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baulich:graue_selbstrechnen

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baulich:graue_selbstrechnen [2022/10/17 16:30] wfeistbaulich:graue_selbstrechnen [2024/05/02 23:14] (aktuell) – [Wieviel spart das?] wfeist
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 **Mensch muss nicht Physiker sein, um das nachzurechnen** **Mensch muss nicht Physiker sein, um das nachzurechnen**
  
-==== Herstellung =====+==== Herstellung ====
  
-Extremer Fall: Dämmung Altbauwand mit 20 cm grauem Polystyrol-Hartschaum (Erdölprodukt).((Evtl. Kranarbeit etc. an der Baustelleabsolut unbedeutend.))+Extremer Fall: Dämmung Altbauwand mit 20 cm grauem Polystyrol-Hartschaum (Erdölprodukt).((Evtl. Kranarbeit etc. an der Baustelle ist absolut unbedeutend: 20 m x 3 kg x 9.81 m/s² / 25% = 2156 J = 0.0006 kWh ))
  
 Wiegt: 3 kg je m² Fassadenfläche. (Der Anschaulichkeit halber bleiben wir bei 1 m²) Wiegt: 3 kg je m² Fassadenfläche. (Der Anschaulichkeit halber bleiben wir bei 1 m²)
  
 **„Braucht“ zur Herstellung etwa 40 kWh Primärenergie**  **„Braucht“ zur Herstellung etwa 40 kWh Primärenergie** 
-( 3 kg x 13,1 kWh/kg [Ökobaudat] ). **Einmalig.**+( 3 kg x 13,1 kWh/kg [Ökobaudat] ). **Einmalig.** \\ \\ 
  
 ===== Wieviel spart das? ===== ===== Wieviel spart das? =====
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 Altbauwände verlieren über 100 kWh/m² Wärme jedes Jahr (mindestens). Altbauwände verlieren über 100 kWh/m² Wärme jedes Jahr (mindestens).
  
-Davon spart die 20–cm-Dämmung gut 85% ein(((das kann Mensch auch leicht selbst nachrechnen, wir zeigen anderswo, wie)).+Davon spart die 20–cm-Dämmung gut 85% ein(((das kann Mensch auch leicht selbst nachrechnen, wir zeigen [[ :planung:waermeschutz:nicht_sparen_bei_der_waermedaemmung#waermeschutz-niveau|anderswo, wie]])).
  
-Das sind dann über 85 kWh Wärme-Einsparung je Quadratmeter. Jedes Jahr.+Das sind dann über 85 kWh Wärme-Einsparung je Quadratmeter. **Jedes Jahr**.
  
 Genauer noch rechnen wir natürlich auch den Zementkleber und den Neuverputz mit ein((obwohl letzterer irgendwann auch so fällig würde)). Das ändert am Ergebnis nicht viel. Es ist – locker – im allerersten Winter "wieder drin". Genauer noch rechnen wir natürlich auch den Zementkleber und den Neuverputz mit ein((obwohl letzterer irgendwann auch so fällig würde)). Das ändert am Ergebnis nicht viel. Es ist – locker – im allerersten Winter "wieder drin".
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 {{ :baulich:einsp_1_jahr.png?400|}} {{ :baulich:einsp_1_jahr.png?400|}}
  
-Wenn der Dämmstoff Zellulose ist, dann bindet dieser schon mal allein etwa 14 kg CO<sub>2eq</sub> nur dadurch, dass dieses Altpapier jetzt so schnell nicht mehr verbrannt wird. „Sequestrierung von Kohlenstoff an der Wand“ könnten wir das nennen. Der Haupteffekt ist aber weiterhin, dass jedes Jahr weitere 24 kg CO<sub>2</sub> (pro  m²) Emissionen reduziert werden.+Wenn der Dämmstoff Zellulose ist, dann bindet dieser etwa 14 kg CO<sub>2eq</sub> nur dadurch, dass dieses Altpapier jetzt so schnell nicht mehr verbrannt wird. „Sequestrierung von Kohlenstoff an der Wand“ könnten wir das nennen. Der Haupteffekt ist aber weiterhin, dass jedes Jahr weitere 24 kg CO<sub>2</sub> (pro  m²) Emissionen reduziert werden, durch den geringeren Wärmeverlust.
  
