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grundlagen:wirtschaftlichkeit

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grundlagen:wirtschaftlichkeit [2015/11/26 14:17] – [Siehe auch] bwuenschgrundlagen:wirtschaftlichkeit [2023/06/16 14:19] (aktuell) dvoelp
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 ====== Wirtschaftlichkeit ====== ====== Wirtschaftlichkeit ======
  
 +Ein bedeutender Anteil des Energieeinsatzes in Europa wird in Gebäuden für die Heizung verwendet (etwa 40%). Die Reduzierung dieses Energiebedarfs ist eine wesentliche Voraussetzung, die gesteckten Ziele zur Verringerung des CO<sub>2</sub>-Ausstoßes zu erreichen und stellt somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Zudem wird die Abhängigkeit von Energielieferungen aus den Krisengebieten der Welt verringert, denn die Versorgung erfolgt hier immer noch aus fossilem Gas und Öl. Um dies erschließen zu können, ist die Kenntnis des verfügbaren Energiesparpotentials ebenso wichtig wie //die Bewertung Wirtschaftlichkeit// der Maßnahmen.
  
 +Der Bau von Gebäuden mit einer hochwertigen Gebäudehülle zur Erreichung einer hohen Energieeffizienz (Passivhäuser) war bereits bei den wirtschaftlichen Randbedingungen des Jahres 2006 sinnvoll. Die Energiepreise zur Bereitstellung von Heizwärme hatten bereits 2007 ein Niveau erreicht, bei dem sich die verbesserten Maßnahmen zur Energieeinsparung bei Passivhäusern und EnerPHit-Sanierungen, nämlich der hochwertige Wärmeschutz, die verbesserte Luftdichtheit und die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wirtschaftlich rechnen. Im Jahr 2011 lagen die Energiepreise nun noch einmal um fast 50% höher und seit Ende 2021 explodieren sie wieder - die hier beschriebenen Maßnahmen sind jetzt eine der wenigen Möglichkeiten, sich der Preislawine zu entziehen.
  
-Ein bedeutender Anteil des Energieeinsatzes in Europa wird in Gebäuden zu Heizzwecken verwendet (etwa 40%). Die Reduzierung dieses Energiebedarfs ist eine wesentliche Voraussetzung, die gesteckten Ziele zur Verringerung des CO<sub>2</sub>-Ausstoßes zu erreichen und stellt somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darZudem wird die Abhängigkeit von Energielieferungen aus den Krisengebieten der Welt verringert. Um das vorhandene Energieeinsparpotential erschließen zu können, ist die Kenntnis des verfügbaren Potentials ebenso wichtig, wie die Wirtschaftlichkeit der geforderten Maßnahmen. +Diese Aussage kann zusammengefasst an einem Beispiel illustriert werden. Ein Passivhaus oder eine Altbausanierung mit Passivhaus-Komponenten erfordert Mehrinvestitionen von etwa 100 €/m² Wohnfläche gegenüber einem Gebäude, das nach den aktuellen gesetzlichen Vorschriften (EnEV 2009) errichtet oder saniert wird; diese Kosten haben sich in den letzten Jahren sogar weiter reduziert. Dies gilt sowohl für Neubau als auch für die meisten Altbausanierungen; nicht enthalten sind dabei die "ohnehin"-Kosten eines neuen Anstrichs oder ohnehin ausgetauschter Fenster (mit nur mittelmäßiger Qualität). Für eine beispielhafte Wohneinheit von 100 m² ergeben sich Mehrinvestitionen von inzwischen weniger als 10 000 €Ein großer Teil dieses Betrags wird bei mittleren Energiepreisen der Zeitperiode 2006-2021 über die Einsparung von Heizenergie während der Lebensdauer der Maßnahmen erwirtschaftet. Zur Unterstützung der Bauherren werden (in Deutschland) außerdem für die Anfangsinvestitionen staatliche Förderungen zur Verfügung gestellt.
  
