Untersuchungsraumes von außen; im Bereich der Außenwand ist die Temperatur sehr gleichmäßig, nur an der Kante der Fensterfassung erwartungsgemäß reduziert und zum Keller hin etwas wärmer (zusammengesetzte Aufnahme).|Abbildung 23: Foto (vom 8. Mai) zur neben-stehenden Thermographieaufnahme, ebenfalls aus zwei Einzelbildern zusammengesetzt (Schnitt in der Fensterbank). Ein leichter Algenbewuchs ist auf dem Absatz des Kellersockels und des Kellerfensters erkennbar.|
    
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 |{{ :baulich:innen_details_steckdose_fensterrand_50218196_beschriftet.png |}}| |{{ :baulich:innen_details_steckdose_fensterrand_50218196_beschriftet.png |}}|
-|Abbildung 35: Detailaufnahme in Zimmer II: Fensteranschluss und Steckdosen in der Innendämmung (Innentemperatur um 16 °C, Außentemperatur um -1 °C). Die Steckdose zeigt keinerlei Anzeichen für einen „Steckdosen-Taifun“, auch die Temperaturen sind durchweg unkritisch. Die Einschäummethode hat sich somit bewährt.|+|Abbildung 35: Detailaufnahme in Zimmer II: Fensteranschluss und Steckdosen in der Innendämmung (Innentemperatur um 16 °C, Außentemperatur um -1 °C). Die Steckdose zeigt keinerlei Anzeichen für einen „Steckdosen-Taifun“, auch die Temperaturen sind durchweg unkritisch. Die Einschäummethode hat sich somit bewährt. In '[[baulich:innendaemmung_klassisch_mit_dampfbremse|]]' beschreiben wir weitere Methoden, wie die Steckdosenverlegung gemacht werden kann. |
  
 Zum Vergleich wird in Abbildung 37 auch noch eine Innenthermographieaufnahme der westlichen Außenwand der Küche dokumentiert (zusammengesetzt aus mehreren Aufnahmen). In der Küche ist keine Innendämmung ausgeführt worden. Trotz einer Raumtemperatur um 18.5 °C ist die Oberfläche der Innenwand deutlich kälter als in den übrigen Räumen (um 15 °C) und zudem viel inhomogener. Die Raumluftschichtung ist erkennbar (Decke: 19 °C, Boden 15.5 °C). Zum Vergleich wird in Abbildung 37 auch noch eine Innenthermographieaufnahme der westlichen Außenwand der Küche dokumentiert (zusammengesetzt aus mehreren Aufnahmen). In der Küche ist keine Innendämmung ausgeführt worden. Trotz einer Raumtemperatur um 18.5 °C ist die Oberfläche der Innenwand deutlich kälter als in den übrigen Räumen (um 15 °C) und zudem viel inhomogener. Die Raumluftschichtung ist erkennbar (Decke: 19 °C, Boden 15.5 °C).
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 Besser gedämmte und dichtere Fenster sind empfehlenswert, Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Lufterneuerung bei einer luftdichten Außenhülle durch eine Komfortlüftung. Besser gedämmte und dichtere Fenster sind empfehlenswert, Voraussetzung dafür ist eine ausreichende Lufterneuerung bei einer luftdichten Außenhülle durch eine Komfortlüftung.
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 +Detaillierte Beschreibungen, wie heute eine noch weiter verbesserte Version der hier ausgeführten Innendämmung realisiert werden kann, finden sich unter [[baulich:waermeschutz_durch_innendaemmung|]]. Dort sind unterschiedliche Ausführungsformen mit verschiedenen Materialien beschrieben: Nicht nur die hier gewählte Konstruktion (die immer noch recht kostengünstig ausführbar ist), sondern auch Maßnahmen, die Zellulose-Einblasdämmung verwenden oder Calcium-Silikat-Dämmplatten; worauf es wirklich ankommt: luftdicht gegen die Raumluft müssen die Konstruktionen sein und die Wärmebrücken an den Rändern und zu den Fenstern müssen entschärft werden. Wir das beachtet, werden die Ergebnisse regelmäßig noch besser sein als im hier nach Jahrzehnten nachuntersuchten Beispiel.
    
