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 {{ ::verluste.png?256|}}Beim Heizwärmeverbrauch handelt es sich ausschließlich um den Ersatz von Wärmeverlusten des Gebäudes durch nachgespeiste Heizwärme: Einige dieser Verluste lassen sich einfach, schnell und kostengünstig reduzieren. Heizung ist übrigens für die meisten Haushalte der bei weitem überwiegende Energieverbrauch (75% und mehr) und für den [[grundlagen:analyse_zum_energieverbrauch_in_deutschland|Gesamtverbrauch in Deutschland hochrelevant (mindestens 27%)]]. Beim [[:erdgas-verbrauch|Erdgas ist der Heizwärmeanteil]] noch weitaus bedeutender.  {{ ::verluste.png?256|}}Beim Heizwärmeverbrauch handelt es sich ausschließlich um den Ersatz von Wärmeverlusten des Gebäudes durch nachgespeiste Heizwärme: Einige dieser Verluste lassen sich einfach, schnell und kostengünstig reduzieren. Heizung ist übrigens für die meisten Haushalte der bei weitem überwiegende Energieverbrauch (75% und mehr) und für den [[grundlagen:analyse_zum_energieverbrauch_in_deutschland|Gesamtverbrauch in Deutschland hochrelevant (mindestens 27%)]]. Beim [[:erdgas-verbrauch|Erdgas ist der Heizwärmeanteil]] noch weitaus bedeutender. 
  
-Auch beim Warmwasserbedarf sind meist mehr als die Hälfte durch Leitungs- und Speicherverluste bedingt((Der Warmwasser-Energiebedarf ist in der Jahressumme ganz erheblich geringer als die Raumheizung; grob 15% davon.)). Auch das lässt sich oft einfach, schnell und kostengünstig reduzieren. Aber auch die Reduktion unnötig hoher Wassermengen z.B. beim Duschen vermindern die Qualität der Dienstleistung nicht, wenn es durch einen dafür speziell entwickelten Duschkopf erfolgt.+Auch beim Warmwasserbedarf sind meist mehr als die Hälfte durch Leitungs- und Speicherverluste bedingt((Der Warmwasser-Energiebedarf ist in der Jahressumme ganz erheblich geringer als die Raumheizung; grob 15% davon, im Durchschnitt.)). Auch das lässt sich oft einfach, schnell und kostengünstig reduzieren. Aber auch die Reduktion unnötig hoher Wassermengen z.B. beim Duschen vermindern die Qualität der Dienstleistung nicht, wenn es durch einen dafür speziell entwickelten [[:sofortmassnahmen#duschkoepfe|Duschkopf]] erfolgt.
  
