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grundlagen:passivhaus-altbau

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grundlagen:passivhaus-altbau [2020/02/03 13:09] – [Literatur] cblagojevicgrundlagen:passivhaus-altbau [2022/01/10 16:02] – [Passivhaus-Altbau] wfeist
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 Die Altbaumodernisierung mit Passivhaus-Komponenten ist nach der erfolgreichen Realisierung einer ganzen Reihe von Pilotprojekten nun endgültig bereit für die breite Umsetzung. Inzwischen ist auch genug Zeit vergangen, um zu beurteilen, wie sich die fertiggestellten Modernisierungsprojekte im laufenden Betrieb bewährt haben. In den Projekten Tevesstraße (Frankfurt a.M.) und Hoheloogstraße (Ludwigshafen) wurden nach Fertigstellung vom Passivhaus Institut umfangreiche messtechnische Untersuchungen durchgeführt deren Ergebnisse die folgende Grafik zeigt: \\ \\ Die Altbaumodernisierung mit Passivhaus-Komponenten ist nach der erfolgreichen Realisierung einer ganzen Reihe von Pilotprojekten nun endgültig bereit für die breite Umsetzung. Inzwischen ist auch genug Zeit vergangen, um zu beurteilen, wie sich die fertiggestellten Modernisierungsprojekte im laufenden Betrieb bewährt haben. In den Projekten Tevesstraße (Frankfurt a.M.) und Hoheloogstraße (Ludwigshafen) wurden nach Fertigstellung vom Passivhaus Institut umfangreiche messtechnische Untersuchungen durchgeführt deren Ergebnisse die folgende Grafik zeigt: \\ \\
  
-| {{:picopen:hwb_tevesundhoheloog.jpg?500}} | //Berechneter (PHPP) Heizwärmebedarf im Bestand sowie berechneter Heizwärmebedarf und gemessener Verbrauch (umgerechnet auf Innentemperatur 20°C und Standardklima) nach der Modernisierung für die Projekte Tevesstraße, Frankfurt a.M. (ABG Frankfurt Holding, Architektur: faktor 10 GmbH) und Hoheloogstraße, Ludwigshafen (GAG Ludwigshafen) (vgl. [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Peper/Feist 2009] ]] und [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Peper/Grove-Smith/Feist 2009] ]])// |+| {{:picopen:hwb_tevesundhoheloog.jpg?4000}} | //Berechneter (PHPP) Heizwärmebedarf im Bestand sowie berechneter Heizwärmebedarf und gemessener Verbrauch (umgerechnet auf Innentemperatur 20°C und Standardklima) nach der Modernisierung für die Projekte Tevesstraße, Frankfurt a.M. (ABG Frankfurt Holding, Architektur: faktor 10 GmbH) und Hoheloogstraße, Ludwigshafen (GAG Ludwigshafen) (vgl. [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Peper/Feist 2009] ]] und [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Peper/Grove-Smith/Feist 2009] ]])// |
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 In jedem Sanierungsschritt gilt es zu fragen: Welche Alternative „rechnet“ sich am besten? Das Ergebnis solcher Analysen der jeweiligen Belastung über die Nutzungszeit zeigt: In jedem Sanierungsschritt gilt es zu fragen: Welche Alternative „rechnet“ sich am besten? Das Ergebnis solcher Analysen der jeweiligen Belastung über die Nutzungszeit zeigt:
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   * Den höchsten Gewinn bringt aber jeweils die Maßnahme des Wärmeschutzes mit Passivhaus-Dämmstärken (vgl. [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Kah et al., 2008] ]], [Feist 2009]).  \\ \\   * Den höchsten Gewinn bringt aber jeweils die Maßnahme des Wärmeschutzes mit Passivhaus-Dämmstärken (vgl. [[grundlagen:passivhaus-altbau#Literatur|[Kah et al., 2008] ]], [Feist 2009]).  \\ \\
  
