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zertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_lueftungsgeraeten

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zertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_lueftungsgeraeten [2014/04/14 12:27] twesselzertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_lueftungsgeraeten [2018/12/20 12:05] – [Vergleich des Prüfverfahrens für die Gerätezulassung mit dem für die Passivhaus-Zertifizierung] cblagojevic
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 Nach dem derzeitigen Prüf- und Rechenverfahren für die energetische Beurteilung von Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung des DIBt Berlin werden auf dem Prüfstand bei der thermodynamischen Prüfung die Außen- und Abluftvolumenströme immer so eingestellt, dass diese gleich groß sind. Die rechnerische Ermittlung des **Wärmebereitstellungsgrades** erfolgt dann nach folgender Gleichung: Nach dem derzeitigen Prüf- und Rechenverfahren für die energetische Beurteilung von Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung des DIBt Berlin werden auf dem Prüfstand bei der thermodynamischen Prüfung die Außen- und Abluftvolumenströme immer so eingestellt, dass diese gleich groß sind. Die rechnerische Ermittlung des **Wärmebereitstellungsgrades** erfolgt dann nach folgender Gleichung:
  
-{{:picopen:gleichung_1_zertifizierung_lueftungsanlage_g.jpg|}}  mit {{:picopen:gleichung_2_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg|}}\\+<WRAP> 
 +<latex> 
 +$$\eta_{w}' = \dfrac{H_{ZU}-H_{AU}}{H*_{ZU}-H_{AU}} = \dfrac{T_{ZU}-T_{AU}}{T_{AB}-Z_{AU}}$$ 
 +</latex> 
 +</WRAP> 
 + 
 +mit  
 + 
 +<WRAP> 
 +<latex> 
 +$$H_{ZU}* = H (\vartheta_{AB; \chi_{AU})$$ 
 +</latex> 
 +</WRAP> 
 + 
 + 
 + 
 +\\
 \\ \\
 Der auf diesem Wege ermittelte Wärmebereitstellungsgrad kann jedoch vom Planer nicht für die Berechnung der Energiebilanz eingesetzt werden, wenn die Bilanzgrenze, wie üblich (z. B. nach EN 13790) entlang der Außenoberfläche der thermischen Gebäudehülle gezogen wird (in diesem Fall: Aufstellung des Gerätes innerhalb der wärmegedämmten Gebäudehülle, dies entspricht der Messung im Prüflabor bei ca. 21 °C). Der auf diesem Wege ermittelte Wärmebereitstellungsgrad kann jedoch vom Planer nicht für die Berechnung der Energiebilanz eingesetzt werden, wenn die Bilanzgrenze, wie üblich (z. B. nach EN 13790) entlang der Außenoberfläche der thermischen Gebäudehülle gezogen wird (in diesem Fall: Aufstellung des Gerätes innerhalb der wärmegedämmten Gebäudehülle, dies entspricht der Messung im Prüflabor bei ca. 21 °C).
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 Im Gegensatz zur derzeitigen Messung am Prüfstand nach Richtlinie der DIBt müssen die Wohnungslüftungsgeräte in der Praxis so betrieben werden, dass der Außen- und Fortluftmassenstrom (bei Aufstellung des Gerätes innerhalb der wärmegedämmten Hülle) bzw. der Zu- und Abluftmassenstrom (bei Aufstellung des Gerätes außerhalb der wärmegedämmten Hülle) möglichst gleich hoch ist. Disbalance wirkt sich in zusätzlicher In- bzw. Exfiltration aus. Die Berechnung der **Lüftungswärmeverluste Q<sub>L</sub>** in einem Gebäude mit Wärmerückgewinnung lautet dann:\\ Im Gegensatz zur derzeitigen Messung am Prüfstand nach Richtlinie der DIBt müssen die Wohnungslüftungsgeräte in der Praxis so betrieben werden, dass der Außen- und Fortluftmassenstrom (bei Aufstellung des Gerätes innerhalb der wärmegedämmten Hülle) bzw. der Zu- und Abluftmassenstrom (bei Aufstellung des Gerätes außerhalb der wärmegedämmten Hülle) möglichst gleich hoch ist. Disbalance wirkt sich in zusätzlicher In- bzw. Exfiltration aus. Die Berechnung der **Lüftungswärmeverluste Q<sub>L</sub>** in einem Gebäude mit Wärmerückgewinnung lautet dann:\\
 \\ \\
-{{:picopen:gleichung_3_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg|}}+ 
 +<WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ Q_{L} = V_{L\cdot (n_{Anlage} \cdot (1 - \eta_{eff})+n_{infil}) \cdot c_{Luft} \cdot G_{t$$ 
 +</latex> 
 +</WRAP> 
  