-//Graue Energie, graue CO2-Emissionen: Ja, auch da sollten wir sparen. Z.B. bei Aluminium, Stahl und Beton – denn da wird ganz viel davon benötigt – je kg Material. Und von diesen Materialien wird auch sehr viel eingesetzt (Zig Millionen Tonnen jedes Jahr); und die sparen keine Energie im Betrieb (eher im Gegenteil).+In einer diesen Fragen gewidmeten Arbeitskreissitzung haben wir eine Vielzahl von Materialien und Lösungen unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen untersucht, Sie finden das unter **[[/grundlagen/erkenntnisse_zur_lebenszyklusbilanz|Ökobilanzen im Lebenszyklus]]**. 
 + 
 +<WRAP box>Graue Energie, graue CO<sub>2</sub>-Emissionen: Ja, auch da sind weitere Verbesserungen angezeigtInsbesondere bei Aluminium, Stahl und Beton – denn da wird bei den heute üblichen Produktionsverfahren sehr viel davon benötigt – je kg Material. Von diesen Materialien wird auch sehr viel eingesetzt (Zig Millionen Tonnen jedes Jahr); zudem sparen diese in aller Regel keine Energie im Betrieb (eher im Gegenteil, weil sie hoch-wärmeleitend sind und immer gut für die eine oder andere Wärmebrücke).
    
-Dämmstoffe (Produktionsvolumen um 820tausend Tonnen im Jahr) brauchen (meist) auch Herstellungsenergie. Und auch das lässt sich weiter reduzieren (mit erneuerbarer Energie produzieren). Entscheidender ist aber: Wärmedämmstoffe sparen in jedem Jahr ihrer Betriebszeit deutlich mehr Energie und CO<sub>2</sub> ein, als sie zur Herstellung „verbraucht“ haben((Natürlich gilt das nicht, wenn das Dämmmaterial gar nicht zur Wärmedämmung, sondern z.B. für eine Autobahn-Unterkonstruktion eingesetzt wird; oder nur allein zum Schallschutz. Aber: Der Dämmstoff, der für die Wärmedämmung produziert und eingesetzt wird - das ist ein ganz ausgezeichnetes Klimaschutz-Material.)). +Dämmstoffe (Produktionsvolumen um 820tausend Tonnen im Jahr) brauchen (meist) auch Herstellungsenergie. Und auch das lässt sich weiter reduzieren (z.B. mit erneuerbarer Energie produzieren, aber auch effizientere Prozesse und Materialrückführung). Dämmstoffe werden in erheblich geringeren Dichten((nur 15 bis 100 kg/m³)) eingesetzt als andere Baumaterialien((Steine liegen zwischen 300 und 2000, Stahl sogar über 7800 kg/m³)); das ist der Grund, weshalb die Gesamtmassen an Dämmstoffen so gering sind - auch wenn diese eine hohes Volumen auffüllen. Weit entscheidender ist aber: Wärmedämmstoffe sparen in jedem Jahr ihrer Betriebszeit deutlich mehr Energie ein, als sie zur Herstellung „verbraucht“ haben((Natürlich gilt das nicht, wenn das Dämmmaterial gar nicht zur Wärmedämmung, sondern z.B. für eine Autobahn-Unterkonstruktion eingesetzt wird; oder nur allein zum Schallschutz. Aber: Der Dämmstoff, der für die Wärmedämmung produziert und eingesetzt wird - das ist ein ganz ausgezeichnetes Klimaschutz-Material.)). 
-//+</WRAP>
baulich/graue_selbstrechnen.1666017041.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/10/17 16:30 von wfeist