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grundlagen:wirtschaftlichkeit:wirtschaftlichkeit_von_baulichen_energiesparmassnahmen:zukunftsweisender_waermeschutz_ist_sinnvoll

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grundlagen:wirtschaftlichkeit:wirtschaftlichkeit_von_baulichen_energiesparmassnahmen:zukunftsweisender_waermeschutz_ist_sinnvoll [2015/05/14 22:46] wfeistgrundlagen:wirtschaftlichkeit:wirtschaftlichkeit_von_baulichen_energiesparmassnahmen:zukunftsweisender_waermeschutz_ist_sinnvoll [2023/09/23 14:02] (aktuell) – [Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll] wfeist
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 Die Frage der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen wird in einer Studie des Passivhaus Institutes ausschließlich einzelwirtschaftlich aus Sicht des Investors behandelt [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[Kah, Feist 2005] ]].  Die Frage der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen wird in einer Studie des Passivhaus Institutes ausschließlich einzelwirtschaftlich aus Sicht des Investors behandelt [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[Kah, Feist 2005] ]]. 
-  * Gegenüber einer früheren Studie [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[Feist 1998] ]] haben sich die Randbedingungen grundlegend geändert: So muss heute von einem deutlich höheren mittleren Energiepreis über die Nutzungsdauer der Maßnahmen ausgegangen werden; die hier dargestellte Studie rechnet mit durchschnittlich 5,5 Cent/kWh ((Das Bezugsjahr war hier 2005. Inzwischen ist Energie nochmals deutlich teurer geworden, Heizölpreise liegen 2015 über 6,5 Cent/kWh. Das ändert jedoch an den Ergbnissen der Studie nur sehr wenig, weil jeweils die Kosten für die eingesparte Energie berechnet wurden - und diese sind deutlich niedriger als 5,5 Cent/kWh und damit natürlich auch niedriger als der heute noch höhere Energiepreis))+  * Gegenüber einer früheren Studie [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[Feist 1998] ]] haben sich die Randbedingungen grundlegend geändert: So muss heute von einem deutlich höheren mittleren Energiepreis über die Nutzungsdauer der Maßnahmen ausgegangen werden; die hier dargestellte Studie rechnet mit durchschnittlich 5,5 Cent/kWh ((Das Bezugsjahr war hier 2005. Inzwischen ist Energie nochmals deutlich teurer geworden, Heizölpreise liegen 2015 über 6,5 Cent/kWh. Das ändert jedoch an den Ergebnissen der Studie nur sehr wenig, weil jeweils die Kosten für die eingesparte Energie berechnet wurden - und diese sind deutlich niedriger als 5,5 Cent/kWh und damit natürlich auch niedriger als der jetzt höhere Energiepreis. Ergänzung 2022: Die derzeitige Preisexplosion verdeutlicht einmal wieder, weshalb die Abhängigkeit von fossiler Energie verringert werden muss. Die Kosten je kWh "Einsparenergie" haben sich kaum nennenswert verändert, Inflationseffekte wurden bis 2021 durch den sehr niedrigen Zins für Baukredite mehr als ausgeglichen. Das wird sich jetzt leider vor allem deswegen ändern, weil die Bauwirtschaft auf eine deutlich höhere Nachfrage nach Erneuerungsmaßnahmen nicht eingestellt ist. Daher haben wir eine besondere Rubrik eingerichtet, die auch die Ausführung in Selbsthilfe darstellt: [[:energieeffizienz_jetzt|]].   )) 
   * Außerdem kann die werterhaltende und dauerhafte Wirksamkeit von Wärmeschutzmaßnahmen heute als gesichert gelten, weshalb korrekt eine Lebenszyklusbetrachtung verwendet werden muss.   * Außerdem kann die werterhaltende und dauerhafte Wirksamkeit von Wärmeschutzmaßnahmen heute als gesichert gelten, weshalb korrekt eine Lebenszyklusbetrachtung verwendet werden muss.
