Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


beispiele:wohngebaeude:mehrfamilienhaeuser:winter_2022:23_besonders_sparsam_heizen

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
beispiele:wohngebaeude:mehrfamilienhaeuser:winter_2022:23_besonders_sparsam_heizen [2024/11/01 22:41] – [Ende der aktuellen letzten Eintragung] wfeistbeispiele:wohngebaeude:mehrfamilienhaeuser:winter_2022:23_besonders_sparsam_heizen [2025/08/13 16:54] (aktuell) – [15. Juni: Aktiv Kühlen? Erzeugt das nicht ein Riesenproblem für das Stromnetz?] - Link ergänzt jgrovesmith
Zeile 106: Zeile 106:
 ===== Erster Schnee? (3 mm :-) (14.12.2022) ===== ===== Erster Schnee? (3 mm :-) (14.12.2022) =====
  
-<imgcaption image11|>{{  .:solar_aussen_20221213.jpg?131|Tiefstehende Sonne trifft die Südfassade im Dezember }}</imgcaption><imgcaption image12|>{{  .:solar_innen_20221213.jpg?200|Und so sieht das dann innen aus: Strahlungsabsorption am Fußboden. So gelangt die Wärme in den Estrich.}}</imgcaption>Erst ein Nachtrag zum "Sonne tanken" am gestrigen Dienstag. Abb. 11 zeigt, wie das dann von außen aussieht. Das gibt auch die Stimmung gut wieder: Die Sonne steht tief, auch mitten am Tag((die Haselnuss hatte 'irrtümlich' schon geblüht, nun aber doch fast alle Blätter verloren. Wer sagt da, wir könnten die Fenster auch mal reinigen? Hat ja recht…)) . Die Strahlung kommt durch die Verglasungen, denn für den sichtbaren Teil des Spektrums sind die transparent((je klar, dafür sind sie doch da, wir wollen hinaus sehen. Die Hauszeilen stehen hier gerade soweit auseinander, dass es jeweils im Dezember auch im Erdgeschoss noch etwas Sonne geben kann - so haben das die Stadtplaner damals überlegt. Das führt interessanterweise immer noch zu einer hohen Bebauungsdichte, eben durch die Reihenhauszeilen mit jeweils tiefen Grundrissen.)) . Und mit dem Licht kommt Energie ins Haus. Diese Strahlungsenergie wird an den Flächen, auf die sie innen auftritt, zum Teil reflektiert((und so im ganzen Raum verteilt, wo sie dann an anderen Oberflächen letztlich doch noch absorbiert wird, manchmal nach mehreren Reflexionen. Bis auf einen kleinen Teil, der durch die Verglasung doch auch wieder hinaus geht. Deswegen kann z.B. die Zitrone an unserem Bäumchen auch von außen gesehen werden)) . Abb. 12 zeigt den "Lichtfleck", der durch die Verglasung bis tief über die Mitte des Grundrisses hinaus in das Haus gelangt - 'passiv solar', das ist keinesfalls eine neuen Idee, das wird schon Sokrates im klassischen Altertum zugeschrieben ("Sonnenhaus des Sokrates"). \\  \\ Bringt das Energie ins Haus? Sicher, und wieviel das ist, das lässt sich anhand von Abb. 13 ein wenig einschätzen. In der Spitze (11:00 bis 12:00) lag die Globalstrahlung auf der Südfassade durchaus bei über 800 W/m². Der helle Tag ist nur kurz - und in der Summe werden es dann 2 kWh/m²/d an so einem sonnigen Tag((d=day, Tag, kWh je Quadratmeter und Tag)) . Schön wäre es ja, wenn wir diese Energie komplett nutzen könnten; dazu ist aber selbst die modernste Passivhaus-Technik nicht vollständig in der Lage; es ist eher nur ein Viertel davon((das aber immerhin!)) , das durch fast 20 m² Südverglasungsfläche "durchgereicht" wird. 10 kWh am Tag ist die hier bewusst grob gehaltene Abschätzung. Diesen Anteil an den Verlusten müssen wir dann schon nicht heizen - wobei, wg. der Kälte, die Verluste eben insgesamt doch höher waren. Das Splitgerät dann aber weiterhin nicht wesentlich mehr zu tun hatte: 425 W<sub>el</sub>  am gestrigen Tag im Durchschnitt; und, ja, das ist jetzt mehr als nochmal so viel wie der sonst benötigte Haushaltsstrom. Das wird somit schon eine nennenswerte Gesamtlast im Stromnetz, wenn künftig überwiegend mit Wärmepumpen geheizt werden soll, selbst wenn es alles energiesparende Gebäude sind. Wenn sie das nicht sind, dann wird diese Last 5 bis 10mal so hoch - und das wird so schnell nicht ohne weiteres für alle verfügbar sein können: Effizienz und Erneuerbare ergänzen sich aber perfekt: Mit den geringen Lasten, die wir hier haben, ist das darstellbar. \\  \\ <imgcaption image13|>{{  .:schnee_20221214.jpg?200|Schnee - na ja.}}</imgcaption>Nun aber zum "ersten Schnee", wenn wir das so nennen wollen. OK, dafür, dass jetzt eine dünne Puderschicht auf den PV-Paneelen auf dem Dach liegt, hat's gereicht. Bei Einstrahlung wird die schnell wieder verschwinden, Einstrahlung gibt es heute aber nur wenig: Es sieht nach einem eher "dunklen Tag" aus, die Außentemperaturen aber immer noch unter dem Gefrierpunkt. Ein wenig Wind kommt auf, das wird die erneuerbare Stromerzeugung heraufsetzen, so dass unsere Wärmepumpe ab jetzt mit weniger CO<sub>2</sub>-Vorbelastung aus dem Stromnetz betrieben wird((wie diese Bilanz schlussendlich aussieht, das werde ich in einem künftigen Beitrag hier auch aufarbeiten.)) . \\ Das Innere des Hauses, die Wände und Decken, haben sich gestern so um etwa ein Drittel Grad durch die solare Gratiswärme erwärmt. Das konnten wir am Morgen feststellen - die Messwerte der Raumtemperaturen auf der Südseite lagen sogar um gut ein halbes Grad über denen des Vortages. Mit der Zeit verteilt sich die Wärme im Haus, sie reicht aber derzeit nicht, um die Wärmeverluste des ganzen Hauses zu kompensieren - auch in einem Passivhaus nicht. Da hilft dann, dass diese Verluste eben sehr viel geringer sind als bei schlecht gedämmten Gebäuden - diese um 1000 Watt, die gerade als Netto-Verlust bleiben, das ist auf vielen unterschiedlichen Wegen leicht nachhaltig zu decken; die Wärmepumpe ist ein Weg davon, richtig nachhaltig wird das aber auch erst, wenn die Stromversorgung aus erneuerbarer Energie wirklich ausgebaut sein wird.+<imgcaption image11|>{{  .:solar_aussen_20221213.jpg?131|Tiefstehende Sonne trifft die Südfassade im Dezember }}</imgcaption><imgcaption image12|>{{  .:solar_innen_20221213.jpg?200|Und so sieht das dann innen aus: Strahlungsabsorption am Fußboden. So gelangt die Wärme in den Estrich.}}</imgcaption>Erst ein Nachtrag zum "Sonne tanken" am gestrigen Dienstag. Abb. 11 zeigt, wie das dann von außen aussieht. Das gibt auch die Stimmung gut wieder: Die Sonne steht tief, auch mitten am Tag((die Haselnuss hatte 'irrtümlich' schon geblüht, nun aber doch fast alle Blätter verloren. Wer sagt da, wir könnten die Fenster auch mal reinigen? Hat ja recht…)) . Die Strahlung kommt durch die Verglasungen, denn für den sichtbaren Teil des Spektrums sind die transparent((je klar, dafür sind sie doch da, wir wollen hinaus sehen. Die Hauszeilen stehen hier gerade soweit auseinander, dass es jeweils im Dezember auch im Erdgeschoss noch etwas Sonne geben kann - so haben das die Stadtplaner damals überlegt. Das führt interessanterweise immer noch zu einer hohen Bebauungsdichte, eben durch die Reihenhauszeilen mit jeweils tiefen Grundrissen.)) . Und mit dem Licht kommt Energie ins Haus. Diese Strahlungsenergie wird an den Flächen, auf die sie innen auftritt, zum Teil reflektiert((und so im ganzen Raum verteilt, wo sie dann an anderen Oberflächen letztlich doch noch absorbiert wird, manchmal nach mehreren Reflexionen. Bis auf einen kleinen Teil, der durch die Verglasung doch auch wieder hinaus geht. Deswegen kann z.B. die Zitrone an unserem Bäumchen auch von außen gesehen werden)) . Abb. 12 zeigt den "Lichtfleck", der durch die Verglasung bis tief über die Mitte des Grundrisses hinaus in das Haus gelangt - 'passiv solar', das ist keinesfalls eine neuen Idee, das wird schon Sokrates im klassischen Altertum zugeschrieben ("Sonnenhaus des Sokrates").\\ 
 +\\ 
 +Bringt das Energie ins Haus? Sicher, und wieviel das ist, das lässt sich anhand von Abb. 13 ein wenig einschätzen. In der Spitze (11:00 bis 12:00) lag die Globalstrahlung auf der Südfassade durchaus bei über 800 W/m². Der helle Tag ist nur kurz - und in der Summe werden es dann 2 kWh/m²/d an so einem sonnigen Tag((d=day, Tag, kWh je Quadratmeter und Tag)) . Schön wäre es ja, wenn wir diese Energie komplett nutzen könnten; dazu ist aber selbst die modernste Passivhaus-Technik nicht vollständig in der Lage; es ist eher nur ein Viertel davon((das aber immerhin!)) , das durch fast 20 m² Südverglasungsfläche "durchgereicht" wird. 10 kWh am Tag ist die hier bewusst grob gehaltene Abschätzung. Diesen Anteil an den Verlusten müssen wir dann schon nicht heizen - wobei, wg. der Kälte, die Verluste eben insgesamt doch höher waren. Das Splitgerät dann aber weiterhin nicht wesentlich mehr zu tun hatte: 425 W<sub>el</sub> am gestrigen Tag im Durchschnitt; und, ja, das ist jetzt mehr als nochmal so viel wie der sonst benötigte Haushaltsstrom. Das wird somit schon eine nennenswerte Gesamtlast im Stromnetz, wenn künftig überwiegend mit Wärmepumpen geheizt werden soll, selbst wenn es alles energiesparende Gebäude sind. Wenn sie das nicht sind, dann wird diese Last 5 bis 10mal so hoch - und das wird so schnell nicht ohne weiteres für alle verfügbar sein können: Effizienz und Erneuerbare ergänzen sich aber perfekt: Mit den geringen Lasten, die wir hier haben, ist das darstellbar.\\ 
 +\\ 
 +<imgcaption image13|>{{  .:schnee_20221214.jpg?200|Schnee - na ja.}}</imgcaption>Nun aber zum "ersten Schnee", wenn wir das so nennen wollen. OK, dafür, dass jetzt eine dünne Puderschicht auf den PV-Paneelen auf dem Dach liegt, hat's gereicht. Bei Einstrahlung wird die schnell wieder verschwinden, Einstrahlung gibt es heute aber nur wenig: Es sieht nach einem eher "dunklen Tag" aus, die Außentemperaturen aber immer noch unter dem Gefrierpunkt. Ein wenig Wind kommt auf, das wird die erneuerbare Stromerzeugung heraufsetzen, so dass unsere Wärmepumpe ab jetzt mit weniger CO<sub>2</sub>-Vorbelastung aus dem Stromnetz betrieben wird((wie diese Bilanz schlussendlich aussieht, das werde ich in einem künftigen Beitrag hier auch aufarbeiten.)) .\\ 
 +Das Innere des Hauses, die Wände und Decken, haben sich gestern so um etwa ein Drittel Grad durch die solare Gratiswärme erwärmt. Das konnten wir am Morgen feststellen - die Messwerte der Raumtemperaturen auf der Südseite lagen sogar um gut ein halbes Grad über denen des Vortages. Mit der Zeit verteilt sich die Wärme im Haus, sie reicht aber derzeit nicht, um die Wärmeverluste des ganzen Hauses zu kompensieren - auch in einem Passivhaus nicht. Da hilft dann, dass diese Verluste eben sehr viel geringer sind als bei schlecht gedämmten Gebäuden - diese um 1000 Watt, die gerade als Netto-Verlust bleiben, das ist auf vielen unterschiedlichen Wegen leicht nachhaltig zu decken; die Wärmepumpe ist ein Weg davon, richtig nachhaltig wird das aber auch erst, wenn die Stromversorgung aus erneuerbarer Energie wirklich ausgebaut sein wird. 
  
