planung:passivhaus_nichtwohngebaeude:passivhaus_schulen
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| planung:passivhaus_nichtwohngebaeude:passivhaus_schulen [2013/04/12 16:19] – cweber | planung:passivhaus_nichtwohngebaeude:passivhaus_schulen [2021/11/23 15:37] (aktuell) – [Literatur] yaling.hsiao@passiv.de | ||
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| Im Folgenden stellen wir Empfehlungen zusammen, auf deren Basis mit vertretbarem Aufwand die Kriterien für ein Passivhaus erfüllt werden können. Diese Empfehlungen sind keine Anforderungen – von den Empfehlungen kann abgewichen werden, dann muss aber in aller Regel an anderer Stelle eine kompensierende Maßnahme erfolgen. Ausschlaggebend für das Erreichen des Passivhaus-Standards ist letztendlich die Rechnung mit dem PHPP. | Im Folgenden stellen wir Empfehlungen zusammen, auf deren Basis mit vertretbarem Aufwand die Kriterien für ein Passivhaus erfüllt werden können. Diese Empfehlungen sind keine Anforderungen – von den Empfehlungen kann abgewichen werden, dann muss aber in aller Regel an anderer Stelle eine kompensierende Maßnahme erfolgen. Ausschlaggebend für das Erreichen des Passivhaus-Standards ist letztendlich die Rechnung mit dem PHPP. | ||
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| Die Wärmedämmung sollte das übliche Passivhausniveau erreichen (um **0,1 bis 0,15 W/ | Die Wärmedämmung sollte das übliche Passivhausniveau erreichen (um **0,1 bis 0,15 W/ | ||
| * Je kompakter das Gebäude ist, desto weniger streng sind die Anforderungen an die Dämmstärke. | * Je kompakter das Gebäude ist, desto weniger streng sind die Anforderungen an die Dämmstärke. | ||
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| * U-Werte von 0,2 W/(m²K) sollte man allerdings bei opaken Bauteilen ohne Not nicht unterschreiten, | * U-Werte von 0,2 W/(m²K) sollte man allerdings bei opaken Bauteilen ohne Not nicht unterschreiten, | ||
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| * Einzel-U-Werte sehr kleiner opaker Teilflächen sollten auf keinen Fall 0,35 W/(m²K) überschreiten (Bauphysik an Anschlüssen).\\ | * Einzel-U-Werte sehr kleiner opaker Teilflächen sollten auf keinen Fall 0,35 W/(m²K) überschreiten (Bauphysik an Anschlüssen).\\ | ||
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| ===== Wärmerückgewinnung ===== | ===== Wärmerückgewinnung ===== | ||
| - | Eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung aus der Abluft ist gerade bei Passivhaus-Schulgebäuden unverzichtbar (**Wärmebereitstellungsgrade um 80%** und spezifischer **Strombedarf für Luftförderung bei Auslegungsbedingungen um 0,4 Wh/m³ geförderter Luft**). Der Frischluftvolumenstrom ist so hoch, dass er sonst zu bedeutenden Wärmeverlusten in der Heizperiode führt. Mit hygienisch ausreichender Fensterlüftung ist unter mitteleuropäischen Klimabedingungen keine Passivhausschule | + | Eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung aus der Abluft ist gerade bei Passivhaus-Schulgebäuden unverzichtbar (**Wärmebereitstellungsgrade um 80%** und spezifischer **Strombedarf für Luftförderung bei Auslegungsbedingungen um 0,4 Wh/m³ geförderter Luft**). Der Frischluftvolumenstrom ist so hoch, dass er sonst zu bedeutenden Wärmeverlusten in der Heizperiode führt. Mit hygienisch ausreichender Fensterlüftung ist unter mitteleuropäischen Klimabedingungen keine Passivhaus-Schulen |
