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grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:erneuerbare_primaerenergie_per

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 ====Was ist Erneuerbare Primärenergie?==== ====Was ist Erneuerbare Primärenergie?====
  
-Erneuerbare Primärenergie (PER) ist die Energiemenge, die aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt werden muss, um einen gegebenen Energiebedarf zu decken. Überwiegend wird das elektrische Energie sein, die von einer Photovoltaikanlage oder Windturbine erzeugt wird, oder Wärme, die mit einer solarthermischen Anlage erzeugt wird. PER-Faktoren geben die primären erneuerbaren Ressourcen an, die zur Deckung des Endenergiebedarfs eines Gebäudes benötigt werden, einschließlich der Verteilungs- und Speicherverluste. Im Falle eines PER-Faktors von 1,5 wird eine zusätzliche Menge von 50% erneuerbarer Primärenergie benötigt, um den Endenergiebedarf der gewünschten Anwendung decken zu können. Je höher der PER-Faktor, desto höher sind die erforderlichen Ressourcen und desto wichtiger ist die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen, um zu vermeiden, das die verbleibenden Lücken dann doch wieder aus nicht erneuerbaren Quellen gedeckt werden.+Erneuerbare Primärenergie (PER) ist die Energiemenge, die aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt((gemessen bei der Übergabe ins Netz, am "Kraftwerkszaun")) werden muss, um einen gegebenen Energiebedarf zu decken. Überwiegend wird das elektrische Energie sein, die von einer Photovoltaikanlage oder Windturbine erzeugt wird, oder Wärme, die mit einer solarthermischen Anlage erzeugt wird. PEr-Faktoren geben die primären erneuerbaren Ressourcen an, die zur Deckung des Endenergiebedarfs eines Gebäudes benötigt werden, einschließlich der Verteilungs- und Speicherverluste. Im Falle eines PEr-Faktors von 1,5 wird eine zusätzliche Menge von 50% erneuerbarer Primärenergie benötigt, um den Endenergiebedarf der gewünschten Anwendung decken zu können. Je höher der PER-Faktor, desto höher sind die erforderlichen Ressourcen und desto wichtiger ist die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen, um zu vermeiden, das die verbleibenden Lücken dann doch wieder aus nicht erneuerbaren Quellen gedeckt werden((Es versteht sich von selbst, dass hohe PEr-Faktoren auch höhere Kosten für die gelieferte Energie zur Folge haben.)).
  
 Mit dem PER-System wird der Übergang zu einer 100 % Primärenergieversorgung aus erneuerbaren Ressourcen vorweggenommen. Diese  Bewertungsmethodik fördert explizit nicht den jährlichen Ausgleich von Energiebedarf vor Ort und Energieproduktion im Kontext einzelner Gebäude - das erzeugt nämlich vermeidbaren zusätzlichen Aufwand. Das erreichte Niveau der Energieeffizienz und die Versorgung mit erneuerbarer Energie müssen aufeinander optimiert werden. Bei einem direkten Gegenrechnen nicht zeitgleich erzeugter Energie würde unterstellt, dass die Energieverluste durch Umwandlung und Speicherung Null sind. Mit dem PER-System wird der Übergang zu einer 100 % Primärenergieversorgung aus erneuerbaren Ressourcen vorweggenommen. Diese  Bewertungsmethodik fördert explizit nicht den jährlichen Ausgleich von Energiebedarf vor Ort und Energieproduktion im Kontext einzelner Gebäude - das erzeugt nämlich vermeidbaren zusätzlichen Aufwand. Das erreichte Niveau der Energieeffizienz und die Versorgung mit erneuerbarer Energie müssen aufeinander optimiert werden. Bei einem direkten Gegenrechnen nicht zeitgleich erzeugter Energie würde unterstellt, dass die Energieverluste durch Umwandlung und Speicherung Null sind.
  