 ===== Ein ganz anderes Thema: Durchbruch bei der Kernfusion (Blog 15.12.2022) ===== ===== Ein ganz anderes Thema: Durchbruch bei der Kernfusion (Blog 15.12.2022) =====
Zeile 241: Zeile 247:
  
 {{youtube>wupToqz1e2g?|Carl Sagan: "The Pale blue dot" }} {{youtube>wupToqz1e2g?|Carl Sagan: "The Pale blue dot" }}
-<code> 
  
- \\  ===== Zielführend: Verlustreduktion auf nahe Null; hier die Außenwand (26. Dezember) =====+\\  
 +\\ 
  
-</code>+===== Zielführend: Verlustreduktion auf nahe Null; hier die Außenwand (26. Dezember) =====
  
 In den bisherigen Berichten wurde deutlich, wie extrem gering der Energieverbrauch für die Heizung auch bei strenger Kälte in diesem Gebäude noch ist - und das bei Innentemperaturen, die im Komfortbereich liegen. Dass das hier so möglich ist, dahinter steckt kein Geheimnis: der Grund ist offensichtlich. Es ist der bereits im Blog vom 9. Dezember erwähnte sehr niedrige spezifische Wärmeverlust durch die Hülle des Hauses in die kalte Umgebung: wir hatten diesen schon mit um 82 W/K((Watt/Kelvin))  angegeben; bei den um -8 °C mittleren Außentemperaturen in der Frostperiode aber immer noch um 20°C innen sind es    $ \dot{Q} = H \cdot \left( \theta_i - \theta_e \right) = $ 82 W/K ( 20 - (-8) ) K = 2296 W    Ein bedeutender Beitrag zu diesen Verlusten ist auch in diesem Gebäude immer noch der Wärmestrom durch die Außenwände - einfach weil diese die weit überwiegende Fläche für den Wärmeaustausch darstellen (etwa 140 m²). Dabei sind unsere Außenwände tatsächlich sehr gut wärmegedämmt - mit einer Gesamtdämmstärke von rund 27,5 cm und einem konventionellen Dämmstoff((mit rund 0,04 W/(mK) Wärmeleitfähigkeit; das ergibt einen Wärmedurchgangskoeffizienten von rund U w = 0,14 W/(m²K). Die Verluste durch die Außenwände machen insgesamt etwa 25% aller Wärmeverluste dieses Gebäudes aus. In den meisten Altbauten sind die U-Werte erheblich höher, in der Größenordnung 10 mal so hoch.)) .  <imgcaption image23|>{{  .:aussenw_kran_2022de_m.png?600|Temperaturverlauf im Querschnitt der westlichen Außenwand - in der Frostperiode sowie beim Übergang zum milden Winterwetter }}</imgcaption>Abb. 23 zeigt die gemessenen Temperaturen an den Oberflächen und im Inneren der westlichen Außenwand in der gerade vergangenen Periode vom 13 bis zum 25.12.2022. Die Lage der hier verwendeten Temperatursensoren((1/3-DIN Pt100 Messwiderstände))  gehen aus dem mit dargestellten Querschnitt hervor. Wir konzentrieren und zunächst auf drei Sensoren: Den an der inneren Oberfläche des Innenputzes((rot)) , den an der Außenseite im Außenputz((blau, gestrichelt))  und den an der Grenzfläche des gemauerten tragenden Teils der Wand zum Dämmstoff((hellgrün)) .  Die Temperaturen der Innenoberfläche sind nur ganz wenig verschieden von denen der Raumluft im betreffenden Raum((diese ist dunkelrot dargestellt)) . Das allein zeigt schon, dass über die Wand nur wenig Wärme abfließt. Aber wir können das noch klarer durch den Vergleich der Verläufe bei den drei ausgewählten Sensoren sehen:  Wie die beiden schwarzen Pfeile zeigen, ist die Temperaturdifferenz zwischen der Innenoberfläche und der Grenzfläche zwischen der gemauerten Wand und der außenliegenden Dämmung nur gering; im Mittel über den gesamten Zeitraum sind es gerade 0,66°C((=0,66 Kelvin)) . Dagegen ist die Temperaturdifferenz zwischen der Grenzfläche Mauer/Dämmung und dem Außenputz hoch, nämlich im zeitlichen Mittel 18,5°C. Es ist also so, dass fast der gesamte Abfall der Temperatur innerhalb der Dämmschicht stattfindet. Dort allerdings ist Wärmeleitfähigkeit gering, so wird der Wärmeabfluss begrenzt. Der Temperaturabfall über der tragenden Mauer ist nur ca. ein 29stel der gesamten Temperaturdifferenz. //Ohne die Dämmschicht//  müsste die Temperatur fast vollständig über der Mauer abgebaut werden. Entsprechend der sehr viel höheren Wärmeleitfähigkeit des dort verwendeten Kalksandsteins ergibt sich dann ein um nahe am Faktor 29 liegender höherer Wärmeverlust. Abb. 23 macht die enorme Wirkung dieses verbesserten Wärmeschutzes unmittelbar erkennbar. In unserer Nachuntersuchung zum 25jährigen Jubiläum dieses Hauses haben wir aber auch die Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes noch einmal im Labor nachgemessen. Das hatte auf einen Wert von 0,0412(12) W/(mK) geführt((der Wert in Klammer gibt die Messunsicherheit in Höhe der letzten aufgeführten Ziffer an)) . Ein Ergebnis, das im Rahmen der Messgenauigkeit den Literaturwerten für das Material im Neuzustand entspricht. Der volle Bericht zu dieser Nachuntersuchung kann hier auf [[..:passivhaus_die_langlebige_loesung|Passipedia]] nachgelesen werden [Feist, Pfluger 2016][Feist 2022]. In den bisherigen Berichten wurde deutlich, wie extrem gering der Energieverbrauch für die Heizung auch bei strenger Kälte in diesem Gebäude noch ist - und das bei Innentemperaturen, die im Komfortbereich liegen. Dass das hier so möglich ist, dahinter steckt kein Geheimnis: der Grund ist offensichtlich. Es ist der bereits im Blog vom 9. Dezember erwähnte sehr niedrige spezifische Wärmeverlust durch die Hülle des Hauses in die kalte Umgebung: wir hatten diesen schon mit um 82 W/K((Watt/Kelvin))  angegeben; bei den um -8 °C mittleren Außentemperaturen in der Frostperiode aber immer noch um 20°C innen sind es    $ \dot{Q} = H \cdot \left( \theta_i - \theta_e \right) = $ 82 W/K ( 20 - (-8) ) K = 2296 W    Ein bedeutender Beitrag zu diesen Verlusten ist auch in diesem Gebäude immer noch der Wärmestrom durch die Außenwände - einfach weil diese die weit überwiegende Fläche für den Wärmeaustausch darstellen (etwa 140 m²). Dabei sind unsere Außenwände tatsächlich sehr gut wärmegedämmt - mit einer Gesamtdämmstärke von rund 27,5 cm und einem konventionellen Dämmstoff((mit rund 0,04 W/(mK) Wärmeleitfähigkeit; das ergibt einen Wärmedurchgangskoeffizienten von rund U w = 0,14 W/(m²K). Die Verluste durch die Außenwände machen insgesamt etwa 25% aller Wärmeverluste dieses Gebäudes aus. In den meisten Altbauten sind die U-Werte erheblich höher, in der Größenordnung 10 mal so hoch.)) .  <imgcaption image23|>{{  .:aussenw_kran_2022de_m.png?600|Temperaturverlauf im Querschnitt der westlichen Außenwand - in der Frostperiode sowie beim Übergang zum milden Winterwetter }}</imgcaption>Abb. 23 zeigt die gemessenen Temperaturen an den Oberflächen und im Inneren der westlichen Außenwand in der gerade vergangenen Periode vom 13 bis zum 25.12.2022. Die Lage der hier verwendeten Temperatursensoren((1/3-DIN Pt100 Messwiderstände))  gehen aus dem mit dargestellten Querschnitt hervor. Wir konzentrieren und zunächst auf drei Sensoren: Den an der inneren Oberfläche des Innenputzes((rot)) , den an der Außenseite im Außenputz((blau, gestrichelt))  und den an der Grenzfläche des gemauerten tragenden Teils der Wand zum Dämmstoff((hellgrün)) .  Die Temperaturen der Innenoberfläche sind nur ganz wenig verschieden von denen der Raumluft im betreffenden Raum((diese ist dunkelrot dargestellt)) . Das allein zeigt schon, dass über die Wand nur wenig Wärme abfließt. Aber wir können das noch klarer durch den Vergleich der Verläufe bei den drei ausgewählten Sensoren sehen:  Wie die beiden schwarzen Pfeile zeigen, ist die Temperaturdifferenz zwischen der Innenoberfläche und der Grenzfläche zwischen der gemauerten Wand und der außenliegenden Dämmung nur gering; im Mittel über den gesamten Zeitraum sind es gerade 0,66°C((=0,66 Kelvin)) . Dagegen ist die Temperaturdifferenz zwischen der Grenzfläche Mauer/Dämmung und dem Außenputz hoch, nämlich im zeitlichen Mittel 18,5°C. Es ist also so, dass fast der gesamte Abfall der Temperatur innerhalb der Dämmschicht stattfindet. Dort allerdings ist Wärmeleitfähigkeit gering, so wird der Wärmeabfluss begrenzt. Der Temperaturabfall über der tragenden Mauer ist nur ca. ein 29stel der gesamten Temperaturdifferenz. //Ohne die Dämmschicht//  müsste die Temperatur fast vollständig über der Mauer abgebaut werden. Entsprechend der sehr viel höheren Wärmeleitfähigkeit des dort verwendeten Kalksandsteins ergibt sich dann ein um nahe am Faktor 29 liegender höherer Wärmeverlust. Abb. 23 macht die enorme Wirkung dieses verbesserten Wärmeschutzes unmittelbar erkennbar. In unserer Nachuntersuchung zum 25jährigen Jubiläum dieses Hauses haben wir aber auch die Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes noch einmal im Labor nachgemessen. Das hatte auf einen Wert von 0,0412(12) W/(mK) geführt((der Wert in Klammer gibt die Messunsicherheit in Höhe der letzten aufgeführten Ziffer an)) . Ein Ergebnis, das im Rahmen der Messgenauigkeit den Literaturwerten für das Material im Neuzustand entspricht. Der volle Bericht zu dieser Nachuntersuchung kann hier auf [[..:passivhaus_die_langlebige_loesung|Passipedia]] nachgelesen werden [Feist, Pfluger 2016][Feist 2022].
Zeile 469: Zeile 475:
 ===== 15. Juni: Aktiv Kühlen? Erzeugt das nicht ein Riesenproblem für das Stromnetz? ===== ===== 15. Juni: Aktiv Kühlen? Erzeugt das nicht ein Riesenproblem für das Stromnetz? =====
  