 mit: mit:
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   * **n<sub>Anlage</sub>**: Anlagenluftwechsel   * **n<sub>Anlage</sub>**: Anlagenluftwechsel
   * **n<sub>infil</sub>**: Infiltrationsluftwechsel   * **n<sub>infil</sub>**: Infiltrationsluftwechsel
-  * **c<sub>Luft</sub>**: volumenzpezifische Wärmekapazität der Luft+  * **c<sub>Luft</sub>**: volumenspezifische Wärmekapazität der Luft
   * **G<sub>t</sub>**: Gradtagzahl\\   * **G<sub>t</sub>**: Gradtagzahl\\
 \\ \\
 Der Planer benötigt demnach als Auslegungsgröße den effektiven Wärmebereitstellungsgrad η<sub>eff</sub>, um die Wärmebilanz seines Gebäudes aufstellen zu können. Geht man z. B. von der Innenaufstellung des Lüftungsgerätes aus, so beträgt die **Lüftungswärmeverlustleistung** unter der Annahme einer balancierten Anlage und ohne Infiltrationsverluste:\\ Der Planer benötigt demnach als Auslegungsgröße den effektiven Wärmebereitstellungsgrad η<sub>eff</sub>, um die Wärmebilanz seines Gebäudes aufstellen zu können. Geht man z. B. von der Innenaufstellung des Lüftungsgerätes aus, so beträgt die **Lüftungswärmeverlustleistung** unter der Annahme einer balancierten Anlage und ohne Infiltrationsverluste:\\
 \\ \\
-{{:picopen:gleichung_4_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg|}}+ 
 +<WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ \dot{Q}_{L= V_{L} \cdot n_{Anlage} \cdot \rho \cdot c_{p} \cdot (\vartheta_{Fo} - \vartheta_{Au}) - P_{el$$ 
 +</latex> 
 +</WRAP> 
 + 
  
 mit: mit:
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 Die Lüftungswärmeverluste ohne WRG ergeben sich als Leistung bei einer Außentemperatur θ<sub>Au</sub> und Ablufttemperatur θ<sub>Ab</sub>. Damit erhält man für den **effektiven Wärmebereitstellungsgrad** im balancierten Zustand des Gerätes: Die Lüftungswärmeverluste ohne WRG ergeben sich als Leistung bei einer Außentemperatur θ<sub>Au</sub> und Ablufttemperatur θ<sub>Ab</sub>. Damit erhält man für den **effektiven Wärmebereitstellungsgrad** im balancierten Zustand des Gerätes:
  