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| Eine Beheizung der Klassenräume über die Zuluft kann gruppenweise – z.B. für eine Fassadenseite – erfolgen. Damit wird auch zugleich eine zentral gesteuerte **morgendliche Anheizung während der Vorspülphase** möglich. Für Abschätzungen bei Extremlagen in einer Raumgruppe steht im [[Beispiele: | Eine Beheizung der Klassenräume über die Zuluft kann gruppenweise – z.B. für eine Fassadenseite – erfolgen. Damit wird auch zugleich eine zentral gesteuerte **morgendliche Anheizung während der Vorspülphase** möglich. Für Abschätzungen bei Extremlagen in einer Raumgruppe steht im [[Beispiele: | ||
| - | Die Beheizung über die Zuluft ist jedoch nicht zwingend für Passivhäuser: | + | Die Beheizung über die Zuluft ist jedoch nicht zwingend für Passivhäuser: |
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| Der sommerliche Wärmeschutz muss gerade bei Schulen besondere Beachtung finden. Im Zweifel wird eine thermische Gebäudesimulation empfohlen. Bei Schulen werden i.A. hohe Verglasungsflächenanteile in den Fassaden erreicht. | Der sommerliche Wärmeschutz muss gerade bei Schulen besondere Beachtung finden. Im Zweifel wird eine thermische Gebäudesimulation empfohlen. Bei Schulen werden i.A. hohe Verglasungsflächenanteile in den Fassaden erreicht. | ||
| * Eine Verschattung der im Sommer hohen solaren Lasten ist in der Regel unverzichtbar (Ausnahme nur bei Nordorientierung). | * Eine Verschattung der im Sommer hohen solaren Lasten ist in der Regel unverzichtbar (Ausnahme nur bei Nordorientierung). | ||
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| * In aller Regel wird ein temporärer Sonnenschutz erforderlich sein. | * In aller Regel wird ein temporärer Sonnenschutz erforderlich sein. | ||
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| * Ebenfalls unverzichtbar bei Schulgebäuden ist eine ausreichende Nachtlüftung in Hitzeperioden (mindestens 2 h< | * Ebenfalls unverzichtbar bei Schulgebäuden ist eine ausreichende Nachtlüftung in Hitzeperioden (mindestens 2 h< | ||
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| * Diese ist u.U. auch mit der/den in Bypassstellung betriebenen Lüftungsanlage(n) möglich. | * Diese ist u.U. auch mit der/den in Bypassstellung betriebenen Lüftungsanlage(n) möglich. | ||
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| * Alternativ dazu ist eine Bauteiltemperierung möglich.\\ | * Alternativ dazu ist eine Bauteiltemperierung möglich.\\ | ||
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| - | ===== Passivhausschulen | + | ===== Passivhaus-Schulen |
| Im Zuge des Arbeitskreises stellte sich heraus, dass Passivhaus-Schulgebäude mit Hilfe des PHPP projektiert werden können und dass dabei – bis auf klar umrissene Besonderheiten – die **gleichen Schwerpunkte** beachtet werden müssen wie bei Wohn- oder Verwaltungsbauten mit Passivhaus-Standard. | Im Zuge des Arbeitskreises stellte sich heraus, dass Passivhaus-Schulgebäude mit Hilfe des PHPP projektiert werden können und dass dabei – bis auf klar umrissene Besonderheiten – die **gleichen Schwerpunkte** beachtet werden müssen wie bei Wohn- oder Verwaltungsbauten mit Passivhaus-Standard. | ||
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| **[Bretzke 2005]** Bretzke, A.: Planung und Bau der Passivhaus Grundschule Kalbacher Höhe 15, Frankfurt am Main, 2005: {{: | **[Bretzke 2005]** Bretzke, A.: Planung und Bau der Passivhaus Grundschule Kalbacher Höhe 15, Frankfurt am Main, 2005: {{: | ||
| - | **[Peper 2007]** Søren Peper, Oliver Kah, Rainer Pfluger, Jürgen Schnieders: | + | **[Peper 2007]** Søren Peper, Oliver Kah, Rainer Pfluger, Jürgen Schnieders: |
| **[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007. Siehe die Seite [[Planung: | **[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007. Siehe die Seite [[Planung: | ||
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