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   * Um Spekulationen über weit in die Ferne führende Energiepreis- und Zinsprognosen zu vermeiden, wurde der Betrachtungszeitraum auf 20 Jahre begrenzt, jedoch der sicher bestimmbare Restwert der geschaffenen Substanz einbezogen.\\   * Um Spekulationen über weit in die Ferne führende Energiepreis- und Zinsprognosen zu vermeiden, wurde der Betrachtungszeitraum auf 20 Jahre begrenzt, jedoch der sicher bestimmbare Restwert der geschaffenen Substanz einbezogen.\\
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 Vor diesem Hintergrund ergeben sich klare Schlussfolgerungen: Vor diesem Hintergrund ergeben sich klare Schlussfolgerungen:
     * **Eine Verbesserung des Wärmeschutzes von Bauteilen der Gebäudehülle in den Beständen in Deutschland ist heute zu jedem der untersuchten Anlässe einzelwirtschaftlich rentabel**, wenn das Bauteil nicht bereits gut wärmegedämmt ist; z.B. immer dann, wenn ohnehin ein Gerüst an einer Außenfassade gestellt wird, um diese Fassade zu streichen oder wenn ein Dach neu eingedeckt oder ausgebaut wird.     * **Eine Verbesserung des Wärmeschutzes von Bauteilen der Gebäudehülle in den Beständen in Deutschland ist heute zu jedem der untersuchten Anlässe einzelwirtschaftlich rentabel**, wenn das Bauteil nicht bereits gut wärmegedämmt ist; z.B. immer dann, wenn ohnehin ein Gerüst an einer Außenfassade gestellt wird, um diese Fassade zu streichen oder wenn ein Dach neu eingedeckt oder ausgebaut wird.
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     * **Die Verbesserung des Wärmeschutzes rechnet sich allein auf Basis der dadurch eingesparten Energiekosten**. Weitere Vorteile, wie eine verbesserte Behaglichkeit, der verbesserte Schutz der Bausubstanz, die Wertsteigerung, die Sicherheit gegenüber Risiken des internationalen Energiemarktes und der Beitrag zum Klimaschutz sind eine zusätzliche Zugabe.     * **Die Verbesserung des Wärmeschutzes rechnet sich allein auf Basis der dadurch eingesparten Energiekosten**. Weitere Vorteile, wie eine verbesserte Behaglichkeit, der verbesserte Schutz der Bausubstanz, die Wertsteigerung, die Sicherheit gegenüber Risiken des internationalen Energiemarktes und der Beitrag zum Klimaschutz sind eine zusätzliche Zugabe.
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     * **Gegenüber den Anforderungen der gültigen [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[EnEV] ]] ist die Wirtschaftlichkeit so umfassend verbessert**, dass unter den heutigen Randbedingungen **die beste baupraktisch verfügbaren Wärmeschutzmaßnahmen auch ökonomisch optimal sind** (vgl. __**Tabelle**__). Vor diesem Hintergrund lautet die Empfehlung: "Wenn schon, denn schon" - es sollte in keinem Fall an der Dämmqualität gespart werden.     * **Gegenüber den Anforderungen der gültigen [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur|[EnEV] ]] ist die Wirtschaftlichkeit so umfassend verbessert**, dass unter den heutigen Randbedingungen **die beste baupraktisch verfügbaren Wärmeschutzmaßnahmen auch ökonomisch optimal sind** (vgl. __**Tabelle**__). Vor diesem Hintergrund lautet die Empfehlung: "Wenn schon, denn schon" - es sollte in keinem Fall an der Dämmqualität gespart werden.
-    * **Als Maß für die Wirtschaftlichkeit werden die jährlichen Kapitalkosten (Zins und Tilgung) der Wärmeschutz-Maßnahmen auf die eingesparte Energie bezogen**; so wird ein Preis für die eingesparte Kilowattstunde (kWh) bestimmt. Bei allen untersuchten Einzelmaßnahmen lag der Preis für die eingesparte kWh mit 1 bis 3,5 Cent/kWh für einen zukunftsweisenden Wärmeschutz deutlich unter dem Endenergiebezugspreis von 4,5 Cent/kWh des Jahres 2005 (vgl. __**Tabelle**__). Bereits Ende 2005/Anfang 2006 lag der Endenergiepreis bei 5,5 Cent/kWh, das ist der Wert, welcher in der Studie (Siehe [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur]]) als mittlerer künftiger Preis zugrunde liegt\\+ 