-{{:picopen:gleichung_5_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg|}}\\+<WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ \eta_{eff} = \dfrac{(\vartheta_{Ab-\vartheta_{Fo}) + \dfrac{P_{el}}{\dot{m} \cdot c_{p}}}{\vartheta_{Ab} - \vartheta_{Au}} $$ 
 +</latex> 
 +</WRAP>
 \\ \\
-Bei der Messung wird darauf geachtet, dass kein Kondensat im Wärmetauscher anfallen kann. Bei hochwertigen Gegenstromwärmeübertragern kann die freiwerdende Latentwärme zusätzlich für die Wärmerückgewinnung genutzt werden. Auf den über die Heizperiode gemittelten Wärmebereitstellungsgrad wirkt sich dies jedoch nur mit einer Erhöhung um ca. 0,3 %-Punkte aus (berechnet aus den Messungen im CEPHEUS-Projekt Hannover, Anlage mit Frostschutzheizregister, Frostschutzgrenztemperatur - 4 °C) und ist damit vernachlässigbar gering. Beim Einsatz von Erdreichwärmetauschern tritt praktisch überhaupt kein Kondensat auf. Die Bestimmung des sog. trockenen Wärmebereitstellungsgrades, also ohne Kondensatbildung gemessen, bildet demnach eine realistische Bemessungsgrundlage für die Zertifizierung als Passivhaus geeignete Komponente. Darüber hinaus ist dieser Wert auch messtechnisch wesentlich genauer zu bestimmen, weil keine Messwerte für die Feuchte eingehen, welche prinzipbedingt mit relativ hohen Messfehlern behaftet sind.+\\ 
 +Bei der Messung wird darauf geachtet, dass kein Kondensat im Wärmetauscher anfallen kann. Bei hochwertigen Gegenstromwärmeübertragern kann die freiwerdende Latentwärme zusätzlich für die Wärmerückgewinnung genutzt werden. Auf den über die Heizperiode gemittelten Wärmebereitstellungsgrad wirkt sich dies jedoch nur mit einer Erhöhung um ca. 0,3 %-Punkte aus (berechnet aus den Messungen im CEPHEUS-Projekt Hannover, Anlage mit Frostschutzheizregister, Frostschutzgrenztemperatur - 4 °C) und ist damit vernachlässigbar gering. Beim Einsatz von Erdreichwärmetauschern tritt praktisch überhaupt kein Kondensat auf. Die Bestimmung des sog. trockenen Wärmebereitstellungsgrades, also ohne Kondensatbildung gemessen, bildet demnach eine realistische Bemessungsgrundlage für die Zertifizierung als Passivhaus geeignete Komponente. Darüber hinaus ist dieser Wert auch messtechnisch wesentlich genauer zu bestimmen, weil keine Messwerte für die Feuchte eingehen, welche prinzipbedingt mit relativ hohen Messfehlern behaftet sind.
  
