baulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich
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baulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich [2022/07/16 07:33] – wfeist | baulich:innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich [2022/10/26 13:20] – [Kontinuierliche Messungen] wfeist | ||
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- Für die Lösung mit Dampfsperre oder Dampfbremse stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, am bequemsten ist wohl die Verwendung einer " | - Für die Lösung mit Dampfsperre oder Dampfbremse stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, am bequemsten ist wohl die Verwendung einer " | ||
- | ^Gründerzeitbau, | + | ^Steckbrief: **Gründerzeitbau, |
|Massivbau, Holzbalkendecken, | |Massivbau, Holzbalkendecken, | ||
|Geschosshöhe 3,53 m ||| | |Geschosshöhe 3,53 m ||| | ||
|Eigentümergemeinschaft aus vier Parteien. ||| | |Eigentümergemeinschaft aus vier Parteien. ||| | ||
|Nur im Erdgeschoss wurde gedämmt, auch dort nicht überall (vgl. den Grundriss in Abbildung 2 – und nur innen wurde gedämmt.||| | |Nur im Erdgeschoss wurde gedämmt, auch dort nicht überall (vgl. den Grundriss in Abbildung 2 – und nur innen wurde gedämmt.||| | ||
- | |Dämmstärke | + | |Dämmstärke |
- | |Wohnfläche (II. BV) EG: | 162 m² | + | |Wohnfläche (II. BV) EG: | 162 m²|| |
- | |Außenwand, | + | |Außenwand, |
- | |Außenwand, | + | |Außenwand, |
- | |Ur-Zustand vor Modernisierung: | + | |Ur-Zustand vor Modernisierung: |
- | |Nach der Modernisierung: | + | |Nach der Modernisierung: |
- | |**Heizwärme-Einsparung | + | |**Heizwärme-Einsparung |
|**//Würde man heute modernisieren:// | |**//Würde man heute modernisieren:// | ||
|Innendämmung 8 cm mit PH-Komponenten (PH-Fenster, | |Innendämmung 8 cm mit PH-Komponenten (PH-Fenster, | ||
|Heizwärmebedarf // | |Heizwärmebedarf // | ||
- | |**Heizwärme-Einsparung // | + | |**Heizwärme-Einsparung // |
|Zur Information: | |Zur Information: | ||
- | |Ur-OG vor Modernisierung: | + | |Ur-OG vor Modernisierung: |
- | |Modernisierung mit PH-Komponenten und Innendämmung OG:| HWB (PHPP) | + | |Modernisierung mit PH-Komponenten und Innendämmung OG:|Heizwärmebedarf |
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|Alle Berechnungen erfolgten mit [PHPP 2004].||| | |Alle Berechnungen erfolgten mit [PHPP 2004].||| | ||
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- | |Abbildung 8: | + | |Abbildung 8: |
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|Abbildung 9: Foto dieser Fensterlaibung und des Fensteranschlusses 19 Jahre nach der Ausführung| | |Abbildung 9: Foto dieser Fensterlaibung und des Fensteranschlusses 19 Jahre nach der Ausführung| | ||
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|Abbildung 21: Am 8. Mai 2005 aufgenommenes Foto zur Thermographie in Abbildung 20. Deutlich erkennbar ist, dass die Keller-Sandsteinwand im Bereich der Nordwestecke durch Schlagregen feucht ist. Die Verteilung der Feuchtigkeit ist etwas anders, aber auch in der Thermographie ist ein „feuchter Fleck“ erkennbar. In diesem Bereich (Küche) gibt es keine Innendämmung. Das Haus im Vordergrund rechts ist derzeit unbewohnt.| | |Abbildung 21: Am 8. Mai 2005 aufgenommenes Foto zur Thermographie in Abbildung 20. Deutlich erkennbar ist, dass die Keller-Sandsteinwand im Bereich der Nordwestecke durch Schlagregen feucht ist. Die Verteilung der Feuchtigkeit ist etwas anders, aber auch in der Thermographie ist ein „feuchter Fleck“ erkennbar. In diesem Bereich (Küche) gibt es keine Innendämmung. Das Haus im Vordergrund rechts ist derzeit unbewohnt.| | ||
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|Abbildung 22: Thermographieaufnahme vom 18. Februar des Nordfensters des Untersuchungsraumes von außen; im Bereich der Außenwand ist die Temperatur sehr gleichmäßig, | |Abbildung 22: Thermographieaufnahme vom 18. Februar des Nordfensters des Untersuchungsraumes von außen; im Bereich der Außenwand ist die Temperatur sehr gleichmäßig, | ||
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- | |Abbildung 35: Detailaufnahme in Zimmer II: Fensteranschluss und Steckdosen in der Innendämmung (Innentemperatur um 16 °C, Außentemperatur um -1 °C). Die Steckdose zeigt keinerlei Anzeichen für einen „Steckdosen-Taifun“, | + | |Abbildung 35: Detailaufnahme in Zimmer II: Fensteranschluss und Steckdosen in der Innendämmung (Innentemperatur um 16 °C, Außentemperatur um -1 °C). Die Steckdose zeigt keinerlei Anzeichen für einen „Steckdosen-Taifun“, |
