planung:passivhaus_nichtwohngebaeude:passivhaus_schwimmbaeder:einleitung
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===== Einleitung ===== | ===== Einleitung ===== | ||
- | Der Energieverbrauch von Schwimmbädern ist durch die hohe Raumlufttemperatur, | + | Der Energieverbrauch von Schwimmbädern ist, durch die hohe Raumlufttemperatur, |
- | Die Energieeinsparpotentiale von Hallenbädern sind nicht auf den ersten Blick erkennbar, was den Optimierungsprozess erschwert. Basierend auf stationären Berechnungen (Prototyp eines Mehrzonen-PHPP), | + | Die Energieeinsparpotentiale von Hallenbädern sind nicht auf den ersten Blick erkennbar, was den Optimierungsprozess erschwert. Basierend auf stationären Berechnungen (Prototyp eines Mehrzonen-PHPP), |
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+ | Einen Einstieg in die Thematik liefert die Grundlagenuntersuchung über Hallenbäder [[http:// | ||
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- | Einen Einstieg in die Thematik liefert die Grundlagenuntersuchung über Hallenbäder [[http:// | ||
===== Theoretische Untersuchungen am Beispielobjekt ===== | ===== Theoretische Untersuchungen am Beispielobjekt ===== | ||
- | Die Erkenntnisse zu Energieströmen und lüftungstechnischen Varianten, die in diesem Abschnitt formuliert sind, basieren z.T. auf den Ergebnissen einer Simulation eines Passivhaus-Hallenbads. Für diese Simulation wurde ein Passivhaus-Hallenbadmodell mit rund 900 m² Wasserfläche zugrunde gelegt (siehe Abbildung 1). Innerhalb der Betriebszeiten wird eine verdunstende Wassermenge von rund 150 kg/h angenommen, außerhalb der Betriebszeit von 43 kg/h. Dieser Feuchteeintrag muss auf eine möglichst energiesparende Weise aus der Halle abgeführt werden. Wie in Abbildung 2 gezeigt, bewegt sich der Heizwärmebedarf in einer Größenordnung von 900 MWh/a. Bei einer angenommenen Besucherzahl von rund 600 Personen pro Tag und einer hygienisch erforderlichen Frischwassermenge von 30 Liter je Person sind gut 530 m³ Frischwasser im Monat nötig. Geht man davon aus, dass die Verdunstungsenergie dem Wasser entzogen wird, so ergeben sich rund 800 MWh Wärmeenergie pro Jahr für den Beckenwasserkreislauf.\\ | + | Die Erkenntnisse zu Energieströmen und lüftungstechnischen Varianten, die in diesem Abschnitt formuliert sind, basieren z.T. auf den Ergebnissen einer Simulation eines Passivhaus-Hallenbads. Für diese Simulation wurde ein Passivhaus-Hallenbadmodell mit rund 900 m² Wasserfläche zugrunde gelegt (siehe Abbildung 1). Innerhalb der Betriebszeiten wird eine verdunstende Wassermenge von rund 150 kg/h angenommen, außerhalb der Betriebszeit von 43 kg/h. Dieser Feuchteeintrag muss auf eine möglichst energiesparende Weise aus der Halle abgeführt werden. Wie in Abbildung 2 gezeigt, bewegt sich der Heizwärmebedarf in einer Größenordnung von 900 MWh/a. Bei einer angenommenen Besucherzahl von rund 600 Personen pro Tag und einer hygienisch erforderlichen Frischwassermenge von 30 Liter je Person sind gut 530 m³ Frischwasser im Monat nötig. Geht man davon aus, dass die Verdunstungsenergie dem Wasser entzogen wird, so ergeben sich rund 800 MWh Wärmeenergie pro Jahr für den Beckenwasserkreislauf. \\ |
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- | **Energiebezugsfäche** \\ | + | |{{: |
+ | |//**Abbildung 2: \\ Energiebilanz des Passivhaus-Hallenbadmodells bei Entfeuchtung über die Außenluftmenge**//|\\ | ||
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- | **Raumtemperatur** \\ | + | ===== Bauphysikalische Randbedingungen ===== |
- | \\ | + | |