 =====Kontinuierliche Messungen===== =====Kontinuierliche Messungen=====
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 Alle hier beobachteten Ergebnisse entsprechen den Erwartungen an das Temperaturverhalten einer innengedämmten Außenwand unter den vorliegenden Randbedingungen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Dämmung den gewünschten Einspareffekt erzielt, eine deutliche Verbesserung der thermischen Behaglichkeit bewirkt und selbst ein ausgeprägtes instationäres Absenkverhalten der Nutzer bzgl. der Risiken von Temperaturdifferenzen abpuffert. Alle hier beobachteten Ergebnisse entsprechen den Erwartungen an das Temperaturverhalten einer innengedämmten Außenwand unter den vorliegenden Randbedingungen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Dämmung den gewünschten Einspareffekt erzielt, eine deutliche Verbesserung der thermischen Behaglichkeit bewirkt und selbst ein ausgeprägtes instationäres Absenkverhalten der Nutzer bzgl. der Risiken von Temperaturdifferenzen abpuffert.
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 +==== Messungen zur Feuchtigkeit ====
  
 |{{ :baulich:tuebingen_messerg_feuchte_zeitverlauf.png |}}| |{{ :baulich:tuebingen_messerg_feuchte_zeitverlauf.png |}}|
-|Abbildung 43: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten der Außenluft, der Raumluft und im alten Innenputz hinter der Dämmplatte (0.5 h-Werte)<+|Abbildung 43: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeit der Außenluft, der Raumluft und im alten Innenputz hinter der Dämmplatte (0.5 h-Werte). An keiner Stelle liegt eine unzulässige hohe Feuchtigkeit vor: Das Außenklima weist (natürlich!) z.B. bei Regen oder Nebel durchaus auch 100%-rel.Feu. Werte auf. Dass muss eine Fassada an der Außenoberfläche immer aushalten können. |
  
-Den Verlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten an den Messstellen zeigt Abbildung 43. Dabei wurden die beiden Sensoren an der alten Innenputzoberfläche gemittelt (die Abweichung zwischen den beiden Sensoren liegt bei ca. 2% relative Feuchte, das liegt im Rahmen der Messgenauigkeit). Die Außenluft zeigt einen sehr starken Tagesgang der relativen Feuchtigkeit (nachts über 90%, Tagesminima zwischen 30% und 88%). Dieser Tagesgang wird durch die Bauteilschichten mit Diffusionswiderständen und Feuchtepufferung stark gedämpft, er ist somit für die Analyse nicht relevant. Der Feuchteverlauf der Außenluft wurde daher für Abbildung 44 als gleitendes 24-h-Mittel dargestellt. Nun lässt sich der Verlauf besser erkennen. Für die Raumluftfeuchte und die relative Luftfeuchte im Gleichgewicht mit der alten Putzschicht wurden die Halbstundenmesswerte der Originalmessung beibehalten. Die Wasseraktivität in der alten Putzschicht ändert sich im Messzeitraum nur langsam und wenig: In der bereits für die Temperaturmittelwerte ausgewerteten Periode vom 18. bis 27. Februar beträgt sie 57% und Mitte März steigt der Wert auf 62% an – ganz auf der sicheren Seite liegende Werte. Die relative Feuchtigkeit der Raumluft liegt in den betreffenden Zeiträumen bei 41% bzw. 55%; die Raumluft liegt in diesem Raum im Winter bei sowohl behaglichen als auch bauphysikalisch unkritischen Werten; mit einer den PHI-Empfehlungen folgend [AkkP 30] eingestellten Wohnungslüftung werden vergleichbare Werte angestrebt und eingehalten, allerdings gesichert und ohne die hier dokumentierten Zugerscheinungen.+Den Verlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten an den Messstellen zeigt Abbildung 43. Dabei wurden die beiden Sensoren an der alten Innenputzoberfläche gemittelt (die Abweichung zwischen den beiden Sensoren liegt bei ca. 2% relative Feuchte, das liegt im Rahmen der Messgenauigkeit). Die Außenluft zeigt einen sehr starken Tagesgang der relativen Feuchtigkeit (nachts über 90%, Tagesminima zwischen 30% und 88%). Dieser Tagesgang wird durch die Bauteilschichten mit Diffusionswiderständen und Feuchtepufferung stark gedämpft, er ist somit für die Analyse innerhalb der Konstruktion nicht relevant. Der Feuchteverlauf der Außenluft wurde daher für Abbildung 44 als gleitendes 24-h-Mittel dargestellt. Nun lässt sich der relevante (niederfrequente Anteil des) Verlauf besser erkennen. Für die Raumluftfeuchte und die relative Luftfeuchte im Gleichgewicht mit der alten Putzschicht wurden die Halbstundenmesswerte der Originalmessung beibehalten. Die Wasseraktivität in der alten Putzschicht ändert sich im Messzeitraum nur sehr langsam und wenig: In der bereits für die Temperaturmittelwerte ausgewerteten Periode vom 18. bis 27. Februar beträgt sie 57% und Mitte März steigt der Wert auf 62% an – immer weit auf der sicheren Seite liegende Werte. Die relative Feuchtigkeit der Raumluft liegt in den betreffenden Zeiträumen bei 41% bzw. 55%; die Raumluft liegt in diesem Raum im Winter bei sowohl behaglichen als auch bauphysikalisch unkritischen Werten; mit einer den PHI-Empfehlungen folgend [AkkP 30] eingestellten Wohnungslüftung werden vergleichbare Werte angestrebt und eingehalten, allerdings gesichert und ohne die bei nicht perfekt dichten Fenstern durchaus ab und zu noch auftretenden Zugerscheinungen.
  