 In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Unterschiede der ausgewiesenen Werte und Prüfung nach Zulassungsprüfung gem. DIBt-Reglement bzw. Passivhaus-Zertifizierung zusammengestellt.\\ In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Unterschiede der ausgewiesenen Werte und Prüfung nach Zulassungsprüfung gem. DIBt-Reglement bzw. Passivhaus-Zertifizierung zusammengestellt.\\
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 ^Einsatzbereich|   Festlegung nach Herstellerangaben   |Nach dem Verfahren im Prüfreglement bestimmt,\\ damit sichergestellt wird, dass die Geräte im\\ Normal-Betrieb die Volumenströme auch\\ tatsächlich erbringen und dabei noch eine\\ 30%-ige Anhebung bzw. Absenkung möglich ist.| ^Einsatzbereich|   Festlegung nach Herstellerangaben   |Nach dem Verfahren im Prüfreglement bestimmt,\\ damit sichergestellt wird, dass die Geräte im\\ Normal-Betrieb die Volumenströme auch\\ tatsächlich erbringen und dabei noch eine\\ 30%-ige Anhebung bzw. Absenkung möglich ist.|
 ^Leckage intern/extern|   Grenzwert 5 %,\\ Bezug auf Mittelwert des Einsatzbereichs s.o.     Grenzwert 3 %,\\ Bezug auf Mittelwert des Einsatzbereichs s.o.   | ^Leckage intern/extern|   Grenzwert 5 %,\\ Bezug auf Mittelwert des Einsatzbereichs s.o.     Grenzwert 3 %,\\ Bezug auf Mittelwert des Einsatzbereichs s.o.   |
-^effektiver Wärmebereitstellungsgrad|   {{ :picopen:gleichung_1_tabelle_zertifizierung_lueftungsanlage_.jpg }} mit {{ :picopen:gleichung_2_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg }}   |   {{ picopen:gleichung_5_zertifizierung_lueftungsanlage.jpg }}\\ Außen-/Fortluft in Balace, kein Kondensatanfall   |+^effektiver Wärmebereitstellungsgrad| <WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ \eta_{w}'= \dfrac{\dot{H}_{Zu}-\dot{H}_{Au}}{\dot{H}*_{Zu}-\dot{H}_{Au}} $$ 
 +</latex> 
 +</WRAP>  mit <WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ \dot{H}*_{Zu}= H (\vartheta_{AB; \chi_{AU}) $$ 
 +</latex> 
 +</WRAP>  |   <WRAP> 
 +<latex> 
 +$$ \eta_{eff} = \dfrac{(\vartheta_{Ab-\vartheta_{Fo}) + \dfrac{P_{el}}{\dot{m} \cdot c_{p}}}{\vartheta_{Ab} - \vartheta_{Au}} $$ 
 +</latex> 
 +</WRAP>\\ Außen-/Fortluft in Balance, kein Kondensatanfall   |
 ^elektrisches Wirkungsverhältnis|   aus //η'<sub>w</sub>// (siehe oben) bestimmt     aus //η<sub>eff</sub>// (siehe oben) bestimmt   | ^elektrisches Wirkungsverhältnis|   aus //η'<sub>w</sub>// (siehe oben) bestimmt     aus //η<sub>eff</sub>// (siehe oben) bestimmt   |
 ^Messpunkte|   Festlegung nach DIBt-Reglement     Festlegung nach PHI-Prüfreglement   | ^Messpunkte|   Festlegung nach DIBt-Reglement     Festlegung nach PHI-Prüfreglement   |
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 ===== Qualitätsanforderungen für das Zertifikat „Passivhaus geeignetes Wärmerückgewinnungsgerät“ ===== ===== Qualitätsanforderungen für das Zertifikat „Passivhaus geeignetes Wärmerückgewinnungsgerät“ =====
  
-Neben der bereits erläuterten Bestimmung des effektiven Wärmebereitstellungsgrades und der Luftdichtheit werden mit dem Zertifikat „Passivhaus geeignetes Wärmerückgewinnungsgerät“ die Kriterien für das Zentralgerät und die Maßgaben für den Einbau in das Gesamtsystem überprüft. Die einzelnen Kriterien werden im folgenden näher erläutert.+Neben der bereits erläuterten Bestimmung des effektiven Wärmebereitstellungsgrades und der Luftdichtheit werden mit dem Zertifikat „Passivhaus geeignetes Wärmerückgewinnungsgerät“ die Kriterien für das Zentralgerät und die Maßgaben für den Einbau in das Gesamtsystem überprüft. Die einzelnen Kriterien werden im Folgenden näher erläutert.
  
 Um unbehaglichen Kaltlufteinfall zu vermeiden, ist in Passivhäusern die minimale Zulufttemperatur auf 16,5 °C zu begrenzen. Dieses **Behaglichkeitskriterium** wird von hocheffizienten Geräten bei –10 °C auch ohne zusätzliche Einrichtungen wie Erdreichwärmetauscher und Zuluftnachheizung erreicht. Vom Hersteller ist zu spezifizieren, welche Mindestanforderungen für sein Gerät gelten, um unbehaglichen Kaltlufteinfall zu vermeiden. Um unbehaglichen Kaltlufteinfall zu vermeiden, ist in Passivhäusern die minimale Zulufttemperatur auf 16,5 °C zu begrenzen. Dieses **Behaglichkeitskriterium** wird von hocheffizienten Geräten bei –10 °C auch ohne zusätzliche Einrichtungen wie Erdreichwärmetauscher und Zuluftnachheizung erreicht. Vom Hersteller ist zu spezifizieren, welche Mindestanforderungen für sein Gerät gelten, um unbehaglichen Kaltlufteinfall zu vermeiden.
  