- | **max rel.H Tag** \\ | + | Aufgrund des feuchtwarmen Innenklimas stellen sich im Hallenbad andere Energieströme ein als in Gebäuden mit normalen Raumkonditionen (20 °C / 50 % rel.H). Während im „Normalfall“ (bei Wohn- oder Büronutzung) die Transmissionswärmeverluste den größten Einfluss auf die Heizenergiebilanz haben, stehen bei Hallenbädern die Lüftungsenthalpieverluste an erster Stelle. Wird die Halle über den Außenluftvolumenstrom entfeuchtet, |
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- | **max rel.H Nacht** | **17.800 m³** \\ | ||
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- | **4.200 m²** \\ | ||
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- | **32 °C** \\ | ||
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- | **50 %** \\ | ||
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- | **64 %** |\\ | ||
- | |// | ||
- | Grundriss und Gebäudedaten des Hallenbadmodells**// | ||
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- | Aufgrund des feuchtwarmen Innenklimas stellen sich im Hallenbad andere Energieströme ein als in Gebäuden mit normalen Raumkonditionen (20 °C / 50 % rel.H). Während im „Normalfall“ (bei Wohn- oder Büronutzung) die Transmissionswärmeverluste den größten Einfluss auf die Heizenergiebilanz haben, stehen bei Hallenbädern die Lüftungsenthalpieverluste an erster Stelle. Wird die Halle über den Außenluftvolumenstrom entfeuchtet, | ||
===== Behaglichkeit ===== | ===== Behaglichkeit ===== | ||
- | Im Gegensatz zu Gebäuden mit üblicher Wohn- oder Büronutzung herrschen in Hallenbädern Raumtemperaturen von 30 bis 35 °C. Neben den bauphysikalischen Beschränkungen der Luftfeuchte muss der Behaglichkeit der Badegäste und des Personals Beachtung geschenkt werden. Die Beurteilung eines behaglichen Raumklimas wird von den Faktoren operative Temperatur, Feuchtegehalt der Raumluft, Bekleidung und Aktivitätsgrad und Luftgeschwindigkeit beeinflusst und wird allgemein durch den PMV-Index [DIN EN ISO 7730] ausgedrückt. Zur Übertragung dieses Indexes auf einen unbekleideten wasserbenetzten Badegast, wurde ein Berechnungsmodell in Anlehnung an [ASHRAE2005] und [Gagge1986] erstellt. Mit steigender Raumlufttemperatur sinkt die als behaglich empfundene Raumluftfeuchte. Da sich die Badegäste, sofern sie sich nicht im Wasser bewegen, im Beckenumgang aufhalten, steht der Körper im Strahlungsaustausch mit der kühleren Oberfläche der Gebäudehülle. Die operative Temperatur beschreibt näherungsweise den Mittelwert aus Lufttemperatur und Oberflächentemperatur der umgebenden Bauteile. Die etwas kühlere Außenwand führt also zu einer leichten Absenkung der gefühlten Temperatur (vor allem dann, wenn es sich um Glaselemente handelt) und somit zu einer etwas höheren tolerierbaren Hallenluftfeuchte. Ließe man einen PMV von +0,5((PMV Klimabeurteilungsskala nach DIN EN ISO 7730: 0 = neutral; +1 = etwas warm; +2 = warm; +3 = heiß; –1 = etwas kühl; -2 = kühl; -3 = kalt)) | + | Im Gegensatz zu Gebäuden mit üblicher Wohn- oder Büronutzung herrschen in Hallenbädern Raumtemperaturen von 30 bis 35 °C. Neben den bauphysikalischen Beschränkungen der Luftfeuchte muss der Behaglichkeit der Badegäste und des Personals Beachtung geschenkt werden. Die Beurteilung eines behaglichen Raumklimas wird von den Faktoren operative Temperatur, Feuchtegehalt der Raumluft, Bekleidung und Aktivitätsgrad und Luftgeschwindigkeit beeinflusst und wird allgemein durch den PMV-Index [DIN EN ISO 7730] ausgedrückt. Zur Übertragung dieses Indexes auf einen unbekleideten wasserbenetzten Badegast, wurde ein Berechnungsmodell in Anlehnung an [ASHRAE2005] und [Gagge1986] erstellt. Mit steigender Raumlufttemperatur sinkt die als behaglich empfundene Raumluftfeuchte. Da sich die Badegäste, sofern sie sich nicht im Wasser bewegen, im Beckenumgang aufhalten, steht