 |{{ :baulich:tuebingen_messerg_feuchte_zeitverlauf_mittelaussen.png |}}| |{{ :baulich:tuebingen_messerg_feuchte_zeitverlauf_mittelaussen.png |}}|
 |Abbildung 44: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten der Außenluft (hier als 24 h-Mittelwert), der Raumluft und im alten Innenputz hinter der Dämmplatte (letztere als 0.5 h-Werte) sowie Mittelwert 18. bis 27. Februar| |Abbildung 44: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten der Außenluft (hier als 24 h-Mittelwert), der Raumluft und im alten Innenputz hinter der Dämmplatte (letztere als 0.5 h-Werte) sowie Mittelwert 18. bis 27. Februar|
  
-Die Wirksamkeit der Luftdichtungsebene und der Dampfsperre lässt sich am besten studieren, wenn man den Einfluss von Änderungen der Raumluftfeuchtigkeit auf die relative Luftfeuchte aw in der Ebene des alten Innenputzes betrachtet. Dazu sind in Abbildung 45 zwei Ereignisse mit plötzlich stark erhöhten (Ende 1. März) und plötzlich stark reduzierten (1. April) Raumluftfeuchten gekennzeichnet; letzteres ist beispielsweise ein Lüftungsereignis (kalte, trockene Außenluft verdünnt den Wasserdampfgehalt im Raum). Es sind noch einige weitere solcher Ereignisse in den Daten erkennbar. Wenn sich diese Ereignisse „hinter“ der Dämmplatte abbilden sollten, so ist dies bei konvektivem Feuchtetransport relativ rasch zu erwarten. An den mit jeweils einem roten Kreis gekennzeichneten Verläufen der aw-Werte im alten Innenputz sind aber im betreffenden Folgezeitraum überhaupt keine Änderungen zu erkennen. Das gilt auch für alle anderen Ereignisse auf der Innenseite. Dieses Ergebnis lässt nur den Schluss zu, dass die feuchtetechnische Abkopplung des Raumes hinter den Dämmplatten vom Innenraum gut funktioniert. Die Dämm-Konstruktion ist somit (zumindest im hier untersuchten Bereich) luftdicht und die Dampfsperre hochwirksam dampfbremsend.+Die Wirksamkeit der Luftdichtungsebene und der Dampfsperre lässt sich am besten studieren, wenn man den Einfluss von Änderungen der Raumluftfeuchtigkeit auf die relative Luftfeuchte aw in der Ebene des alten Innenputzes betrachtet. Dazu sind in Abbildung 45 zwei Ereignisse mit plötzlich stark erhöhten (Ende 1. März) und plötzlich stark reduzierten (1. April) Raumluftfeuchten gekennzeichnet; letzteres ist beispielsweise ein Lüftungsereignis (kalte, trockene Außenluft verdünnt den Wasserdampfgehalt im Raum). Es sind noch einige weitere solcher Ereignisse in den Daten erkennbar. Wenn sich diese Ereignisse „hinter“ der Dämmplatte abbilden sollten, so ist dies bei konvektivem Feuchtetransport relativ rasch zu erwarten. An den mit jeweils einem roten Kreis gekennzeichneten Verläufen der aw-Werte im alten Innenputz sind aber im betreffenden Folgezeitraum //überhaupt keine// Änderungen zu erkennen. Das gilt auch für alle anderen Ereignisse auf der Innenseite. Dieses Ergebnis lässt den Schluss zu, dass die feuchtetechnische Entkopplung des Raumes hinter den Dämmplatten vom Innenraum gut funktioniert. Die Dämm-Konstruktion ist somit (zumindest im hier untersuchten Bereich) luftdicht und die Dampfsperre hochwirksam dampfbremsend.
  
