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 umfassende ununterbrochene luftdichte Hülle gibt (rote Linie).**//|\\ umfassende ununterbrochene luftdichte Hülle gibt (rote Linie).**//|\\
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-Notwenig ist dabei, dass **EINE** luftdichte Ebene geplant und realisiert wird. Zwei "fast" dichte Ebenen nüten nicht viel - die sind auch zusammen immer noch undicht! Dies kann man sich z.B. durch eine Leckage an einer Haustür vorstellen, welche nicht durch eine undichte Vorraumtür behoben wird. Oder auch durch dieses Gleichniss: Zwei Eimer mit je einem Loch; ineinander gestellt läuft noch immer Wasser heraus.+Notwendig ist dabei, dass **EINE** luftdichte Ebene geplant und realisiert wird. Zwei "fast" dichte Ebenen nützen nicht viel - die sind auch zusammen immer noch undicht! Dies kann man sich z.B. durch eine Leckage an einer Haustür vorstellen, welche nicht durch eine undichte Vorraumtür behoben wird. Oder auch durch dieses Gleichnis: Zwei Eimer mit je einem Loch; ineinander gestellt läuft noch immer Wasser heraus.
  
 Entscheidend ist, dass das Konzept für die Luftdichtheit **dauerhaft** angelegt ist. Welche Konzepte dabei eine für lange Zeit garantierte Luftdichtheit ermöglichen, wurde vom Passivhaus Institut im Rahmen eines IEA-Forschungsprojektes untersucht. Eine Kurzfassung der wesentlichen Ergebnisse finden Sie {{:picopen:dauerhaftigkeitdichtheitpassivhauspeper.pdf|in diesem Artikel (pdf, 1 MB)}} von Søren Peper. Die Langfassung des Forschungsberichtes (7,2 MB) findet sich hier: [[http://passiv.de/04_pub/Literatur/IEA/IEA_01/IEA-Task28_Luftdichtheit_Peper.pdf|Download Dauerhaftigkeit]] \\ Entscheidend ist, dass das Konzept für die Luftdichtheit **dauerhaft** angelegt ist. Welche Konzepte dabei eine für lange Zeit garantierte Luftdichtheit ermöglichen, wurde vom Passivhaus Institut im Rahmen eines IEA-Forschungsprojektes untersucht. Eine Kurzfassung der wesentlichen Ergebnisse finden Sie {{:picopen:dauerhaftigkeitdichtheitpassivhauspeper.pdf|in diesem Artikel (pdf, 1 MB)}} von Søren Peper. Die Langfassung des Forschungsberichtes (7,2 MB) findet sich hier: [[http://passiv.de/04_pub/Literatur/IEA/IEA_01/IEA-Task28_Luftdichtheit_Peper.pdf|Download Dauerhaftigkeit]] \\
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 ===== Luftdichtes Bauen ist keine Frage der Bauweise ===== ===== Luftdichtes Bauen ist keine Frage der Bauweise =====
  