Zum Vergleich wird in Abbildung 37 auch noch eine Innenthermographieaufnahme der westlichen Außenwand der Küche dokumentiert (zusammengesetzt aus mehreren Aufnahmen). In der Küche ist keine Innendämmung ausgeführt worden. Trotz einer Raumtemperatur um 18.5 °C ist die Oberfläche der Innenwand deutlich kälter als in den übrigen Räumen (um 15 °C) und zudem viel inhomogener. Die Raumluftschichtung ist erkennbar (Decke: 19 °C, Boden 15.5 °C). | Zum Vergleich wird in Abbildung 37 auch noch eine Innenthermographieaufnahme der westlichen Außenwand der Küche dokumentiert (zusammengesetzt aus mehreren Aufnahmen). In der Küche ist keine Innendämmung ausgeführt worden. Trotz einer Raumtemperatur um 18.5 °C ist die Oberfläche der Innenwand deutlich kälter als in den übrigen Räumen (um 15 °C) und zudem viel inhomogener. Die Raumluftschichtung ist erkennbar (Decke: 19 °C, Boden 15.5 °C). | ||
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Alle hier beobachteten Ergebnisse entsprechen den Erwartungen an das Temperaturverhalten einer innengedämmten Außenwand unter den vorliegenden Randbedingungen. Die Ergebnisse bestätigen, | Alle hier beobachteten Ergebnisse entsprechen den Erwartungen an das Temperaturverhalten einer innengedämmten Außenwand unter den vorliegenden Randbedingungen. Die Ergebnisse bestätigen, | ||
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+ | ==== Messungen zur Feuchtigkeit ==== | ||
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- | |Abbildung 43: Zeitverlauf der gemessenen relativen | + | |Abbildung 43: Zeitverlauf der gemessenen relativen |
- | Den Verlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten an den Messstellen zeigt Abbildung 43. Dabei wurden die beiden Sensoren an der alten Innenputzoberfläche gemittelt (die Abweichung zwischen den beiden Sensoren liegt bei ca. 2% relative Feuchte, das liegt im Rahmen der Messgenauigkeit). Die Außenluft zeigt einen sehr starken Tagesgang der relativen Feuchtigkeit (nachts über 90%, Tagesminima zwischen 30% und 88%). Dieser Tagesgang wird durch die Bauteilschichten mit Diffusionswiderständen und Feuchtepufferung stark gedämpft, er ist somit für die Analyse nicht relevant. Der Feuchteverlauf der Außenluft wurde daher für Abbildung 44 als gleitendes 24-h-Mittel dargestellt. Nun lässt sich der Verlauf besser erkennen. Für die Raumluftfeuchte und die relative Luftfeuchte im Gleichgewicht mit der alten Putzschicht wurden die Halbstundenmesswerte der Originalmessung beibehalten. Die Wasseraktivität in der alten Putzschicht ändert sich im Messzeitraum nur langsam und wenig: In der bereits für die Temperaturmittelwerte ausgewerteten Periode vom 18. bis 27. Februar beträgt sie 57% und Mitte März steigt der Wert auf 62% an – ganz auf der sicheren Seite liegende Werte. Die relative Feuchtigkeit der Raumluft liegt in den betreffenden Zeiträumen bei 41% bzw. 55%; die Raumluft liegt in diesem Raum im Winter bei sowohl behaglichen als auch bauphysikalisch unkritischen Werten; mit einer den PHI-Empfehlungen folgend [AkkP 30] eingestellten Wohnungslüftung werden vergleichbare Werte angestrebt und eingehalten, | + | Den Verlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten an den Messstellen zeigt Abbildung 43. Dabei wurden die beiden Sensoren an der alten Innenputzoberfläche gemittelt (die Abweichung zwischen den beiden Sensoren liegt bei ca. 2% relative Feuchte, das liegt im Rahmen der Messgenauigkeit). Die Außenluft zeigt einen sehr starken Tagesgang der relativen Feuchtigkeit (nachts über 90%, Tagesminima zwischen 30% und 88%). Dieser Tagesgang wird durch die Bauteilschichten mit Diffusionswiderständen und Feuchtepufferung stark gedämpft, er ist somit für die Analyse |
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|Abbildung 44: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten der Außenluft (hier als 24 h-Mittelwert), | |Abbildung 44: Zeitverlauf der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeiten der Außenluft (hier als 24 h-Mittelwert), | ||
