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grundlagen:sonne:gesamtenergiedurchlassgrad

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grundlagen:sonne:gesamtenergiedurchlassgrad [2023/10/08 10:33] – [Der Gesamtenergiedurchlassgrad 🌡️] wfeistgrundlagen:sonne:gesamtenergiedurchlassgrad [2024/04/30 22:29] (aktuell) wfeist
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 Der Gesamtenergiedurchlassgrad setzt sich additiv aus zwei Teilen zusammen: Der Gesamtenergiedurchlassgrad setzt sich additiv aus zwei Teilen zusammen:
-  * Dem direkten Strahlungsdurchgang: Das ist der Anteil an der Energie, die als Strahlung unverändert durch das Bauteil hindurchtritt und dadurch dem Raum direkt energetisch zur Verfügung steht - dies ist der mit Mitteln der Optik bestimmbare Strahlungstransmissionsgrad für das gesamte Spektrum, auch der "Energietransmissionsgrad" genannt $\tau_{E}$. Er muss unterscheiden werden vom Transmissionsgrad allein für das visuelle Spektrum $\tau_{vis}$; der wiederum ist entscheidend für das durch die Verglasung im Raum verfügbare Tageslicht((Die beiden Werte können sich sehr stark unterscheiden, große Unterschiede gibt es bei einem sogenannten 'Sonnenschutzglas'; bei einem solchen versucht der Hersteller nämlich, insbesondere die Transmission für den nicht-sichtbaren Anteil der Sonnenstrahlung zu verringern. Etwa die Hälfte der eingestrahlten Energie liegt im nicht sichtbaren langwelligen Infrarot zwischen 780 und rund 2000 nm. Moderne Beschichtungen können diesen Strahlungsanteil weitgehend unterdrücken: das reduziert dann den Energieeintrag ($\tau_{E}$) grob um einen Faktor zwei, während das durchgelassene Tageslicht fast unverändert bleibt. +  * Dem direkten Strahlungsdurchgang: Das ist der Anteil an der Energie, die als Strahlung unverändert durch das Bauteil hindurchtritt und dadurch dem Raum direkt energetisch zur Verfügung steht - dies ist der mit Mitteln der Optik bestimmbare Strahlungstransmissionsgrad für das gesamte Spektrum, der auch **"Energietransmissionsgrad"** genannt $\tau_{E}$ wird. Er muss unterscheiden werden vom Transmissionsgrad allein für das visuelle Spektrum $\tau_{vis}$; der wiederum ist entscheidend für das durch die Verglasung im Raum verfügbare Tageslicht((Die beiden Werte können sich sehr stark unterscheiden, große Unterschiede gibt es bei einem sogenannten 'Sonnenschutzglas'; bei einem solchen versucht der Hersteller nämlich, insbesondere die Transmission für den nicht-sichtbaren Anteil der Sonnenstrahlung zu verringern. Etwa die Hälfte der eingestrahlten Energie liegt im nicht sichtbaren langwelligen Infrarot zwischen 780 und rund 2000 nm. Moderne Beschichtungen können diesen Strahlungsanteil weitgehend unterdrücken: das reduziert dann den Energieeintrag ($\tau_{E}$) grob um einen Faktor zwei, während das durchgelassene Tageslicht fast unverändert bleibt. 
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-  * Der [[indirekte Waermezufuhr|indirekten Wärmezufuhr]]: In diesem Fall wird die Strahlung bereits irgendwo innerhalb des betreffenden Bauteils absorbiert - die Strahlung selbst gelangt dabei nicht in den Raum. Das Bauteil wird jedoch an der betreffenden Stelle erwärmt und dadurch reduziert sich der Wärmeverluststrom durch das Bauteil, bei hoher Einstrahlung kann der Nettoverlust sogar Null und es kann sogar zu einem Netto-Wärmestrom nach innen kommen. +  * Der **[[indirekte Waermezufuhr|indirekten Wärmezufuhr]]**: In diesem Fall wird die Strahlung bereits irgendwo innerhalb des betreffenden Bauteils absorbiert - die Strahlung selbst gelangt dabei nicht in den Raum. Das Bauteil wird jedoch an der betreffenden Stelle erwärmt und dadurch reduziert sich der Wärmeverluststrom durch das Bauteil, bei hoher Einstrahlung kann der Nettoverlust sogar Null und es kann sogar zu einem Netto-Wärmestrom nach innen kommen. 
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 |**2-VAC**\\ verbesserte 2-Scheiben low-e \\ Vakuum-Verglasung 0,5 mm Vakuum | 0,53 | 0,75 | |**2-VAC**\\ verbesserte 2-Scheiben low-e \\ Vakuum-Verglasung 0,5 mm Vakuum | 0,53 | 0,75 |
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-Die folgende Abbildung zeigt die Abhängigkeit der Transmission((direkter Strahlungsdurchlast $\tau_E$)) vom Einfallswinkel. Bis zu etwa 40° Abweichung von einem ideal senkrechten Einfall fallen die Werte gegenüber $\tau_\perp$ nur geringfügig ab, gehen dann aber spürbar zurück. \\ +Die folgende Abbildung zeigt die Abhängigkeit der Transmission((direkter Strahlungsdurchlass $\tau_E$)) vom Einfallswinkel. Bis zu etwa 40° Abweichung von einem ideal senkrechten Einfall fallen die Werte gegenüber $\tau_\perp$ nur geringfügig ab, gehen dann aber spürbar zurück. \\ 
  