 +    * **Als Maß für die Wirtschaftlichkeit werden die jährlichen Kapitalkosten (Zins und Tilgung) der Wärmeschutz-Maßnahmen auf die eingesparte Energie bezogen**; so wird ein Preis für die eingesparte Kilowattstunde (kWh) bestimmt. Bei allen untersuchten Einzelmaßnahmen lag der Preis für die eingesparte kWh mit 1 bis 3,5 Cent/kWh für einen zukunftsweisenden Wärmeschutz deutlich unter dem Endenergiebezugspreis von 4,5 Cent/kWh des Jahres 2005 (vgl. __**Tabelle**__). Bereits Ende 2005/Anfang 2006 lag der Endenergiepreis bei 5,5 Cent/kWh, das ist der Wert, welcher in der Studie (Siehe [[Grundlagen:Wirtschaftlichkeit:Wirtschaftlichkeit von baulichen Energiesparmaßnahmen:Zukunftsweisender Wärmeschutz ist sinnvoll#Literatur]]) als mittlerer künftiger Preis zugrunde gelegen hat((Kommentar von 2023: Infolge sich verschärfender Krisen um die fossile Energiebereitstellung waren die mittleren Energiepreise deutlich höher und sie werden in Zukunft sogar eher bei 10 Cent/kWh Endenergiebezug (Öl oder Gas) liegen, also etwa dem Doppelten der in der Studie verwendeten Werte. Auch die Kosten baulicher Maßnahmen sind gestiegen, allerdings nicht in diesem Umfang. Die Wirtschaftlichkeit der behandelten Maßnahmen ist heute besser als vor 15 bis 20 Jahren.)).\\
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 |{{ :picopen:wirtschaftlich_daemmen.png }}| |{{ :picopen:wirtschaftlich_daemmen.png }}|
-|//**__Tabelle:__ Wie wirtschaftlich ist eine Verbesserung der Wärmedämmung?\\ Diese Tabelle gibt Auskunft: Bei den gegenwärtigen Energiepreisen und den üblichen Konditionen\\ eines Hypothekenkredites "rechnet" sich die bessere Wärmedämmung von Anfang an.**//|\\+|//**__Tabelle:__ Wie wirtschaftlich ist eine Verbesserung der Wärmedämmung?\\ Diese Tabelle gibt Auskunft: Bei den gegenwärtigen Energiepreisen und den üblichen Konditionen\\ eines Hypothekenkredites "rechnet" sich die bessere Wärmedämmung von Anfang an.**\\ Die Randbedingungen hier waren die aus dem Jahr 2005.\\ Alle Parameter sind immer in Bewegung: meistens wird alles teurer.\\ So auch in diesem Fall: Die Investitionskosten sind meist gestiegen,\\ vor allem aber die Energiekosten. //|\\
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-Mit den besonders günstigen Förderkrediten der **kfw-Förderbank** sind die Ergebnisse noch sehr viel günstiger. Die Wärmedämmung verbessern, das bedeutet Jahr für Jahr Geld sparen: Denn die Belastung durch den Kredit ist weit geringer als die eingesparten Energiekosten.+Mit den besonders günstigen Förderkrediten der **Kfw-Förderbank** sind die Ergebnisse noch sehr viel günstiger. Die Wärmedämmung verbessern, das bedeutet Jahr für Jahr Geld sparen: Denn die Belastung durch den Kredit ist weit geringer als die eingesparten Energiekosten.
  
-Und auch das zeigt die Tabelle: Mehr bringt mehr. Gerade bei der Dämmstoffdicke sollte nicht gespart werden: Die dickere Dämmung ist nur wenig teurer, denn der größte Teil der Investitionskosten ist im Kostensockel enthalten: Gerüst, Ausbesserungen, neuer Putz bzw. neue Dacheindeckung, Detailanpassungen, usw. Die zuwachsenden Kosten für mehr Dämmstoff sind demgegenüber gering. Aber nur, wenn die bessere Dämmung von Anfang an ausgeführt wird - will man die Dämmung später noch einmal "nachbessern", so fällt der ganze Sockelbetrag noch einmal an. Das ist dann in den aller seltesten Fällen wirtschaftlich.\\+Und auch das zeigt die Tabelle: Mehr bringt mehr. Gerade bei der Dämmstoffdicke sollte nicht gespart werden: Die dickere Dämmung ist nur wenig teurer, denn der größte Teil der Investitionskosten ist im Kostensockel enthalten: Gerüst, Ausbesserungen, neuer Putz bzw. neue Dacheindeckung, Detailanpassungen, usw. Die zuwachsenden Kosten für mehr Dämmstoff sind demgegenüber gering. Aber nur, wenn die bessere Dämmung von Anfang an ausgeführt wird - will man die Dämmung später noch einmal "nachbessern", so fällt der ganze Sockelbetrag noch einmal an. Das ist dann in den aller seltensten Fällen wirtschaftlich.\\
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 Die entscheidende Devise bei der Wärmedämmung ist daher: Die entscheidende Devise bei der Wärmedämmung ist daher:
grundlagen/wirtschaftlichkeit/wirtschaftlichkeit_von_baulichen_energiesparmassnahmen/zukunftsweisender_waermeschutz_ist_sinnvoll.1431636372.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/05/14 22:46 von wfeist