der Körper im Strahlungsaustausch mit der kühleren Oberfläche der Gebäudehülle. Die operative Temperatur beschreibt näherungsweise den Mittelwert aus Lufttemperatur und Oberflächentemperatur der umgebenden Bauteile. Die etwas kühlere Außenwand führt also zu einer leichten Absenkung der gefühlten Temperatur (vor allem dann, wenn es sich um Glaselemente handelt) und somit zu einer etwas höheren tolerierbaren Hallenluftfeuchte. Ließe man einen PMV von +0,5((PMV Klimabeurteilungsskala nach DIN EN ISO 7730: 0 = neutral; +1 = etwas warm; +2 = warm; +3 = heiß; –1 = etwas kühl; -2 = kühl; -3 = kalt)) zu, so ergäbe sich eine zulässige Hallenfeuchte von 63 bis 64 % rel. H. \\ |
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- | |**// | + | |**// |
- | Schwülegrenze nach VDI 2089 bei 14,3 g/kg\\ | + | |
- | sowie die Grenze für den unbekleideten Menschen bei PMV = 0 bzw. +0,5.//** | | + | |
Bei Gebäuden im EnEV-Standard wird die maximale Feuchte nicht etwa durch Behaglichkeitsanforderungen, | Bei Gebäuden im EnEV-Standard wird die maximale Feuchte nicht etwa durch Behaglichkeitsanforderungen, | ||
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- | Es gibt innerhalb eines Hallenbades meist verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Anforderungen an das Raumklima. Weichen die Temperaturen stark voneinander ab, müssen diese unterschiedlichen Temperaturzonen thermisch entkoppelt werden - durch Dämmung der Trennwände und eventuell durch separate Lüftungsanlagen. Andernfalls können Querwärmeströme zu unerwünschten Temperaturen führen. Dadurch würden sich auch die Transmissions- und Lüftungswärmeverluste deutlich erhöhen. Der Aufteilung verschiedener Zonen auf verschiedene Lüftungsgeräte sollte genügend Planungszeit eingeräumt werden, denn damit werden grundlegende Voraussetzungen für Behaglichkeit aber auch Energieeinsparmöglichkeiten (durch bedarfsgerechte Volumenstromregelung) geschaffen. Bei der Optimierung der Lüftungsgeräte darf aber auch die Planung der Aufstellorte nicht vergessen werden, denn lange Außen- und Fortluftkanäle verschlechtern den Wärmebereitstellungsgrad entscheidend. Die Leitungsführung der Zuluftkanäle bzw. deren Dämmung muss im Hinblick auf die umgebende Raumtemperaturen mit eingeplant werden.\\ | + | Es gibt innerhalb eines Hallenbades meist verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Anforderungen an das Raumklima. Weichen die Temperaturen stark voneinander ab, müssen diese unterschiedlichen Temperaturzonen thermisch entkoppelt werden - durch Dämmung der Trennwände und eventuell durch separate Lüftungsanlagen. Andernfalls können Querwärmeströme zu unerwünschten Temperaturen führen. Dadurch würden sich auch die Transmissions- und Lüftungswärmeverluste deutlich erhöhen. Der Aufteilung verschiedener Zonen auf verschiedene Lüftungsgeräte sollte genügend Planungszeit eingeräumt werden, denn damit werden grundlegende Voraussetzungen für Behaglichkeit aber auch Energieeinsparmöglichkeiten (durch bedarfsgerechte Volumenstromregelung) geschaffen. Bei der Optimierung der Lüftungsgeräte darf aber auch die Planung der Aufstellorte nicht vergessen werden, denn lange Außen- und Fortluftkanäle verschlechtern den Wärmebereitstellungsgrad entscheidend. Die Leitungsführung der Zuluftkanäle bzw. deren Dämmung muss im Hinblick auf die umgebende Raumtemperaturen mit eingeplant werden. \\ |
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===== Energiebedarf ===== | ===== Energiebedarf ===== | ||
