grundlagen:strahlungsgesetze
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=====PLANCKsches Strahlungsgesetz===== | =====PLANCKsches Strahlungsgesetz===== | ||
- | Das Emissionsspektrum des idealen Wärmestrahlers (Strahlungsintensitätsverteilung aufgetragen über der Wellenlänge der Strahlung) wurde in der Physik erst sehr spät erklärt. Das fundamentale Gesetz ist das Planck’sche Strahlungsgesetz. Es gibt an, welche Strahlungsintensität $\dot{q}_{\lambda S}$ ein idealer Temperaturstrahler der Temperatur $T$ bei der Wellenlänge $\lambda$ abstrahlt. Das Gesetz selbst beruht auf geradezu revolutionären Erkenntnissen von M. Planck: Um dieses Gesetz | + | Das Emissionsspektrum des idealen Wärmestrahlers (Strahlungsintensitätsverteilung aufgetragen über der Wellenlänge der Strahlung) wurde in der Physik erst sehr spät erklärt. Das fundamentale Gesetz ist das Planck’sche Strahlungsgesetz. Es gibt an, welche Strahlungsintensität $\dot{q}_{\lambda S}$ ein idealer Temperaturstrahler der Temperatur $T$ bei der Wellenlänge $\lambda$ abstrahlt. Das Gesetz selbst beruht auf geradezu revolutionären Erkenntnissen von M. Planck((Niemand muss dieses Gesetz auswendig lernen - wir führen es hier auf, weil es die Grundlage für alle weiteren Gesetzmäßigkeiten der Wärmestrahlung ist. Dieses Gesetz selbst ist tatsächlich gar nicht so extrem schwer herzuleiten (und damit dann auch zu verstehen), ein wenig Zeit muss dafür aber schon genommen werden. Für die Bauphysik ist es nicht essentiell, das anzugehen - ich empfehle es aber jeder/m, denn es ist ein richtig gutes Gefühl, diesen Zusammenhang richtig verstanden zu haben.)): Um dieses Gesetz |
${\displaystyle \dot{q}_{\lambda s}= \frac{2 \pi h c^2}{\lambda^5}\frac{1}{e^{\frac{hc}{\lambda k T}}-1} | ${\displaystyle \dot{q}_{\lambda s}= \frac{2 \pi h c^2}{\lambda^5}\frac{1}{e^{\frac{hc}{\lambda k T}}-1} | ||
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- | {{ : | + | {{ : |
Die spektrale spezifische Ausstrahlung wird sowohl für extrem kurze wie für extrem lange Wellenlängen verschwindend gering. Sie hat ein Maximum, das je nach Temperatur bei verschiedenen Wellenlängen $\lambda_{max}(T)$ liegt. \\ | Die spektrale spezifische Ausstrahlung wird sowohl für extrem kurze wie für extrem lange Wellenlängen verschwindend gering. Sie hat ein Maximum, das je nach Temperatur bei verschiedenen Wellenlängen $\lambda_{max}(T)$ liegt. \\ | ||
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=====Das STEFAN-BOLTZMANNsche Strahlungsgesetz===== | =====Das STEFAN-BOLTZMANNsche Strahlungsgesetz===== | ||
- | Wenn uns nur die gesamte Strahlungsintensität, | + | Wenn uns nur die gesamte Strahlungsintensität, |
${\displaystyle \dot{q}=\sigma T^4 }$ | ${\displaystyle \dot{q}=\sigma T^4 }$ | ||
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Die Kernaussage: | Die Kernaussage: | ||
- | |Die Fläche unter der wellenlängenspezifischen\\ spektralen Ausstrahlung nimmt mit der vierten (!)\\ Potenz der Temperatur des Strahlers zu.\\ Hier für Temperaturen von:\\ \\ 27 °C (gelb, 459 W/ | + | |Die Fläche unter der wellenlängenspezifischen\\ spektralen Ausstrahlung nimmt mit der vierten (!)\\ Potenz der Temperatur des Strahlers zu.\\ Hier für Temperaturen von:\\ \\ |
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$\lambda_{max} \cdot{T} = \text{const}~~~~~~(= 2, | $\lambda_{max} \cdot{T} = \text{const}~~~~~~(= 2, | ||
- | Beispiele: | + | Mit zunehmender Temperatur verlagert sich die Ausstrahlung zu immer höheren Frequenzen, also kürzeren Wellenlängen. Für das Maximum der Planckkurve gilt das oben dargestellte Wiensche Verschiebungsgesetz. Das war empirisch schon vor Plancks Formel bekannt, die jedoch gibt das Maximum völlig korrekt wieder. |