 {{ ::wand_verluste.png?87|}}Ganz zu Anfang ein genereller Hinweis: Natürlich geht auch Wärme durch Ritzen, Risse und Fugen infolge ausströmender warmer Luft verloren. In den meisten unserer Gebäude ist das aber nur ein sehr kleiner Teil der Verluste. Die weit überwiegenden Wärmeverluste werden durch gut **wärmeleitende** Bauteile (z.B. gemauerte Wände, Betondecken, Fensterscheiben) ohne jeden Luftdurchtritt nach außen geleitet: Die Moleküle in den Materialen stoßen sich in ihrer Wärmeschwingung an und reichen so, ohne ihren Platz zu wechseln, die Wärme weiter. Es ist daher überhaupt nicht vorrangig, in einem alten Gebäude als erstes alle Fugen und Ritzen abzukleben - dabei laufen Bewohner sogar möglicherweise Gefahr, dass sich der Luftwechsel verringert und die Raumluftfeuchtigkeit unzulässig ansteigt. Wärmeverluste wirksam reduzieren geht anders: Nämlich durch etwas Vergleichbares wie den "warmen Pullover", nur eben für das Haus: Schichten, welche die Wärme weniger gut weiterreichen; das sind sogenannte Wärmedämmstoffe, zu denen auch Wolle (aller Art), Zellulose, Hanf, Stroh sowie Mineralschaum, Glasschaum und Mineralwolle und verschiedenste Schaumstoffe gehören. Alle diese Materialien haben eines gemein: Sie enthalten vor allem Luft, die sich nur sehr wenig bewegt und Wärme 25mal(!) verringert weiterreicht wie ein gewöhnliches Baumaterial. Weil wenig zutreffende Vorstellungen zu diesen eigentlich sehr einfachen Zusammenhängen weit verbreitet sind, haben wir dazu eine eigene Seite: [[:baulich:mythen|mit leicht verständlichen Erklärungen]].  {{ ::wand_verluste.png?87|}}Ganz zu Anfang ein genereller Hinweis: Natürlich geht auch Wärme durch Ritzen, Risse und Fugen infolge ausströmender warmer Luft verloren. In den meisten unserer Gebäude ist das aber nur ein sehr kleiner Teil der Verluste. Die weit überwiegenden Wärmeverluste werden durch gut **wärmeleitende** Bauteile (z.B. gemauerte Wände, Betondecken, Fensterscheiben) ohne jeden Luftdurchtritt nach außen geleitet: Die Moleküle in den Materialen stoßen sich in ihrer Wärmeschwingung an und reichen so, ohne ihren Platz zu wechseln, die Wärme weiter. Es ist daher überhaupt nicht vorrangig, in einem alten Gebäude als erstes alle Fugen und Ritzen abzukleben - dabei laufen Bewohner sogar möglicherweise Gefahr, dass sich der Luftwechsel verringert und die Raumluftfeuchtigkeit unzulässig ansteigt. Wärmeverluste wirksam reduzieren geht anders: Nämlich durch etwas Vergleichbares wie den "warmen Pullover", nur eben für das Haus: Schichten, welche die Wärme weniger gut weiterreichen; das sind sogenannte Wärmedämmstoffe, zu denen auch Wolle (aller Art), Zellulose, Hanf, Stroh sowie Mineralschaum, Glasschaum und Mineralwolle und verschiedenste Schaumstoffe gehören. Alle diese Materialien haben eines gemein: Sie enthalten vor allem Luft, die sich nur sehr wenig bewegt und Wärme 25mal(!) verringert weiterreicht wie ein gewöhnliches Baumaterial. Weil wenig zutreffende Vorstellungen zu diesen eigentlich sehr einfachen Zusammenhängen weit verbreitet sind, haben wir dazu eine eigene Seite: [[:baulich:mythen|mit leicht verständlichen Erklärungen]]. 
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   * **Heizen mit dem Heizlüfter**. Auch Strom ist im Zuge der Krise noch teurer geworden. Er war aber schon davor 3 bis 6mal so teuer wie Wärme aus den meisten Zentralheizungen. Geld lässt sich auf diesem Weg nicht sparen. Das gilt auch für alle anderen Arten der **direkt-**elektrischen Heizung, ob "Wärmestrahler"((Insbesondere diese oft auch "Infrarot"-Heizung genannten Systeme werden seit ein paar Monaten intensiv werbend angepriesen. Wenn ich mit so einem Strahler nur einen Raum ab und zu beheize und die Zentralheizung dafür ganz auslasse, spar ich so natürlich Energie, aber auf ineffizientem Weg. Wir werden dazu noch eine systematische Betrachtung publizieren - vor allem, wie das dann viel besser gemacht werden kann.)) oder elektrischer Ölradiator oder zusätzlich betriebene Glühlampen. Es wird durch all dies definitiv nur noch teurer. //Elektrisch - bis auf extreme Kurzzeit-Ausnahmen((z.B. 30 Min Badaufenthalt)) - immer nur MIT einer Wärmepumpe!//   * **Heizen mit dem Heizlüfter**. Auch Strom ist im Zuge der Krise noch teurer geworden. Er war aber schon davor 3 bis 6mal so teuer wie Wärme aus den meisten Zentralheizungen. Geld lässt sich auf diesem Weg nicht sparen. Das gilt auch für alle anderen Arten der **direkt-**elektrischen Heizung, ob "Wärmestrahler"((Insbesondere diese oft auch "Infrarot"-Heizung genannten Systeme werden seit ein paar Monaten intensiv werbend angepriesen. Wenn ich mit so einem Strahler nur einen Raum ab und zu beheize und die Zentralheizung dafür ganz auslasse, spar ich so natürlich Energie, aber auf ineffizientem Weg. Wir werden dazu noch eine systematische Betrachtung publizieren - vor allem, wie das dann viel besser gemacht werden kann.)) oder elektrischer Ölradiator oder zusätzlich betriebene Glühlampen. Es wird durch all dies definitiv nur noch teurer. //Elektrisch - bis auf extreme Kurzzeit-Ausnahmen((z.B. 30 Min Badaufenthalt)) - immer nur MIT einer Wärmepumpe!//
  
