planung:luftdichtheit:grundprinzipien
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planung:luftdichtheit:grundprinzipien [2014/05/22 09:58] – cbaumgaertner | planung:luftdichtheit:grundprinzipien [2020/10/07 10:46] – gelöscht naman.sukhija@passiv.de | ||
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- | ====== Grundlagenwissen Luftdichtheit und Luftdichtheitsmessung ====== | ||
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- | ===== Wie und warum luftdicht? ===== | ||
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- | Das Durchströmen von Luft durch Fugen und Ritzen der Gebäudehülle hat viele Nachteile. So entsteht ein hoher Prozentsatz aller Bauschäden durch undichte Gebäudehüllen. Der Schallschutz wird vermindert, Zugluft erzeugt bei den Bewohnern Unbehagen und überflüssig hohe Wärmeverluste entstehen. | ||
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- | Daher wird schon seit vielen Jahren auch im gültigen Normenwerk verlangt, dass Gebäude-Außenhüllen luftdicht sein müssen. Die immer noch verbreitete gegenteilige Position wird durch die fehlgeleitete Vorstellung genährt, dass durch Gebäudefugen eine Be- und Entlüftung von Wohnungen gewährleistet werden könnte. Dabei ist aber eine große Abhängigkeit des Luftaustauschs durch den aktuellen Winddruck und den momentanen Temperaturauftrieb in einem extrem weiten Bereich vorhanden. Sogar sehr undichte Altbauten zeigen, dass es bei mäßigem Wind bereits beträchtlich zieht, bei quasi windstillen, | ||
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- | Diese Grundlage gilt für Neu- wie für Altbauten. In energieeffizienten Gebäuden ist die erhöhte Luftdichtheit besonders wichtig. Der hygienisch notwendige Luftwechsel wird mit einer Lüftungsanlage sichergestellt. Fugenlüftung stört dann allenfalls und würde die Wärmeverluste beträchtlich erhöhen - denn für die durch Fugen durchtretende Luft ist die Wärmerückgewinnung unwirksam. | ||
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- | Die Vorteile der Luftdichtheit sind insbesondere: | ||
- | * Vermeidung von feuchtebedingten Bauschäden | ||
- | * Vermeiden von Zugluft und Fußkälte | ||
- | * Vermeiden von hohen Infiltrationswärmeverlusten | ||
- | * Verbesserung des Schallschutzes | ||
- | * Verbesserte Innenraumluftqualität (z.B. Verhinderung der Radonbelastung aus dem Erdreich) | ||
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- | Eine ausreichende Luftdichtheit ist die Grundlage für: | ||
- | * den Einsatz einer regelbaren bedarfsorientierten Lüftung (Funktion mit gerichteter Durchströmung) und | ||
- | * die Funktion der Wärmedämmung ohne Luftdurchströmung. | ||
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- | Dabei ist es notwendig die Begriffe eindeutig zu verwenden: Die __Wind__dichtung eines Bauteils schützt vor einer Außenluft-Strömung durch die Wärmedämmung. Diese führt sonst zur Störung der Dämmfunktion und damit zu erhöhten Energieverbräuchen. Die hier behandelte __Luft__dichte ist damit nicht zu verwechseln; | ||
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- | Bei der __Wind__dichtheit handelt es sich demnach um einen völlig anderen Sachverhalt als bei der __Luft__dichtheit, | ||
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- | ===== Prüfung der Luftdichtheit (Dichtheitsmessung) ===== | ||
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- | Die Dichtheit eine Gebäudes kann mittels eines Drucktest (Dichtheitsmessung oder „Blower Door Test“) festgestellt werden. Die gesamte Restleckage eines Hauses wird mit der Messung bestimmt. Für den Test wird in eine Tür- oder Fensteröffnung ein Gebläse eingebaut, mit welchem im ganzen Haus Unter- und danach Überdruck erzeugt wird. Mittels der Messvorrichtung am Gebläse wird bei Über- und Unterdrücken der geförderte Volumenstrom bei 10 bis ca. 70 Pa Druckdifferenz gemessen und ausgewertet. Daraus wird dann als charakteristische Wert der Volumenstrom bei einer Druckdifferenz von 50 Pa ermittelt [[Planung: | ||
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- | Als Ergebnis wird die Leckagerate n< | ||
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- | Drucktestergebnisse von unsanierten Altbauten liegen häufig in der Größenordnung zwischen 3 und 6 h< | ||
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- | Bei fachgerechter Planung der Luftdichtheit und professioneller Ausführung unter Verwendung von geeigneten Materialien kann davon ausgegangen werden, dass die hohen Dichtheitswerte dauerhaft für ein Gebäude bestehen bleiben [[Planung: | ||