-Das **Effizienz-Kriterium für die Wärmerückgewinnung** wird erreicht, wenn der effektive Wärmebereitstellungsgrad des Gerätes nach dem zuvor beschrieben Verfahren Werte über 75 % erreicht. +Das **Effizienz-Kriterium für die Wärmerückgewinnung** wird erreicht, wenn der effektive Wärmebereitstellungsgrad des Gerätes nach dem zuvor beschriebenen Verfahren Werte über 75 % erreicht. 
  
 Am Prüfstand wird bei der im Prüfverfahren spezifizierten externen Pressung von 100 Pa und dem Betriebsvolumenstrom die gesamte elektrische Leistungsaufnahme des Gerätes inklusive Steuerung, jedoch ohne Frostschutzheizung gemessen. Der so ermittelte Wert bezogen auf geförderten Zuluftvolumenstrom muss das Kriterium an die **Elektroeffizienz** erfüllen [< 0,45 W/(m³/h)]. Am Prüfstand wird bei der im Prüfverfahren spezifizierten externen Pressung von 100 Pa und dem Betriebsvolumenstrom die gesamte elektrische Leistungsaufnahme des Gerätes inklusive Steuerung, jedoch ohne Frostschutzheizung gemessen. Der so ermittelte Wert bezogen auf geförderten Zuluftvolumenstrom muss das Kriterium an die **Elektroeffizienz** erfüllen [< 0,45 W/(m³/h)].
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 Die Gerätesteuerung muss ein synchronisiertes Einstellen von Zu- und Abluftventilator auf Stufe Grundlüftung (=70%), Standardlüftung (=100%) und erhöhte Lüftung (=130%) mit eindeutiger Ablesbarkeit des eingestellten Zustandes ermöglichen. Die Gerätesteuerung muss ein synchronisiertes Einstellen von Zu- und Abluftventilator auf Stufe Grundlüftung (=70%), Standardlüftung (=100%) und erhöhte Lüftung (=130%) mit eindeutiger Ablesbarkeit des eingestellten Zustandes ermöglichen.
  
-Zusätzlich zu den genannten lüftungstechnischen und thermodynamischen Prüfungen wird das Gerät **schalltechnischen Prüfungen** unterzogen. Dabei wird zunächst der Schalleistungspegel der Schallabstrahlung über das Gerätegehäuse gemessen. Der Schalldruckpegel im Aufstellraum ist auf 35 dB(A) (bei äquivalenten Raumabsorptionsflächen von 4 m²) zu begrenzen. Darüber hinaus wird der Schalleistungspegel an den Gerätestutzen bestimmt, um dem Planer die Dimensionierung der Schalldämpfer zu ermöglichen. Es muss eine Einbau-Anleitung gegeben werden, wie der Schallpegel in Wohnräumen unter 25 dB(A) und in Funktionsräumen unter 30 dB(A) gehalten werden kann. Die hierzu notwendigen Einrichtungen sind normalerweise bauseits vorzusehen.+Zusätzlich zu den genannten lüftungstechnischen und thermodynamischen Prüfungen wird das Gerät **schalltechnischen Prüfungen** unterzogen. Dabei wird zunächst der Schallleistungspegel der Schallabstrahlung über das Gerätegehäuse gemessen. Der Schalldruckpegel im Aufstellraum ist auf 35 dB(A) (bei äquivalenten Raumabsorptionsflächen von 4 m²) zu begrenzen. Darüber hinaus wird der Schallleistungspegel an den Gerätestutzen bestimmt, um dem Planer die Dimensionierung der Schalldämpfer zu ermöglichen. Es muss eine Einbau-Anleitung gegeben werden, wie der Schallpegel in Wohnräumen unter 25 dB(A) und in Funktionsräumen unter 30 dB(A) gehalten werden kann. Die hierzu notwendigen Einrichtungen sind normalerweise bauseits vorzusehen.
  