-  * **Heizen mit Klimageräten**Viele moderne Klimageräte haben inzwischen auch eine Heizfunktion. Dabei entstehen je kWh eingesetztem Strom zwischen 2 und 4 kWh Wärme. Das kann sich tatsächlich im Bereich der derzeitigen Kosten für das Heizen mit der Zentralheizung bewegen, sehr viel "billiger" ist es aber auch nicht. Sinnvoll könnte es sein, damit in der Übergangsjahreszeit einen Raum komfortabel zu halten, ohne dass die gesamte Zentralheizung mit ihren Sockelverlusten schon eingeschaltet wird; und auch als "Notsystem" ist das weit sinnvoller als ein Heizlüfter. Wir behandeln das im Einzelnen hier: [[technik:raumklimageraet|Heizen mit dem Splitgerät?]] Das kann für viele mit Gasheizung tatsächlich eine auch jetzt noch schnell umsetzbare und gar nicht besonders teure Maßnahme sein: [[technik:installation_eines_splitgeraetes|]]; denn: Gas spart das in jedem Fall und ein einzelnes Minisplit-Gerät verbraucht auch nicht übermäßig Strom. +  * **[[/technik/raumklimageraet|Heizen mit Klimageräten.]]** Viele moderne Klimageräte haben inzwischen auch eine Heizfunktion. Dabei entstehen je kWh eingesetztem Strom zwischen 2 und 4 kWh Wärme. Das kann sich tatsächlich im Bereich der derzeitigen Kosten für das Heizen mit der Zentralheizung bewegen, sehr viel "billiger" ist es aber auch nicht. Sinnvoll könnte es sein, damit in der Übergangsjahreszeit einen Raum komfortabel zu halten, ohne dass die gesamte Zentralheizung mit ihren Sockelverlusten schon eingeschaltet wird; und auch als "Notsystem" ist das weit sinnvoller als ein Heizlüfter. Wir behandeln das im Einzelnen hier: [[technik:raumklimageraet|Heizen mit dem Splitgerät?]] Das kann für viele mit Gasheizung tatsächlich eine auch jetzt noch schnell umsetzbare und gar nicht besonders teure Maßnahme sein: [[technik:installation_eines_splitgeraetes|]]; denn: Gas spart das in jedem Fall und ein einzelnes Minisplit-Gerät verbraucht auch nicht übermäßig Strom. 
  
 Die hier angesprochenen Fragen haben die Praxis in unseren Gebäuden schon erreicht, wie der Wortlaut dieses Schreibens an die Mieter in einem alten Geschosswohnungsbau dokumentiert:  Die hier angesprochenen Fragen haben die Praxis in unseren Gebäuden schon erreicht, wie der Wortlaut dieses Schreibens an die Mieter in einem alten Geschosswohnungsbau dokumentiert: 
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 [[baulich:Wärmeschutz aber richtig|Wärmeschutz aber richtig]]. Dieser Beitrag erklärt auch, warum wir beim Thema "Sofortmaßnahmen bei bestehenden Gebäuden" nicht etwa z.B. zum "Abdichten von Fenstern" raten: Das bringt nämlich gar nicht viel, weil der größte Teil der Wärmeverluste ohne Luftströmung durch die Scheiben geht - wichtiger aber: Es birgt gerade in Altbauten Gefahren. Denn, dort gibt es ja sonst keinen gesicherter Luftersatz, der aber wichtig für die Gesundheit der Menschen ist. Wenn ich am Fenster Energiespaqren will, dann haben wir dazu einen besseren Vorschlag: [[baulich:Verglasungen verbessern|Verglasungen verbessern?]] [[baulich:Wärmeschutz aber richtig|Wärmeschutz aber richtig]]. Dieser Beitrag erklärt auch, warum wir beim Thema "Sofortmaßnahmen bei bestehenden Gebäuden" nicht etwa z.B. zum "Abdichten von Fenstern" raten: Das bringt nämlich gar nicht viel, weil der größte Teil der Wärmeverluste ohne Luftströmung durch die Scheiben geht - wichtiger aber: Es birgt gerade in Altbauten Gefahren. Denn, dort gibt es ja sonst keinen gesicherter Luftersatz, der aber wichtig für die Gesundheit der Menschen ist. Wenn ich am Fenster Energiespaqren will, dann haben wir dazu einen besseren Vorschlag: [[baulich:Verglasungen verbessern|Verglasungen verbessern?]]
  