-Der Reihe nach: Seit 2016 betreiben wir eine Luft/Luft-Split-Wärmepumpe als alleinige Heizung im Gebäude. Das haben wir, speziell für den Winter 2022/23, hier im Blog unter vielen Aspekten beschrieben. Moderne Geräte dieser Bauart können auch „andersherum betrieben“ werden, im Fachjargon oft „reversibel“ genannt. D.h., die Seite, auf der das Geräte kühlt (im Winter kühlt es die Außenluft!) kann mit der anderen vertauscht werden. Dann erwärmt das Gerät((z.B. im Sommer))  die Außenluft mit Energie, die es auf der Innenseite dem Raumluftstrom entnimmt: Die Innenluft wird so gekühlt.    Dabei benötig die Wärmepumpe natürlich elektrische Energie zum Betrieb. Diese Tatsache führt z.B. in Italien an besonders heißen Tagen oftmals zu Überlastungen im Stromnetz – weshalb die folgende Frage nicht selten gestellt wird: //Handeln wir uns mit einer solchen aktiven Kühlung nicht elektrische Lastprobleme auch im deutschen Stromnetz ein?//  Hier (Spoiler-Alarm) gleich die Antwort vorweg: Die ist nämlich vollständige Entwarnung; **nein**, auch wenn künftig nahezu alle Haushalte auch in Deutschland in Hitzeperioden die Wärmepumpen rückwärts laufen lassen, um mehr Sommerkomfort zu bekommen, würde das **KEINE**  Probleme erzeugen: Vorausgesetzt, die Geräte werden sachgerecht eingesetzt und die Gebäude einigermaßen sommertauglich gemacht – eben mindestens auf einem EnerPHit-Energieeffizienz-Niveau. Hier kommen die Gründe:+Der Reihe nach: Seit 2016 betreiben wir eine Luft/Luft-Split-Wärmepumpe als alleinige Heizung im Gebäude. Das haben wir, speziell für den Winter 2022/23, hier im Blog unter vielen Aspekten beschrieben. Moderne Geräte dieser Bauart können auch „andersherum betrieben“ werden, im Fachjargon oft „reversibel“ genannt. D.h., die Seite, auf der das Geräte kühlt (im Winter kühlt es die Außenluft!) kann mit der anderen vertauscht werden. Dann erwärmt das Gerät((z.B. im Sommer))  die Außenluft mit Energie, die es auf der Innenseite dem Raumluftstrom entnimmt: Die Innenluft wird so gekühlt. Dabei benötig die Wärmepumpe natürlich elektrische Energie zum Betrieb. Diese Tatsache führt z.B. in Italien an besonders heißen Tagen oftmals zu Überlastungen im Stromnetz – weshalb die folgende Frage nicht selten gestellt wird: //Handeln wir uns mit einer solchen aktiven Kühlung nicht elektrische Lastprobleme auch im deutschen Stromnetz ein?// Hier (Spoiler-Alarm) gleich die Antwort vorweg: Die ist nämlich vollständige Entwarnung; **nein**, auch wenn künftig nahezu alle Haushalte auch in Deutschland in Hitzeperioden die Wärmepumpen rückwärts laufen lassen, um mehr Sommerkomfort zu bekommen, würde das **KEINE** Probleme erzeugen: Vorausgesetzt, die Geräte werden sachgerecht eingesetzt und die Gebäude einigermaßen sommertauglich gemacht – eben mindestens auf einem EnerPHit-Energieeffizienz-Niveau. Hier kommen die Gründe:
  