- | Energieeffizienz im Hallenbad beinhaltet viele Aspekte, wobei der Heizwärmebedarf der Luft nur einen Teil der Gesamtprimärenergiebilanz bildet. Hinzu kommen der Heizwärmebedarf des Wassers und die Stromanforderungen der Gebäude- und Schwimmbadtechnik.\\ | + | Energieeffizienz im Hallenbad beinhaltet viele Aspekte, wobei der Heizwärmebedarf der Luft nur einen Teil der Gesamtprimärenergiebilanz bildet. Hinzu kommen der Heizwärmebedarf des Wassers und die Stromanforderungen der Gebäude- und Schwimmbadtechnik. |
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+ | Betrachtet man die Aufteilung des Endenergiebedarfs auf die einzelnen Bereiche (Beispielobjekt, | ||
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- | |{{: | + | ==== Heizwärmebedarf der Luft ==== |
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+ | Den höchsten Heizwärmebedarf der unterschiedlichen Zonen in einem Hallenbad weist die Schwimmhalle auf. Hier werden die höchsten Temperaturen (ca. 32°C) gefordert und hohe Luftwechselraten zur Entfeuchtung benötigt. Es muss besondere Sorgfalt auf eine sehr gute Gebäudehülle gelegt werden, da die damit verbundenen hohen Oberflächentemperaturen es ermöglichen, | ||
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+ | Wie bereits angesprochen, senkt eine thermische Trennung verschiedener Temperaturbereiche die Transmissions- und gegebenenfalls die Lüftungswärmeverluste. | ||
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+ | Im Rahmen der Grundlagenuntersuchung über Hallenbäder [[http://passiv.de/ | ||
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- | Den höchsten Heizwärmebedarf der unterschiedlichen Zonen in einem Hallenbad weist die Schwimmhalle auf. Hier werden die höchsten Temperaturen (ca. 32°C) gefordert und hohe Luftwechselraten zur Entfeuchtung benötigt. Es muss besondere Sorgfalt auf eine sehr gute Gebäudehülle gelegt werden, da die damit verbundenen hohen Oberflächentemperaturen es ermöglichen, | ||
- | Wie bereits angesprochen, | ||
- | Im Rahmen der Grundlagenuntersuchung über Hallenbäder [[http:// | ||
==== Heizwärmebedarf des Beckenwassers ==== | ==== Heizwärmebedarf des Beckenwassers ==== | ||
- | Auch der Heizwärmebedarf des Beckenwassers lässt sich durch die Feuchte der Hallenluft beeinflussen, | + | Auch der Heizwärmebedarf des Beckenwassers lässt sich durch die Feuchte der Hallenluft beeinflussen, |
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==== Heizwärmebedarf des Trinkwassers ==== | ==== Heizwärmebedarf des Trinkwassers ==== | ||
- | Der Heizwärmebedarf für das Trinkwasser hängt sowohl von der Menge des benötigten Wassers als auch von den Verteilverlusten ab. Wassersparende Armaturen, geregelte Laufzeiten der Duschen sowie gute Dämmung der Leitungen sind Grundlagen zur Optimierung. Besonders hohe Verluste gibt es bei langen Zirkulationsleitungen und -zeiten mit hohen Temperaturen auf Grund von Legionellenprophylaxe.\\ | + | Der Heizwärmebedarf für das Trinkwasser hängt sowohl von der Menge des benötigten Wassers als auch von den Verteilverlusten ab. Wassersparende Armaturen, geregelte Laufzeiten der Duschen sowie gute Dämmung der Leitungen sind Grundlagen zur Optimierung. Besonders hohe Verluste gibt es bei langen Zirkulationsleitungen und -zeiten mit hohen Temperaturen auf Grund von Legionellenprophylaxe. \\ |
+ | \\ | ||
==== Hilfsstrom ==== | ==== Hilfsstrom ==== | ||
- | Der Einsatz von Frequenzumformern für Pumpenmotoren sollte heutzutage selbstverständlich sein. Generell ist auf den Einsatz hocheffizienter Technik, gekoppelt mit einer durchdachten Regelungsstrategie zu achten, um den Hilfsstrombedarf in allen Bereichen zu minimieren. | + | Der Einsatz von Frequenzumformern für Pumpenmotoren sollte heutzutage selbstverständlich sein. Generell ist auf den Einsatz hocheffizienter Technik, gekoppelt mit einer durchdachten Regelungsstrategie zu achten, um den Hilfsstrombedarf in allen Bereichen zu minimieren. |