-Hier ist der Link zur Systematik der Anleitungen: **[[:baulich:start|Wärmeschutzmaßnahmen im Bestand]]**.+Hier ist der Link zur Systematik der Anleitungen: **[[:baulich:start|Wärmeschutzmaßnahmen im Bestand]]**. \\ \\ 
  
 ====Stromsparen==== ====Stromsparen====
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   * Endlich alle **alten Glühlampen** durch modernes **[[technik:LED-Licht]]** ersetzen. Dabei auf höchste Effizienz achten (über 140 lm/Watt ist heute gängig; um 200 lm/W möglich).     * Endlich alle **alten Glühlampen** durch modernes **[[technik:LED-Licht]]** ersetzen. Dabei auf höchste Effizienz achten (über 140 lm/Watt ist heute gängig; um 200 lm/W möglich).  
  
-  * Dafür sorgen, dass die **Luft hinter dem Kühlschrank** gut zirkulieren kann (da gibt der nämlich die Wärme ab, die er aus dem Kühlraum herauszieht).+  * Dafür sorgen, dass die **Luft hinter dem Kühlschrank** gut zirkulieren kann (da gibt das Gerät die Wärme ab, die es aus dem Kühlraum herauszieht; je besser die Wärmeabfuhr funktioniert, desto geringer ist die Arbeit, welche der Kühlschrankkompressor leisten muss - desto geringer der Stromverbrauch.).
  
   * Mal ausprobieren, ob es auch **1 Grad höher** eingestellt mit dem Kühlschrank noch geht...   * Mal ausprobieren, ob es auch **1 Grad höher** eingestellt mit dem Kühlschrank noch geht...
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 Wissen müssen AnwenderInnen, dass der überwiegende Teil der Energieproduktion von PV im Sommer liegt - die Beiträge im Dezember und Januar sind dagegen nur gering((Damit eine Notheizung betreiben zu wollen ist illusorisch, selbst bei sehr guter Wärmedämmung. Für ein wenig Licht und ein Radio wird es aber auch im Winter reichen.)). Wissen müssen AnwenderInnen, dass der überwiegende Teil der Energieproduktion von PV im Sommer liegt - die Beiträge im Dezember und Januar sind dagegen nur gering((Damit eine Notheizung betreiben zu wollen ist illusorisch, selbst bei sehr guter Wärmedämmung. Für ein wenig Licht und ein Radio wird es aber auch im Winter reichen.)).
  
-Wer sicher gehen will, den erzeugten Strom weitgehend selbst zu nutzen, kann stattdessen eine vom Netz unabhängige sog. "Inselanlage" bauen. Dabei wir der erzeugte Strom in einen Batteriespeicher geladen. Aus der Batterie kann ich dann bei Bedarf Strom entnehmen; wenn das weiter Verbraucher mit 230 V Wechselstrom-Anschluss sind, benötigt der Bertreiber dafür einen Wechselrichter - der dann normale Schuko-Steckdosen für die zu betreibenden Geräte anbietet. Diese Lösung empfiehlt sich auch, wenn eine solche PV-Anlage auch zur Stromversorgung im Falle des Ausfalls des Netzes verwendet werden soll((Die einfacher "Stecker-Balkon-Solaranlagen" schalten sich bei fehlendem Netz automatisch ab - und das muss auch so sein, denn z.B. bei Reparatur-Arbeiten am Stromnetz muss dieses aus Sicherheitsgründen spannungsfrei bleiben - und nicht etwa durch irgendwo eingespeiste Energie doch wieder unter Spannung stehen)). +|{{:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:balkon.jpg?170|}} {{:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:dach.jpg?170|}} {{:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:fassade.jpg?170|}} {{:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:garage.jpg?170|}}| 
 +|//Die Möglichkeiten Steckersolar-Geräte zu installieren sind vielfältig. Wir haben 6 unterschiedliche Möglichkeiten ausgetestet \\ 
 +und finden: Das ist ganz einfach: 1. passenden Platz aussuchen, 2. Steckersolar-Set bei einem seriösen Anbieter kaufen, \\ 
 +3. Unterkonstruktion, PV-Module und Wechselrichter montieren, 4. Stecker in eine Steckdose stecken und Strom und Kosten sparen.\\  
 +Hier geht es zur {{ :grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:diy-anleitung_steckersolar.pdf |DIY-Anleitung "Steckersolar-Geräte"}} (Alle Fotos: (C) PHI)//|\\ 
 + 
 +Wer sicher gehen will, den erzeugten Strom weitgehend selbst zu nutzen, kann stattdessen eine vom Netz unabhängige sog. "Inselanlage" bauen. Dabei wird der erzeugte Strom in einen Batteriespeicher geladen. Aus der Batterie kann ich dann bei Bedarf Strom entnehmen; wenn das weiter Verbraucher mit 230 V Wechselstrom-Anschluss sind, benötigt der Betreiber dafür einen Wechselrichter - der dann normale Schuko-Steckdosen für die zu betreibenden Geräte anbietet. Diese Lösung empfiehlt sich auch, wenn eine solche PV-Anlage auch zur Stromversorgung im Falle des Ausfalls des Netzes verwendet werden soll((Die einfacher "Stecker-Balkon-Solaranlagen" schalten sich bei fehlendem Netz automatisch ab - und das muss auch so sein, denn z.B. bei Reparatur-Arbeiten am Stromnetz muss dieses aus Sicherheitsgründen spannungsfrei bleiben - und nicht etwa durch irgendwo eingespeiste Energie doch wieder unter Spannung stehen)). 
  