 Noch nicht erklärt ist damit aber die auffällige „Feuchtestufe“ beim aw-Wert im alten Innenputz zwischen dem 16. und dem 20. März 2005 – hierzu gibt es keine Korrelation mit den Feuchtigkeitsverläufen – weder mit den inneren noch mit den äußeren. Der Zeitraum ist in Abbildung 45 durch ein grünes gestrichelt umrandetes Quadrat gekennzeichnet. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage, der betreffende Zeitraum war niederschlagsfrei. Noch nicht erklärt ist damit aber die auffällige „Feuchtestufe“ beim aw-Wert im alten Innenputz zwischen dem 16. und dem 20. März 2005 – hierzu gibt es keine Korrelation mit den Feuchtigkeitsverläufen – weder mit den inneren noch mit den äußeren. Der Zeitraum ist in Abbildung 45 durch ein grünes gestrichelt umrandetes Quadrat gekennzeichnet. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage, der betreffende Zeitraum war niederschlagsfrei.
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 |Abbildung 45: Analyse des Einflusses der relativen Feuchte der Raumluft auf die relative Feuchte hinter der Dämmplatte: Die gekennzeichneten starken Veränderungen der Raumluftfeuchte sind hinter der Dämmung weder im Zeitverlauf noch durch Niveauänderungen erkennbar (rote Kreise). Dagegen ändert sich der aw-Wert der alten Putzschicht zwischen dem 16. und dem 20. März um ca. +7%; hierzu gibt es keine Korrelation mit einem der Feuchtigkeitsverläufe – weder innen noch außen. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage. (Die dazu gefundene Erklärung findet sich im Text.)| |Abbildung 45: Analyse des Einflusses der relativen Feuchte der Raumluft auf die relative Feuchte hinter der Dämmplatte: Die gekennzeichneten starken Veränderungen der Raumluftfeuchte sind hinter der Dämmung weder im Zeitverlauf noch durch Niveauänderungen erkennbar (rote Kreise). Dagegen ändert sich der aw-Wert der alten Putzschicht zwischen dem 16. und dem 20. März um ca. +7%; hierzu gibt es keine Korrelation mit einem der Feuchtigkeitsverläufe – weder innen noch außen. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage. (Die dazu gefundene Erklärung findet sich im Text.)|
  