-Der Bau von Gebäuden mit einer hochwertigen Gebäudehülle zur Erreichung einer hohen Energieeffizienz (Passivhäuserwar bereits bei den wirtschaftlichen Randbedingungen des Jahres 2006 sinnvoll. Die Energiepreise zur Bereitstellung von Heizwärme hatten bereits 2007$ ein Niveau erreichtbei dem sich die zusätzlichen Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie für Passivhäusernämlich der hochwertige Wärmeschutz, die verbesserte Luftdichtheit und die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnungwirtschaftlich rechnen. Im Jahr 2011 liegen die Energiepreise nun noch einmal um fast 50% höher die hier beschriebenen Maßnahmen sind jetzt eine der wenigen Möglichkeitensich der Preislawine zu entziehen +Eine genaue Analyse der Zahlen zeigt: es macht überaus Sinn gewisse Mehrinvestitionen zum Zeitpunkt der Baumaßmahme **(Neubau oder aber vor allem die Altbausanierung)** in die Hand zu nehmendie sich wirtschaftlich rentieren. Bleibt die Frage, wie die Akteure in der Bauwirtschaft (private Bauherren, Wohnungsbaugesellschaften etc.) effektiv überzeugt werden können, diese Maßnahmen auch zu tätigen. Die Erfahrung zeigtdass eine nachhaltige Motivation der Akteure (BauherrenArchitekten, Ingenieure und ausführende Firmen) durch fundierte Information über die Möglichkeiten und Potentiale die besseren Resultate zeitigtanstatt über gesetzliche Vorschriften die Einhaltung eines Baustandards zu fordern. Denn ein PH-Neubau oder eine Sanierung mit PH-Komponenten ist auch für erfahrene Architekten und Planer eine anspruchsvolle Aufgabedie aber bei gutem Willen schnell erlernt und angewendet werden kann.
  
-Diese Aussage kann zusammengefasst und an einem Beispiel illustriert folgendermaßen begründet werden. Ein Passivhaus oder eine Altbausanierung mit Passivhaus-Komponenten erforderte im Jahr 2009 Mehrinvestitionen von etwa 100 €/m² Wohnfläche gegenüber einem Gebäudedas nach den aktuellen gesetzlichen Vorschriften (EnEV 2009) errichtet oder saniert wird; diese Kosten haben sich bis 2011 sogar weiter reduziert. Dies gilt sowohl für Neubau als auch für die meisten AltbausanierungenFür eine beispielhafte Wohneinheit von 100 m² ergeben sich damit Mehrinvestitionen von inzwischen weniger als 10 000 €Ein großer Teil dieses Betrags wird bei den derzeitigen Energiepreisen über die Einsparung von Heizenergie während der Lebensdauer der Maßnahmen erwirtschaftetZur Unterstützung der Bauherren werden (in Deutschland) außerdem für die Anfangsinvestitionen staatliche Förderungen zur Verfügung gestellt.+Neben dem reinen **Energiespareffekt** wird durch die Energieeffizienzmaßnahmen auch ein ganz erheblicherfür den Bewohner deutlich **fühlbarer Zusatznutzen** erreicht und zwar sowohl bei neu gebauten Häusern als auch bei entsprechend durchgeführten Bestandssanierungen. Außerdem findet die **Wertschöpfung** für die Herstellung der Gebäude **regional** statt, d.hdort, wo die Investition getätigt wirdDas ist auch **volkswirtschaftlich wünschenswert**, denn das schafft Arbeitsplätze bei mittelständischen und regional agierenden Unternehmen.
  
-Eine genaue Analyse der Zahlen zeigt: es macht überaus Sinn gewisse Mehrivestitionen zum Zeitpunkt der Baumaßmahme **(Neubau oder aber vor allem die Altbausanierung)** in die Hand zu nehmen, die sich wirtschaftlich rentierenBleibt die Frage, wie die Akteure in der Bauwirtschaft (private Bauherren, Wohnungsbaugesellschaften etc.effektiv überzeugt werden können, diesen zusätzlichen Aufwand zu tätigen. Die Erfahrung zeigt, dass eine nachhaltige Motivation der Akteure (BauherrenArchitekten, Ingenieure und ausführende Firmen) durch fundierte Information über die Möglichkeiten und Potentiale die besseren Resultate zeitigt, anstatt über gesetzliche Vorschriften die Einhaltung eines Baustandards zu fordern. Denn ein PH-Neubau oder eine Sanierung mit PH-Komponenten ist auch für erfahrene Architekten und Planer eine anspruchsvolle Aufgabe+Die Methode der dynamischen Kapitalwertberechnung zeigt, dass nicht nur hohe Energiepreise die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zur Energieeffizienz beeinflussensondern dass hohe Kapitalzinsen ein Hemmnis für die Umsetzung solcher Maßnahmen wärenDas derzeitige (2010-2021allgemein niedrige Zinsniveau ist daher neben der staatlichen Förderung eine große Chance für das Energieeffiziente Bauen, die es zu nutzen gilt.
  