-  - Die Kühllasten in einigermaßen vernünftig gedämmten Gebäuden mit einigermaßen vernünftigem Sonnenschutz sind in Deutschland auch künftig nicht extrem hoch.+   - Die Kühllasten in einigermaßen vernünftig gedämmten Gebäuden mit einigermaßen vernünftigem Sonnenschutz sind in Deutschland auch künftig nicht extrem hoch.
   - Moderne Geräte dieser Art((und nur um die geht es, denn bisher verfügen die meisten Haushalte noch nicht über Klimageräte, es werden somit alles Geräte neuerer Bauart werden))  sind inzwischen erheblich effizienter, als sie früher einmal waren: Noch vor einem Jahrzehnt wurde für 1 kW Kühlleistung oft auch 1 kW elektrische Energie gebraucht((SEER seasonal energy efficiency ratio (cooling) = 1)) . Heute kommen gute Geräte auch in der Praxis auf Werte über 5, d.h., für 1 kW Kühlleistung werden nur rund 200 Watt elektrische Energie benötigt((Die Hersteller geben oft noch weit bessere Werte an, das sind dann aber meist unter Idealbedingungen im Labor erreichte Zahlen. Die Erfahrungen zeigt, dass im Sommer-Kühlbetrieb SEER um 5 tatsächlich regelmäßig in Deutschland erreichbar sind [Feist 2022])) .   - Moderne Geräte dieser Art((und nur um die geht es, denn bisher verfügen die meisten Haushalte noch nicht über Klimageräte, es werden somit alles Geräte neuerer Bauart werden))  sind inzwischen erheblich effizienter, als sie früher einmal waren: Noch vor einem Jahrzehnt wurde für 1 kW Kühlleistung oft auch 1 kW elektrische Energie gebraucht((SEER seasonal energy efficiency ratio (cooling) = 1)) . Heute kommen gute Geräte auch in der Praxis auf Werte über 5, d.h., für 1 kW Kühlleistung werden nur rund 200 Watt elektrische Energie benötigt((Die Hersteller geben oft noch weit bessere Werte an, das sind dann aber meist unter Idealbedingungen im Labor erreichte Zahlen. Die Erfahrungen zeigt, dass im Sommer-Kühlbetrieb SEER um 5 tatsächlich regelmäßig in Deutschland erreichbar sind [Feist 2022])) .
   - Punkt 1 und Punkt 2 zusammen führen auf sehr niedrige elektrische Lasten: Denn, vernünftig verschattete Wohnungen in Deutschland kommen mit durchschnittlichen Kühlleistungen im Bereich von unter 2 kW aus. Die zugehörige mittlere elektrische Last liegt dann bei rund 400 Watt ((in wärmetechnisch optimierten Gebäuden, z.B. EnerPHit, ist es sogar noch weniger)) . Würden alle 41 Millionen Haushalte solche Geräte gleichzeitig betreiben, dann ergäbe sich dadurch eine elektrische Gesamtlast von 16 GW. Zum Vergleich: Die Maximallast tritt derzeit bei uns im Winter auf, 82 GW kommen dabei vor. Demgegenüber liegt die Lastspitze im Sommer derzeit bei rund 70 GW, und das maximal über 6 Stunden des Tages, im Mittel sind es sonst rund 60 GW. Zählen wir da 16 GW zusätzlichen Kühlstrom dazu, wird der Wert der winterlichen Spitze immer noch nicht erreicht((Die 6 h mit industrieller Höchstlast können übrigens zu mindestens zur Hälfte für die Raumkühlung gesperrt werden – bis 10:00 und ab 16:00 wird es kaum ein Lastproblem geben)) .   - Punkt 1 und Punkt 2 zusammen führen auf sehr niedrige elektrische Lasten: Denn, vernünftig verschattete Wohnungen in Deutschland kommen mit durchschnittlichen Kühlleistungen im Bereich von unter 2 kW aus. Die zugehörige mittlere elektrische Last liegt dann bei rund 400 Watt ((in wärmetechnisch optimierten Gebäuden, z.B. EnerPHit, ist es sogar noch weniger)) . Würden alle 41 Millionen Haushalte solche Geräte gleichzeitig betreiben, dann ergäbe sich dadurch eine elektrische Gesamtlast von 16 GW. Zum Vergleich: Die Maximallast tritt derzeit bei uns im Winter auf, 82 GW kommen dabei vor. Demgegenüber liegt die Lastspitze im Sommer derzeit bei rund 70 GW, und das maximal über 6 Stunden des Tages, im Mittel sind es sonst rund 60 GW. Zählen wir da 16 GW zusätzlichen Kühlstrom dazu, wird der Wert der winterlichen Spitze immer noch nicht erreicht((Die 6 h mit industrieller Höchstlast können übrigens zu mindestens zur Hälfte für die Raumkühlung gesperrt werden – bis 10:00 und ab 16:00 wird es kaum ein Lastproblem geben)) .
   - Es kommt besser: Durch den Ausbau der Photovoltaik werden wir in Europa schon bald insbesondere bei gutem Sonnenschein bedeutende Überschüsse im Netz bekommen: Im Übrigen genau zu solchen Zeiten, in denen die Klimatisierung am ehesten gebraucht wird. Schon im Juni 2023 lag die PV-Erzeugung um die Mittagszeit bei über 40 GW allein in Deutschland. Weil wir in jedem Fall mehr PV brauchen werden, insbesondere für den Zeitraum Oktober bis Februar – wird durch den weiteren Ausbau der PV das solare Stromangebot im Sommer in 10 Jahren 100 GW überschreiten – und auch die Windkraft wird dann (fast immer) über 12 GW liefern. Selbst bei vollem E-Fahrzeug-Ladebetrieb bleibt da eine Menge sommerlicher Überschussstrom – die im Kühlbetrieb arbeitenden Wärmepumpen, selbst wenn sie weit verbreitet sind, werden diese Energiemengen gar nicht brauchen((immer ein vernünftiger sommerlicher Wärmeschutz vorausgesetzt – ohne den Gebäude künftig ohnehin nicht komfortabel genutzt werden können)) .   - Es kommt besser: Durch den Ausbau der Photovoltaik werden wir in Europa schon bald insbesondere bei gutem Sonnenschein bedeutende Überschüsse im Netz bekommen: Im Übrigen genau zu solchen Zeiten, in denen die Klimatisierung am ehesten gebraucht wird. Schon im Juni 2023 lag die PV-Erzeugung um die Mittagszeit bei über 40 GW allein in Deutschland. Weil wir in jedem Fall mehr PV brauchen werden, insbesondere für den Zeitraum Oktober bis Februar – wird durch den weiteren Ausbau der PV das solare Stromangebot im Sommer in 10 Jahren 100 GW überschreiten – und auch die Windkraft wird dann (fast immer) über 12 GW liefern. Selbst bei vollem E-Fahrzeug-Ladebetrieb bleibt da eine Menge sommerlicher Überschussstrom – die im Kühlbetrieb arbeitenden Wärmepumpen, selbst wenn sie weit verbreitet sind, werden diese Energiemengen gar nicht brauchen((immer ein vernünftiger sommerlicher Wärmeschutz vorausgesetzt – ohne den Gebäude künftig ohnehin nicht komfortabel genutzt werden können)) .
  
-Wieviel Strom für die Kühlung einer gut gedämmten Wohnung auch in Hitzeperioden tatsächlich gebraucht wird, das gibt die Publikation [[https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/10.15203-99106-078-9.pdf|"Heizen mit dem Klima-Splitgerät"]] [Feist 2022] aus den Erfahrungen vergangener Jahre wieder. Bisher, in diesem Jahr, haben wir das Splitgerät noch nicht für die Kühlung eingesetzt. Mal sehen, ob sich das wegen der fürs Wochenende angkündigten Schwüle ändert.\\ \\  +Wieviel Strom für die Kühlung einer gut gedämmten Wohnung auch in Hitzeperioden tatsächlich gebraucht wird, das gibt die Publikation [[https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/10.15203-99106-078-9.pdf|"Heizen mit dem Klima-Splitgerät"]] [Feist 2022] aus den Erfahrungen vergangener Jahre wieder. Bisher, in diesem Jahr (2023), haben wir das Splitgerät noch nicht für die Kühlung eingesetzt. Mal sehen, ob sich das wegen der fürs Wochenende angkündigten Schwüle ändert. 
  
 +Siehe auch: [[grundlagen:sommerfall:aktive_klimatisierung]]
 ===== 18. Juni: Hitze-Spitze? 32°C ===== ===== 18. Juni: Hitze-Spitze? 32°C =====
  
Zeile 492: Zeile 499:
   - Wieso finden es (auch Physiker) zunächst überhaupt verwunderlich? Weil es für die Wärme das Prinzip gibt: Sie fließt nur vom System der höheren Temperatur zu dem mit der niedrigeren. Wenn nun im Durchschnitt in der gesamten Umgebung eines Systems höhere Temperaturen vorliegen als im System, dann scheint der Mittelwertsatz der Potentialtheorie (Laplace-Gleichung) verletzt - und er ist es auch.   - Wieso finden es (auch Physiker) zunächst überhaupt verwunderlich? Weil es für die Wärme das Prinzip gibt: Sie fließt nur vom System der höheren Temperatur zu dem mit der niedrigeren. Wenn nun im Durchschnitt in der gesamten Umgebung eines Systems höhere Temperaturen vorliegen als im System, dann scheint der Mittelwertsatz der Potentialtheorie (Laplace-Gleichung) verletzt - und er ist es auch.
   - Die Auflösung: Die Laplace-Gleichung beschreibt (quasi-)stationäre Prozesse; hier haben wir es aber mit einer Dynamik zu tun, in der die Fourier'sche Differentialgleichung gilt - da kann es durchaus "Nester" mit noch niedrigeren Temperaturen im Inneren eines Temperaturfeldes geben. Die haben es allerdings auf Dauer nicht leicht: auch in der Nichtgleichgewichts-Thermodynamik drängt alles letztlich zum Ausgleich((sozusagen zur "Gleichmacherei")) . Die verbleibenden sich "noch erinnernden" Wärmekapazitäts-Blasen mit eingeschlossenem früherem Temperaturniveau werden allmählich ebenfalls auf die mittleren Temperaturen hochgezogen - in der Praxis in einem Gebäude sogar noch etwas höher, denn es wird im Inneren ja zudem auch noch Wärme freigesetzt.   - Die Auflösung: Die Laplace-Gleichung beschreibt (quasi-)stationäre Prozesse; hier haben wir es aber mit einer Dynamik zu tun, in der die Fourier'sche Differentialgleichung gilt - da kann es durchaus "Nester" mit noch niedrigeren Temperaturen im Inneren eines Temperaturfeldes geben. Die haben es allerdings auf Dauer nicht leicht: auch in der Nichtgleichgewichts-Thermodynamik drängt alles letztlich zum Ausgleich((sozusagen zur "Gleichmacherei")) . Die verbleibenden sich "noch erinnernden" Wärmekapazitäts-Blasen mit eingeschlossenem früherem Temperaturniveau werden allmählich ebenfalls auf die mittleren Temperaturen hochgezogen - in der Praxis in einem Gebäude sogar noch etwas höher, denn es wird im Inneren ja zudem auch noch Wärme freigesetzt.
-  - Solange, wie die Episoden mit insgesamt zu großer Hitze kurz genug sind und immer einmal wieder durch z.B. eine kühle Nacht abgelöst werden, kann die Wärmekapazität des Gebäudes sozusagen einspringen. Für ein paar Tage hält das vor - dauerhaft hohe Umgebungstemperaturen lassen diese instationären Effekte aber unwirksam werden. Wenn es dann dauerhaft z.B. über 24 °C sind im Außenraum, wie das in manchen Wettersituationen und in einigen Regionen der Welt auch heute schon ist, dann ist der rein passive Kühlbetrieb am Ende. Aktiv, d.h. mit einer Wärmepumpe unter Zufuhr von Antriebsenergie, lässt sich auch dann immer noch Wärme aus dem Haus hinausschaffen - entgegen dem natürlichen Temperaturgefälle. Eine geniale Erfindung - die wirklich noch nicht alt ist (Carrier 1911 zugeschrieben. Dies war möglich geworden, weil die Grundzüge der Thermodynamik inzwischen verstanden waren). So "richtig mit bedeutenden Leistungen aktiv Kühlen" können wir als Menschheit somit erst seit wenig mehr als 100 Jahren.+  - Solange, wie die Episoden mit insgesamt zu großer Hitze kurz genug sind und immer einmal wieder durch z.B. eine kühle Nacht abgelöst werden, kann die Wärmekapazität des Gebäudes sozusagen einspringen. Für ein paar Tage hält das vor - dauerhaft hohe Umgebungstemperaturen lassen diese instationären Effekte aber unwirksam werden. Wenn es dann dauerhaft z.B. über 24 °C sind im Außenraum, wie das in manchen Wettersituationen und in einigen Regionen der Welt auch heute schon ist, dann ist der rein passive Kühlbetrieb am Ende. Aktiv, d.h. mit einer Wärmepumpe unter Zufuhr von Antriebsenergie, lässt sich auch dann immer noch Wärme aus dem Haus hinausschaffen - entgegen dem natürlichen Temperaturgefälle. Eine geniale Erfindung - die wirklich noch nicht alt ist (Carrier 1911 zugeschrieben; dies war möglich geworden, weil die Grundzüge der Thermodynamik inzwischen verstanden waren). So "richtig mit bedeutenden Leistungen aktiv Kühlen" können wir als Menschheit somit erst seit wenig mehr als 100 Jahren.
  