 ====Klimabewusste und spritsparende Mobilität==== ====Klimabewusste und spritsparende Mobilität====
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 ====Klimabewusste, gesunde und nachhaltige Ernährung==== ====Klimabewusste, gesunde und nachhaltige Ernährung====
  
-Es hat sich herumgesprochen - unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten sind weder besonders gesund, noch gerecht, noch zuträglich für die Umwelt. Das lässt sich sogar mit kaum Schmerzen vergleichsweise schnell und einfach ändern; wenn wir die wissenschaftlich offensichtlichen Fakten akzeptieren und ein konsequentes Umstellungsprogramm angehen; auch hier geht es "Schritt für Schritt", die gewaltigen Umstürze, die sonst drohen, gilt es zu vermeiden. Der guten Darstellung des Bundesministeriums für Umwelt ist nicht viel hinzuzufügen: [[https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/fleischkonsum-umwelt-und-klima/|Fleischkonsum und Umwelt]]; wir fassen das Wichtigste zusammen und geben Hinweise auf "was tun?"; denn, wie überall, es kommt auf das Handeln an - Reden allein hilft noch nicht! +Es hat sich herumgesprochen - unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten sind weder besonders gesund, noch gerecht, noch zuträglich für die Umwelt. Das lässt sich sogar vergleichsweise schnell und einfach ändern; wenn wir die wissenschaftlich offensichtlichen Fakten akzeptieren und ein konsequentes Umstellungsprogramm angehen; auch hier geht es "Schritt für Schritt", überstürzte Umbrüche, die sonst drohen, können vermieden werden. Der guten Darstellung des Bundesministeriums für Umwelt ist nicht viel hinzuzufügen: [[https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/fleischkonsum-umwelt-und-klima/|Fleischkonsum und Umwelt]]; wir fassen das Wichtigste zusammen und geben Hinweise auf "was tun?"; denn, wie überall, es kommt auf das Handeln an - Reden allein hilft noch nicht! 
  
