betrieb:nutzung_erfahrungen:messergebnisse:messkonzept_stoergroessen_loesungen:messkonzept
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betrieb:nutzung_erfahrungen:messergebnisse:messkonzept_stoergroessen_loesungen:messkonzept [2014/03/14 10:34] – cweber | betrieb:nutzung_erfahrungen:messergebnisse:messkonzept_stoergroessen_loesungen:messkonzept [2018/11/01 11:43] (aktuell) – cblagojevic | ||
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+ | ====== Messkonzept ====== | ||
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+ | Das zu erarbeitende Messkonzept besteht aus ganz unterschiedlichen inhaltlichen und technischen Bereichen, die einzeln behandelt werden müssen. Dabei sind alle Entscheidungen im Normalfall auch immer beeinflusst von den entstehenden Kosten bzw. dem vorhandenen oder geplanten Budget. Eine Übersicht über die bei einem Gebäudemonitoring entscheidenden Bestandteile eines Messkonzeptes ist in Abbildung 2 dargestellt. Die einzelnen Punkte werden im folgenden Text einzeln behandelt. \\ | ||
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+ | ===== Detailtiefe ===== | ||
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+ | Zunächst muss die Detailtiefe der geplanten Messung festgelegt werden. Wie angesprochen reicht hier der Bogen von der reinen „Erfolgskontrolle“ bis zu detaillierten Fragestellungen zu Einzelkomponenten. Für die einzelnen Messgrößen bzw. die zu untersuchenden Bereiche muss dann ebenfalls jeweils geklärt werden, in welcher Tiefe die Informationen benötigt werden. Als einfaches Beispiel dazu kann z. B. die Messung einer Wärmemenge dienen: Ist es ausreichend nur die kumulierte Wärmemenge zu messen, oder sind weitere Parameter wie Vor- und Rücklauftemperaturen, | ||
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+ | Zu diesen Überlegungen gehört auch die Klärung welche Einflussfaktoren gemessen werden sollen, welche nur abgeschätzt werden und bei welchen eine einfache Annahme ausreicht. Will man z. B. Aussagen zur thermischen Behaglichkeit in einem Raum machen, sind Größen wie Luft- und Strahlungstemperatur, | ||
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+ | Nur die rechtzeitige Planung der tatsächlich notwendigen Sensoren schützt vor teurer, späterer Nachrüstung bzw. umgekehrt, bei unnötig vielen Messstellen vor einer unnötigen Datenflut. Auch die später bei der Auswertung nicht genutzten Messdaten müssen über die gesamte Messdauer geprüft und weiterbearbeitet werden. Hier summiert sich schnell eine große Datenmenge, die – trotz der heute kostengünstigen Speichermöglichkeit – vermeidbar ist. Es sollten vor dem Beginn der Messung immer die notwendigen Messgrößen identifiziert werden. \\ | ||
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+ | __Anmerkung zum Speicherplatz__: | ||
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+ | ===== Zeitliche Auflösung ===== | ||
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+ | Als nächstes ist es sinnvoll, die notwendige zeitliche Auflösung der Messungen zu ermitteln und festzulegen. So kann es z. B. ausreichen, nur Monatsdaten einer Wassermenge zu erfassen; für die Beurteilung des Taktverhaltens einer Wärmepumpe kann es dagegen zwingend sein, zumindest Minutenwerte oder sogar noch kürze Zeitintervalle vorzusehen. Die erforderliche zeitliche Auflösung hat direkten Einfluss auf die Art der Datenerfassung: | ||
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+ | Für die Auswahl der zeitlichen Auflösung gilt dann insbesondere das oben genannte zum Speicherplatz: | ||
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+ | ===== Art der Messung ===== | ||
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+ | Nach Klärung dieser Punkte kann die Art der Messung festgelegt werden. Dazu zählen die eigentlichen Sensoren, die zur Erfassung der notwendigen Größen ausgewählt werden. Häufig gibt es ganz unterschiedliche physikalische Möglichkeiten, | ||
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+ | Zur „Art der Messung“ zählt auch der weitere Verarbeitungsweg der gemessenen Daten: die Art der Datenübertragung und Datenaufzeichnung. Auch hier gibt es keine Patentlösung für alle Fälle. Je nach Anforderung und Messkonzept können die Daten per Hand aufgeschrieben werden, am Messort auf Ein- oder Mehrkanal-Datenloggern aufgezeichnet werden oder alle zentral von einer Datenerfassung abgefragt und abgespeichert werden. Dazu kann jeder einzelne Sensor bzw. jede Messeinrichtung direkt mit der zentralen Datenerfassung verbunden werden oder es wird ein Bussystem aufgebaut. \\ | ||