-Im Rahmen des PER-Systems wird der Energiebedarf von Gebäuden in einem Umfeld eines ausschließlich erneuerbaren Energieversorgungsnetzes analysiert. Abhängig von der Art der Energieanwendung sowie den lokal verfügbaren erneuerbaren Energieressourcen variieren die benötigten Speicherkapazitäten und daher die damit verbundenen Verluste. Aus einer Jahressimulation werden Gewichtungsfaktoren, die sogenannten PER-Faktoren, abgeleitet und als Indikator dafür verwendet, welche Energieanwendungen wie ressourcenintensiv sind. Auf diese Weise hängen die PER-Faktoren vom Standort des Gebäudes, aber auch von der Anwendung (z.B. Heizung, Kühlung, Warmwasser oder Stromanwendungen) und dem Endenergie-Träger ab. Sie sind aber weitgehend unabhängig vom derzeit bestehenden Versorgungssystem. Es handelt sich um regionale physikalische Parameter, wie z.B. Klimadaten. In der Praxis werden sie ebenso wie die Klimadatensätze automatisch mit dem PHPP bereitgestellt. +Im Rahmen des PEr-Systems wird der Energiebedarf von Gebäuden in einem Umfeld eines ausschließlich erneuerbaren Energieversorgungsnetzes analysiert. Abhängig von der Art der Energieanwendung sowie den lokal verfügbaren erneuerbaren Energieressourcen variieren die benötigten Speicherkapazitäten und daher die damit verbundenen Verluste. Aus einer Jahressimulation werden Gewichtungsfaktoren, die sogenannten PEr-Faktoren, abgeleitet und als Indikator dafür verwendet, welche Energieanwendungen wie ressourcenintensiv sind. Auf diese Weise hängen die PEr-Faktoren vom Standort des Gebäudes, aber insbesondere von der Anwendung (z.B. Heizung, Kühlung, Warmwasser oder Fahrstrom) und dem Endenergie-Träger ab. Sie sind aber weitgehend unabhängig vom derzeit bestehenden Versorgungssystem. Es handelt sich um regionale physikalische Parameter, wie z.B. Klimadaten. Für die Praxis werden sie ebenso wie die Klimadatensätze automatisch mit dem PHPP bereitgestellt. 
  
  
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-=====Literatur und weitere Lektüre======+===== Literatur und weitere Lektüre =====
  
-Feist, Wolfgang: Energy concepts – the Passive House in comparison ([[:grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:energiekonzepte_das_passivhaus_im_vergleich|Energiekonzepte – das Passivhaus im Vergleich]]). In: Conference Proceedings of the 17th International Passive House Conference, Frankfurt/Darmstadt 2013. +Feist, Wolfgang: [[.:energiekonzepte_das_passivhaus_im_vergleich|]]. In: Tagunsband 17. Internationale Tagung in Frankfurt. PHI, Darmstadt 2013.
  
-Feist, Wolfgang: Passive House – the next decade ([[grundlagen:nachhaltige_energieversorgung_mit_passivhaeusern:passivhaus_-_das_naechste_jahrzehnt|Passivhaus – das nächste Jahrzehnt.]]). In: Conference Proceedings of the 18th International Passive House Conference, Aachen/Darmstadt 2014. +Feist, Wolfgang: [[..:nachhaltige_energieversorgung_mit_passivhaeusern:passivhaus_-_das_naechste_jahrzehnt|]]. In:Tagungsband 18. Internationale Passivhaustagung in Aachen. PHI, Darmstadt 2014.
  
-Grove-Smith, Jessica and Feist, Wolfgang. The PER assessment method (Die PER-Bewertungsmethode )... Conference Proceedings19th International Passive House ConferenceInnsbruck/Darmstadt, 2015 +Grove-Smith, Jessica and Feist, Wolfgang. Die PER-Bewertungsmethode. InTagungsband 19Internationale Passivhaustagung in Leipzig 2015. PHIDarmstadt2015
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-Grove-Smith, Jessica; Wolfgang Feist; Benjamin Krick: Balancing energy efficiency and renewable energies: An assessment concept for nearly zero-energy buildingsIn: BertoldiP. JRC of European Commission (ed.): 9th International Conference Improving Energy Efficiency in Commercial Buildings and Smart Communities2016.  p. 894-902. [[https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/9th-international-conference-improving-energy-efficiency-commercial-buildings-and-smart-communities|Link zum externen Artikel hier (In Englisch)]]+
  
 +Grove-Smith, Jessica; Wolfgang Feist; Benjamin Krick: Balancing energy efficiency and renewable energies: An assessment concept for nearly zero-energy buildings. In: Bertoldi, P. JRC of European Commission (ed.): 9th International Conference Improving Energy Efficiency in Commercial Buildings and Smart Communities, 2016. p. 894-902. [[https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/9th-international-conference-improving-energy-efficiency-commercial-buildings-and-smart-communities|Link zum externen Artikel hier (In Englisch)]]
  
 [[https://blog.passivehouse-international.org/renewable-energy-future/|iPHA Blog Bronwyn Barry Our all-renewable energy future: Passive House Plus & Premium (In Englisch)]] [[https://blog.passivehouse-international.org/renewable-energy-future/|iPHA Blog Bronwyn Barry Our all-renewable energy future: Passive House Plus & Premium (In Englisch)]]
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