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- | ===== Luftdichtheitsmessung bei Sanierungsvorhaben ===== | ||
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- | Je nach Umfang der Sanierungsvorhabens (Teil- oder Vollsanierung) wird die Luftdichtheit des Gebäudes ergänzt oder ganz neu geplant. Zumindest bei Vollsanierungsvorhaben ist es sinnvoll und hilfreich die **Luftdichtheit vor und nach den Sanierungsarbeiten festzustellen**. Mit der Messung vor Beginn der Sanierungsarbeiten (sog. Erst- oder Vorabmessung) können Problembereiche überprüft bzw. festgestellt werden, bei denen die Luftdichtheit ggf. nicht ausreichend ist. Diese Erkenntnisse sollten dann in die Planung der Luftdichtheit einfließen. | ||
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- | __Beispiel: | ||
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- | Mit der Erstmessung wird gleichzeitig der Ausgangswert des Vorhabens dokumentiert mit dem sich dann die realisierte Verbesserung zur Messung nach der Sanierung feststellen lässt. Dabei muss für die Planung schon bei der Erstmessung untersucht werden, welche Bauteile die luftdichte Ebene darstellen. Wenn sich diese bereichsweise als ausreichend luftdicht erweisen (z.B. intakter Innenputz) können sie in das neue Konzept übernommen werden.\\ | ||
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- | ==== Durchführungshinweise ==== | ||
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- | Wenn bei einem Gebäude eine besonders niedrige Luftdichtheit zu erwarten ist (viele Leckagen), bzw. es sich um ein besonders großes Gebäude handelt, kann der Drucktest mit mehreren Gebläsen durchgeführt werden. Nach der Norm [[Planung: | ||
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- | Um das zu untersuchende Volumen zu verringern ist es bei Luftdichtheitsmessung von großen Gebäuden auch möglich das Gebäude in Teilabschnitten zu untersuchen. Dazu muss geprüft werden, ob eine Aufteilung in zwei oder mehr Zonen technisch umsetzbar ist. In vielen Fällen wird sich die Trennung nicht 100 % luftdicht ausführen lassen. Dann werden die internen Leckagen mitgemessen und verfälschen den Messwert. Denkbar ist hier der Einsatz von einem weiteren Gebläse um im Restgebäude entsprechend den gleichen Druck aufzubauen („Schutzdruckmessung“). Der Aufwand für die Trennung des Gebäudes kann ggf. sehr groß werden. Diese Methode ist daher nur eingeschränkt zu empfehlen. | ||
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- | Die Messungen sollten im Nutzungszustand des Gebäudes erfolgen. Das bedeutet, dass bei der Gebäudepräparation für die Messung nur Abklebungen von Öffnungen erfolgen dürfen, die auch sonst fest verschlossen sind. Zuluftöffnungen für z.B. eine raumluftabhängige Brennstelle (z.B. Gasetagenheizung oder Kohleofen) dürfen für die Messung nicht verschlossen oder abgeklebt werden. Diese Öffnungen sind im Betrieb notwendig und immer geöffnet; damit haben sie einen Einfluss auf die Luftdichtheit des Gebäudes und damit auf dessen thermische Beurteilung. | ||
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- | Bei der Durchführung der Messung ist es auf jeden Fall angeraten immer eine Unter- UND Überdruckmessreihe durchzuführen um das Gebäudeverhalten besser abzubilden und die Messgenauigkeit zu erhöhen. Der größere Zeitaufwand besteht in der Gebäudepräparation und in der Leckagesuche; | ||
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- | ==== Volumenberechnung ==== | ||
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- | Der bei der Messung festgestellte Leckagevolumenstrom V< | ||
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- | Dieser ist von der Gebäudegröße unabhängig und kann gut zum Vergleich zwischen Gebäuden bzw. vor und nach der Sanierung genutzt werden. Das tatsächlich beheizte Gebäudevolumen berechnet sich aus der beheizten Wohnfläche mal der lichten Raumhöhe. | ||
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- | Bei der Gebäudevolumenberechnung wird das Volumen in einer Wand, welches sich durch den Einbau eines Fensters oder einer Tür ergibt, nicht berücksichtigt. Auch bei abgehängten Decken wird nur das lichte Maß bis zur Abhängung berücksichtigt. Dies gilt unabhängig davon wie luftdicht die Abhängung ausgeführt ist. Diese Vereinbarung in Ergänzung der Norm [[Planung: | ||
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- | Unterzüge, sichtbare Sparren etc. werden nicht zum Abzug gebracht. Volumen unter Dachschrägen etc. werden mit ihrer tatsächlichen Größe berücksichtigt. Befinden sich Treppenräume innerhalb der luftdichten Ebene werden diese ebenfalls mit ihrer Grundfläche und der lichten Höhe ohne Berücksichtigung der Treppe selber angesetzt. Das bedeutet, dass das Volumen der Treppenstufen nicht vom Gebäudevolumen abgezogen wird (Vereinfachung der Berechnung). | ||