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+ | Als nächstes ist es notwendig, vorab zu klären, wie die **Datenübertragung** technisch organisiert werden soll. Entweder werden die Daten von der Datenerfassung bei Besuchen vor Ort ausgelesen oder es wird technisch ein Fernzugriff über Telefonleitung bzw. Internet eingerichtet. Letzteres bietet den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass eine regelmäßige Prüfung der eingehenden Daten leichter möglich ist (s.u.). \\ | ||
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+ | Die weitere **Datenverarbeitung** muss für eine Routine ebenfalls geplant werden. Welche Datenformate werden übergeben, wie werden die Daten eingelesen bzw. umgewandelt und mit welchen Programmen ist dann eine Auswertung möglich? Hier gibt es wieder ein breites Feld der Möglichkeiten vom manuellen Eingeben oder Einlesen in eine Tabellenkalkulation (z. B. MS-Excel) bis hin zur halbautomatischen Umwandlung und Aufbereitung der Daten mit Ausgabe von Überschreitungswerten und auffälligen Abweichungen in speziell angepasster Software zur Datenauswertung. Nach oben ist der Automatisierung fast keine Grenze gesetzt, technisch ist viel möglich. Es muss immer der Aufwand bei einer meist temporär begrenzten Messung berücksichtigt werden. Werden Daten von extern betriebenen GLT-Anlagen verwendet, ist neben der Datenübergabe auf jeden Fall – möglichst früh – das Datenformat und die zeitliche Auflösung eindeutig zu klären. \\ | ||
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+ | Eine zeitlich feinmaschige **Datenkontrolle** ist ganz besonders wichtig um sicherzustellen, | ||
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+ | ===== Messabweichung ===== | ||
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+ | Die Messabweichung der einzelnen Sensoren sowie der gesamten Messkette (Sensor, Kabel, Umwandlung) müssen beim Erstellen des Messkonzeptes von Beginn an berücksichtigt werden. Die Entscheidung für eine entsprechende Qualität der Messgenauigkeit muss ebenfalls von der Aufgabenstellung abgeleitet werden. Beispiel: Reicht eine ungenauere Temperaturmessung mit grober Auflösung zur Einschätzung der Klimabedingungen oder sollen technische Funktionen beurteilt werden, bei denen kleinste absolute Abweichungen bereits eine Rolle spielen? Nach den entsprechenden Anforderungen können dann Sensoren und Messkette projektiert werden. \\ | ||
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+ | An dieser Stelle soll auf den wichtigen Unterschied von **„Genauigkeit“** (umgangssprachlich auch „Fehler“) und **„Auflösung“** eingegangen werden: Bei einer Messung ist es grundsätzlich nicht möglich, „exakt richtig“ zu messen. Es sind diverse Ursachen vorhanden, die verhindern, dass die Messgröße vollständig korrekt erfasst werden kann. Die Abweichungen des Messwertes vom „wahren Wert“ (siehe [[betrieb: | ||
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+ | ===== Abgrenzung ===== | ||
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+ | Es ist sinnvoll, sich bereits beim Erstellen des Messkonzeptes über die Grenzen der Aussagekraft der geplanten Messung Gedanken zu machen. Diese Grenzen stellen kein Manko der Messung dar, sondern werten die Aussagekraft auf. Damit wird klar, was gesichert ausgesagt werden kann und was nicht. Nicht alles kann gemessen werden, und was gemessen wird, unterliegt verschiedenen Einschränkungen. Es müssen plausible Annahmen getroffen werden für die im Projekt nicht erfassbaren Größen bzw. Einflussfaktoren. \\ | ||
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+ | __Beispiel__: | ||
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+ | Für die Aussagekraft der Messung ist eine solche Abgrenzung unumgänglich. \\ | ||
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+ | ====== Siehe auch ====== | ||
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+ | ==== Vorhergehender Abschnitt ==== | ||
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