-Neben dem reinen **Energiespareffekt** wird durch die Energieeffizienzmaßnahmen auch ein ganz erheblicher, für den Bewohner deutlich **fühlbarer Zusatznutzen** erreicht und zwar sowohl bei neu gebauten Häusern als auch bei entsprechend durchgeführten BestandssanierungenAußerdem findet die **Wertschöpfung** für die Herstellung der Gebäude **regional** statt, d.hdort, wo die Investition getätigt wirdDas ist auch **volkswirtschaftlich wünschenswert**, denn das schafft Arbeitsplätze bei mittelständischen und regional agierenden Unternehmen+Hinweis: die folgenden Seiten zeigen anhand einiger Rechenbeispiele die Wirtschaftlichkeit verschiedener Maßnahmen. Zum Teil sind dies Beispiele mit älteren Zahlen für den Kredit-Zinssatz oder die Energiepreise dargestelltAuch die Baukosten haben sich in den letzten Jahren teilweise geändertDaher können einzelne konkrete Zahlen nicht mehr aktuell seinDie generelle Aussage bleibt jedoch richtig - und die genauen Zahlen müssen ohnehin im einzelnen Fall berechnet werdenJede/ist jedoch aufgefordert, die Kosten seiner Projekte sorgfältig zu überwachen, so dass nicht nur eine Energie effiziente, sondern auch eine kostengünstige Lösung gefunden werden kann.
  
-Die Methode der dynamischen Kapitalwertberechnung zeigt sehr deutlich, dass nicht nur hohe Energiepreise auf der einen Seite die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zur Energieeffizienz beeinflussen, sondern dass andererseits hohe Kapitalzinsen ein Hemmnis für die Umsetzung solcher Maßnahmen wären. Das derzeitige (2010) allgemein niedrige Zinsniveau ist daher neben jedweder staatlichen Förderung eine große Chance für das Energieeffiziente Bauen, die es zu nutzen gilt.+===== Siehe auch =====
  
-Hinweisdie folgenden Seiten zeigen anhand einiger Rechenbeispiele die Wirtschaftlichkeit verschiedener Maßnahmen. Zum Teil sind dies Beispiele mit älteren Zahlen für den Kredit-Zinssatz oder die Energiepreise. Auch die Baukosten haben sich in den letzten Jahren teilweise geändert. Daher können einzelne Zahlen nicht mehr ganz aktuell sein. Die generelle Aussage bleibt jedoch richtig. Jede/r ist jedoch aufgefordert, die Kosten seiner Projekte sorgfältig zu überwachen, so dass nicht nur eine Energie effiziente, sondern auch eine kostengünstige Lösung gefunden werden kann.+[[.:wirtschaftlichkeit:wirtschaftlichkeit_von_baulichen_energiesparmassnahmen|]]
  
-===== Siehe auch =====+[[.:wirtschaftlichkeit:analyse_anhand_realisierter_projekte|Wirtschaftlichkeitsanalyse anhand realisierter Projekte]]
  
-[[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen]]+[[:betrieb:nutzung_erfahrungen:warmmietenmodell|Das Warmmietenmodell]]
  
-[[betrieb:nutzung_erfahrungen:Warmmietenmodell|Warmmietenmodell]] 
  
-[[grundlagen:wirtschaftlichkeit:analyse_anhand_realisierter_projekte|Wirtschaftlichkeitsanalyse anhand realisierter Projekte]] 
grundlagen/wirtschaftlichkeit.1448543836.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/11/26 14:17 von bwuensch