- | Sonne: Oberflächentemperatur 5800 K, Maximum der Ausstrahlung bei 500 nm\\ | + | ^Beispiel ^ (Oberflächen-)\\ Temperatur^ |
- | Heizstrahler: | + | |Sonne: | 5800 K| |
+ | |Heizstrahler: | ||
+ | |Innenwand: | 295 K| 9,8 µm| | ||
+ | |Tiefkühltruhe: | ||
+ | |flüssiger Stickstoff: | 77 K| 38 µm| | ||
+ | |James Webb Space Telescope\\ MIDI-Instrument: | ||
+ | |flüssiges Helium: | 4,15 K| 698 µm| | ||
+ | |Tiefen des Weltalls,\\ kosmischer Mikrowellen-Hintergrund: | ||
- | Für reale Körper ist die spezifische Ausstrahlung $\dot{q}_\lambda $ bei jeder Wellenlänge | + | |
+ | =====Der Emissionsgrad===== | ||
+ | Es geht weiterhin um die Eigenstrahlung auf Grund der Wärmebewegung im Körper: | ||
| | ||
- | Grauer Körper: Grobe Näherung für einen nicht-schwarzen Körper. Er ist durch ein konstantes (von der Wellenlänge unabhängiges) Emissionsvermögen gekennzeichnet. Für einen grauen Körper gilt. | + | ${\displaystyle \varepsilon(\lambda):=\frac{\dot{q}_\lambda} {\dot{q}_{Schwarzköper}} }$ |
+ | |||
+ | Der Wert von $\varepsilon(\lambda)$ ist immer kleiner (gleich) eins. Ein ' | ||
- | |//Einige Beispiele für (näherungsweise ideale)\\ Strahler mit Temperaturen in °C sowie \\ in Kelvin (K); mit den jeweils zugehörigen\\ Strahlungswärmestromdichten in W/m² und den Wellenlängen\\ der jeweiligen Maxima der Strahlung. \\ In unserer gewohnten Umgebung\\ liegen die Leistungen zwischen um 250 und 1000 W/m².\\ Schon ein rotglühendes Metall (525 °C)\\ strahlt mit um 23 kW/m² ziemlich stark ab.\\ Warum es schmerzt, nahe neben einem\\ geöffneten Töpferofen zustehen (202 kW/m²)\\ wird auch deutlich.\\ Die Nähe der Sonnenoberfläche (63 MW/m²) sollte\\ gemieden werden.\\ Die Abstrahlungsleistung der Haut\\ erscheint auf den ersten Blick sehr hoch -\\ jedoch, es kommt ja ein ähnlich hohe\ß Strahlungsleistung " | + | |//Einige Beispiele für (näherungsweise ideale)\\ Strahler mit Temperaturen in °C sowie \\ in Kelvin (K); mit den jeweils zugehörigen\\ Strahlungswärmestromdichten in W/m² und den Wellenlängen\\ der jeweiligen Maxima der Strahlung. \\ In unserer gewohnten Umgebung\\ liegen die Leistungen zwischen um 250 und 1000 W/m².\\ Schon ein rotglühendes Metall (525 °C)\\ strahlt mit um 23 kW/m² ziemlich stark ab.\\ Warum es schmerzt, nahe neben einem\\ geöffneten Töpferofen zustehen (202 kW/m²)\\ wird auch deutlich.\\ Die Nähe der Sonnenoberfläche (63 MW/m²) sollte\\ gemieden werden.\\ Die Abstrahlungsleistung der Haut\\ erscheint auf den ersten Blick sehr hoch -\\ jedoch, es kommt ja eine ähnlich hohe\\ Strahlungsleistung " |
Ganz allgemein gilt das | Ganz allgemein gilt das | ||
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Die Messung der abgestrahlten Energie erlaubt im Prinzip die Berechnung der Temperatur des Strahlers, vorausgesetzt, | Die Messung der abgestrahlten Energie erlaubt im Prinzip die Berechnung der Temperatur des Strahlers, vorausgesetzt, | ||
Die sogenannte Thermographie (Aufnahmen mit der Infrarotkamera) liefert zwar einen anschaulichen Überblick, bedarf aber zu einer quantitativen Auswertung weitgehende Sachkenntnis. Naive Interpretationen können in die Irre führen. | Die sogenannte Thermographie (Aufnahmen mit der Infrarotkamera) liefert zwar einen anschaulichen Überblick, bedarf aber zu einer quantitativen Auswertung weitgehende Sachkenntnis. Naive Interpretationen können in die Irre führen. | ||
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+ | Eine Tabelle mit Näherungswerten von typischen Emissionsgraden hatten wir schon unter [[grundlagen: | ||
=====Beispiele Temperaturstrahler: | =====Beispiele Temperaturstrahler: |
grundlagen/strahlungsgesetze.1657451028.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/07/10 13:03 von wfeist