planung:haustechnik:heizung_und_warmwasserbereitung:waermebereitstellung:versorgungsvarianten_im_vergleich

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 Dieser Beitrag nimmt eine Fortschreibung der in den vorangegangenen Arbeitskreissitzungen [AkkP 20] und [AkkP 26] ausgearbeiteten Wirtschaftlichkeitsstudien vor. In diesen wurden am Beispiel eines intensiv beforschten Gebäudes (NEH Schrecksbach, Einzelheiten hierzu unter 3) und eines von diesem abgeleiteten „Zwillings“ in Passivhausqualität Gesamtkostenbelastung und Kostenstruktur bei einer Vielzahl von Systemvarianten untersucht.  Dieser Beitrag nimmt eine Fortschreibung der in den vorangegangenen Arbeitskreissitzungen [AkkP 20] und [AkkP 26] ausgearbeiteten Wirtschaftlichkeitsstudien vor. In diesen wurden am Beispiel eines intensiv beforschten Gebäudes (NEH Schrecksbach, Einzelheiten hierzu unter 3) und eines von diesem abgeleiteten „Zwillings“ in Passivhausqualität Gesamtkostenbelastung und Kostenstruktur bei einer Vielzahl von Systemvarianten untersucht. 
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 Die ermittelte Gesamtkostenbelastung bezieht Investitionskosten der untersuchten Versorgungssysteme (Verwendungsdauer 20 Jahre), Energie- und Wartungskosten ein. Investitionen in die Erstellung des Gebäudes in NEH-Ausführung gehen nicht in die Betrachtung ein, wohl aber die erforderlichen baulichen Mehrinvestitionen für den Passivhausstandard. Die Kapitalkostenbelastung aus der Erstellung des Rumpfgebäudes bleibt unberücksichtigt, da sie ohnehin anfällt. Sie kann separat über die Gebäudegröße (149 m² Wohnfläche) und übliche Erstellungskosten ermittelt werden. Die ermittelte Gesamtkostenbelastung bezieht Investitionskosten der untersuchten Versorgungssysteme (Verwendungsdauer 20 Jahre), Energie- und Wartungskosten ein. Investitionen in die Erstellung des Gebäudes in NEH-Ausführung gehen nicht in die Betrachtung ein, wohl aber die erforderlichen baulichen Mehrinvestitionen für den Passivhausstandard. Die Kapitalkostenbelastung aus der Erstellung des Rumpfgebäudes bleibt unberücksichtigt, da sie ohnehin anfällt. Sie kann separat über die Gebäudegröße (149 m² Wohnfläche) und übliche Erstellungskosten ermittelt werden.
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 Selbstverständlich hat sich an den Energiekennzahlen der Gebäudevarianten nichts verändert, im Lichte der aktuellen Energiepreisentwicklung schien aber eine Neukalkulation der Energie- und Gesamtkosten lohnend und im Vergleich mit den älteren Berechnungen aufschlussreich. Selbstverständlich hat sich an den Energiekennzahlen der Gebäudevarianten nichts verändert, im Lichte der aktuellen Energiepreisentwicklung schien aber eine Neukalkulation der Energie- und Gesamtkosten lohnend und im Vergleich mit den älteren Berechnungen aufschlussreich.
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 In den vier zurückliegenden Jahren ist der Rohölpreis (als Leitgröße des internationalen Energiemarktes) stark gestiegen [TECSON]. Der Preisanstieg in der beobachteten Höhe kann aber als spekulative Überhöhung der Marktentwicklung gesehen werden: Eine starke und wachsende Nachfrage trifft derzeit auf nicht mehr wesentlich zu steigernde konventionelle Fördermengen, Substitutionspotentiale sind (noch) nicht in größerem Maße erschlossen (erneuerbare Energien, aber auch nicht-konventionelle Ölvorkommen wie Ölsande und die Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Steinkohle).  Bei Markteintritt der genannten Substitutionsenergien in großem Ausmaß kann eine preisdämpfende Wirkung unterstellt werden.  (Die unterschiedliche ökologische Beurteilung verschiedener Substitutionspotentiale bleibt an dieser Stelle unberücksichtigt; eine weltweite Vereinbarung zur finanziellen Bewertung von (fossilen) Kohlendioxidemissionen würde den regenerativen Potentialen den Vorzug geben, der grundsätzliche Mechanismus einer Begrenzung des Energiepreisanstieges ist in jedem Szenario wirksam.) In den vier zurückliegenden Jahren ist der Rohölpreis (als Leitgröße des internationalen Energiemarktes) stark gestiegen [TECSON]. Der Preisanstieg in der beobachteten Höhe kann aber als spekulative Überhöhung der Marktentwicklung gesehen werden: Eine starke und wachsende Nachfrage trifft derzeit auf nicht mehr wesentlich zu steigernde konventionelle Fördermengen, Substitutionspotentiale sind (noch) nicht in größerem Maße erschlossen (erneuerbare Energien, aber auch nicht-konventionelle Ölvorkommen wie Ölsande und die Gewinnung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Steinkohle).  Bei Markteintritt der genannten Substitutionsenergien in großem Ausmaß kann eine preisdämpfende Wirkung unterstellt werden.  (Die unterschiedliche ökologische Beurteilung verschiedener Substitutionspotentiale bleibt an dieser Stelle unberücksichtigt; eine weltweite Vereinbarung zur finanziellen Bewertung von (fossilen) Kohlendioxidemissionen würde den regenerativen Potentialen den Vorzug geben, der grundsätzliche Mechanismus einer Begrenzung des Energiepreisanstieges ist in jedem Szenario wirksam.)
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 Der weitere Anstieg des Rohölpreises wird also zukünftig durch diese Potentiale begrenzt, langfristig wird ein neues Marktgleichgewicht einen Grenzpreis hervorbringen. Dessen genaue Höhe kann nicht präzise vorausgesagt werden, ein Preis von ca. 55 $/bbl stellt eine plausible Abschätzung dar. Sollte die tatsächliche Preisentwicklung diesen Wert übertreffen, wird die Wirtschaftlichkeit von Effizienztechnologien im Allgemeinen und speziell von Passivhäusern weiter verbessert. Der weitere Anstieg des Rohölpreises wird also zukünftig durch diese Potentiale begrenzt, langfristig wird ein neues Marktgleichgewicht einen Grenzpreis hervorbringen. Dessen genaue Höhe kann nicht präzise vorausgesagt werden, ein Preis von ca. 55 $/bbl stellt eine plausible Abschätzung dar. Sollte die tatsächliche Preisentwicklung diesen Wert übertreffen, wird die Wirtschaftlichkeit von Effizienztechnologien im Allgemeinen und speziell von Passivhäusern weiter verbessert.
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planung/haustechnik/heizung_und_warmwasserbereitung/waermebereitstellung/versorgungsvarianten_im_vergleich.txt · Zuletzt geändert: 2019/11/18 11:53 von cblagojevic