-Die Erklärung zur Feuchtigkeitsstufe im alten Innenputz geht aus Abbildung 46 hervor: Zwischen dem 28. Februar und dem 17. März stieg die Außenlufttemperatur sehr rasch um einen Differenzbetrag von 22 K an. Zeitverzögert folgen dieser die  Temperaturen in den äußeren Schichten der Wand, wie dynamische thermische Simulationen zeigen (einige Tage Zeitkonstante). Bei annähernd konstanter Materialfeuchtigkeit (nur langsame und geringe Veränderungen wegen der hohen Feuchtespeicherung) ist auch die relative Feuchtigkeit der Luft in den dort im Gleichgewicht stehenden Kapillarräumen annähernd konstant (die Sorptions-Isothermen sind nur wenig temperaturabhängig). Bei höherer Temperatur, jedoch gleicher relativer Feuchte steigt somit der Dampfdruck in den äußeren Wandschichten (dies ist übrigens eine allgemeine Erklärung für Trocknungsvorgänge bei Temperaturerhöhung). Dies führt zu einem Dampfdiffusionsstrom in angrenzende Bauteilschichten, insbesondere in die weiter innen liegenden Wandschichten, deren Temperaturen sich weniger ändern. +Die Erklärung zur Feuchtigkeitsstufe im alten Innenputz geht aus Abbildung 46 hervor: Zwischen dem 28. Februar und dem 17. März stieg die Außenlufttemperatur sehr rasch um einen Differenzbetrag von 22 K an (!). Zeitverzögert folgen dieser die Temperaturen in den äußeren Schichten der Wand ((das zeigen auch dynamische thermische Simulationen zeigen, das System hat eine Zeitkonstante von einigen Tagen)). Bei annähernd konstanter Materialfeuchtigkeit (nur langsame und geringe Veränderungen wegen der hohen Feuchtespeicherung) ist auch die relative Feuchtigkeit der Luft in den dort im Gleichgewicht stehenden Kapillarräumen annähernd konstant (die Sorptions-Isothermen sind nur wenig temperaturabhängig). Bei höherer Temperatur, jedoch gleicher relativer Feuchte steigt somit der Dampfdruck in den äußeren Wandschichten (dies ist übrigens eine allgemeine Erklärung für Trocknungsvorgänge bei Temperaturerhöhung). Dies führt zu einem Dampfdiffusionsstrom in angrenzende Bauteilschichten, insbesondere auch in die weiter innen liegenden Wandschichten, deren Temperaturen sich zunächst weniger ändern. 
  
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 |Abbildung 47: Auch nach der Theorie steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes vom Winter zum Sommer an, allerdings ganz allmählich, weil im Standardklimadatensatz kein rascher Temperatursprung beim Außenklima vorhanden ist.| |Abbildung 47: Auch nach der Theorie steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes vom Winter zum Sommer an, allerdings ganz allmählich, weil im Standardklimadatensatz kein rascher Temperatursprung beim Außenklima vorhanden ist.|
  
-Nochmals zeitverzögert steigt dort der aw-Wert. Weitere „Ereignisse“ dieser Art sind am 7./11. April (dort ein Außentemperatur-Rückgang) und am 31. April/3.Mai erkennbar, jeweils mit den typischen Verzögerungen.+Nochmals zeitverzögert steigt dort durch den von außen kommenden Wasserdampftransport der aw-Wert. Weitere „Ereignisse“ dieser Art sind am 7./11. April (dort ein Außentemperatur-Rückgang) und am 31. April/3.Mai erkennbar, jeweils mit den typischen Verzögerungen.
  
-Auch nach der bauphysikalischen Modellrechnung steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes beim Übergang vom Winter in den Sommer an, wenn eine wirksame Dampfsperre und ein guter Schlagregenschutz angenommen werden. Abbildung 47 zeigt eine Delphin-Simulation, die jedoch nicht mit den Messdaten aus Tübingen, sondern mit dem deutschen Standard-Klimadatensatz als Randbedingungen gerechnet wurde. Der Anstieg vollzieht sich dann ganz allmählich, weil im Standarddatensatz kein rascher Temperatursprung in der Außenluft vorhanden ist.+Auch nach der bauphysikalischen Modellrechnung steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes beim Übergang vom Winter in den Sommer an, wenn eine wirksame Dampfsperre und ein guter Schlagregenschutz angenommen werden. Abbildung 47 zeigt eine Simulation mit dem Programm Delphin, die jedoch als Randbedingungen nicht die Messdaten aus Tübingen verwendet hat, sondern den deutschen Standard-Klimadatensatz. Der Anstieg vollzieht sich dann ganz allmählich, weil im Standarddatensatz kein derart rascher Temperatursprung in der Außenluft vorkommt.
  
  
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 So kann es gemacht werden (40 mm Innendämmung mit Dampfsperre) – So kann es gemacht werden (40 mm Innendämmung mit Dampfsperre) –
-aber heute geht es sogar noch besser (60-80 mm Dicke, Begleitdämmung, Passivhauskomponenten) .+aber heute geht es sogar noch besser: \\ 60-100 mm Dicke, Begleitdämmung, bequem verarbeitbare "Flüssigdampfbremse', Passivhauskomponenten((z.V. für das Fenster)).
  
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baulich/innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich.1657948720.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/07/16 07:18 von wfeist