   * Ernährungsphysiologisch ist unstrittig, dass wir in Mitteleuropa im Durschnitt **etwa dreimal soviel tierische Nahrungsmittel** konsumieren, wie es der Gesundheit zuträglich ist. Allein deshalb ist eine schrittweise Reduktion des Fleischkonsums sinnvoll; und dabei insbesondere das "rote Fleisch".   * Ernährungsphysiologisch ist unstrittig, dass wir in Mitteleuropa im Durschnitt **etwa dreimal soviel tierische Nahrungsmittel** konsumieren, wie es der Gesundheit zuträglich ist. Allein deshalb ist eine schrittweise Reduktion des Fleischkonsums sinnvoll; und dabei insbesondere das "rote Fleisch".
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 {{::carbon_protein_de.png |}} {{::carbon_protein_de.png |}}
-Quelle dieser Grafik: Hannah Ritchie and Max Roser (2020) - "Environmental Impacts of Food Production". Published online at OurWorldInData.org. Retrieved from: [[https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food|environmental-impacts-of-food]] [Online Resource].\\ \\  +<sub>Quelle dieser Grafik: Hannah Ritchie and Max Roser (2020) - "Environmental Impacts of Food Production". Published online at OurWorldInData.org. Retrieved from: [[https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food|environmental-impacts-of-food]] [Online Resource].</sub>\\ \\ 
-===   ===  +
 Die Zusammenstellung in [[https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food#dairy-vs-plant-based-milk-what-are-the-environmental-impacts|'impacts-of-food']] auf Ourworldindata gibt eine gute Übersicht über die Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf den Klimawandel. Etwa **25% der Treibhausgasemissionen** sind auf diesen Bereich zurückzuführen. Eine paar der wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Untersuchung zitieren wir hier (übersetzt): Die Zusammenstellung in [[https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food#dairy-vs-plant-based-milk-what-are-the-environmental-impacts|'impacts-of-food']] auf Ourworldindata gibt eine gute Übersicht über die Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf den Klimawandel. Etwa **25% der Treibhausgasemissionen** sind auf diesen Bereich zurückzuführen. Eine paar der wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Untersuchung zitieren wir hier (übersetzt):
  
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 "Unabhängig davon, ob Sie den Fußabdruck von Lebensmitteln in Bezug auf ihr Gewicht vergleichen (z. B. ein Kilogramm Käse versus ein Kilogramm Erbsen); auf den Eiweißgehalt oder auf die Kalorien, die generelle Schlussfolgerung ist immer die gleiche: Pflanzliche Lebensmittel haben einen geringeren CO<sub>2</sub>-Fußabdruck als Fleisch und Milchprodukte, in vielen Fällen sogar einen viel geringeren." Die Tendenz ist z.B. in der schon weiter oben wiedergegebenen Grafik erkennbar.  "Unabhängig davon, ob Sie den Fußabdruck von Lebensmitteln in Bezug auf ihr Gewicht vergleichen (z. B. ein Kilogramm Käse versus ein Kilogramm Erbsen); auf den Eiweißgehalt oder auf die Kalorien, die generelle Schlussfolgerung ist immer die gleiche: Pflanzliche Lebensmittel haben einen geringeren CO<sub>2</sub>-Fußabdruck als Fleisch und Milchprodukte, in vielen Fällen sogar einen viel geringeren." Die Tendenz ist z.B. in der schon weiter oben wiedergegebenen Grafik erkennbar. 
  
-"25 % der Produktion (nämlich alle Nahrungsmittel zwischen 11 und 250 kg CO<sub>2</sub>eq) sind verantwortlich für 70 % der Emissionen für die Proteinversorgung." Interessant ist dabei, dass diese 25% ganz überwiegend (zu mehr als 75%) durch Eiweißproduzenten mit weit geringerem ökologische Rucksack substituierbar wären und dabei sogar noch weitere Landfläche z.B. für die Produktion von nachhaltigen nachwachsenden Werkstoffen verfügbar würde.  +"25 % der Produktion (nämlich alle Nahrungsmittel zwischen 11 und 250 kg CO<sub>2eq</sub>) sind verantwortlich für 70 % der Emissionen für die Proteinversorgung." Interessant ist dabei, dass diese 25% ganz überwiegend (zu mehr als 75%) durch Eiweißproduzenten mit weit geringerem ökologische Rucksack substituierbar wären und dabei sogar noch weitere Landfläche z.B. für die Produktion von nachhaltigen nachwachsenden Werkstoffen verfügbar würde.  
  