=== Lüftung === | === Lüftung === | ||
- | Im Bereich der Lüftung bewirkt neben dem Einsatz von effizienten Ventilatoren und Lüftungskanalführungen mit geringem Druckabfall, | + | Im Bereich der Lüftung bewirkt neben dem Einsatz von effizienten Ventilatoren und Lüftungskanalführungen mit geringem Druckabfall, |
- | In Nebenzonen wie Duschen, Umkleiden, Foyer und Personalräumen eignen sich Planungen mit Überströmungen und z.B. einer Feuchte und/oder CO< | + | |
+ | In Nebenzonen wie Duschen, Umkleiden, Foyer und Personalräumen eignen sich Planungen mit Überströmungen und z.B. einer Feuchte und/oder CO< | ||
+ | |||
=== Schwimmbadtechnik === | === Schwimmbadtechnik === | ||
- | Grundlage der Energieeinsparung ist ein möglichst kurzes Rohrnetz mit geringen Druckverlusten. Bei der Optimierung der Pumpen spielt neben der Energieeffizienz der Pumpe selbst vor allem der Einsatzbereich eine große Rolle. Pumpen für die Badewasseraufbereitung müssen oft zwei verschiedene Betriebspunkte abdecken, z.B. Beckenwasserumwälzung und Filterrückspülung. Wenn das dazu führt, dass die Pumpe den Großteil der Zeit mit schlechtem Wirkungsgrad betrieben wird, sollte geprüft werden, ob der Einsatz einer separaten Pumpe zur Filterrückspülung zu einer Energieeinsparung führt. Auch die Messwasserentnahme und deren Rückführung, | + | Grundlage der Energieeinsparung ist ein möglichst kurzes Rohrnetz mit geringen Druckverlusten. Bei der Optimierung der Pumpen spielt neben der Energieeffizienz der Pumpe selbst vor allem der Einsatzbereich eine große Rolle. Pumpen für die Badewasseraufbereitung müssen oft zwei verschiedene Betriebspunkte abdecken, z.B. Beckenwasserumwälzung und Filterrückspülung. Wenn das dazu führt, dass die Pumpe den Großteil der Zeit mit schlechtem Wirkungsgrad betrieben wird, sollte geprüft werden, ob der Einsatz einer separaten Pumpe zur Filterrückspülung zu einer Energieeinsparung führt. Auch die Messwasserentnahme und deren Rückführung, |
=== Beleuchtung === | === Beleuchtung === | ||
- | Die erste und beste Maßnahme zur Energieeinsparung im Bereich der Beleuchtung ist die Tageslichtnutzung. Zu beachten ist, dass höher gelegene Verglasungen mehr zur Tageslichtnutzung beitragen als bodennahe. Bei tiefen Räumen, z.B. Schwimmhallen, | + | Die erste und beste Maßnahme zur Energieeinsparung im Bereich der Beleuchtung ist die Tageslichtnutzung. Zu beachten ist, dass höher gelegene Verglasungen mehr zur Tageslichtnutzung beitragen als bodennahe. Bei tiefen Räumen, z.B. Schwimmhallen, |
=== Sonstige Stromverbraucher === | === Sonstige Stromverbraucher === | ||
- | Um den Stromverbrauch sonstiger Geräte (z.B. Föhn, Getränkeautomat, | + | Um den Stromverbrauch sonstiger Geräte (z.B. Föhn, Getränkeautomat, |
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==== Sonstige Schwimmbadbereiche ==== | ==== Sonstige Schwimmbadbereiche ==== | ||
- | In größeren Bädern gibt es oft zusätzliche Freizeitangebote und damit additive Energieverbraucher (z.B. Küchen, Saunen, Solarien, Wasserattraktionen wie Rutschen etc.). Bei Wasserattraktionen lassen sich, neben einer allgemeinen Optimierung der Pumpen, durch zeitgesteuerte Regelungen (temporärer Betrieb, Gleichzeitigkeiten etc.) der Energieverbrauch und auch die Spitzenstromlasten senken. Saunakabinen sollten entsprechend der hohen Temperaturdifferenz zur Umgebung genügend gedämmt werden, wobei der Boden nicht zu heiß werden darf. Es gibt die Möglichkeit, | + | In größeren Bädern gibt es oft zusätzliche Freizeitangebote und damit additive Energieverbraucher (z.B. Küchen, Saunen, Solarien, Wasserattraktionen wie Rutschen etc.). Bei Wasserattraktionen lassen sich, neben einer allgemeinen Optimierung der Pumpen, durch zeitgesteuerte Regelungen (temporärer Betrieb, Gleichzeitigkeiten etc.) der Energieverbrauch und auch die Spitzenstromlasten senken. Saunakabinen sollten entsprechend der hohen Temperaturdifferenz zur Umgebung genügend gedämmt werden, wobei der Boden nicht zu heiß werden darf. Es gibt die Möglichkeit, |