-Dass wir die aktive Kühltechnologie verfügbar haben, hat z.B. die Besiedlung weiter Teile der Welt erst möglich gemacht. Oft scheiden sich dann daran die Geister: Während viele es als Segen der Technik preisen, gibt es Kritiker einer so realisierten 'künstlichen Welt'. Wie oft in Debatten dieser Art, verbauen die jeweiligen Extrempositionen eine nachhaltige Lösung: Der Aufwand für die Kühltechnologie, insbesondere der an Energie((aber auch an Material))  kann nämlich gering gehalten werden - mit effizient verschatteten Gebäuden, maßvollen inneren Wärmelasten und effizienten Wärmepumpen. Dass da Faktoren zur Verbesserung vorliegen (mindestens 3 bis 5 gegenüber 'alten' Systemen) überrascht oft. So verbesserte Systeme brauchen dann nur sehr wenig natürliche Ressourcen - die dann sogar wieder vollständig in die natürlichen Energie- und Stoffkreisläufe eingebettet werden können: Das vollständig mit PV betriebene effiziente Klimagerät (z.B. mit Propan als Kältemittel) in einem vernünftig geplanten und gebauten Haus erzeugt kein Umweltproblem mehr. Die Praxiserfahrung dazu wird in späteren Einträgen aufgearbeitet.  <WRAP tip> **Missverständnisse vermeiden!**+Dass wir die aktive Kühltechnologie verfügbar haben, hat z.B. die Besiedlung weiter Teile der Welt erst möglich gemacht. Oft scheiden sich dann daran die Geister: Während viele es als Segen der Technik preisen, gibt es Kritiker einer so realisierten 'künstlichen Welt'. Wie oft in Debatten dieser Art, verbauen die jeweiligen Extrempositionen eine nachhaltige Lösung: Der Aufwand für die Kühltechnologie, insbesondere der an Energie((aber auch an Material))  kann nämlich gering gehalten werden - mit effizient verschatteten Gebäuden, maßvollen inneren Wärmelasten und effizienten Wärmepumpen. Dass da Faktoren zur Verbesserung vorliegen (mindestens 3 bis 5 gegenüber 'alten' Systemen) überrascht oft. So verbesserte Systeme brauchen dann nur sehr wenig natürliche Ressourcen - die dann sogar wieder vollständig in die natürlichen Energie- und Stoffkreisläufe eingebettet werden können: Das vollständig mit PV betriebene effiziente Klimagerät (z.B. mit Propan als Kältemittel) in einem vernünftig geplanten und gebauten Haus erzeugt kein(("kein" steht hier nicht dafür, dass es keinerlei Einfluss auf die Umwelt gäbe: Gewisse Änderungen in der Umgebung nehmen wir immer vor, wenn wir Aktivitäten entfalten. Das "kein" steht hier dafür, dass sich Haus+Technik mit einer solchen Lösung in den Naturkreislauf so einbetten lassen, dass davon keine Nachteile für Mit-, Um- und Nachwelt entstehen. Das ist z.B. dadurch möglich, dass die Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen kommt und nachwachsende oder überreichlich verfügbare Rohstoffe mit angemessenem Recycling verwendet werden. Bei Passivhaus-Technik ist das möglich.)) Umweltproblem mehr. Die Praxiserfahrung dazu wird in späteren Einträgen aufgearbeitet. <WRAP tip> **Missverständnisse vermeiden!**
  
   * Es gibt ein sich in der Zukunft verstärkendes Problem: Die Sommer werden (auch und gerade in Europa) heißer. Dabei nehmen auch in Gebieten, in denen es das vor ein paar Jahrzehnten noch kaum gab, die Zahl der Tropennächte zu.   * Es gibt ein sich in der Zukunft verstärkendes Problem: Die Sommer werden (auch und gerade in Europa) heißer. Dabei nehmen auch in Gebieten, in denen es das vor ein paar Jahrzehnten noch kaum gab, die Zahl der Tropennächte zu.
   * Das reduziert die Aufenthaltsqualität im Freien, wenn wir dem nicht entschieden entgegen wirken((Wie geht das? Prioritär, indem ernsthaft Klimaschutz umgesetzt wird, d.h., weniger Kohlenstoff verbrennen. Dann aber auch: Flächen gerade in den Ballungsräumen begrünen oder zumindest heller gestalten. Das erhöht die Albedo (Rückspiegelung von Sonnenstrahlung in das Weltall) und verringert so die Umgebungstemperaturen)) . Tun wir das, wird es den Anstieg erträglicher machen, völlig aufheben können wir den aber nicht mehr, dazu ist bereuts zu viel Klimawandel 'gebucht' durch die Emissionen in der Vergangenheit.   * Das reduziert die Aufenthaltsqualität im Freien, wenn wir dem nicht entschieden entgegen wirken((Wie geht das? Prioritär, indem ernsthaft Klimaschutz umgesetzt wird, d.h., weniger Kohlenstoff verbrennen. Dann aber auch: Flächen gerade in den Ballungsräumen begrünen oder zumindest heller gestalten. Das erhöht die Albedo (Rückspiegelung von Sonnenstrahlung in das Weltall) und verringert so die Umgebungstemperaturen)) . Tun wir das, wird es den Anstieg erträglicher machen, völlig aufheben können wir den aber nicht mehr, dazu ist bereuts zu viel Klimawandel 'gebucht' durch die Emissionen in der Vergangenheit.
-  * Der jetzt schon unvermeidbare Anstieg der Temperaturen kann in den Aufenthaltsräumen tatsächlich abgefangen werden - in dem diese auch in Europa zunehmend auch aktiv gekühlt werden. Wenn das klug und effizient gemacht wird, das zeigt die Analyse hier, dann muss das die Probleme die wir haben, nicht auch noch verstärken. Das setzt drei Punkte voraus: 1) die Gebäude brauchen guten sommerlichen Hitzeschutz b) die aktiven Systeme müssen hocheffizient sein c) der Ausbau der PV muss zügig vorangehen, denn diese Systeme dürfen keinesfalls mit fossil erzeugtem Strom betrieben werden.+  * Der jetzt schon unvermeidbare Anstieg der Temperaturen kann in den Aufenthaltsräumen tatsächlich abgefangen werden - in dem diese auch in Europa zunehmend auch aktiv gekühlt werden. Wenn das klug und effizient gemacht wird, das zeigt die Analyse hier, dann muss das die Problemedie wir haben, nicht auch noch verstärken. Das setzt drei Punkte voraus: a) die Gebäude brauchen guten sommerlichen Hitzeschutz b) die aktiven Systeme müssen hocheffizient sein c) der Ausbau der PV muss zügig vorangehen, denn diese Systeme dürfen keinesfalls mit fossil erzeugtem Strom betrieben werden.
   * Ein interessanter Aspekt: Die Raumklimageräte können im Winter und vor allem in der Übergangszeit auch zur Heizung, zumindest zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Das ist sogar ökonomisch interessant - und es spart in jedem Fall Klimagas-Emissionen. Wie sich das in der Praxis darstellt, haben wir im Winter-Teil dieses Blogs schon dargestellt [[.:23_besonders_sparsam_heizen#wie_haeltst_du_s_mit_den_klimagasen_17_dez|Klimagas-Bilanz der Heizung mit dem Splitgerät.]]   * Ein interessanter Aspekt: Die Raumklimageräte können im Winter und vor allem in der Übergangszeit auch zur Heizung, zumindest zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Das ist sogar ökonomisch interessant - und es spart in jedem Fall Klimagas-Emissionen. Wie sich das in der Praxis darstellt, haben wir im Winter-Teil dieses Blogs schon dargestellt [[.:23_besonders_sparsam_heizen#wie_haeltst_du_s_mit_den_klimagasen_17_dez|Klimagas-Bilanz der Heizung mit dem Splitgerät.]]
  
