grundlagen:sonne:solarstrahlung
Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
| Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
| grundlagen:sonne:solarstrahlung [2023/09/15 16:04] – wfeist | grundlagen:sonne:solarstrahlung [2024/04/30 22:15] (aktuell) – [Langjährige Monatsmittel der Einstrahlung] wfeist | ||
|---|---|---|---|
| Zeile 3: | Zeile 3: | ||
| |<WRAP box 11cm> Die Sonne ist ein gigantischer Plasmaball mit einem Durchmesser von etwa 1,4 Mio km. Tief im Kern des Gestirns herrschen | |<WRAP box 11cm> Die Sonne ist ein gigantischer Plasmaball mit einem Durchmesser von etwa 1,4 Mio km. Tief im Kern des Gestirns herrschen | ||
| - | Die uns von der Sonne erreichende Strahlung ist im wesentlichen Wärmestrahlung der heißen Sonnenoberfläche (5772 K) - im Kapitel über die Temperaturstrahlung hatten wir das bereits als Beispiel aufgeführt. Bei derart hohen Temperaturen liegt das Maximum der ausgesendeten Strahlung im sichtbaren Bereich (etwa 0,5 µm); aber auch UV-Licht und eine ganze Menge Infrarot-Strahlung wird von der Sonnen | + | Die uns von der Sonne erreichende Strahlung ist im wesentlichen Wärmestrahlung der heißen Sonnenoberfläche (5772 K) - im Kapitel über die Temperaturstrahlung hatten wir das bereits als Beispiel aufgeführt. Bei derart hohen Temperaturen liegt das Maximum der ausgesendeten Strahlung im sichtbaren Bereich (etwa 0,5 µm); aber auch UV-Licht und eine ganze Menge Infrarot-Strahlung wird von der Sonne abgestrahlt, |
| Typischerweise durchquert die Sonnenstrahlung etwa 1,5 atmosphärische Massen bevor sie den Erdboden trifft: Dort ist die Strahlung bei klarem Wetter dann auf etwa 1000 W/m² abgeschwächt. Je nach geographischer Länge und standorttypischer Bewölkung liegt die insgesamt am Boden über ein Jahr eingestrahlte Sonnenenergie zwischen 800 kWh/m² und 2700 kWh/m²; typisch für Deutschland sind 1000 kWh/m².\\ \\ | Typischerweise durchquert die Sonnenstrahlung etwa 1,5 atmosphärische Massen bevor sie den Erdboden trifft: Dort ist die Strahlung bei klarem Wetter dann auf etwa 1000 W/m² abgeschwächt. Je nach geographischer Länge und standorttypischer Bewölkung liegt die insgesamt am Boden über ein Jahr eingestrahlte Sonnenenergie zwischen 800 kWh/m² und 2700 kWh/m²; typisch für Deutschland sind 1000 kWh/m².\\ \\ | ||
| Zeile 12: | Zeile 12: | ||
| |{{: | |{{: | ||
| - | |Der 23. Juni 2023 war ein überwiegend klarer Sommertag. Von Sonnenauf- bis Untergang stand die Sonne am Himmel, das waren fast 16 h. Weil die Sonne auch relativ hoch steht, kommt es auch nicht zu nennenswerter Verschattung - die maximale Intensität auf der Horizontal | + | |Der 23. Juni 2023 war ein überwiegend klarer Sommertag. Von Sonnenauf- bis Untergang stand die Sonne am Himmel, das waren fast 16 h. Weil die Sonne auch relativ hoch steht, kommt es auch nicht zu nennenswerter Verschattung - die maximale Intensität auf der Horizontale |
| |{{: | |{{: | ||
| - | |Am 8. September 2023 war ebenfalls ein durchgehend klarer Tag, allerdings ist die Zeit der direkten Besonnung | + | |Am 8. September 2023 war ebenfalls ein durchgehend klarer Tag, allerdings ist die Zeit der direkten Besonnung |
| |{{: | |{{: | ||
| - | |Etwas anders die Situation an einem klaren | + | |Etwas anders die Situation an einem klaren |
| - | |{{ : | + | |{{: |
| - | |Die überwiegende Zahl der Wintertage am Standort ist allerdings wolkenverhangen. Zwei dieser Tage zeigen die oben dokumentierten Messdaten: Hier wird es über 8 h des Tages durchaus noch ' | + | |Die überwiegende Zahl der Wintertage am Standort ist allerdings wolkenverhangen. Zwei dieser Tage zeigen die oben dokumentierten Messdaten: Hier wird es über 8 h des Tages durchaus noch ' |