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===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ||
- | Der Energieverbrauch von Hallenbädern ist bekanntermaßen sehr hoch, aber es gibt auch ein enormes Einsparpotential. Erste Ansatzpunkte und Zusammenhänge wurden in diesem Beitrag aufgezeigt und sollen als Hilfestellung für Planer und Architekten dienen. Diese Erkenntnisse basieren zunächst auf Berechnungen und Erfahrungen aus den laufenden Planungsprozessen zweier Pilotprojekte. Anhand von Monitorings dieser Projekte, überprüft das Passivhaus Institut die Wirksamkeit der jeweils umgesetzten Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs nach Fertigstellung der Bäder und bewertet diese. Lesen Sie dazu auch den Artikel [[:beispiele: | + | Der Energieverbrauch von Hallenbädern ist bekanntermaßen sehr hoch, aber es gibt auch ein enormes Einsparpotential. Erste Ansatzpunkte und Zusammenhänge wurden in diesem Beitrag aufgezeigt und sollen als Hilfestellung für Planer und Architekten dienen. Diese Erkenntnisse basieren zunächst auf Berechnungen und Erfahrungen aus den laufenden Planungsprozessen zweier Pilotprojekte. Anhand von Monitorings dieser Projekte, überprüft das Passivhaus Institut die Wirksamkeit der jeweils umgesetzten Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs nach Fertigstellung der Bäder und bewertet diese. Lesen Sie dazu auch den Artikel [[beispiele: |
- | Neben der Energieeinsparung schafft der Passivhausansatz mit seiner hochgedämmten, | + | |
- | Zur Finanzierung, | + | Neben der Energieeinsparung schafft der Passivhausansatz mit seiner hochgedämmten, |
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+ | Zur Finanzierung, | ||
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===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== | ||
- | |**[[http:// | + | |** [[http:// |
- | |**Brockmann 2010** |Brockmann, Michael: Energieeinsparcontracting der Bremer Bäder (Seminar Energie- und Ressourceneinsparung, | + | |**Brockmann 2010**|Brockmann, |
- | |**Gagge1986** |Gagge, A.P., A.P.Fobelets, | + | |**Gagge1986**|Gagge, |
- | |**VDI 2089** |Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern.| | + | |**VDI 2089**|Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern.| |
- | |**ASHRAE2005** |American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE): ASHRAE 2005 Fundamentals.| | + | |**ASHRAE2005**|American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE): ASHRAE 2005 Fundamentals.| |
- | |**Heiden/ | + | |**Heiden/ |
- | |**[[http:// | + | |**[[http:// |
- | |**[[http:// | + | |**[[http:// |
- | |**[[http:// | + | |**[[http:// |
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====== Siehe auch ====== | ====== Siehe auch ====== | ||
- | [[.: | + | [[planung: |
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+ | [[planung: | ||
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+ | [[beispiele: | ||
- | [[.:bambados|]] | + | [[planung:passivhaus_nichtwohngebaeude|Übersicht]] der Passipedia-Artikel zu Nichtwohngebäuden im Passivhaus-Standard |
- | [[:beispiele: | + | [[beispiele: |
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planung/passivhaus_nichtwohngebaeude/passivhaus_schwimmbaeder/einleitung.txt · Zuletzt geändert: 2023/10/30 14:26 von mpatyna