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grundlagen:nachhaltige_energieversorgung_mit_passivhaeusern:zur_kuenftigen_bewertung_des_energiebedarfes_von_passivhaeusern

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 In diesem Zusammenhang kann ein verbreitetes Missverständnis aufgeklärt werden. Regenwälder sind ohne Zweifel sehr wichtig für die Regulierung des Klimas. CO<sub>2</sub>-Senken sind sie aber nur dann, wenn sie sich ausdehnen. In Regenwäldern herrscht ein Gleichgewicht aus Biomasse-Auf- und Abbau (Klimax-Stadium), was sich in der sehr dünnen Humusschicht zeigt. Der Atmosphäre wird so viel CO<sub>2</sub> entzogen, wie im gleichen Zeitraum durch Verrottung oder durch die Tiere des Waldes emittiert wird. Damit sind Regenwälder CO<sub>2</sub>-neutral und bilden einen eigenen CO<sub>2</sub>-Kreislauf, solange sie weder schrumpfen noch wachsen. Sie sind CO<sub>2</sub>-Speicher. Wachsen Regenwälder nehmen sie CO<sub>2</sub> auf, der Speicher vergrößert sich (nur in diesem Fall sind sie CO<sub>2</sub>-Senken). Schrumpfen sie (wie dies momentan in erschreckendem Ausmaß durch Rodung und Brandrodung der Fall ist), entlädt sich der Speicher, CO<sub>2</sub> wird frei – der Regenwald wird zur CO<sub>2</sub>-Quelle. Eine CO<sub>2</sub>-Senke ist das Meer, welches zurzeit mehr CO<sub>2</sub> aufnimmt, als abgibt. Die hier ablaufenden Prozesse sind jedoch hochkomplex und nicht zur Gänze verstanden. Möglicherweise wird das Meer zukünftig, z. B. durch Erwärmung und eine veränderte Meeresflora, zur CO<sub>2</sub>-Quelle. \\ In diesem Zusammenhang kann ein verbreitetes Missverständnis aufgeklärt werden. Regenwälder sind ohne Zweifel sehr wichtig für die Regulierung des Klimas. CO<sub>2</sub>-Senken sind sie aber nur dann, wenn sie sich ausdehnen. In Regenwäldern herrscht ein Gleichgewicht aus Biomasse-Auf- und Abbau (Klimax-Stadium), was sich in der sehr dünnen Humusschicht zeigt. Der Atmosphäre wird so viel CO<sub>2</sub> entzogen, wie im gleichen Zeitraum durch Verrottung oder durch die Tiere des Waldes emittiert wird. Damit sind Regenwälder CO<sub>2</sub>-neutral und bilden einen eigenen CO<sub>2</sub>-Kreislauf, solange sie weder schrumpfen noch wachsen. Sie sind CO<sub>2</sub>-Speicher. Wachsen Regenwälder nehmen sie CO<sub>2</sub> auf, der Speicher vergrößert sich (nur in diesem Fall sind sie CO<sub>2</sub>-Senken). Schrumpfen sie (wie dies momentan in erschreckendem Ausmaß durch Rodung und Brandrodung der Fall ist), entlädt sich der Speicher, CO<sub>2</sub> wird frei – der Regenwald wird zur CO<sub>2</sub>-Quelle. Eine CO<sub>2</sub>-Senke ist das Meer, welches zurzeit mehr CO<sub>2</sub> aufnimmt, als abgibt. Die hier ablaufenden Prozesse sind jedoch hochkomplex und nicht zur Gänze verstanden. Möglicherweise wird das Meer zukünftig, z. B. durch Erwärmung und eine veränderte Meeresflora, zur CO<sub>2</sub>-Quelle. \\
  
-Langfristig ist eine Energieversorgung, die in nennenswertem Umfang Netto-CO<sub>2</sub>-Emissionen freisetzt, nicht nachhaltig, da keine langfristig gesicherten natürlichen CO<sub>2</sub>-Senken zur Verfügung stehen und so alle CO<sub>2</sub>-Emissionen einen weiteren Temperaturanstieg nachsichziehen. Es bedarf also der sogenannten Dekarbonisierung der Energieversorgung. Die Energieversorgung muss zwar nicht CO<sub>2</sub>-frei, aber CO<sub>2</sub>-neutral werden. In einer nachhaltigen Energieversorgung darf nur so viel CO<sub>2</sub> emittiert werden, wie in gleichem Zeitraum gebunden wird. Dieses Prinzip erlaubt die Verbrennung von Biomasse und fossiler Energie, wenn im gleichen Zeitraum der Atmosphäre die gleiche Menge Kohlenstoff entzogen wird. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung entsteht beispielsweise bei der Verbrennung von Erdgas bezogen auf die enthaltene Energie weniger CO<sub>2</sub> als bei der Verbrennung von Holz. Wird nun CH<sub>4</sub> (Methan) anstelle von Holz verbrannt und dafür gesorgt, dass das CO<sub>2</sub> langfristig gebunden, also sequestriert wird (beispielsweise durch die Aufforstung von Wäldern oder das Einlagern von Biomasse in aufgelassenen Bergwerken), so wird mehr Energie nutzbar, als bei der direkten Verbrennung von Holz. \\+Langfristig ist eine Energieversorgung, die in nennenswertem Umfang Netto-CO<sub>2</sub>-Emissionen freisetzt, nicht nachhaltig, da keine langfristig gesicherten natürlichen CO<sub>2</sub>-Senken zur Verfügung stehen und so alle CO<sub>2</sub>-Emissionen einen weiteren Temperaturanstieg nach sich ziehen. Es bedarf also der sogenannten Dekarbonisierung der Energieversorgung. Die Energieversorgung muss zwar nicht CO<sub>2</sub>-frei, aber CO<sub>2</sub>-neutral werden. In einer nachhaltigen Energieversorgung darf nur so viel CO<sub>2</sub> emittiert werden, wie in gleichem Zeitraum gebunden wird. Dieses Prinzip erlaubt die Verbrennung von Biomasse und fossiler Energie, wenn im gleichen Zeitraum der Atmosphäre die gleiche Menge Kohlenstoff entzogen wird. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung entsteht beispielsweise bei der Verbrennung von Erdgas bezogen auf die enthaltene Energie weniger CO<sub>2</sub> als bei der Verbrennung von Holz. Wird nun CH<sub>4</sub> (Methan) anstelle von Holz verbrannt und dafür gesorgt, dass das CO<sub>2</sub> langfristig gebunden, also sequestriert wird (beispielsweise durch die Aufforstung von Wäldern oder das Einlagern von Biomasse in aufgelassenen Bergwerken), so wird mehr Energie nutzbar, als bei der direkten Verbrennung von Holz. \\
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 ==== Gebäudeoptimierungsziel „CO2-neutral“ – ein Ansatz, der zu kurz greift ==== ==== Gebäudeoptimierungsziel „CO2-neutral“ – ein Ansatz, der zu kurz greift ====
grundlagen/nachhaltige_energieversorgung_mit_passivhaeusern/zur_kuenftigen_bewertung_des_energiebedarfes_von_passivhaeusern.1383124614.txt.gz · Zuletzt geändert: 2013/10/30 10:16 von cweber