In der folgenden Tabelle sind für ein Reservoir von 0°C (in der Regel als Wärmesenke, Vorstellung: „Umgebung“) und verschiedene Reservoire als Wärmequellen die jeweils resultierenden Carnotwirkungsgrade bestimmt worden. Für die hellblau hinterlegten Felder tauschen „Quelle“ und „Senke“ die Rollen.
Die Werte für den Carnotwirkungsgrad sind recht gut als eine Art „Bewertung“ für die vorliegende Energiequelle geeignet. Nur dieser Anteil der inneren Energie des Reservoirs lässt sich maximal in mechanische Arbeit umwandeln. Wir nennen diesen Teil übrigens Exergie $\mathbb{E}$ mit
${\displaystyle \mathbb{E}=\frac {T-T_U}{T} \cdot Q}$
wo $T_U$ eine fest ausgewählte Umgebungstemperatur ist und $Q$ ein vom Reservoir mit der Temperatur $T$ ausgehender Wärmestrom.
Die von praktisch realisierbaren Maschinen erreichten Wirkungsgrade sind noch einmal geringer, da solche Maschinen immer ein gewisses zusätzliches Temperaturgefälle brauchen, um die Wärme überhaupt aus den Reservoiren heraus (bzw. in sie hinein) zu bekommen, da sie oft Leckagen aufweisen, Reibung, und Wärmeverluste. Die Angaben in der Tabelle kennzeichnen also nicht die „tatsächlichen Wirkungsgrade“ der als Beispiele aufgeführten Maschinen, sondern den Wirkungsgrad, der im Prinzip maximal erreichbar wäre, wenn sonst „alles richtig“ gemacht wird. Wenn der Leser eine Information über die tatsächlichen Wirkungsgrade heutiger Maschinen des jeweiligen Typs hat, bekommt er eine Vorstellung davon, wieviel Energie wir auch heute immer noch durch „technisch nicht verlustarme“ Prozessführung verschwenden.
Nehmen wir als Beispiel „überhitzter Wasserdampf extrem“. Da liegt der ideale Wirkungsgrad nach der Tabelle bei 68%. Beste heutige Kohlekraftwerke können tatsächlich bis zu 45% erreichen, im Mittel liegen die heute betriebenen Kraftwerke aber eher bei 39 bis 43%. Auch hier gibt es daher noch erhebliche Potentiale zur Verbesserung der Effizienz, die aber, zugegebenermaßen, nicht ganz so einfach erschließbar sind. Die Optimierung der Kraftwerke erfolgt eben vor allem in Bezug auf eine möglichst kostengünstige Stromproduktion - da ist ein höherer Wirkungsgrad schon 'schön', aber es darf eben auch nicht 'zuviel kosten'.
Wen das interessiert: Ein kurze Einschätzung zum Thema „Kohlekraftwerke“, wie ein Physiker sie auf der Basis des heute leicht überprüfbaren Standes von Wissenschaft und Technik geben würde, findet sich in der Anmerkung1).
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