grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:thermische_behaglichkeit:komfortbaender_fuer_die_behaglichkeit
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| -3 | cold | kalt | | | -3 | cold | kalt | | ||
- | Die Bestimmung der Wärmeströme folgt dabei den anerkannten Regeln der Bauphysik; berücksichtigt werden konvektiver Wärmeübergang, | + | Die Bestimmung der Wärmeströme folgt dabei den anerkannten Regeln der Bauphysik; berücksichtigt werden konvektiver Wärmeübergang, |
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====Wo liegen die Grenzen? | ====Wo liegen die Grenzen? | ||
- | Es stellt sich heraus, dass die mittlere Bewertung PMV = +1 gerade bei einer Überschreitung der vom Organismus | + | Es stellt sich heraus, dass die mittlere Bewertung PMV = +1 geäußert wird, wenn die Überschreitung der vom Organismus |
Die neutrale Bewertung (PMV = 0) entspricht exakt dem Gleichgewicht und damit der optimal möglichen Behaglichkeit; | Die neutrale Bewertung (PMV = 0) entspricht exakt dem Gleichgewicht und damit der optimal möglichen Behaglichkeit; | ||
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Sowie **„Komfortklasse C“** mit PMV=0,5 (entsprechend **maximal 1,82 K** Abweichung) und ppd=10%. Das ist die heute üblicherweise z.B. bei einem von Fachleuten begutachteten Rechtsstreit gültige Grenze, wenn zwischen Planer und Baufamilie nicht etwas anderes explizit vereinbart wurde. | Sowie **„Komfortklasse C“** mit PMV=0,5 (entsprechend **maximal 1,82 K** Abweichung) und ppd=10%. Das ist die heute üblicherweise z.B. bei einem von Fachleuten begutachteten Rechtsstreit gültige Grenze, wenn zwischen Planer und Baufamilie nicht etwas anderes explizit vereinbart wurde. | ||
- | Für die Analyse der Behaglichkeit in einem Wohngebäude gehen wir hier davon aus, dass Personen überwiegend sitzende Tätigkeiten ausführen((abgesehen von der Nachtruhe, die gesondert behandelt werden muss, da die Behaglichkeit dabei im Wesentlichen von der Ausstattung der Schlafstätte abhängt [AkkP 25])): Dafür ist der Ansatz gemäß Fanger und der Norm ein Metabolismus von M=1,2 met (entsprechend ca. 70 W/m² Körperoberfläche)). | + | Für die Analyse der Behaglichkeit in einem Wohngebäude gehen wir hier davon aus, dass Personen überwiegend sitzende Tätigkeiten ausführen((abgesehen von der Nachtruhe, die gesondert behandelt werden muss, da die Behaglichkeit dabei im Wesentlichen von der Ausstattung der Schlafstätte abhängt [AkkP 25])): Dafür ist der Ansatz gemäß Fanger und der Norm ein Metabolismus von M=1,2 met ((entsprechend ca. 70 W/m² Körperoberfläche)). |
- | Der zweite individuelle Einfluss ist durch die Kleidung gegeben. Diese entspricht in der Regel den gesellschaftlichen Konventionen der jeweiligen Kultur und Zeit – die Bereitschaft, | + | Der zweite individuelle Einfluss ist durch die Kleidung gegeben. Diese entspricht in der Regel den gesellschaftlichen Konventionen der jeweiligen Kultur und Zeit – die Bereitschaft, |
**//Tabelle 2 Angepasste Kleidung für Winter/ | **//Tabelle 2 Angepasste Kleidung für Winter/ | ||
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|Sommer | 0,62 | Socken, kein Unterhemd, leichte Hose, kurzärmeliges leichtes Hemd | | |Sommer | 0,62 | Socken, kein Unterhemd, leichte Hose, kurzärmeliges leichtes Hemd | | ||
- | Einige Parameter in der Fanger‘schen Komfortgleichung lassen sich in modernen Wohnungen auf der Basis anderer Anforderungen bestimmen: Z.B. die relative Feuchte((und damit der Wasserdampf-Partialdruck im Raum)) auf Basis hygienischer Grenzen (kleiner als 65% wg. Sicherheit bzgl. Schimmel) und physiologischer Optima (Schleimhäute: | + | Einige Parameter in der Fanger‘schen Komfortgleichung lassen sich in modernen Wohnungen auf der Basis anderer Anforderungen bestimmen: Z.B. die relative Feuchte((und damit der Wasserdampf-Partialdruck im Raum)) auf Basis hygienischer Grenzen (kleiner als 65% wg. Sicherheit bzgl. Schimmel) und physiologischer Optima (Schleimhäute((sollen nicht austrocknen; |
Zudem kann im EnerPHit-Gebäude davon ausgegangen werden, dass Strahlungstemperatur und Lufttemperatur sich nur sehr wenig unterscheiden. Diese Tatsache wurde im Passivhaus regelmäßig durch Messungen bestätigt – eine Ausnahme bilden auch hier Zeiträume mit vom Nutzer gewünschten extensiven Nachtlüftungen. | Zudem kann im EnerPHit-Gebäude davon ausgegangen werden, dass Strahlungstemperatur und Lufttemperatur sich nur sehr wenig unterscheiden. Diese Tatsache wurde im Passivhaus regelmäßig durch Messungen bestätigt – eine Ausnahme bilden auch hier Zeiträume mit vom Nutzer gewünschten extensiven Nachtlüftungen. | ||
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+ | In den Übergangsjahreszeiten ist das Spektrum breiter und eher um 22,6 °C herum platziert. Auch da kann natürlich über die dargestellten Grenzen hinaus durch eine gewisse Anpassung der Kleidung reagiert werden. Weil der Anteil der zugeführten Heizwärme (oder der Kühlung) unter diesen Bedingungen meist nur gering ist, sind in diesen Zeiträumen die Unterschiede zwischen Luft- und Strahlungstemperatur meist nicht groß; die dargestellten Werte können nun auch als Werte der Lufttemperatur interpretiert werden. Energieeffiziente Gebäude, insbesondere Passivhäuser, | ||
+ | Im Sommer kleiden wir uns wegen der warmen Bedingungen im Außenbereich leichter als sonst. Daher können/ | ||
+ | =====Literatur===== | ||
+ | [Fanger 1970] Fanger, P Ole. Thermal Comfort: Analysis and applications in environmental engineering. McGraw-Hill. Syracuse University 1970 | ||
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+ | [Pfluger 2012] Pfluger, Rainer et al: **Physiological impairments of individuals at low indoor air humidity** {{https:// |
grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/thermische_behaglichkeit/komfortbaender_fuer_die_behaglichkeit.txt · Zuletzt geändert: 2023/06/19 17:10 von wfeist