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- | Sollten bei einer Messung nach der Sanierung z.B. der Fußbodenaufbau bzw. die abgehängte Decke noch nicht oder noch nicht vollständig vorhanden sein, wird trotzdem das Volumen des fertigen Zustandes angesetzt. | ||
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- | Das Volumen muss dabei vom Prüfer selber ermittelt und nachvollziehbar dokumentiert werden oder die verwendete Berechnung eines Dritten muss überprüft werden. Die raumweise Aufstellung muss in beiden Fällen dem Prüfprotokoll beigefügt werden, wobei die Quelle für die Maße angegeben werden sollte. | ||
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- | Bei großen Gebäuden (ab ca. 4000 m³) wird es aufgrund des günstiger werdenden A/ | ||
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- | Zur Kalkulation der in einem großen Gebäude für die Messung benötigten Luftfördereinrichtungen (Ventilatoren) ist der q< | ||
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- | Die Berechnung der Hüllfläche ist in [[Planung: | ||
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- | | ^V\\ [m< | ||
- | ^Gebäude 1| | ||
- | ^Gebäude 2| | ||
- | ^Gebäude 3| 4 080 | ||
- | ^Gebäude 4| 9 000 | ||
- | ^Gebäude 5| 25 200 | ||
- | ^Gebäude 6| 62 500 | ||
- | //**Tabelle 1: Daten der 6 Gebäude zur Darstellung in Abbildung 2.**//\\ | ||
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- | ===== Prinzipien für die Planung der Luftdichtheit ===== | ||
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- | Zur Realisierung einer luftdichten Gebäudehülle gibt es zwei zentrale Planungsgrundlagen (nach [[planung: | ||
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- | ^1. **„Stiftregel“**: | ||
- | \\ | ||
- | ^2. Es muss **__eine__ einzige durchgehende Dichtebene** geben. Undichtheiten können NICHT durch eine weitere Dichtebene an vor- oder nachgelagerter Stelle (z.B. doppelte Lippendichtungen an Fenstern, Windfangtür hinter der Haustür) behoben werden. Deutlich wird dies durch folgenden Vergleich: Ein Leck in einem Wassereimer wird nicht dadurch behoben, dass dieser in einen zweiten, ebenfalls defekten Eimer hineingestellt wird. ^\\ | ||
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- | Für die erfolgreiche Planung der Luftdichtheit - egal ob für einen Neubau oder eine Altbausanierung - helfen neben dem Grundprinzip die folgende Leitlinien (nach [[planung: | ||
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- | * **Einfachheit**: | ||
- | * Möglichst **große geschlossene Flächen** mit einer einzigen, einfachen Grundkonstruktion. | ||
- | * Auswahl **zuverlässiger und bewährter Grundkonstruktionen** – es müssen keine völlig neuartigen oder exotischen Dichtprinzipien entwickelt werden. | ||
- | * **Prinzipientreue** bei der Planung von Anschlüssen. | ||
- | * Grundsätzlich sollten **Durchdringungen** der dichtenden Hülle **vermieden** bzw. minimiert werden.\\ | ||
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- | ===== Grundlagen der Planung ===== | ||
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- | Während der Planung der Luftdichtheit müssen die drei baulichen Elemente unterschieden und berücksichtigt werden: | ||
- | - Konstruktionen für die Luftdichtheit in der **Regelfläche**, | ||
- | - Luftdichte **Verbindungen** von Bauteilen (entlang einer „Linie“) und | ||
- | - Luftdichtheit bei **Durchstoßungen** von Bauteilen bzw. in Ecken von mehr als zwei aneinanderstoßenden Bauteilen (in einem „Punkt“).\\ | ||
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- | ==== Luftdichtheit in der Fläche ==== | ||
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- | In der Planung muss für jedes Außenbauteil eindeutig spezifiziert werden was genau die luftdichte Schicht darstellt. Dabei ist nicht entscheidend, | ||
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- | Die Festlegung der exakt definierten luftdichten Ebene in der Fläche richtet sich nach den eingesetzten Materialien, | ||
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- | - PE-Folien / Armierte Baupappen | ||
- | - Innenputz | ||
- | - Beton | ||
- | - Holzwerkstoffplatten | ||
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- | Luftdichtheitskonzepte jeder Art sind immer eine Kombination dieser Materialien. Es muss in der Praxis prinzipiell möglich sein, die jeweiligen Materialien entweder weitgehend fugenfrei zu verarbeiten oder die Stoßstellen mit vertretbarem Aufwand dauerhaft wirksam abdichten zu können. | ||