-</WRAP> Zwischenstand am Abend des 20. Juni: Im Dachgeschoss West (Studio, wo ich gerade sitze) haben wir jetzt 24,8 °C Raumtemperatur erreicht. Mit einem kurzärmligen Hemd und leichter (aber immer noch langer) Hose ist das thermisch subjektiv weiterhin angenehm; auch ohne wahrnehmbare Einschränkung der Produktivität. Bei weiter steigenden Temperaturen ändert sich letzteres - das ist jedenfalls bisher meine Erfahrung. Noch bis hinauf zu rund 26°C kann mit etwas mehr Luftbewegung((inzwischen gibt es dafür sehr effiziente und leise PC-Lüfter))  die Situation immer noch etwas aufgebessert werden. Dann wäre allerdings auch eine kurze Hose angenehmer. +</WRAP> Zwischenstand am Abend des 20. Juni: Im Dachgeschoss West (Studio, wo ich gerade sitze) haben wir jetzt 24,8 °C Raumtemperatur erreicht. Mit einem kurzärmligen Hemd und leichter (aber immer noch langer) Hose ist das thermisch subjektiv weiterhin angenehm; auch ohne wahrnehmbare Einschränkung der Produktivität. Bei weiter steigenden Temperaturen ändert sich letzteres - das ist jedenfalls bisher meine Erfahrung. Noch bis hinauf zu rund 26°C kann mit etwas mehr Luftbewegung((inzwischen gibt es dafür sehr effiziente und leise PC-Lüfter))  die Situation immer noch etwas aufgebessert werden. Dann wäre allerdings auch eine kurze Hose angenehmer. 
  
 ===== 21. Juni 2023 (bewölkt) ===== ===== 21. Juni 2023 (bewölkt) =====
Zeile 682: Zeile 690:
  
   * Der Bewohner kann z.B. auf //Holzofen// statt Gasheizung umsteigen; das haben einzelne auch getan. Wir wissen allerdings heute, dass die Umweltbelastung dadurch eher noch steigt. Wichtiger: Die Potentiale an insgesamt verfügbarer Biomasse sind gering und in Deutschland praktisch bereits ausgeschöpft. Der Anteil der Biomasseheizung wird künftig eher zurückgehen müssen((Siehe dazu die Aussagen des UBA)), vor allem, weil der Einsatz der nur knappen Biomasse-Potentiale für andere Anwendungen Priorität hat.    * Der Bewohner kann z.B. auf //Holzofen// statt Gasheizung umsteigen; das haben einzelne auch getan. Wir wissen allerdings heute, dass die Umweltbelastung dadurch eher noch steigt. Wichtiger: Die Potentiale an insgesamt verfügbarer Biomasse sind gering und in Deutschland praktisch bereits ausgeschöpft. Der Anteil der Biomasseheizung wird künftig eher zurückgehen müssen((Siehe dazu die Aussagen des UBA)), vor allem, weil der Einsatz der nur knappen Biomasse-Potentiale für andere Anwendungen Priorität hat. 
-  * Anschluss an Nah- oder Fernwärme: Das empfehlen wir grundsätzlich, wenn ein solches Angebot besteht. Allerdings: Die Wärmeerzeugung für diese Netze wird auf Dauer nicht weiter überwiegend auf Erdgas basieren können, da stehen bedeutende Umstellungen noch aus. Rund 13% Fernwärmeanteil hat Deutschland derzeit; er kann, sehr engagiert angegangen, etwa verdoppelt werden. Das hat somit ein Potential, das ebenfalls etwa in der Größenordnung der im Winter 2022/23 durch Temperaturreduktion erreichten Beiträge liegt. Das Gute an diesem Potential: das kann nachhaltig umgesetzt werden und es kann eine dauerhafte Lösung sein - bei der niemand befürchten muss, irgendwann frieren zu müssen((niemand von denen, die sich da anschließen)). Es 'löst' aber eben nur einen Anteil von 13% des Problems, es ist ein Beitrag, aber nicht der entscheidende. +  * Anschluss an Nah- oder Fernwärme: Das empfehlen wir grundsätzlich, wenn ein solches Angebot besteht. Allerdings: Die Wärmeerzeugung für diese Netze wird auf Dauer nicht weiter überwiegend auf Erdgas basieren können, da stehen bedeutende Umstellungen noch aus. Rund 15% Fernwärmeanteil hat Deutschland derzeit; er kann, sehr engagiert angegangen, etwa verdoppelt werden. Das hat somit ein Potential, das ebenfalls etwa in der Größenordnung der im Winter 2022/23 durch Temperaturreduktion erreichten Beiträge liegt. Das Gute an diesem Potential: das kann nachhaltig umgesetzt werden und es kann eine dauerhafte Lösung sein - bei der niemand befürchten muss, irgendwann frieren zu müssen((niemand von denen, die sich hier anschließen)). Es 'löst' aber eben nur einen Anteil von 15% des Problems, es ist ein Beitrag, aber nicht der entscheidende. 
-  * Umrüsten auf Wärmepumpen: Das ist im Grundsatz für fast alle der 50% Gas und 25% Ölheizungen in Deutschland möglich. Das geht, im Gegensatz zu manchen 'Vorstellungen', nicht von heute auf morgen, auch nicht //für alle// innerhalb von z.B. 6 Jahren - weil dazu schon allein die Kapazität des einschlägigen Handwerks nicht entfernt ausreicht; eine beschleunigte Umrüstrate ist auch nicht sinnvoll, denn einen z.B. 2012 erneuerten Kessel jetzt abzuwracken ist ökologisch nicht empfehlenswert - ökonomisch sowieso nicht. Auch das Umrüsten erfolgt in den überwiegenden Fällen dann, wenn der Kessel sowieso abgängig ist. //Genau dann empfehlen wir das ganz dringend//: Es wäre wirklich unklug, dann wieder einen fossil betriebenen Kessel einzubauen((Bis auf wenige Ausnahmen, die es freilich gibt. Manche "Ausnahmen" sind rein bürokratischer Natur, diese Hindernisse zu beseitigen, das ist überfällig)). Eine solche Umstellung reduziert für das betreffende Gebäude die Netto-CO<sub>2</sub>-Emissionen im Schnitt der nächsten 26 Jahre um etwa 75%. Das ist viel mehr, als jede der schon angesprochenen Maßnahmen, insbesondere rund 5mal so viel, wie durch die 2022/23 erreichte Temperaturabsenkung und sogar mehr, als eine generelle Absenkung auf nur noch 15°C bringen könnte. Damit ist es für uns keine Frage, dass wir diese Umstellung empfehlen. Ein Wehrmutstropfen ist: Die üblicherweise heute noch gewählten praktischen Ausführungen sind oft ziemlich teuer; die finanzielle Förderung ist hier nur ein Teil der Lösung, es muss daran gearbeitet werden, die Lösungen kostengünstiger zu machen, und das geht auch, wir zeigen dafür eine ganze Reihe von Lösungen auf.+  * Umrüsten auf Wärmepumpen: Das ist im Grundsatz für fast alle der 56% Gas und 18% Ölheizungen in Deutschland möglich. Das geht, im Gegensatz zu manchen 'Vorstellungen', nicht von heute auf morgen, auch nicht //für alle// innerhalb von z.B. 6 Jahren - weil dazu schon allein die Kapazität des einschlägigen Handwerks nicht entfernt ausreicht ((Ergänzung 2025: der Wärmepumpen-Anteil ist von 2022 auf 2025 von 3,2 auf 4,4% gestiegen. Würden Öl- und Gasheizungen systematisch dann umgerüstet, wenn sie ohnehin erneuert werden müssen, so würde der Zuwachs an Wärmepumpen bei über 3% pro Jahr liegen - davon sind wir derzeit offensichtlich noch weit entfernt. Der 'Trend' sieht derzeit nach Beibehaltung der weit überwiegend fossilen Beheizung aus: Das muss sich ändern, und das wird es wohl auch, es scheint nur deutlich länger als gedacht zu dauern, bis das überall eingesehen wird.)); eine beschleunigte Umrüstrate über die Ohnehin-Ersatzbeschaffung hinaus ist auch nicht sinnvoll, denn einen z.B. 2012 erneuerten Kessel jetzt abzuwracken ist ökologisch nicht empfehlenswert - ökonomisch sowieso nicht. Auch das Umrüsten erfolgt in den überwiegenden Fällen dann, wenn der Kessel sowieso abgängig ist. //Genau dann empfehlen wir das ganz dringend//: Es wäre wirklich unklug, dann wieder einen fossil betriebenen Kessel einzubauen((Bis auf wenige Ausnahmen, die es freilich gibt. Manche "Ausnahmen" sind rein bürokratischer Natur, diese Hindernisse zu beseitigen, das ist überfällig)). Eine solche Umstellung reduziert für das betreffende Gebäude die Netto-CO<sub>2</sub>-Emissionen im Schnitt der nächsten 26 Jahre um etwa 75%. Das ist viel mehr, als jede der schon angesprochenen Maßnahmen, insbesondere rund 5mal so viel, wie durch die 2022/23 erreichte Temperaturabsenkung und sogar mehr, als eine generelle Absenkung auf nur noch 15°C bringen könnte. Damit ist es für uns keine Frage, dass wir diese Umstellung empfehlen. Ein Wehrmutstropfen ist: Die üblicherweise heute noch gewählten praktischen Ausführungen sind oft ziemlich teuer; die finanzielle Förderung ist hier nur ein Teil der Lösung, es muss daran gearbeitet werden, die Lösungen kostengünstiger zu machen, und das geht auch, wir zeigen dafür eine ganze Reihe von Lösungen auf((Bemerkung 2025: Protokollband 62 [[:medien:medien:veroeffentlichungen:uebersicht_protokollbaende:protokollband_62|"Kostengünstige Sanierung von Wohngebäuden"]] zeigt Wege dazu auf.)).
   * Wärmeschutz am Gebäude: Das hat nach von uns ausgewerteten Modernisierungen ein Potential von im Durchschnitt 75%((75% runter im Verbrauch, d.h. der Restverbrauch ist noch 1/4 so hoch wie vorher)) und das geht ebenfalls in fast allen bestehenden Gebäuden (Ausnahmen: Denkmäler aber auch Neubauten nach 2002, weil die einfach noch nicht "dran" sind). Diese Maßnahme bringt ebenfalls erheblich mehr, als selbst eine dramatische Temperaturabsenkung. Der Wärmeschutz geht sogar mit einer Komfortverbesserung einher. Er erleichtert nachfolgend die Umrüstung auf Wärmepumpen erheblich und macht diese oft erst möglich, in jedem Fall weniger aufwändig und kostengünstiger. Wird der Wärmeschutz gut konzipiert und beim richtigen Anlass ausgeführt, dann ist das eine ökonomisch attraktive Lösung. Für ein konkretes Gebäude kann mit der Energieberatungssoftware **[[:enbil|ENBIL]]** schnell geprüft werden, welche Maßnahmen im Einzelfall in Frage kommen und wie stark sie die Energiekosten senken.   * Wärmeschutz am Gebäude: Das hat nach von uns ausgewerteten Modernisierungen ein Potential von im Durchschnitt 75%((75% runter im Verbrauch, d.h. der Restverbrauch ist noch 1/4 so hoch wie vorher)) und das geht ebenfalls in fast allen bestehenden Gebäuden (Ausnahmen: Denkmäler aber auch Neubauten nach 2002, weil die einfach noch nicht "dran" sind). Diese Maßnahme bringt ebenfalls erheblich mehr, als selbst eine dramatische Temperaturabsenkung. Der Wärmeschutz geht sogar mit einer Komfortverbesserung einher. Er erleichtert nachfolgend die Umrüstung auf Wärmepumpen erheblich und macht diese oft erst möglich, in jedem Fall weniger aufwändig und kostengünstiger. Wird der Wärmeschutz gut konzipiert und beim richtigen Anlass ausgeführt, dann ist das eine ökonomisch attraktive Lösung. Für ein konkretes Gebäude kann mit der Energieberatungssoftware **[[:enbil|ENBIL]]** schnell geprüft werden, welche Maßnahmen im Einzelfall in Frage kommen und wie stark sie die Energiekosten senken.
  