-| {{:picopen:oekonomi.png}} | //Wenn schon Wärmedämmen, dann richtig  - auch bei einem alten Haus. Denn, ordentlich ausgeführt, wird die Fassade so schnell nicht nochmals modernisiert. Eine nachträgliche Dämmung auf Passivhausniveau ist unter den gegenwärtigen und künftigen Randbedingungen ökonomisch optimal. Weniger Wärmedämmung ist schon heute schlecht für den Geldbeutel - und künftig erst recht.// |+| {{:picopen:oekonomi.png?4000}} | //Wenn schon Wärmedämmen, dann richtig  - auch bei einem alten Haus. Denn, ordentlich ausgeführt, wird die Fassade so schnell nicht nochmals modernisiert. Eine nachträgliche Dämmung auf Passivhausniveau ist unter den gegenwärtigen und künftigen Randbedingungen ökonomisch optimal. Weniger Wärmedämmung ist schon heute schlecht für den Geldbeutel - und künftig erst recht.// |
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 Hieraus folgt die von uns schon lange ausgegebene Devise: Wenn schon, denn schon! Bei einer mäßigen Dämmung stehen zu bleiben, hieße bares Geld verschenken. Bedacht werden muss auch, dass eine spätere „Nachbesserung“ mit vertretbarem Aufwand praktisch unmöglich ist: Während die bessere Maßnahme jetzt zu geringen Differenzkosten mit ausgeführt werden kann, würde eine spätere Anbringung wieder den gleichen Aufwand erfordern: Gerüst, Montage, Witterungsschutz, ... (das wird unter keinen Umständen rentabel sein). Dieser Zusammenhang ist es, warum bei jeder Einzelmaßnahme am Anfang auf hohe thermische und energietechnische Qualität geachtet werden muss: Wenn das betreffende Bauteil ohnehin „dran“ ist, dann steht das Gerüst, dann müssen alle übrigen Maßnahmenteile ohnehin ausgeführt werden – und dann ist der zusätzliche Aufwand für eine qualitativ bessere Ausführung nur gering.  \\ \\ Hieraus folgt die von uns schon lange ausgegebene Devise: Wenn schon, denn schon! Bei einer mäßigen Dämmung stehen zu bleiben, hieße bares Geld verschenken. Bedacht werden muss auch, dass eine spätere „Nachbesserung“ mit vertretbarem Aufwand praktisch unmöglich ist: Während die bessere Maßnahme jetzt zu geringen Differenzkosten mit ausgeführt werden kann, würde eine spätere Anbringung wieder den gleichen Aufwand erfordern: Gerüst, Montage, Witterungsschutz, ... (das wird unter keinen Umständen rentabel sein). Dieser Zusammenhang ist es, warum bei jeder Einzelmaßnahme am Anfang auf hohe thermische und energietechnische Qualität geachtet werden muss: Wenn das betreffende Bauteil ohnehin „dran“ ist, dann steht das Gerüst, dann müssen alle übrigen Maßnahmenteile ohnehin ausgeführt werden – und dann ist der zusätzliche Aufwand für eine qualitativ bessere Ausführung nur gering.  \\ \\
  
-| {{:picopen:daemmung_altbau.jpg}} | //Nachträgliche Wärmedämmung in Passivhaus-Niveau in der Praxis (Foto: Schulze-Darup).// |  +| {{:picopen:daemmung_altbau.jpg?3000}} | //Nachträgliche Wärmedämmung in Passivhaus-Niveau in der Praxis (Foto: Schulze-Darup).// |  
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 Und es gibt noch weitere Gründe, weshalb die bessere Maßnahme vorzuziehen ist: Und es gibt noch weitere Gründe, weshalb die bessere Maßnahme vorzuziehen ist:
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 Die folgende Grafik zeigt die Unterschiede im Einsparerfolg bei einem konkreten Objekt, wenn nur mittelmäßige Komponenten verwendet werden (NEH-Sanierung) oder wenn eine Sanierung mit Passivhaus-Komponenten erfolgt. Nur der letztere Fall kann zu einer nachhaltigen Lösung führen. \\ \\ Die folgende Grafik zeigt die Unterschiede im Einsparerfolg bei einem konkreten Objekt, wenn nur mittelmäßige Komponenten verwendet werden (NEH-Sanierung) oder wenn eine Sanierung mit Passivhaus-Komponenten erfolgt. Nur der letztere Fall kann zu einer nachhaltigen Lösung führen. \\ \\
  
-| {{:picopen:energiebedarf_alt_neh_ph.jpg}} | //Jährlicher Heizenergiebedarf für einen unsanierten Altbau, eine Sanierung auf Niedrigenergiehaus-Standard und die Sanierung mit Passivhaus-Komponenten.//+| {{:picopen:energiebedarf_alt_neh_ph.jpg?3000}} | //Jährlicher Heizenergiebedarf für einen unsanierten Altbau, eine Sanierung auf Niedrigenergiehaus-Standard und die Sanierung mit Passivhaus-Komponenten.//
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 Der Vergleich zeigt, wie wichtig es ist, bei jeder Einzelmaßnahme die höchste ökonomisch vertretbare Energieeffizienz zu erreichen. Nur so ist nämlich eine Senkung des Energieverbrauchs in eine nachhaltig vertretbare Größenordnung innerhalb der dafür zur Verfügung stehenden Zeit und mit vertretbaren Mitteln möglich. Der Vergleich zeigt, wie wichtig es ist, bei jeder Einzelmaßnahme die höchste ökonomisch vertretbare Energieeffizienz zu erreichen. Nur so ist nämlich eine Senkung des Energieverbrauchs in eine nachhaltig vertretbare Größenordnung innerhalb der dafür zur Verfügung stehenden Zeit und mit vertretbaren Mitteln möglich.
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   * das Leben im Passivhaus nicht nur kostengünstig, angenehm und komfortabel, sondern auch gesund ist.\\   * das Leben im Passivhaus nicht nur kostengünstig, angenehm und komfortabel, sondern auch gesund ist.\\
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 +Wenn das möglich und zulässig ist, ist bei Außenwänden die außenliegende Wärmedämmung vorzuziehen; sie ist einfacher in der Durchführung (keine Störung in den Wohnungen), bauphysikalisch optimal (regelmäßig keine Problem mit Feuchte ohne offensichtlichen Fehler), wirksamer (viele Wärmebrücken entfallen einfach und hohe Dämmstärken sind fast immer möglich). In einer Reihe von Fällen ist die Außendämmung aber nicht möglich oder sinnvoll - bei intakten Sichtfassaden z.B. oder in vielen Fällen des Denkmalschutzes. In solchen Fällen ist eine **korrekt ausgeführte Innendämmung** immer besser als gar keine Dämmung - hierbei sollte allerdings immer eine kompetente Fachkraft zugezogen werden.
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grundlagen/passivhaus-altbau.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/04 16:15 von wfeist