-Realisierte Beispiele von Passivhäusern im Massivbau, Holzbau, Fertigbauteilbau, in Schalungselementetechnik und im Stahlbau zeigen, dass es für die Luftdichtheit nicht auf die Bauweise ankommt. Søren Peper vom Passivhaus Institut hat nach systematischen Untersuchungen belegt, dass n<sub>50</sub>-Werte zwischen 0,2 und 0,6 h<sup>-1</sup> heute bei sorgfätiger Planung und gewissenhafter Ausführung reproduzierbar erreicht werden können. Dazu gibt es Ausführungsdetails für alle wichtigen Anschlüsse und Durchdringungen. Mittlerweile gibt es dazu von zahlreichen Herstellern diverse geeignete Produkte die auch dauerhaft luftdicht sind (siehe dazu auch Informationen beim Fachverband für Luftdichtheit www.flib.de)\\+Realisierte Beispiele von Passivhäusern im Massivbau, Holzbau, Fertigbauteilbau, in Schalungselementetechnik und im Stahlbau zeigen, dass es für die Luftdichtheit nicht auf die Bauweise ankommt. Søren Peper vom Passivhaus Institut hat nach systematischen Untersuchungen belegt, dass n<sub>50</sub>-Werte zwischen 0,2 und 0,6 h<sup>-1</sup> heute bei sorgfältiger Planung und gewissenhafter Ausführung reproduzierbar erreicht werden können. Dazu gibt es Ausführungsdetails für alle wichtigen Anschlüsse und Durchdringungen. Mittlerweile gibt es dazu von zahlreichen Herstellern diverse geeignete Produkte die auch dauerhaft luftdicht sind (siehe dazu auch Informationen beim Fachverband für Luftdichtheit www.flib.de)\\
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   - **Für jedes Außenbauteil muss festgelegt werden, welche Bauteilschicht die Luftdichtung übernimmt** (z.B. die OSB-Platte oder Folie bei einer Dachkonstruktion, der Innenputz bei einer gemauerten Wand, die Betondecke zwischen Keller und Erdgeschoss,...). Die Lage dieser luftdichtenden Ebene wird als rote Linie im Schnitt bzw. im Grundriss eingezeichnet. Das beheizte Volumen muss vollständig von luftdichtenden Ebenen eingeschlossen sein.   - **Für jedes Außenbauteil muss festgelegt werden, welche Bauteilschicht die Luftdichtung übernimmt** (z.B. die OSB-Platte oder Folie bei einer Dachkonstruktion, der Innenputz bei einer gemauerten Wand, die Betondecke zwischen Keller und Erdgeschoss,...). Die Lage dieser luftdichtenden Ebene wird als rote Linie im Schnitt bzw. im Grundriss eingezeichnet. Das beheizte Volumen muss vollständig von luftdichtenden Ebenen eingeschlossen sein.
   - **Im zweiten Schritt muss geplant werden, wie die luftdichten Bauteilschichten an den Stößen dauerhaft luftdicht verbunden werden**. Wichtig: Es reicht nicht, z.B. den Fensterrahmen an die gemauerte Wand "anzuschließen" (die Mauerebene ist nämlich nicht luftdicht!). Vielmehr muss der Blendrahmen an die luftdichtende Ebene der Außenwand, das ist z.B. im Massivbau i.a. der Innenputz, dauerhaft luftdicht angeschlossen werden. Dazu eignet sich in diesem Beispiel z.B. ein überputzbares Klebeband oder eine Anputzleiste (APU-Leiste).   - **Im zweiten Schritt muss geplant werden, wie die luftdichten Bauteilschichten an den Stößen dauerhaft luftdicht verbunden werden**. Wichtig: Es reicht nicht, z.B. den Fensterrahmen an die gemauerte Wand "anzuschließen" (die Mauerebene ist nämlich nicht luftdicht!). Vielmehr muss der Blendrahmen an die luftdichtende Ebene der Außenwand, das ist z.B. im Massivbau i.a. der Innenputz, dauerhaft luftdicht angeschlossen werden. Dazu eignet sich in diesem Beispiel z.B. ein überputzbares Klebeband oder eine Anputzleiste (APU-Leiste).
-  - **Im dritten Schritt müssen evtl. erforderliche Durchdringungen geplant werden**: Elektroleitungen und Rohre, die durch eine Kellerdecke gehen, Steckdosen (!) in Außenwänden,... Für diese Aufgabe gibt es heute qualifizierte und bewährte Lösungen und Materialien. Dabei gilt allerdings zuerst die Vermeidungsregel: Es ist zu prüfen, ob die Durchdringung wirklich unvermeidbar ist. So kann z.B. bei einigen Fallrohrbelüftungen auf eine Durchführung verzichtet werden indem Unterdachbelüfter eingesetzt werden. Sinnvoll ist es dann auch die notwendigen Durchdringungen an möglicst wenigen Orten zu bündeln.+  - **Im dritten Schritt müssen evtl. erforderliche Durchdringungen geplant werden**: Elektroleitungen und Rohre, die durch eine Kellerdecke gehen, Steckdosen (!) in Außenwänden,... Für diese Aufgabe gibt es heute qualifizierte und bewährte Lösungen und Materialien. Dabei gilt allerdings zuerst die Vermeidungsregel: Es ist zu prüfen, ob die Durchdringung wirklich unvermeidbar ist. So kann z.B. bei einigen Fallrohrbelüftungen auf eine Durchführung verzichtet werden indem Unterdachbelüfter eingesetzt werden. Sinnvoll ist es dann auch die notwendigen Durchdringungen an möglichst wenigen Orten zu bündeln.
  
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-**Wärmedämmstoffe sind im allgemeinen NICHT luftdicht.** Daher muss die luftdichte Hülle gesondert geplant und hergestellt werden. Im Holzbau werden dazu meist Holzwerkstoffplatten verwendet (an den Stößen verklebt), im Massivbau reicht ein durchgehender Innenputz. Wichtig ist, dass die dichtende Hülle ohne Unterbrechnungen ausgeführt wird. Gerade an den Anschlüssen muss das korrekt geplant und sorgfältig ausgeführt werden.+**Wärmedämmstoffe sind im Allgemeinen NICHT luftdicht.** Daher muss die luftdichte Hülle gesondert geplant und hergestellt werden. Im Holzbau werden dazu meist Holzwerkstoffplatten verwendet (an den Stößen verklebt), im Massivbau reicht ein durchgehender Innenputz. Wichtig ist, dass die dichtende Hülle ohne Unterbrechungen ausgeführt wird. Gerade an den Anschlüssen muss das korrekt geplant und sorgfältig ausgeführt werden.
  
  
planung/luftdichtheit/grundprinzipien/grundprinzipien_fuer_die_verbesserung_der_luftdichtheit.txt · Zuletzt geändert: 2022/01/17 15:02 von wfeist