- | Die Wirksamkeit der Luftdichtungsebene und der Dampfsperre lässt sich am besten studieren, wenn man den Einfluss von Änderungen der Raumluftfeuchtigkeit auf die relative Luftfeuchte aw in der Ebene des alten Innenputzes betrachtet. Dazu sind in Abbildung 45 zwei Ereignisse mit plötzlich stark erhöhten (Ende 1. März) und plötzlich stark reduzierten (1. April) Raumluftfeuchten gekennzeichnet; | + | Die Wirksamkeit der Luftdichtungsebene und der Dampfsperre lässt sich am besten studieren, wenn man den Einfluss von Änderungen der Raumluftfeuchtigkeit auf die relative Luftfeuchte aw in der Ebene des alten Innenputzes betrachtet. Dazu sind in Abbildung 45 zwei Ereignisse mit plötzlich stark erhöhten (Ende 1. März) und plötzlich stark reduzierten (1. April) Raumluftfeuchten gekennzeichnet; |
Noch nicht erklärt ist damit aber die auffällige „Feuchtestufe“ beim aw-Wert im alten Innenputz zwischen dem 16. und dem 20. März 2005 – hierzu gibt es keine Korrelation mit den Feuchtigkeitsverläufen – weder mit den inneren noch mit den äußeren. Der Zeitraum ist in Abbildung 45 durch ein grünes gestrichelt umrandetes Quadrat gekennzeichnet. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage, der betreffende Zeitraum war niederschlagsfrei. | Noch nicht erklärt ist damit aber die auffällige „Feuchtestufe“ beim aw-Wert im alten Innenputz zwischen dem 16. und dem 20. März 2005 – hierzu gibt es keine Korrelation mit den Feuchtigkeitsverläufen – weder mit den inneren noch mit den äußeren. Der Zeitraum ist in Abbildung 45 durch ein grünes gestrichelt umrandetes Quadrat gekennzeichnet. Auch Niederschläge kommen als Ursache nicht in Frage, der betreffende Zeitraum war niederschlagsfrei. | ||
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|Abbildung 45: Analyse des Einflusses der relativen Feuchte der Raumluft auf die relative Feuchte hinter der Dämmplatte: | |Abbildung 45: Analyse des Einflusses der relativen Feuchte der Raumluft auf die relative Feuchte hinter der Dämmplatte: | ||
- | Die Erklärung zur Feuchtigkeitsstufe im alten Innenputz geht aus Abbildung 46 hervor: Zwischen dem 28. Februar und dem 17. März stieg die Außenlufttemperatur sehr rasch um einen Differenzbetrag von 22 K an. Zeitverzögert folgen dieser die Temperaturen in den äußeren Schichten der Wand, wie dynamische thermische Simulationen zeigen | + | Die Erklärung zur Feuchtigkeitsstufe im alten Innenputz geht aus Abbildung 46 hervor: Zwischen dem 28. Februar und dem 17. März stieg die Außenlufttemperatur sehr rasch um einen Differenzbetrag von 22 K an (!). Zeitverzögert folgen dieser die Temperaturen in den äußeren Schichten der Wand ((das zeigen auch dynamische thermische Simulationen zeigen, das System hat eine Zeitkonstante |
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|Abbildung 47: Auch nach der Theorie steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes vom Winter zum Sommer an, allerdings ganz allmählich, | |Abbildung 47: Auch nach der Theorie steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes vom Winter zum Sommer an, allerdings ganz allmählich, | ||
- | Nochmals zeitverzögert steigt dort der aw-Wert. Weitere „Ereignisse“ dieser Art sind am 7./11. April (dort ein Außentemperatur-Rückgang) und am 31. April/3.Mai erkennbar, jeweils mit den typischen Verzögerungen. | + | Nochmals zeitverzögert steigt dort durch den von außen kommenden Wasserdampftransport |
- | Auch nach der bauphysikalischen Modellrechnung steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes beim Übergang vom Winter in den Sommer an, wenn eine wirksame Dampfsperre und ein guter Schlagregenschutz angenommen werden. Abbildung 47 zeigt eine Delphin-Simulation, die jedoch nicht mit den Messdaten aus Tübingen, sondern | + | Auch nach der bauphysikalischen Modellrechnung steigt die relative Luftfeuchte in der Ebene des alten Innenputzes beim Übergang vom Winter in den Sommer an, wenn eine wirksame Dampfsperre und ein guter Schlagregenschutz angenommen werden. Abbildung 47 zeigt eine Simulation mit dem Programm |
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So kann es gemacht werden (40 mm Innendämmung mit Dampfsperre) – | So kann es gemacht werden (40 mm Innendämmung mit Dampfsperre) – | ||
- | aber heute geht es sogar noch besser | + | aber heute geht es sogar noch besser: \\ 60-100 mm Dicke, Begleitdämmung, bequem verarbeitbare " |
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baulich/innendaemmung_seit_36_jahren_erfolgreich.txt · Zuletzt geändert: 2023/01/01 15:50 von wfeist