 Das Zentralgerät einschließlich Wärmeübertrager muss einfach zu inspizieren und zu reinigen sein. Der Filterwechsel muss vom Betreiber (kein Fachpersonal) selbst durchgeführt werden können. Diesbezügliche Beschreibung und Bezugsquellen für die Filter sind im Handbuch zu dokumentieren. Die **Filterqualitäten** F7 (Außenluftfilter) und G4 (Abluftfilter) sind zum Verschmutzungsschutz des Kanalnetzes und des Wärmeübertragers mindestens vorzusehen. Das Zentralgerät einschließlich Wärmeübertrager muss einfach zu inspizieren und zu reinigen sein. Der Filterwechsel muss vom Betreiber (kein Fachpersonal) selbst durchgeführt werden können. Diesbezügliche Beschreibung und Bezugsquellen für die Filter sind im Handbuch zu dokumentieren. Die **Filterqualitäten** F7 (Außenluftfilter) und G4 (Abluftfilter) sind zum Verschmutzungsschutz des Kanalnetzes und des Wärmeübertragers mindestens vorzusehen.
  
-Durch geeignete Maßnahmen ist sicherzustellen, dass auch bei winterlichen Extremtemperaturen (-15 °C) ein Zufrieren des Wärmeübetragers ausgeschlossen werden kann. Dabei muss die reguläre Funktion des Gerätes dauernd sichergestellt sein. Eine Außenluftunterbrechungsschaltung kommt in Passivhaus geeigneten Anlagen nicht in Frage, weil durch den dabei auftretenden Gebäudeunterdruck nachströmende Kaltluft die Behaglichkeit einschränken könnte. Darüber hinaus kann durch die erzwungene Infiltration die  auftretenden Heizlasten unzulässig hoch werden. Die Einstellung der minimalen **Frostschutzgrenztemperatur** muss vom Hersteller angegeben werden und wird am Prüfstand messtechnisch überprüft. Die Grenztemperatur ist so zu bemessen, dass es gerade noch nicht zur Frostbildung am Wärmeübertrager kommen kann. Zu hohe Sicherheitsmargen führen beim Einsatz eines Frostschutzheizregisters zu unnötigem Mehrverbrauch. +Durch geeignete Maßnahmen ist sicherzustellen, dass auch bei winterlichen Extremtemperaturen (-15 °C) ein Zufrieren des Wärmeübertragers ausgeschlossen werden kann. Dabei muss die reguläre Funktion des Gerätes dauernd sichergestellt sein. Eine Außenluftunterbrechungsschaltung kommt in Passivhaus geeigneten Anlagen nicht in Frage, weil durch den dabei auftretenden Gebäudeunterdruck nachströmende Kaltluft die Behaglichkeit einschränken könnte. Darüber hinaus können durch die erzwungene Infiltration die  auftretenden Heizlasten unzulässig hoch werden. Die Einstellung der minimalen **Frostschutzgrenztemperatur** muss vom Hersteller angegeben werden und wird am Prüfstand messtechnisch überprüft. Die Grenztemperatur ist so zu bemessen, dass es gerade noch nicht zur Frostbildung am Wärmeübertrager kommen kann. Zu hohe Sicherheitsmargen führen beim Einsatz eines Frostschutzheizregisters zu unnötigem Mehrverbrauch. 
  
 ===== Die Dokumente zur Prüfung von Lüftungsgeräten als passivhausgeeignete Komponente sind zum Download verfügbar ===== ===== Die Dokumente zur Prüfung von Lüftungsgeräten als passivhausgeeignete Komponente sind zum Download verfügbar =====
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 [[zertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_fensterrahmen|]]\\ [[zertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_fensterrahmen|]]\\
-[[zertifizierung:passivhausgeeignete_komponenten:zertifizierung_von_fensterverglasungen|]]+
zertifizierung/passivhausgeeignete_komponenten/zertifizierung_von_lueftungsgeraeten.txt · Zuletzt geändert: 2022/02/14 17:10 von admin