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- | Beim **Massivbau** wird im Normalfall der Innenputz als luftdichte Ebene verwendet. Der durchgehende Putz wird benötigt, da unverputztes Mauerwerk generell nicht luftdicht ist. Der nicht unterbrochene Innenputz muss von Rohdecke bis ganz auf den Rohfußboden (vor Einbringung des Estrichs!) gezogen und kraftschlüssig verbunden werden. Abweichend von den üblichen Verputzarbeiten ist es dabei wichtig, dass auch „nicht sichtbare Bereiche“, | ||
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- | Im **Leicht- oder Mischbau** kommen als luftdichte Ebene Holzspan-, Sperrholz-, OSB- und Holzhartfaserplatten zum Einsatz. Im Normalfall werden diese auf einer Konterlattung montiert und müssen anschließend an den Stößen luftdicht abgeklebt oder verbunden werden. Dafür stehen vorgefertigte Folien und Pappstreifen und Klebebänder zur Verfügung. | ||
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- | Eine zuverlässige Lösung im Leichtbau ist die „Doppelnutzung“ der Dampfbremse [[Planung: | ||
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- | ==== Luftdichte linienförmige Anschlüsse ==== | ||
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- | Sind während der Planung die Basisabdichtungen in der Fläche ausgewählt, | ||
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- | In der Veröffentlichung [[Planung: | ||
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- | === Beispiel: Einbau eines Fenster- oder Türrahmens in eine gemauerte Außenwand: === | ||
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- | __Häufiger Fehler:__ Es wird versucht, den Rahmen durch Bauschaum, Ausstopfen, Dichtbänder oder Klebebänder „dicht“ an das Rohbaumauerwerk anzuschließen. Dies kann nicht gelingen und das ist nicht eine Frage des verwendeten Materials, sondern ein Fehler bei der Identifikation der Luftdichtheitsebenen: | ||
- | \\ | ||
- | __Richtiges Vorgehen:__ | ||
- | - Identifikation der luftdichten Ebenen der anschließenden Bauteile, das sind z.B.:\\ Beim Rahmen: die Rahmeninnenoberfläche.\\ Beim Außenmauerwerk: | ||
- | - Luftdichter Anschluss dieser luftdichten Ebenen aneinander.\\ | ||
- | Da sich Rahmen und Putz infolge unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten und infolge mechanischer Beanspruchung (Last des Fenster- oder Türflügels beim Öffnen) gegeneinander bewegen können, muss der luftdichte Anschluss Relativbewegungen von bis zu ca. 2 mm ohne zu Reißen aufnehmen können. Ein direktes Einputzen des Rahmens scheidet daher als Lösung aus. Sichere Lösungen sind: | ||
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- | **I.** Ein am Rahmen aufgeklebtes überputzbares und am Putz sicher haftendes Klebeband, das auf den Rahmen aufgeklebt und später eingeputzt wird (flieskaschiertes Klebeband).\\ | ||
- | **II.** Eine auf den Rahmen aufgeklebte Anputzleiste („Apu-Leiste“) mit luftdichter elastischer Dichteinlage und ausreichendem Dichtungsspiel (≥ 2 mm), deren feste Seite als Putzschiene durchgehend in den Innenputz eingeputzt wird.\\ | ||
- | **III.** Durch eine in ≥ 8 mm Abstand vom Fensterrahmen gesetzte Putzendschiene entsteht eine definierte Fuge zwischen Putzschienenkante und dem Rahmen. In diese Fuge wird ein (z.B. textiles oder papiernes) Band zur Haftverhinderung auf das Mauerwerk der Laibung eingelegt. Dann wird der Raum zwischen Putzendschiene und Rahmen mit elastischer Fugenmasse (Silikon oder Acrylfugenmasse) verfugt, so, dass die Fugenmasse an der Putzendschiene und am Rahmen haftet (Zweiflankenhaftung).\\ | ||
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- | Durch diesen in dem Bespiel aus [[Planung: | ||
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- | ===== Durchdringungen der luftdichten Ebene ===== | ||
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- | Nach den Bemühungen um eine geschlossene luftdichte Ebene ist es selbstverständlich, | ||
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- | In der Praxis eines Neubaus wie auch bei der Sanierung müssen daher folgende Punkte für die Realisierung einer gut luftdichten Gebäudehülle besonders beachtet werden: | ||
- | * Vorplanung | ||
- | * Gewerkkoordination (Reihenfolge) | ||
- | * Zeitplanung | ||
- | * Ausführungskontrolle\\ | ||
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- | ==== Siehe auch ==== | ||
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planung/luftdichtheit/grundprinzipien.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/01 15:22 von wfeist