| - | Schon aus dem letzten Diagramm können wichtige Indizien für das winterliche Verhalten von Verglasungen an einem solchen Standort gezogen werden: Gehen wir von einer Außentemperatur von z.B. 2°C((typisch für stark bewölkte Wintertage)) | + | Schon aus dem letzten Diagramm können wichtige Indizien für das winterliche Verhalten von Verglasungen an einem solchen Standort gezogen werden: Gehen wir von einer Außentemperatur von z.B. 2°C aus((typisch für stark bewölkte Wintertage)), |
| Zeile 26: | Zeile 26: | ||
| ====Langjährige Monatsmittel der Einstrahlung==== | ====Langjährige Monatsmittel der Einstrahlung==== | ||
| - | Die behandelten Beispiele beziehen sich auf zwar typische, aber eben doch konkrete Bedingungen zu einzelnen Zeitpunkten. Zuverlässigere Aussagen sind möglich, wenn wir die langjährigen Monatssummen des Strahlungsangebotes verwenden: Für diese gibt es umfassenden Datensammlungen: Für das Passivhaus Projektierungs Paket PHPP wurden z.B. monatliche Mittelwerte der relevanten Strahlungsdaten und andere Klimaparameter zusammen gestellt. | + | Die behandelten Beispiele beziehen sich auf zwar typische, aber eben doch konkrete Bedingungen zu einzelnen Zeitpunkten. Zuverlässigere Aussagen sind möglich, wenn wir die langjährigen Monatssummen des Strahlungsangebotes verwenden: Für diese gibt es umfassenden Datensammlungen. Für das Passivhaus Projektierungs Paket PHPP wurden z.B. monatliche Mittelwerte der relevanten Strahlungsdaten und andere Klimaparameter zusammen gestellt. |
| |{{ : | |{{ : | ||
| |Von den deutschen Großstädten hat München das höchste Solarangebot mit rund 1124 kWh/(m²a) für das ganze Jahr und im Minimum auf einer vertikalen Südfläche auch im Dezember immer noch 34 kWh/ | |Von den deutschen Großstädten hat München das höchste Solarangebot mit rund 1124 kWh/(m²a) für das ganze Jahr und im Minimum auf einer vertikalen Südfläche auch im Dezember immer noch 34 kWh/ | ||
| |{{ : | |{{ : | ||
| - | |In Hamburg liegt die Jahressumme der Globalstrahlung mit 934 kWh/(ma²) gar nicht extrem viel niedriger; allerdings ist auch für eine vertikale Südfläche der Dezembereintrag hier mit nur 20 kWh/ | + | |In Hamburg liegt die Jahressumme der Globalstrahlung mit 934 kWh/(ma²) gar nicht extrem viel niedriger; allerdings ist auch für eine vertikale Südfläche der Dezembereintrag hier mit nur 20 kWh/ |
| + | |||
| + | Das solare Strahlungsangebot hat einen bedeutenden Einfluss auf den Bedarf an Heizwärme in einem Gebäude. Die Höhe dieses Angebotes ist im durchschnittlichen Jahresverlauf gut bekannt - das haben wir auf dieser Seite beschrieben. Um den Einfluss auf ein Gebäude zu quantifizieren, | ||
| + | - Aktive Nutzung der Strahlung durch **Licht-Elektrizität-Energiewandler (Photo-Voltaik)**: | ||
| + | - Aktive Nutzung der Strahlung durch einen **thermischen Sonnenkollektor**: | ||
| + | - **Passive Nutzung** der Sonnenenergie durch bis in die Innenräume eindringende (" | ||
| + | - **Passive Nutzung** der Sonnenenergie durch auf der **Außenseite** von Bauteilen **absorbierte Strahlung**: | ||
| + | - **Indirekter Einfluss** durch die Erwärmung auch von Flächen in der Umgebung des Hauses. Jene stehen nämlich im Wärmestrahlungsaustausch mit den Oberflächen des Gebäudes - und sie erwärmen die Umgebungsluft. Das ist die überwiegende Ursache für den Tag-Nacht-Gang der Außentemperatur und in dieser auch weit überwiegend schon berücksichtigt. In geschickt genutzten Lagen kann eine lokale Erwärmung aber durchaus einen gewissen Einfluss auf die Bilanz haben; in aller Regel ist der Einfluss aber gering - das PHPP bleibt bzgl. solcher Effekte bewusst auf der sicheren Seite und macht hier, wegen der großen Unsicherheit und der ohnehin geringen Auswirkungen, | ||
| + | |||
| \\ \\ | \\ \\ | ||
| + | ** | ||
| + | [[grundlagen: | ||
| [[grundlagen: | [[grundlagen: | ||
grundlagen/sonne/solarstrahlung.1694786692.txt.gz · Zuletzt geändert: von wfeist