  
 {{:grundlagen:sonne:tau_e_verglasungen.png?489|}}\\  {{:grundlagen:sonne:tau_e_verglasungen.png?489|}}\\ 
 Verlauf der Einfallswinkel-Abhängigkeit der Energietransmission $\tau_\perp$ von Verglasungen [eigene Berechnungen].\\ \\  Verlauf der Einfallswinkel-Abhängigkeit der Energietransmission $\tau_\perp$ von Verglasungen [eigene Berechnungen].\\ \\ 
-Das nächste Diagramm zeigt nun die Einfallswinkel-Abhängigkeit des Gesamtenergie-Durchlassgrades $g_\perp$. Dieser ist um den indirekten Strahlungseintrag erhöht: Insbesondere bei den Mehrscheibenverglasungen ist der Unterschied zur alleinigen Berücksichtigung der direkten Transmission bedeutend. Auch hier sind die Abweichungen bis zu etwa 40° nur gering gegenüber idealen Einfall. Für eine Südfassade kommt uns das im Sommerfall sogar entgegen: Die Sonne steht dann höher, die solare Transmission gerade von südorientierten Verglasungen ist dadurch geringer((ganz anders in Ost- oder Westorientierung, die gerade im Sommer lange Zeiträume weitaus idealere Einfallswinkel aufweisen. Ein weiterer Grund, weshalb keine allzu großen West- oder Ostverglasungen empfohlen werden können; und diese Empfehlung gilt sogar weltweit, insbesondere in Regionen mit Kühlbedarf im Sommer)).\\ +Das nächste Diagramm zeigt nun die Einfallswinkel-Abhängigkeit des Gesamtenergie-Durchlassgrades $g_\perp$. Dieser ist um den [[grundlagen:sonne:indirekte_waermezufuhr|indirekten Strahlungseintrag]] erhöht: Insbesondere bei den Mehrscheibenverglasungen ist der Unterschied zur alleinigen Berücksichtigung der direkten Transmission bedeutend. Auch hier sind die Abweichungen bis zu etwa 40° nur gering gegenüber idealen Einfall. Für eine Südfassade kommt uns das im Sommerfall sogar entgegen: Die Sonne steht dann höher, die solare Transmission gerade von südorientierten Verglasungen ist dadurch geringer((ganz anders in Ost- oder Westorientierung, die gerade im Sommer lange Zeiträume weitaus idealere Einfallswinkel aufweisen. Ein weiterer Grund, weshalb keine allzu großen West- oder Ostverglasungen empfohlen werden können; und diese Empfehlung gilt sogar weltweit, insbesondere in Regionen mit Kühlbedarf im Sommer)).\\ 
  
  
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 [[grundlagen:sonne:solarstrahlung|Zurück zum Thema Solarstrahlung]] 🌡️\\  [[grundlagen:sonne:solarstrahlung|Zurück zum Thema Solarstrahlung]] 🌡️\\ 
 +[[grundlagen:sonne:indirekte_waermezufuhr|Weiter zum Thema: indirekter Strahlungswärmegewinn]] 🌡️\\ 
 [[grundlagen:grundkurs_bauphysik_waerme|Zurück zum Grundkurs Bauphysik Wärme - Übersicht]] 🌡️** \\  [[grundlagen:grundkurs_bauphysik_waerme|Zurück zum Grundkurs Bauphysik Wärme - Übersicht]] 🌡️** \\ 
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