-Die Frage wird oft gestellt: //**Müssen wir für den Ersatz der Protein- und Kalorienversorgung notwenigen zusätzlichen Anbau von Gemüse und Getreide nicht am Ende mehr Ackerbau betreiben?**// Argumentiert wird, dass dabei vor allem das Weideland reduziert wird, dann aber für den Ersatz mehr Ackerbaufläche gebraucht wird. Hierzu gibt es eine Reihe von detaillierten Untersuchungen, Hanna Ritchie hat das hier zusammengetragen: [[https://ourworldindata.org/land-use-diets]Landnutzung verschiedener Diäten (englisch)]]. Die Ergebnisse verblüffen nur auf den ersten Blick: Tatsächlich reduziert sich im Netto-Gesamteffekt auch die Ackerbaufläche - mit allen Ersatzflächen einbezogen. Die Ursache ist leicht verständlich: Die Kalorienerzeugung aber auch die Proteinbereitstellung im Umweg über das Tier ist extrem ineffizient - und natürlich wird (z.B. für die Winterstallung) auch in der Viehzucht Getreide vom Ackerbau eingesetzt. Die höhere Flächeneffizienz ist gewaltig - und der größte Beitrag kommt auch hier schon allein dadurch zustande, dass weniger Rinder nur für die Schlachtung gehalten werden. Diese Entspannung bei der Flächennutzung kommt zu den direkten CO<sub>2</sub>- und Methan-Einsparungen noch als weitere Vorteil hinzu. Schon allein die teilweise Umnutzung der bisher weitgehend mit Mais bebauten Futtermittelproduktion auf Gemüseanbau erhöht zudem die Artenvielfalt und die Flexibilität der [[https://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtfolge|Fruchtfolge]] reduziert den Bedarf an Pestiziden und industriell hergestellten Düngemitteln. Wie die Entspannung bei den Flächen letztlich genutzt werden kann, das erfordert natürlich eine eingehender Diskussion; Naturschützer werden hier vor allem auf mehr naturbelassene Flächen drängen, und von denen kann es dabei einige geben; aber auch ein höherer Anteil an speziell für nachwachsende Rohstoffe angebauter Biomasse würde die Artenvielfalt weiter erhöhen und die Umwelt zusätzlich entlasten. Pflanzenfasern für nachwachsende Dämmstoffprodukte können z.B. ohne weiteres von einem großen Teil bisheriger Weideflächen gewonnen werden. Schließlich könnte ein Teil der Fläche für die Erzeugung von Solarstrom genutzt werden, denn der Wirkungsgrad ist dafür um mehr als einen Faktor 10 höher; allerdings, diese Option wird es mit einiger Sicherheit nicht brauchen: Denn, erstens gibt es mehr als genug andere, nicht für die Landwirtschaft genutzte Flächen, die eine PV-Stromerzeugung erlauben und zweitens kann eine Doppelnutzung (hochgestellte PV-Module) der Flächen ohne nennenswerten Flächenverlust für die Landwirtschaft erfolgen. +Die Frage wird oft gestellt: //**Müssen wir für den Ersatz der Protein- und Kalorienversorgung notwenigen zusätzlichen Anbau von Gemüse und Getreide nicht am Ende mehr Ackerbau betreiben?**// Argumentiert wird, dass dabei vor allem das Weideland reduziert wird, dann aber für den Ersatz mehr Ackerbaufläche gebraucht wird. Dazu gibt es eine Reihe von detaillierten Untersuchungen, Hanna Ritchie hat das hier zusammengetragen: [[https://ourworldindata.org/land-use-diets|Landnutzung verschiedener Diäten (englisch)]]. Die Ergebnisse verblüffen nur auf den ersten Blick: Tatsächlich reduziert sich im Netto-Gesamteffekt auch die Ackerbaufläche - mit allen Ersatzflächen einbezogen. Die Ursache ist leicht verständlich: Die Kalorienerzeugung aber auch die Proteinbereitstellung im Umweg über das Tier ist extrem ineffizient - und natürlich wird (z.B. für die Winterstallung) auch in der Viehzucht Getreide vom Ackerbau eingesetzt. Die höhere Flächeneffizienz ist gewaltig - und der größte Beitrag kommt auch hier schon allein dadurch zustande, dass weniger Rinder nur für die Schlachtung gehalten werden. Diese Entspannung bei der Flächennutzung kommt zu den direkten CO<sub>2</sub>- und Methan-Einsparungen noch als weiterer Vorteil hinzu. Schon allein die teilweise Umnutzung der bisher weitgehend mit Mais bebauten Futtermittelproduktion auf Gemüseanbau erhöht zudem die Artenvielfalt und die Flexibilität der [[https://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtfolge|Fruchtfolge]] reduziert den Bedarf an Pestiziden und industriell hergestellten Düngemitteln. Wie die Entspannung bei den Flächen letztlich genutzt werden kann, das erfordert natürlich eine eingehender Diskussion; Naturschützer werden hier vor allem auf mehr naturbelassene Flächen drängen, und von denen kann es dabei einige geben; aber auch ein höherer Anteil an speziell für nachwachsende Rohstoffe angebauter Biomasse würde die Artenvielfalt weiter erhöhen und die Umwelt zusätzlich entlasten. Pflanzenfasern für nachwachsende Dämmstoffprodukte können z.B. ohne weiteres von einem großen Teil bisheriger Weideflächen gewonnen werden. Schließlich könnte ein Teil der Fläche für die Erzeugung von Solarstrom genutzt werden, denn der Wirkungsgrad ist dafür um mehr als einen Faktor 10 höher; allerdings, diese Option wird es mit einiger Sicherheit nicht brauchen: Denn, erstens gibt es mehr als genug andere, nicht für die Landwirtschaft genutzte Flächen, die eine PV-Stromerzeugung erlauben und zweitens kann eine Doppelnutzung (hochgestellte PV-Module; oft "Agri-PV" genannt) der Flächen ohne nennenswerten Flächenverlust für die Landwirtschaft erfolgen. 
  