 Alle hier genannten weiteren Lösungsbeiträge können mit einer "Suffizienz-Maßnahme" Temperaturabsenkung natürlich auch kombiniert werden. Dabei sind die erzielten prozentualen Einsparungen dann sogar noch höher als bei einer fossilen Brennstoffheizung: Wärmepumpen laufen effizienter bei niedrigeren (Vorlauf-)Temperaturen und bei besserer Dämmung sinkt der Wärmebedarf mit jedem Grad sogar mehr als zuvor. Auch das ist unter [[:suffizienz|"Was können Temperaturreduktionen?"]] belegt. Alle hier genannten weiteren Lösungsbeiträge können mit einer "Suffizienz-Maßnahme" Temperaturabsenkung natürlich auch kombiniert werden. Dabei sind die erzielten prozentualen Einsparungen dann sogar noch höher als bei einer fossilen Brennstoffheizung: Wärmepumpen laufen effizienter bei niedrigeren (Vorlauf-)Temperaturen und bei besserer Dämmung sinkt der Wärmebedarf mit jedem Grad sogar mehr als zuvor. Auch das ist unter [[:suffizienz|"Was können Temperaturreduktionen?"]] belegt.
  
-**//Ein Fazit://**  Temperaturreduktionen können realistisch vielleicht 15 bis 20% insgesamt zu einer Reduktion beitragen. Sie können allein das Problem nicht lösen. Der letztendliche Übergang zu einer nicht mehr brennstoffbetriebenen Heizung ist alternativlos. Das können Nah/Fernwärmeanschlüsse oder Wärmepumpen sein, in kleinerem Umfang auch ein paar eher exotische Systeme (weniger als 5%). Der Übergang auf Wärmepumpen in der Breite muss aber durch verbesserten Wärmeschutz vorbereitet und unterstützt werden, sonst wird es im Stromnetz insgesamt im Winter eng und auch ein sehr stark forcierter Windkraftausbau kommt da nicht hinterher. Mit schrittweisen Verbesserungen beim Wärmeschutz geht es aber, wobei auch dann Windkraft schneller ausgebaut werden sollte, wie bisher geplant((Das haben wir im Artikel [[grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:zunahme_elektrische_last_durch_waermepumpen|"Elektrische Last durch Wärmepumpen"]] für die Situation in Deutschland analysiert.)). +**//Ein Fazit://**  Temperaturreduktionen können realistisch vielleicht 15 bis 20% insgesamt zu einer Reduktion beitragen. Sie können allein das Problem nicht lösen. Der letztendliche Übergang zu einer nicht mehr brennstoffbetriebenen Heizung ist alternativlos. Das können Nah/Fernwärmeanschlüsse oder Wärmepumpen sein, in kleinerem Umfang auch ein paar eher exotische Systeme (weniger als 5%). Der Übergang auf Wärmepumpen in der Breite muss aber durch verbesserten Wärmeschutz vorbereitet und unterstützt werden, sonst wird es im Stromnetz insgesamt im Winter eng und auch ein sehr stark forcierter Windkraftausbau kommt da nicht hinterher. Mit schrittweisen Verbesserungen beim Wärmeschutz geht es aber, wobei auch dann Windkraft schneller ausgebaut werden sollte, wie bisher geplant((Das haben wir im Artikel [[grundlagen:energiewirtschaft_und_oekologie:zunahme_elektrische_last_durch_waermepumpen|"Elektrische Last durch Wärmepumpen"]] für die Situation in Deutschland analysiert.)). Eine Ergänzung aus dem Jahr 2025: Die Diskussion um das "sparsame Heizen" ist - nach kaum 3 Jahren - inzwischen so gut wie vergessen. Die Raumtemperaturen werden im Durchschnitt nicht weiter abgesenkt - sie werden wieder angehoben. Das ist ein Beispiel für die Kurzlebigkeit der Themen in der reizüberfluteten Zeit: Reagiert wird kurzfristig auf aktuell hochgespielte Anlässe. Würde wirksam reagiert (eben z.B. durch einen Heizungsaustausch oder eine Wärmedämmung) dann hätte die erzielte Einsparung aber dennoch Bestand: Einige machen dies, wir müssen daran arbeiten, dass es mehr werden.
  
 ===== 12. Juli 2023: schwüle Hitze nach einer weiteren Tropennacht ===== ===== 12. Juli 2023: schwüle Hitze nach einer weiteren Tropennacht =====
Zeile 752: Zeile 760:
 //Trifft das zu?//  Es gab schon immer skeptische Stimmen – J.R. Oppenheimer war eine von ihnen. //Trifft das zu?//  Es gab schon immer skeptische Stimmen – J.R. Oppenheimer war eine von ihnen.
  
-=== Einmal mit etwas Distanz darüber nachdenken===+=== Einmal mit etwas Distanz darüber nachdenken ===
  
 Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls (und der muss nicht so schwerwiegend sein wie der Brand in Heisenbergs Labor) ist niemals Null. Übrigens: Viele solche beinahe-Katastrophen sind passiert – und wir hatten mehrmals unglaubliches Glück.    Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer rücksichtsloser Diktator wie Hitler, dem der Verlust droht in einer Mischung von Größenwahn und Paranoia unverantwortlich handelt, ist ebenfalls niemals Null. Solche Personen hat die Welt zu allen Zeiten in der Geschichte gesehen.    Deshalb: Die Anhäufung von Atomwaffen durch erbitterte Feinde auf der Ebene nationaler Staaten kann auf lange Sicht nicht die Lösung sein((Wir hatten sehr viel Glück)) . Gibt es eine Lösung? Ja, es gibt sie: Das hatte die Welt bereits am Ende des Zweiten Weltkriegs erkannt. Es sind die Vereinten Nationen((Übrigens, genau darauf weist J.R. Oppenheimer in dem folgenden Interview hin:  [[https://www.youtube.com/watch?v=AdtLxlttrHg|https://www.youtube.com/watch?v=AdtLxlttrHg]] . Und eben auch, dass diese institutionelle Verankerung immer noch nicht ausreicht, die Gefahr ausreichend zu begrenzen. Interessant auch, wie der gerade sich ausweitende Vietnam-Krieg aus damaliger amerikanischer Sicht gesehen wurde. Ich halte das für eine sehr schöne Illustration, wie die Sicht aus einer Kriegspartei heraus mit ausreichendem historischen Abstand anders bewertet werden muss.)) . Aber wir haben den Überblick verloren und sind nicht weitergekommen, einer solchen Organisation die Instrumente und den Einfluss zu geben, die sie dazu bräuchte. Da sind wir also wieder – mit einer wachsenden Bedrohung unserer Existenz. Einer weiteren solchen Bedrohung, neben und zusätzlich zu der, die wie Jahr für Jahr sozusagen systematisch aufbauen, indem wir immer mehr CO<sub>2</sub>  in die Erdatmosphäre abgeben.    Eine Ergänzung (1.8.2023): Die hier verlinkte NBC-Dokumentation Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls (und der muss nicht so schwerwiegend sein wie der Brand in Heisenbergs Labor) ist niemals Null. Übrigens: Viele solche beinahe-Katastrophen sind passiert – und wir hatten mehrmals unglaubliches Glück.    Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer rücksichtsloser Diktator wie Hitler, dem der Verlust droht in einer Mischung von Größenwahn und Paranoia unverantwortlich handelt, ist ebenfalls niemals Null. Solche Personen hat die Welt zu allen Zeiten in der Geschichte gesehen.    Deshalb: Die Anhäufung von Atomwaffen durch erbitterte Feinde auf der Ebene nationaler Staaten kann auf lange Sicht nicht die Lösung sein((Wir hatten sehr viel Glück)) . Gibt es eine Lösung? Ja, es gibt sie: Das hatte die Welt bereits am Ende des Zweiten Weltkriegs erkannt. Es sind die Vereinten Nationen((Übrigens, genau darauf weist J.R. Oppenheimer in dem folgenden Interview hin:  [[https://www.youtube.com/watch?v=AdtLxlttrHg|https://www.youtube.com/watch?v=AdtLxlttrHg]] . Und eben auch, dass diese institutionelle Verankerung immer noch nicht ausreicht, die Gefahr ausreichend zu begrenzen. Interessant auch, wie der gerade sich ausweitende Vietnam-Krieg aus damaliger amerikanischer Sicht gesehen wurde. Ich halte das für eine sehr schöne Illustration, wie die Sicht aus einer Kriegspartei heraus mit ausreichendem historischen Abstand anders bewertet werden muss.)) . Aber wir haben den Überblick verloren und sind nicht weitergekommen, einer solchen Organisation die Instrumente und den Einfluss zu geben, die sie dazu bräuchte. Da sind wir also wieder – mit einer wachsenden Bedrohung unserer Existenz. Einer weiteren solchen Bedrohung, neben und zusätzlich zu der, die wie Jahr für Jahr sozusagen systematisch aufbauen, indem wir immer mehr CO<sub>2</sub>  in die Erdatmosphäre abgeben.    Eine Ergänzung (1.8.2023): Die hier verlinkte NBC-Dokumentation
Zeile 1391: Zeile 1399:
 ===== Verblüffend: Oft führt das Verständnis ganz einfacher Grundlagen bereits zu wichtigen Ergebnissen (28.04.2024) ===== ===== Verblüffend: Oft führt das Verständnis ganz einfacher Grundlagen bereits zu wichtigen Ergebnissen (28.04.2024) =====
  
-Das habe ich gerade eben bei der Pflege unserer Grundlagenkurse gemerkt. \\  \\ //Hier ein Beispiel: Wie nachhaltige Energieversorgung (durch Erneuerbare) von effizienter Energieanwendung profitiert,//  das ist sofort einsichtig, wenn wir die elementaren Grundlagen zum Thema "Wärmespeicherung" wirklich verstehen. Viele 'hoffen' auf die 'Erfindung' irgendwelcher "Super-Speicher-Materialien" und hoffen das durch noch nicht untersuchte hochkomplexe, schwere Moleküle umsetzen zu können. Was davon wirklich zu erwarten ist, wird sofort klar, wenn die molekulare Grundlage der Wärmespeicherprozesse verstanden wird: [[:grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waremespeicherung#ein_ganz_konkretes_beispielkaffee_heiss|Das ideale Wärmespeichermaterial für 90% aller Anwendungen ist längst gefunden. Es ist ... Wasser.]] \\ +Das habe ich gerade eben bei der Pflege unserer Grundlagenkurse gemerkt.\\ 
- \\ +\\ 
-Etwas weiter unten im gleichen Text gibt es noch ein weiteres Praxisbeispiel: Die Wärmespeicherung in einer Betondecke. Ist die hilfreich? Aber sicher! Sie erlaubt es, Temperaturen im Tag/Nacht-Gang besser auszugleichen. Das hilft z.B. in unseren Breiten bei der Einsparung von Kühlenergie((Wenn nachts ausgiebig gelüftet werden kann)) . Für die Heizung ist der Einfluss aber nur sehr gering - und umso bedeutsamer, je besser das Gebäude ansonsten gegen Wärmeverluste geschützt ist. Auch das ergibt sich zwanglos aus ganz elementaren Grundlagen. \\ Und noch ein Beispiel: Der Wärmeverlust eines Gebäudes steigt naturgemäß an, wenn die Außenoberfläche des Objektes größer wird; auch dann, wenn dabei die Nutzfläche gar nicht ansteigt. Eindeutige Folgen: Durch eine Zerklüftung der Hülle wird der Bau teurer (mehr Oberfläche); die Heizkosten werden ebenfalls höher und oft die Nutzfläche auch noch kleiner. //Beschwert sich da jemand über Kostensteigerungen beim Wohnen?//  Vieles davon ist offensichtlich geplant und gewollt - nicht, dass das 'verboten' ist oder verboten werden sollte. Aber wir sollten uns dessen bewusst sein. Schauen wir genauer hin, dann stellt sich nämlich heraus, dass es vor allem solche Ursachen sind, welche für die oft beklagten Kostensteigerungen sorgen. Weil wir das aber nicht gern zugeben wollen, suchen viele nach anderen 'Gründen'; manche behaupten sogar, solche gefunden zu haben: den verbesserten Wärmeschutz zum Beispiel. Tatsächlich kostet gerade der nicht einem investiv wirklich viel mehr, Dämmstoffe sind nämlich billig - und er spart Betriebskosten ein, und das in bedeutendem Umfang. Wie das wirklich kostengünstig geht, findet sich z.B. in den Beiträgen zu Protokollband 55: [[..:..:sozialwohnbau|kostengünstiger sozialer Wohnungsbau]]. \\ +//Hier ein Beispiel: Wie nachhaltige Energieversorgung (durch Erneuerbare) von effizienter Energieanwendung profitiert,// das ist sofort einsichtig, wenn wir die elementaren Grundlagen zum Thema "Wärmespeicherung" wirklich verstehen. Viele 'hoffen' auf die 'Erfindung' irgendwelcher "Super-Speicher-Materialien" und hoffen das durch noch nicht untersuchte hochkomplexe, schwere Moleküle umsetzen zu können. Was davon wirklich zu erwarten ist, wird sofort klar, wenn die molekulare Grundlage der Wärmespeicherprozesse verstanden wird: [[:grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:waremespeicherung#ein_ganz_konkretes_beispielkaffee_heiss|Das ideale Wärmespeichermaterial für 90% aller Anwendungen ist längst gefunden. Es ist ... Wasser.]]\\ 
- \\ +\\ 
 +Etwas weiter unten im gleichen Text gibt es noch ein weiteres Praxisbeispiel: Die Wärmespeicherung in einer Betondecke. Ist die hilfreich? Aber sicher! Sie erlaubt es, Temperaturen im Tag/Nacht-Gang besser auszugleichen. Das hilft z.B. in unseren Breiten bei der Einsparung von Kühlenergie((Wenn nachts ausgiebig gelüftet werden kann)) . Für die Heizung ist der Einfluss aber nur sehr gering - und umso bedeutsamer, je besser das Gebäude ansonsten gegen Wärmeverluste geschützt ist. Auch das ergibt sich zwanglos aus ganz elementaren Grundlagen.\\ 
 +Und noch ein Beispiel: Der Wärmeverlust eines Gebäudes steigt naturgemäß an, wenn die Außenoberfläche des Objektes größer wird; auch dann, wenn dabei die Nutzfläche gar nicht ansteigt. Eindeutige Folgen: Durch eine Zerklüftung der Hülle wird der Bau teurer (mehr Oberfläche); die Heizkosten werden ebenfalls höher und oft die Nutzfläche auch noch kleiner. //Beschwert sich da jemand über Kostensteigerungen beim Wohnen?// Vieles davon ist offensichtlich geplant und gewollt - nicht, dass das 'verboten' ist oder verboten werden sollte. Aber wir sollten uns dessen bewusst sein. Schauen wir genauer hin, dann stellt sich nämlich heraus, dass es vor allem solche Ursachen sind, welche für die oft beklagten Kostensteigerungen sorgen. Weil wir das aber nicht gern zugeben wollen, suchen viele nach anderen 'Gründen'; manche behaupten sogar, solche gefunden zu haben: den verbesserten Wärmeschutz zum Beispiel. Tatsächlich kostet gerade der nicht wirklich viel mehr, Dämmstoffe sind nämlich billig - und er spart Betriebskosten ein, und das in bedeutendem Umfang. Wie das wirklich kostengünstig geht, findet sich z.B. in den Beiträgen zu Protokollband 55: [[..:..:sozialwohnbau|kostengünstiger sozialer Wohnungsbau]].
 ===== Übersicht April 2024: Trotz Kälteeinbruch kein Heizbedarf (Eintrag vom 2. Mai) ===== ===== Übersicht April 2024: Trotz Kälteeinbruch kein Heizbedarf (Eintrag vom 2. Mai) =====
  
beispiele/wohngebaeude/mehrfamilienhaeuser/winter_2022/23_besonders_sparsam_heizen.1730497305.txt.gz · Zuletzt geändert: von wfeist