  
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   * Eine schmackhafte Zubereitung ist Teil des Konzepts: vegetarisch dadurch, dass man die "Bolognese" bei den Spaghetti einfach weglässt, das ist nicht spannend und auch nicht sonderlich 'gesünder'. Hier gilt es eine Vielzahl absolut lukullischer Hinweise im Internet zu entdecken (die Spaghetti Veganese schon probiert?).   * Eine schmackhafte Zubereitung ist Teil des Konzepts: vegetarisch dadurch, dass man die "Bolognese" bei den Spaghetti einfach weglässt, das ist nicht spannend und auch nicht sonderlich 'gesünder'. Hier gilt es eine Vielzahl absolut lukullischer Hinweise im Internet zu entdecken (die Spaghetti Veganese schon probiert?).
  
-  * Weniger industriell verarbeitete und dafür mehr frische Lebensmittel - auch da ist sich die Wissenschaft längst einig. Teuer soll das ein? Come on! Kartoffeln, mannigfache Kohlvarianten, Zwiebeln, Lauch und Sellerie, Bohnen und Tofu habe ich noch immer zu erschwinglichen Preisen bekommen.+  * Weniger industriell verarbeitete und dafür mehr frische Lebensmittel - auch da ist sich die Wissenschaft längst einig. Teuer soll das sein? Come on! Kartoffeln, mannigfache Kohlvarianten, Zwiebeln, Lauch und Sellerie, Bohnen und Tofu habe ich noch immer zu erschwinglichen Preisen bekommen.
  
   * Ein gar nicht unwichtiger Teil des Konzepts ist die Stärkung des landwirtschaftlichen Direktverkaufs. Bezeichnend: Ausgerechnet in New York habe ich an JEDER Straßenecke direktvermarktende bäuerliche Familien gesehen; mit frischen Radieschen, Erbsen, Senfsaaten aller Art, Kirschen, Erdbeeren, ... wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft((Und übrigens, ein Häubchen Sahne auf die Erdbeeren, das lasse ich mir zumindest von Zeit zu Zeit nicht nehmen; es geht niemals darum, allen "Spaß" oder "Unsinn", wie immer das aus individuellem Gefühl heraus empfunden wird, auf "Null" zu reduzieren. Wenn es sich aber um ziemlich schädliche Implikationen handelt, dann ist 'weniger davon' ein entscheidender Beitrag.)).   * Ein gar nicht unwichtiger Teil des Konzepts ist die Stärkung des landwirtschaftlichen Direktverkaufs. Bezeichnend: Ausgerechnet in New York habe ich an JEDER Straßenecke direktvermarktende bäuerliche Familien gesehen; mit frischen Radieschen, Erbsen, Senfsaaten aller Art, Kirschen, Erdbeeren, ... wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft((Und übrigens, ein Häubchen Sahne auf die Erdbeeren, das lasse ich mir zumindest von Zeit zu Zeit nicht nehmen; es geht niemals darum, allen "Spaß" oder "Unsinn", wie immer das aus individuellem Gefühl heraus empfunden wird, auf "Null" zu reduzieren. Wenn es sich aber um ziemlich schädliche Implikationen handelt, dann ist 'weniger davon' ein entscheidender Beitrag.)).
  
 Wie immer auf diesen Seiten: Hinweise auf weitere einfach umsetzbare Ansätze sind herzlich willkommen: JETZT! (at passiv) kontaktieren.\\ \\ \\  Wie immer auf diesen Seiten: Hinweise auf weitere einfach umsetzbare Ansätze sind herzlich willkommen: JETZT! (at passiv) kontaktieren.\\ \\ \\ 
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